Wildererdrama in Donnersbach: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Der aus Wörschach stammende Jäger der Gräflich | + | Der aus [[Wörschach]] stammende Jäger der Gräflich Lamberg'sche Forste Mathias Hechl ging am Samstag, den [[24. Juli]] [[1920]], in sein Revier, um Nachschau zu halten. Da er nicht zurückkehrte, wurde die Suche aufgenommen. Unter anderen beteiligte sich auch sein damals 15-jähriger Sohn Anton Hechl an dieser Suche. Er fand seinen Vater drei Tage später am Schabgraben tot mit schweren Verletzungen im Bachbett liegen, den Jagdhund unweit davon erstochen. Aufgrund der Spuren wurde ein Kampf mit Wilderern vermutet. Wobei vermutet wurde, dass auch der oder die Täter Verletzungen davongetragen hatten.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=gmz&datum=19200730&seite=4&zoom=33&query=%22Donnersbach%22&ref=anno-search ANNO]</ref> Nach einiger Zeit wurden die drei Knechte Jakob Reiter, Josef Stöckl und Franz Luidolt als mutmaßliche Täter ausgeforscht. Sie wurden im [[Bezirksgericht Irdning]] inhaftiert. |
===Tod des Verdächtigen === | ===Tod des Verdächtigen === | ||
− | Am 1920 erhängte sich der Verdächtige in der Zelle | + | Am [[28. Oktober]] [[1920]] erhängte sich der Verdächtige Jakob Reiter in der Zelle, nachdem sein Alibi nicht standgehalten hatte. |
===Urteil === | ===Urteil === | ||
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== Quellen == | == Quellen == | ||
− | * Internet-Recherche Christine Reiter in der Österreichischen Nationalbibliothek | + | * Internet-Recherche [[Christine Reiter]] in der Österreichischen Nationalbibliothek |
− | + | * Pfarrmatriken der [[Katholische Pfarre Donnersbach]], Nachschau [[Christine Reiter]] | |
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− | *Pfarrmatriken der Pfarre Donnersbach | ||
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Aktuelle Version vom 3. Juni 2022, 09:31 Uhr
Das Wildererdrama von Donnersbach fand in den frühen 1920er-Jahren statt und kostete mehrere Menschenleben.
Einleitung
Kurz nach dem Ersten Weltkrieg war die Not der Bevölkerung in wirtschaftlicher Hinsicht sehr groß und so kam es zu einem vermehrten Auftreten von Wilderei. In Donnersbach waren die Gräflich Lamberg'schen Forste betroffen. Um die Wilderei zu unterbinden, wurden vor allen Jäger aus anderen Tälern angestellt.
Die Ereignisse
Erster Mord
Der aus Wörschach stammende Jäger der Gräflich Lamberg'sche Forste Mathias Hechl ging am Samstag, den 24. Juli 1920, in sein Revier, um Nachschau zu halten. Da er nicht zurückkehrte, wurde die Suche aufgenommen. Unter anderen beteiligte sich auch sein damals 15-jähriger Sohn Anton Hechl an dieser Suche. Er fand seinen Vater drei Tage später am Schabgraben tot mit schweren Verletzungen im Bachbett liegen, den Jagdhund unweit davon erstochen. Aufgrund der Spuren wurde ein Kampf mit Wilderern vermutet. Wobei vermutet wurde, dass auch der oder die Täter Verletzungen davongetragen hatten.[1] Nach einiger Zeit wurden die drei Knechte Jakob Reiter, Josef Stöckl und Franz Luidolt als mutmaßliche Täter ausgeforscht. Sie wurden im Bezirksgericht Irdning inhaftiert.
Tod des Verdächtigen
Am 28. Oktober 1920 erhängte sich der Verdächtige Jakob Reiter in der Zelle, nachdem sein Alibi nicht standgehalten hatte.
Urteil
In der ersten Verhandlung wurden die beiden Verdächtigen Josef Stöckl und Franz Luidolt aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Am Landesgericht Leoben kam es am 9. August 1921 zu einer zweiten Verhandlung, nachdem es der Gendarmerie von Stainach gelungen war, neue Beweise beizubringen. Verurteilt wurde Josef Stöckl zu zwei Jahren schwerem Kerker; Franz Luidolt, der erst geständig gewesen war, dieses aber fünf Mal widerrufen und wieder gestanden hatte, erhielt drei Jahre schweren Kerker.[2]
Tod der Ehefrau von Mathias Hechl
Am 3. Juni 1922 starb Anna Hechl, angeblich aus Gram über den Tod ihres Mannes Mathias Hechl.
Zweiter Mord
Am 27. August 1922[3] kam es zu einen neuerlichen Zusammenstoß zwischen zwei Gräfl. Lamberg'schen Jägern und drei Wilderern. Im Schusswechsel wurde der nunmehr als Jäger wie sein Vater arbeitende Anton Hechl tödlich getroffen. Sein Kollege Johann Schweiger konnte, obwohl verletzt, über ein Gerölle fliehen. Er gelangte nach Donnersbachwald und wurde von dort mit einen Fuhrwerk bis nach Donnersbach gebracht, wo er die Polizei verständigte.
Urteil
Das Urteil beim Prozess gegen die drei Wilderer wurde wegen seiner Milde heftig diskutiert; so wurde der Todesschütze nur zu neun Monaten schwerem Kerker wegen Überschreitung der Notwehr verurteilt. Gegen den Schützen, der Johann Schweiger nachgeschossen hatte, wurde nur eine Geldstrafe verhängt und der dritte wurde freigesprochen.[4]
Quellen
- Internet-Recherche Christine Reiter in der Österreichischen Nationalbibliothek
- Pfarrmatriken der Katholische Pfarre Donnersbach, Nachschau Christine Reiter