Sölker Marmor: Unterschied zwischen den Versionen
K (+ Bild) |
K (Textersetzung - „Kategorie:Alpen“ durch „“) |
||
| (4 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
| Zeile 3: | Zeile 3: | ||
[[Datei:Kleinsölk 0597 2010-10-09.jpg|thumb|Figur auf einer Platte aus Sölker Marmor.]] | [[Datei:Kleinsölk 0597 2010-10-09.jpg|thumb|Figur auf einer Platte aus Sölker Marmor.]] | ||
Der '''Sölker Marmor''' ist ein Naturstein, der von der [[Sölker Marmor GmbH]] in der [[Kleinsölk]] in drei Steinbrüchen abgebaut und kommerziell verwertet wird. Von 1969 bis 1984 wurde dieser Marmor-Typus auch im [[Walchental]] an der [[Weiße Wand (Walchen)|Weißen Wand]] abgebaut. | Der '''Sölker Marmor''' ist ein Naturstein, der von der [[Sölker Marmor GmbH]] in der [[Kleinsölk]] in drei Steinbrüchen abgebaut und kommerziell verwertet wird. Von 1969 bis 1984 wurde dieser Marmor-Typus auch im [[Walchental]] an der [[Weiße Wand (Walchen)|Weißen Wand]] abgebaut. | ||
| + | |||
| + | == Entstehung == | ||
| + | Sölker Marmor zählt zu den hochwertigsten Marmoren der Welt. Er wird im [[Kleinsölktal]] abgebaut und veredelt. Die Entstehungsgeschichte des Sölker Marmors geht 380 Millionen Jahre zurück. Der Sölker Marmor ist aus Ablagerungsschichten diverser Fossilien und Kleintiere im Urmeer Tethys entstanden - durch Metamorphose aus Kalkstein. Der Rest des Urmeeres Tetris ist das heutige Mittelmeer. Im Zuge der Auffaltung der [[Alpen]] gelangten die heute zehn bis 50 Meter dicken Schichten am Abbauort an die Oberfläche. Das Alter des Sölker Marmors beträgt rund 350 Millionen Jahre, vor etwa 65 Millionen Jahren wurde er an die Oberfläche geschoben. | ||
| + | |||
== Abbaugebiete == | == Abbaugebiete == | ||
| − | Der Marmor wird | + | Der [[Marmor]] wird im Werksgelände der [[Sölker Marmor Bergbau GmbH]] im Abbaugebiet Wastlbauer Steinbruch und im Abbaugebiet [[Kollerseben]] abgebaut. Der Abbau erfolgt auf mehreren Etagen in einer [[M ü. A.|Seehöhe]] von 1 200 bis 1 400 Meter. Geschnitten und bearbeitet wird der Sölker Marmor ausschließlich mit diamantbestückten Werkzeugen. |
| − | |||
| − | Der | ||
== Aussehen == | == Aussehen == | ||
Der Sölker Marmor ist grobkristallin und körnig. Das ursprünglich schneeweiße [[Gestein]] wurde durch [[Mineralien]] und Spurenelemente zu gestreiftem, geflammtem, gemasertem, geädertem und buntem Marmor verändert. Der Anteil von reinem Calciumcarbonat beträgt bis zu 98 %. Das macht ihn bis zu 3 cm lichtdurchscheinend und verleiht ihm seinen typischen Schimmer. | Der Sölker Marmor ist grobkristallin und körnig. Das ursprünglich schneeweiße [[Gestein]] wurde durch [[Mineralien]] und Spurenelemente zu gestreiftem, geflammtem, gemasertem, geädertem und buntem Marmor verändert. Der Anteil von reinem Calciumcarbonat beträgt bis zu 98 %. Das macht ihn bis zu 3 cm lichtdurchscheinend und verleiht ihm seinen typischen Schimmer. | ||
| − | == | + | == Qualität == |
| + | Seine einzigartige Qualität erhält der Sölker Marmor durch die hohe Dichte, sowie die Verbindung unterschiedlicher [[Mineralien]] wie Magnesium und [[Quarz]]. Er ist einer der wenigen Marmore weltweit, welcher hoch frost- und tausalzbeständig ist. Die Widerstandsfähigkeit ist enorm. Dies bestätigen nicht nur europäische Prüfinstitute, sondern auch mittlerweile 1 700 Jahre alte Meilensteine, die auf 1 500 Meter Seehöhe Eis und Schnee trotzen. | ||
| + | |||
Aufgrund seines hohen Alters und seiner Entstehungsgeschichte zählt der Sölker Marmor zu den hochwertigsten Marmoren der Welt. Er weist eine extrem hohe Abriebfestigkeit, Tausalzbeständigkeit und Frostsicherheit auf und hebt sich damit deutlich von anderen Marmorarten ab. Der Sölker Marmor ist der einzige Buntmarmor Österreichs. | Aufgrund seines hohen Alters und seiner Entstehungsgeschichte zählt der Sölker Marmor zu den hochwertigsten Marmoren der Welt. Er weist eine extrem hohe Abriebfestigkeit, Tausalzbeständigkeit und Frostsicherheit auf und hebt sich damit deutlich von anderen Marmorarten ab. Der Sölker Marmor ist der einzige Buntmarmor Österreichs. | ||
== Verarbeitung == | == Verarbeitung == | ||
Die Qualität und Optik des Natursteins aus dem Sölktal ermöglicht eine breite Vielfalt von Anwendungen. Etwa 40.000 Tonnen Natursteine, Halbfertig- und Finalprodukte werden jährlich in alle Teile Europas verkauft. | Die Qualität und Optik des Natursteins aus dem Sölktal ermöglicht eine breite Vielfalt von Anwendungen. Etwa 40.000 Tonnen Natursteine, Halbfertig- und Finalprodukte werden jährlich in alle Teile Europas verkauft. | ||
| + | |||
== Bildergalerie == | == Bildergalerie == | ||
<gallery> | <gallery> | ||
| − | Datei:Sölker Marmor 06.jpg|Werksgelände Sölker Marmor Bergbau GmbH | + | Datei:Sölker Marmor 06.jpg|Werksgelände Sölker Marmor Bergbau GmbH. |
| − | Datei:Sölker Marmor 05.jpg|Abbaugebiet Wastlbauer Steinbruch | + | Datei:Sölker Marmor 05.jpg|Abbaugebiet Wastlbauer Steinbruch. |
| − | Datei:Sölker Marmor 03.jpg|Abbaugebiet Kollerseben | + | Datei:Sölker Marmor 03.jpg|Abbaugebiet Kollerseben. |
| − | Datei:Sölker Marmor 04.jpg | + | Datei:Sölker Marmor 04.jpg|Das Abbaugebiet im [[Kleinsölktal]]. |
| − | Datei:Sölker Marmor 01.jpg | + | Datei:Sölker Marmor 01.jpg|Der Bergrücken Kollerseben Gemeinde Sölk, rechts im Hintergrund das [[Ennstal]]. |
| − | Datei:Sölker Marmor 02.jpg | + | Datei:Sölker Marmor 02.jpg|Der Bergrücken Kollerseben Gemeinde Sölk. |
</gallery> | </gallery> | ||
| − | == | + | === weitere Bilder === |
| − | + | {{Bildkat}} | |
| − | == | + | == Quellen == |
| − | + | {{homepage|https://soelker.at/}} | |
| − | * [ | + | * [https://www.naturparke.at/naturparke/steiermark/naturpark-soelktaeler/ Sölker Marmor] auf Naturparke.at |
[[Kategorie:Geologie]] | [[Kategorie:Geologie]] | ||
| − | + | ||
[[Kategorie:Ostalpen]] | [[Kategorie:Ostalpen]] | ||
[[Kategorie:Niedere Tauern]] | [[Kategorie:Niedere Tauern]] | ||
[[Kategorie:Schladminger Tauern]] | [[Kategorie:Schladminger Tauern]] | ||
[[Kategorie:Gestein]] | [[Kategorie:Gestein]] | ||
| + | [[Kategorie:Sölk]] | ||
[[Kategorie:Kleinsölk]] | [[Kategorie:Kleinsölk]] | ||
Aktuelle Version vom 1. Oktober 2021, 21:32 Uhr
Der Sölker Marmor ist ein Naturstein, der von der Sölker Marmor GmbH in der Kleinsölk in drei Steinbrüchen abgebaut und kommerziell verwertet wird. Von 1969 bis 1984 wurde dieser Marmor-Typus auch im Walchental an der Weißen Wand abgebaut.
Entstehung
Sölker Marmor zählt zu den hochwertigsten Marmoren der Welt. Er wird im Kleinsölktal abgebaut und veredelt. Die Entstehungsgeschichte des Sölker Marmors geht 380 Millionen Jahre zurück. Der Sölker Marmor ist aus Ablagerungsschichten diverser Fossilien und Kleintiere im Urmeer Tethys entstanden - durch Metamorphose aus Kalkstein. Der Rest des Urmeeres Tetris ist das heutige Mittelmeer. Im Zuge der Auffaltung der Alpen gelangten die heute zehn bis 50 Meter dicken Schichten am Abbauort an die Oberfläche. Das Alter des Sölker Marmors beträgt rund 350 Millionen Jahre, vor etwa 65 Millionen Jahren wurde er an die Oberfläche geschoben.
Abbaugebiete
Der Marmor wird im Werksgelände der Sölker Marmor Bergbau GmbH im Abbaugebiet Wastlbauer Steinbruch und im Abbaugebiet Kollerseben abgebaut. Der Abbau erfolgt auf mehreren Etagen in einer Seehöhe von 1 200 bis 1 400 Meter. Geschnitten und bearbeitet wird der Sölker Marmor ausschließlich mit diamantbestückten Werkzeugen.
Aussehen
Der Sölker Marmor ist grobkristallin und körnig. Das ursprünglich schneeweiße Gestein wurde durch Mineralien und Spurenelemente zu gestreiftem, geflammtem, gemasertem, geädertem und buntem Marmor verändert. Der Anteil von reinem Calciumcarbonat beträgt bis zu 98 %. Das macht ihn bis zu 3 cm lichtdurchscheinend und verleiht ihm seinen typischen Schimmer.
Qualität
Seine einzigartige Qualität erhält der Sölker Marmor durch die hohe Dichte, sowie die Verbindung unterschiedlicher Mineralien wie Magnesium und Quarz. Er ist einer der wenigen Marmore weltweit, welcher hoch frost- und tausalzbeständig ist. Die Widerstandsfähigkeit ist enorm. Dies bestätigen nicht nur europäische Prüfinstitute, sondern auch mittlerweile 1 700 Jahre alte Meilensteine, die auf 1 500 Meter Seehöhe Eis und Schnee trotzen.
Aufgrund seines hohen Alters und seiner Entstehungsgeschichte zählt der Sölker Marmor zu den hochwertigsten Marmoren der Welt. Er weist eine extrem hohe Abriebfestigkeit, Tausalzbeständigkeit und Frostsicherheit auf und hebt sich damit deutlich von anderen Marmorarten ab. Der Sölker Marmor ist der einzige Buntmarmor Österreichs.
Verarbeitung
Die Qualität und Optik des Natursteins aus dem Sölktal ermöglicht eine breite Vielfalt von Anwendungen. Etwa 40.000 Tonnen Natursteine, Halbfertig- und Finalprodukte werden jährlich in alle Teile Europas verkauft.
Bildergalerie
Werksgelände Sölker Marmor Bergbau GmbH.
Abbaugebiet Wastlbauer Steinbruch.
Abbaugebiet Kollerseben.
Das Abbaugebiet im Kleinsölktal.
Der Bergrücken Kollerseben Gemeinde Sölk, rechts im Hintergrund das Ennstal.
Der Bergrücken Kollerseben Gemeinde Sölk.
weitere Bilder
- Sölker Marmor – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki
Quellen
- Sölker Marmor auf Naturparke.at