Tettersee: Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „Kategorie:Geografie“ durch „Kategorie:Wissenschaft Kategorie:Geografie“) |
|||
(5 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | [[Datei:Tettermoor090629wiki.jpg|thumb|Der | + | [[Datei:Tettermoor090629wiki.jpg|thumb|Der Tettersee am 29. Juni 2009.]] |
− | [[Datei: | + | [[Datei:Tettermoor090629wiki5.jpg|thumb|Der Tettersee am 29. Juni 2009.]] |
− | [[Datei: | + | [[Datei:Tettersee im Untertal Schladming nach starken Regenfälle Anfang August 2023.jpg|thumb|Der Tettersee am 5. August 2023.]] |
− | Der '''Tettersee''' ist ein temporärer See, der im [[Tettermoor]] im [[Untertal (Tal)|Untertal]] nach heftigen Regenfällen entsteht. | + | Der '''Tettersee''' ist ein temporärer See, der im [[Tettermoor]] im [[Schladming]]er [[Untertal (Tal)|Untertal]] nach heftigen Regenfällen entsteht. |
− | == | + | ==Natürlicher Hochwasserschutz für Schladming== |
− | + | Neben den landschaftlichen Reizen, die durch die Überflutung des Tettermoores entstehen, ist dieser Vorgang von großer Bedeutung für den Hochwasserschutz der Stadt Schladming und des [[Ennstal]]es. Ab dem Tettermoor braust der [[Untertalbach]] in schneller Fließgeschwindigkeit bis in die Bergstadt Schladming und überwindet dabei rund 250 Höhenmeter. Würden bei [[Hochwasser]] die riesigen Wassermassen nicht vorher im Moor gebremst werden, hätte das verheerende Auswirkungen auf die ufernahen Bauwerke und Siedlungsräume flussabwärts. | |
− | == | + | ==Natürliche "Wasserbremse"== |
− | + | Das Tettermoor wirkt also – in Kombination mit dem Riesachsee und den Talwiesen rund um Weiße Wand und [[Sondlalm]] – wie eine überdimensionale "Wasserbremse". Die "Bremswirkung" und der damit verbundene Hochwasserschutz beruhen auf zwei Faktoren. Einerseits bremst der langsame Überflutungsvorgang, bei dem das Wasser am Talboden des hinteren Untertales ungehindert über beide Uferlinien treten kann. Andererseits saugt das Tettermoor wie ein riesiger Schwamm große Wassermengen auf und gibt diese dosiert wieder ab. | |
+ | |||
+ | ==Der Tettersee am 29. Juni 2009== | ||
+ | Am Vormittag des [[29. Juni]] [[2009]] gingen im Untertal und über den dahinter gelegenen Gebirgszügen der [[Schladminger Tauern]] heftige Regenfälle nieder. Sie waren derart intensiv, dass der Pegel des 17 Hektar großen [[Riesachsee]]s binnen kurzer Zeit um rund 1,5 Meter anstieg. Die gewaltigen Wassermassen ergossen sich über den [[Riesachfall]], den größten Wasserfall der [[Steiermark]], ins Untertal und ließen den Untertalbach massiv anschwellen. Er trat im Bereich des [[Gasthaus Weiße Wand|Gasthauses Weiße Wand]] und der Sondlalm über die Ufer und überschwemmte dort die Wiesen. Etwas weiter talauswärts mäandert der Untertalbach normalerweise in langsamer Fließgeschwindigkeit durch das Tettermoor. Auch hier trat er rasch über die Ufer und ließ aus dem flachen Moor einen riesigen See werden. | ||
− | == | + | ==== Persönliche Eindrücke eines Fotografen ==== |
− | + | [[Martin Huber]] fotografierte den Tettersee am 29. Juni 2009: "Als ich in den späten Nachmittagsstunden im Untertal unterwegs war, gab es noch einige kurze Sonnenfenster. Dieses spezielle Licht ließ die weißen Birkenstämme, die sich im Tettersee spiegelten, erstrahlen. Es verlieh der Szenerie einen ganz besonderen Reiz. Etwas später, in der Abenddämmerung, zogen langsam Nebelschwaden auf. Innerhalb weniger Minuten zeigte sich die überflutete Moorlandschaft von einer ganz anderen Seite: still, mystisch und geheimnisvoll. Ich hatte das Gefühl, inmitten einer unberührten Urlandschaft zu stehen." | |
− | == | + | ==Der Tettersee am 5. August 2023 == |
− | [[ | + | Ausgelöst durch ein Italien-Tiefdruckgebiet, brachten starke Regenfälle über Kroatien, Slowenien, der Steiermark, Kärnten und Salzburg bis ins Baltikum Anfang August [[2023]], auch den Tettersee wieder zum Vorschein. Martin Huber war abermals zum Fotografieren gekommen<ref>seine Bilder auf seiner [https://www.facebook.com/photo/?fbid=10230431680126626&set=pcb.10230431704287230 Facebook-Seite]</ref> und auch der [[EnnstalWiki]]-Mitarbeiter [[Ewald Gabardi]] fotografierte am [[5. August]] den See. |
== Bilder == | == Bilder == | ||
{{Bildkat}} | {{Bildkat}} | ||
− | == | + | == Quellen == |
− | * [[ | + | * [[Martin Huber]] |
+ | * [[Peter Krackowizer]] | ||
+ | === Einzelnachweis === | ||
+ | <references/> | ||
[[Kategorie:Schladming]] | [[Kategorie:Schladming]] | ||
[[Kategorie:Rohrmoos-Untertal]] | [[Kategorie:Rohrmoos-Untertal]] | ||
+ | [[Kategorie:Wissenschaft]] | ||
[[Kategorie:Wissenschaft]] | [[Kategorie:Wissenschaft]] | ||
[[Kategorie:Geografie]] | [[Kategorie:Geografie]] |
Aktuelle Version vom 6. August 2023, 11:44 Uhr
Der Tettersee ist ein temporärer See, der im Tettermoor im Schladminger Untertal nach heftigen Regenfällen entsteht.
Natürlicher Hochwasserschutz für Schladming
Neben den landschaftlichen Reizen, die durch die Überflutung des Tettermoores entstehen, ist dieser Vorgang von großer Bedeutung für den Hochwasserschutz der Stadt Schladming und des Ennstales. Ab dem Tettermoor braust der Untertalbach in schneller Fließgeschwindigkeit bis in die Bergstadt Schladming und überwindet dabei rund 250 Höhenmeter. Würden bei Hochwasser die riesigen Wassermassen nicht vorher im Moor gebremst werden, hätte das verheerende Auswirkungen auf die ufernahen Bauwerke und Siedlungsräume flussabwärts.
Natürliche "Wasserbremse"
Das Tettermoor wirkt also – in Kombination mit dem Riesachsee und den Talwiesen rund um Weiße Wand und Sondlalm – wie eine überdimensionale "Wasserbremse". Die "Bremswirkung" und der damit verbundene Hochwasserschutz beruhen auf zwei Faktoren. Einerseits bremst der langsame Überflutungsvorgang, bei dem das Wasser am Talboden des hinteren Untertales ungehindert über beide Uferlinien treten kann. Andererseits saugt das Tettermoor wie ein riesiger Schwamm große Wassermengen auf und gibt diese dosiert wieder ab.
Der Tettersee am 29. Juni 2009
Am Vormittag des 29. Juni 2009 gingen im Untertal und über den dahinter gelegenen Gebirgszügen der Schladminger Tauern heftige Regenfälle nieder. Sie waren derart intensiv, dass der Pegel des 17 Hektar großen Riesachsees binnen kurzer Zeit um rund 1,5 Meter anstieg. Die gewaltigen Wassermassen ergossen sich über den Riesachfall, den größten Wasserfall der Steiermark, ins Untertal und ließen den Untertalbach massiv anschwellen. Er trat im Bereich des Gasthauses Weiße Wand und der Sondlalm über die Ufer und überschwemmte dort die Wiesen. Etwas weiter talauswärts mäandert der Untertalbach normalerweise in langsamer Fließgeschwindigkeit durch das Tettermoor. Auch hier trat er rasch über die Ufer und ließ aus dem flachen Moor einen riesigen See werden.
Persönliche Eindrücke eines Fotografen
Martin Huber fotografierte den Tettersee am 29. Juni 2009: "Als ich in den späten Nachmittagsstunden im Untertal unterwegs war, gab es noch einige kurze Sonnenfenster. Dieses spezielle Licht ließ die weißen Birkenstämme, die sich im Tettersee spiegelten, erstrahlen. Es verlieh der Szenerie einen ganz besonderen Reiz. Etwas später, in der Abenddämmerung, zogen langsam Nebelschwaden auf. Innerhalb weniger Minuten zeigte sich die überflutete Moorlandschaft von einer ganz anderen Seite: still, mystisch und geheimnisvoll. Ich hatte das Gefühl, inmitten einer unberührten Urlandschaft zu stehen."
Der Tettersee am 5. August 2023
Ausgelöst durch ein Italien-Tiefdruckgebiet, brachten starke Regenfälle über Kroatien, Slowenien, der Steiermark, Kärnten und Salzburg bis ins Baltikum Anfang August 2023, auch den Tettersee wieder zum Vorschein. Martin Huber war abermals zum Fotografieren gekommen[1] und auch der EnnstalWiki-Mitarbeiter Ewald Gabardi fotografierte am 5. August den See.
Bilder
- Tettersee – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki
Quellen
Einzelnachweis
- ↑ seine Bilder auf seiner Facebook-Seite