Wildalpen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. November 2022, 17:12 Uhr
Ortsansicht | |
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Basisdaten | |
Politischer Bezirk: | Liezen (LI) |
Fläche: | 203,09 km² |
Geografische Koordinaten: | 47° 39′ 0″ N, 14° 59′ 0″ O |
Höhe: | 609 m ü. A. |
Einwohner: | 451 (1. Jänner 2020) |
Postleitzahl: | 8924 |
Vorwahl: | 0 36 36 |
Gemeindekennziffer: | 6 12 51 |
Gliederung: | eine Katastralgemeinde |
Gemeindeamt: | 8924 Wildalpen 91 |
Offizielle Website: | www.wildalpen.at |
Geografische Karte der Gemeinde: | |
Politik | |
Bürgermeister: | Karin Gulas (SPÖ) |
Gemeinderat: | 9 Mitglieder (2020): 7 ÖVP, 2 SPÖ |
Bevölkerungs- entwicklung | |
---|---|
Jahr | Bevölkerung |
1869 | 971 |
1880 | 943 |
1890 | 911 |
1900 | 897 |
1910 | 978 |
1923 | 675 |
1934 | 773 |
1939 | 774 |
1951 | 860 |
1961 | 854 |
1971 | 770 |
1981 | 699 |
1991 | 602 |
2001 | 537 |
2012 | 526 |
Wildalpen ist eine Gemeinde im Nordosten des Bezirks Liezen an der Salza.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde befindet sich bereits an der Grenze zum Bezirk Bruck-Mürzzuschlag (Gemeinde Weichselboden), nordwestlich des Hochschwab-Gebirges. Die II. Wiener Hochquellenwasserleitung verläuft über Gemeindegebiet. Wildalpen liegt im Naturschutzgebiet Wildalpener Salzatal.
Gewässer
Im Gemeindegebiet gibt es mehrere Wildbäche und kleine Bergseen wie den Eiblbach, Eisenerzer Bach, Lurgbach, Schreierbach mit den Schreierklammquellen und der Schreierklamm, den Siebenseebach, Hinteren Wildalpenbach sowie den Hartlsee, Teufelssee und Brunnsee.
Im Nordwesten fließt der Lassingbach, im Norden der Schreinbach und der Ehrengraben(bach). Im Nordosten, einem bewaldeten Gebiet, gibt es mehrere Wildbäche, u. a. der Baumkogelgraben(bach), der Schönbach, der Sperrgraben(bach), der Schneßlgraben(bach), der Ennsleitengraben(bach), der Hochstadlgraben(bach) oder Holzapfeltalbach.
Im Südosten und Osten erheben sich in Form eines langgestreckten Alpenkamms die Hochschwabgruppe mit Gipfelhöhen bis zu 2&nsp;100 m ü. A., u. a. mit der Kaltmauer. Im Norden steht das kleine Gebirge des Hochkars mit Gipfelhöhen bis zu 1 800 m ü. A.
Ortsgliederung
Das Gemeindegebiet besteht aus einer Katastralgemeinde. Es gliedert sich Wildalpen (Zentrum) die Ortsteile:
- Breitengries, Brunn, Drei Keuschen, Fachwerk, Fischerau, Hinterwildalpen, Holzäpfeltal, Hopfgarten, Klaus, Kühbachau, Lichtenegg, Poschenhöh, Tothmoos, Rothwald Flurname?, Säusenbach, Schneckengraben, Schreiereng und Winterhöh;
Nachbargemeinden
Im Südwesten Landl, im Westen Gams bei Hieflau, im Nordwesten Palfau (alle Bezirk Liezen), im Norden Göstling an der Ybbs und Gaming (Niederösterreich), im Osten Weichselboden, im Südosten Sankt Ilgen und im Süden an Pichl-Großdorf und Eisenerz;
Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerungsdichte der Gemeinde beträgt nur 2,3 Einwohner pro km² und ist somit eine der niedrigsten in ganz Österreich (Stand 1. Jänner 2019).
Religionen
- Hauptartikel Katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Gottesmutter
- Hauptartikel Katholische Pfarre Wildalpen
Die Anfänge des katholischen Kirchenlebens in Wildalpen liegen in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Mit der Aufstellung eines Bildes der 'Schmerzhaften Muttergottes' im Jahr 1669 setzte die Wallfahrt ein, 1674 wurde eine erste Kapelle errichtet und am 20. August 1728 begann man mit dem Bau der katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche "Zur Schmerzhaften Gottesmutter".
Bis 1785 gehörte die Pfarre Wildalpen zur swiki:Erzdiözese Salzburg[1].
Geschichte
Das heutige Gemeinde- und Pfarrgebiet gehörte ursprünglich zum großen königlichen Güterbesitz, der fast das ganze mittlere Ennstal und das gesamte Salzatal umfasste. Verwaltet wurde es vom Benediktinerstift in Admont. In einer Admonter Urkunde, die der Salzburger Erzbischof swiki:Konrad I. von Abensberg am 10. Oktober 1139 über die Besitzungen des Stiftes und deren Grenzen ausfertigen ließ, stellt die erste urkundliche Nennung von Wildalpen als "Wildalbe" dar. Zu dieser Zeit konnte man aber noch nicht von einer ständig bewohnten Ansiedlung sprechen.
Die Eisenverarbeitung, die im Laufe des 16. Jahrhunderts durch die Abbautätigkeit am nahen Erzberg einsetzte, brachte dem Ort bis zum Abzug der Innerberger Hauptgewerkschaft 1838 Wohlstand. Der Bedarf an Holzkohle stieg beträchtlich an und die Zahl von Holzfällern und Köhlern nahm stark zu.
Bis 1700 hatte sich die Siedlung in der „Wildalbe“ schon so weit vergrößert, dass Abt Johannes IV. Hoffmann[2] die Bewohner als neue zinspflichtige Untertanen in das Urbar[3] der für die Verwaltung der Region zuständigen Herrschaft Gallenstein eintragen ließ. Da Wildalpen abseits der damaligen Straßen lag und daher entlegen, wurde die Ansiedlung als „Amt Wildalpen“ mit einem vom Abt ernannten Amtmann ein eigenständiger Verwaltungsbereich innerhalb der Herrschaft Gallenstein.
Von 1945 bis 1955 war Wildalpen Teil der englischen Besatzungszone in Österreich. Der Schauspieler Hans Thimig, dessen Familie ein Sommerhaus in Wildalpen besaß, war nach dem Zweiten Weltkrieg für kurze Zeit Bürgermeister der Gemeinde. 2010 rückte die kleine Gemeinde aufgrund eines sensationellen Funds ins Rampenlicht. In der Arzberghöhle in Wildalpen fand man eine Klinge aus Radiolarit, einem feuersteinähnlichen Gestein. Aufgrund von Radiokarbonbestimmungen an Höhlenbärenresten der Arzberghöhle konnte man sein Alter auf 29 000 bis 36 000 Jahren schätzen. Damit wurde bewiesen, dass der Mensch schon vor etwa 30 000 Jahren im Hochschwabgebiet unterwegs war.
Elektrische Beleuchtung
Im August 1908 wurde das von den hiesigen Realitätenbesitzern Hans Zisler und Josef Kraft erbaute Elektrizitätswerk fertiggestellt und in Betrieb gegangen. Das Werk wurde von der Firma A. Biel A Komp. Akkumulatoren- und Elektrizitätswerke in Wien, erbaut. Die Dynamomaschine, die bei der Säge der Forst- und Domänenverwaltung stand, wurde durch eine Hochdruckturbine bei zehn Meter Gefälle und bei 30 PS in Gang gesetzt. Die Anlage war nach dem Dreileitersystem ausgeführt und endete bei einer zirka zwei Kilometer langen Fernfreileitung bei der Villa »Zislerhof nach Übersetzung der Salza. Nebst der Straßenbeleuchtung erhielten auch die meisten größeren Geschäfte das elektrische Licht.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Musik
Vereine
Sportvereine
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Quellen für die zweite Wiener Hochquellenwasserleitung, die Kaiser-Franz-Josef-Hochquellwasserleitung, befinden sich bei Wildalpen im Bezirk Liezen.
Verkehr
Wildalpen ist durch die Hochwab Straße (B 24) mit dem Ennstal einerseits und Mariazell andererseits verbunden. Größere Straßen sind die Straßen nach Hinterwildalpen und ins Lassingbachtal.
Ansässige Unternehmen
Eine Liste über alle Unternehmen findest du auf der Homepage der Gemeinde oder du durchsuchst die Kategorie:Wildalpen, die Kategorie:Wirtschaft oder Kategorie:Tourismus.
Nicht mehr bestehende Unternehmen
Ein bekanntes Hotel war einst das Alpenhotel Josef Kraft, das Hans Zisler, Bürgermeister und Ehrenbürger der Gemeinde Wildalpen, gehörte.
Politik
Bürgermeister
- Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Wildalpen
Auszeichnungen der Gemeinde
Ehrenbürger
- Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Wildalpen
Persönlichkeiten
- Hans Zisler (* 1858; † 1917), Großgasthofbesitzer, Bürgermeister und Ehrenbürger der Gemeinde Wildalpen
Töchter und Söhne der Gemeinde
- Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Wildalpen
Bilder
- Wildalpen – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki
- Wildalpen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Weblinks
- Eintrag zu Wildalpen in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online (auf AEIOU)
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Wildalpen"
Einzelnachweise
- ↑ Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im SALZBURGWIKI, dem Mutterwiki des EnnstalWikis
- ↑ Johannes IV. Hoffmann wird laut Quelle www.wildalpen.at Die Pfarre, PDF genannt; dieser war jedoch bereits schon von 1581 bis 1614 Abt gewesen; 1700 war Gottfried III. Baron Gold von Lampoding Abt
- ↑ Güter- und Abgabenverzeichnis
- ↑ ANNO, Der Bautechniker, Ausgabe vom 14. August 1908, Seite 7
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