Bad Heilbrunn: Unterschied zwischen den Versionen

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Das "Ischler Wochenblatt" berichtet in seiner Ausgabe vom [[27. Februar]] [[1898]]:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=isl&datum=18980227&query=%22Mathias+Oberascher%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], Ischler Wochenblatt, Ausgabe vom 27. Februar 1898, Seite 3</ref> <blockquote>''Eine in Vergessenheit gerathene Heilquelle.
 
Das "Ischler Wochenblatt" berichtet in seiner Ausgabe vom [[27. Februar]] [[1898]]:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=isl&datum=18980227&query=%22Mathias+Oberascher%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], Ischler Wochenblatt, Ausgabe vom 27. Februar 1898, Seite 3</ref> <blockquote>''Eine in Vergessenheit gerathene Heilquelle.
  
''„Heilbrunn” bei Mitterndorf ([[Steirisches Salzkammergut|Salzkammergut]]). Südlich von unserem Orte, am Eingange in den wegen seiner Großartigkeit angestauten [[Pass Stein|Paß Stein]]" befindet sich in entzückend schöner Lage obgenannte Heilquelle; auf guter Straße oder auf Fußwegen ist dieselbe in circa 40 Minuten erreichbar.
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''"Heilbrunn" bei Mitterndorf ([[Steirisches Salzkammergut|Salzkammergut]]). Südlich von unserem Orte, am Eingange in den wegen seiner Großartigkeit angestauten "[[Pass Stein|Paß Stein]]" befindet sich in entzückend schöner Lage obgenannte Heilquelle; auf guter Straße oder auf Fußwegen ist dieselbe in circa 40 Minuten erreichbar.
  
''Die Akrotherme, krystallklar, farb- und geruchlos, ohne besonderem Geschmack, auf einer [[M ü. A.|Seehöhe]] von 800 m, bricht rauchend in einer Temperatur von +24° C aus dem Boden und gibt nach alter Angabe per Stunde 38, nach jüngster Messung 33 Hektoliter Wasser. Daß die Heilquelle schon seit undenklichen Zeiten gegen verschiedene Krankheiten erfolgreiche Verwendung fand, beweist auch ein im „Aufmerksamen” (Beilage zur „Grazer Zeitung”, 27. Mai 1829) von einem ungenannten Verfasser veröffentlichter Aufsatz, dem wir einige Stellen wörtlich entnehmen:
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''Die Akrotherme, krystallklar, farb- und geruchlos, ohne besonderem Geschmack, auf einer [[M ü. A.|Seehöhe]] von 800 m, bricht rauchend in einer Temperatur von +24° C aus dem Boden und gibt nach alter Angabe per Stunde 38, nach jüngster Messung 33 Hektoliter Wasser. Daß die Heilquelle schon seit undenklichen Zeiten gegen verschiedene Krankheiten erfolgreiche Verwendung fand, beweist auch ein im "Aufmerksamen" (Beilage zur "Grazer Zeitung", 27. Mai 1829) von einem ungenannten Verfasser veröffentlichter Aufsatz, dem wir einige Stellen wörtlich entnehmen:
  
''„Schon vor undenklichen Zeiten ist in der Gegend von Mitterndorf in einem Gebirgsgraben am Krunglerbache eine warme Quelle wahrgenommen und von Gichtkranken, Lahmen, Ausschlägigen, mit Geschwüren und derlei Krankheiten behafteten Armen, welche die Badekosten aus einer öffentlichen Badeanstalt zu bestreiten unvermögend waren, besucht worden, ohne daß dieser Besuch auffallend bemerkbar war; nur fand man in der Umgebung dieser Quelle kleine Kreuzel in Menge an Bäumen aufgesteckt und angeheftet. Aus diesen wurde die Folgerung gezogen, daß diese aus der Tiefe eines Felsens emporsprudelnde Quelle eine Heilquelle sein möge, und daß die um dieselbe Vorgefundenen Kreuze von jenen, die sich dieser
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''"Schon vor undenklichen Zeiten ist in der Gegend von Mitterndorf in einem Gebirgsgraben am Krunglerbache eine warme Quelle wahrgenommen und von Gichtkranken, Lahmen, Ausschlägigen, mit Geschwüren und derlei Krankheiten behafteten Armen, welche die Badekosten aus einer öffentlichen Badeanstalt zu bestreiten unvermögend waren, besucht worden, ohne daß dieser Besuch auffallend bemerkbar war; nur fand man in der Umgebung dieser Quelle kleine Kreuzel in Menge an Bäumen aufgesteckt und angeheftet. Aus diesen wurde die Folgerung gezogen, daß diese aus der Tiefe eines Felsens emporsprudelnde Quelle eine Heilquelle sein möge, und daß die um dieselbe Vorgefundenen Kreuze von jenen, die sich dieser
 
Quelle anvertraut haben, und die Gesundheit erhielten, aus dankbarer Geisteserhebung zu dem allgütigsten Schöpfer er­richtet worden sind. Der Besuch dieser Quelle ist in der Folge immer zahlreicher geworden, und plötzlich fand man ebenfalls schon vor mehr als einem Mannesalter neben der Quelle an einem Baum auf einer hölzernen Tafel ein Bildnis, ohne daß man den Errichter dieses Bildnisses in Erfahrung bringen konnte; durch die lange Dauer desselben ist es vermorscht und im Jahre [[1759]] von unbekannten Verehrern erneut und auf eine sonderheitliche Säule angebracht worden. Um diese Bild­säule finden sich auch noch mehrere hundert aus Holz geschnitzte Kreuzlein angeheftet, die sich noch jährlich vermehren. Ein Beweis, daß diese Heilquelle vielfältig besucht wurde.
 
Quelle anvertraut haben, und die Gesundheit erhielten, aus dankbarer Geisteserhebung zu dem allgütigsten Schöpfer er­richtet worden sind. Der Besuch dieser Quelle ist in der Folge immer zahlreicher geworden, und plötzlich fand man ebenfalls schon vor mehr als einem Mannesalter neben der Quelle an einem Baum auf einer hölzernen Tafel ein Bildnis, ohne daß man den Errichter dieses Bildnisses in Erfahrung bringen konnte; durch die lange Dauer desselben ist es vermorscht und im Jahre [[1759]] von unbekannten Verehrern erneut und auf eine sonderheitliche Säule angebracht worden. Um diese Bild­säule finden sich auch noch mehrere hundert aus Holz geschnitzte Kreuzlein angeheftet, die sich noch jährlich vermehren. Ein Beweis, daß diese Heilquelle vielfältig besucht wurde.
  
''Der Besuch dieser Quelle von Menschen aus benach­barten Umgebungen wurde seit einigen Jahren immer öffent­licher und viele Gichtkranke, Gelähmte und mit Ausschlägen, Geschwüren u. dgl. Krankheiten behaftet Gewesene verdanken ihre Genesung dem höchsten Schöpfer durch diese Quelle. Vor ungefähr 20 Jahren erbaute jemand eine kleine Hütte über diese Quelle, die jedermann, der sich dieses Heil­mittels bedienen wollte, offen stand, damit sich der Badende vor der schädlichen Einwirkung der athmosphärischen Luft schützen konnte, und nicht der Schau der allenfalls vorbeiwandernden Menschen ausgesetzt bliebe. Allein dieses Hüttlein ist ganz vermorscht und bereits wieder zusammengefallen und nun endlich erwacht in Einem und dem Andern der Gedanke, diese Heilquelle, der „Heilbrunn" genannt, nicht nur zum Gebrauche einzelner Menschen wieder herzustellen, sondern zu einer öffentlichen Badeanstalt zu erheben.
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''Der Besuch dieser Quelle von Menschen aus benach­barten Umgebungen wurde seit einigen Jahren immer öffent­licher und viele Gichtkranke, Gelähmte und mit Ausschlägen, Geschwüren u. dgl. Krankheiten behaftet Gewesene verdanken ihre Genesung dem höchsten Schöpfer durch diese Quelle. Vor ungefähr 20 Jahren erbaute jemand eine kleine Hütte über diese Quelle, die jedermann, der sich dieses Heil­mittels bedienen wollte, offen stand, damit sich der Badende vor der schädlichen Einwirkung der athmosphärischen Luft schützen konnte, und nicht der Schau der allenfalls vorbeiwandernden Menschen ausgesetzt bliebe. Allein dieses Hüttlein ist ganz vermorscht und bereits wieder zusammengefallen und nun endlich erwacht in Einem und dem Andern der Gedanke, diese Heilquelle, der "Heilbrunn" genannt, nicht nur zum Gebrauche einzelner Menschen wieder herzustellen, sondern zu einer öffentlichen Badeanstalt zu erheben."
  
 
''Nach einer aus­führlichen Beschreibung unseres, wegen seiner Naturschönheiten mit Recht gerühmten Thales kommt der Verfasser zu folgendem Schlusse:
 
''Nach einer aus­führlichen Beschreibung unseres, wegen seiner Naturschönheiten mit Recht gerühmten Thales kommt der Verfasser zu folgendem Schlusse:
  
''„Aus dieser Beschreibung wird hervorgehoben, daß die Erhebung des Heilbrunnens zu einer öffentlichen Badeanstalt nicht nur zur Bequemlichkeit für das hochverehrte Publicum überhaupt, besonders aber für die Bewohner der oberen Steiermark dienen, sondern auch seiner Lage und Umgebung wegen den hohen Badegästen angenehme und bequeme Excursionen gewähren soll.
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''"Aus dieser Beschreibung wird hervorgehoben, daß die Erhebung des Heilbrunnens zu einer öffentlichen Badeanstalt nicht nur zur Bequemlichkeit für das hochverehrte Publicum überhaupt, besonders aber für die Bewohner der oberen Steiermark dienen, sondern auch seiner Lage und Umgebung wegen den hohen Badegästen angenehme und bequeme Excursionen gewähren soll."
  
 
''In der Mitte der [[1830er|Dreißiger-Jahre]] wurde hier ein marmornes Basrelief mit Abbildungen von 3 Najaden, den Schutzgöttinnen der Quelle und einem neben dem Altäre mit der Opferschale stehenden Priester ausgegraben; dieser Fund ist im [[Joanneum]] zu Graz hinterlegt, ein Gipsabguß desselben jedoch ist bei Herrn Franz Aschauer, Gastwirt- und Soda­wasser-Fabrikant in Mitterndorf zu sehen. Der Fund bezeugt unzweifelhaft die Anwesenheit des [[Römer]]s in dieser Gegend im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung und die Benützung dieser Quelle, denn wo der Römer siegte, da wohnte er auch und warme Bäder giengen ihm bekanntlich über alles. Es ist sogar nicht unwahrscheinlich, daß die Quelle auch schon in der prähistorischen Zeit bekannt und dieser heilige Hain einst dem [[Kelten|keltischen]] Nationalgotte Belenus geweiht war.
 
''In der Mitte der [[1830er|Dreißiger-Jahre]] wurde hier ein marmornes Basrelief mit Abbildungen von 3 Najaden, den Schutzgöttinnen der Quelle und einem neben dem Altäre mit der Opferschale stehenden Priester ausgegraben; dieser Fund ist im [[Joanneum]] zu Graz hinterlegt, ein Gipsabguß desselben jedoch ist bei Herrn Franz Aschauer, Gastwirt- und Soda­wasser-Fabrikant in Mitterndorf zu sehen. Der Fund bezeugt unzweifelhaft die Anwesenheit des [[Römer]]s in dieser Gegend im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung und die Benützung dieser Quelle, denn wo der Römer siegte, da wohnte er auch und warme Bäder giengen ihm bekanntlich über alles. Es ist sogar nicht unwahrscheinlich, daß die Quelle auch schon in der prähistorischen Zeit bekannt und dieser heilige Hain einst dem [[Kelten|keltischen]] Nationalgotte Belenus geweiht war.
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Aktuelle Version vom 18. September 2023, 19:05 Uhr

Bad Heilbrunn
Bad Heilbrunn, historische Ansichtskarte 1909.

Bad Heilbrunn ist ein Moor-, Thermal- und Kurbad im Süden des Marktgemeindegebiets von Bad Mitterndorf im Hinterbergertal.

Allgemeines

Es besteht aus dem Kurhotel Heilbrunn, das in sehr ruhiger Lage am Waldrand, im Naturschutzgebiet Mündungsbereich der Salza in den Stausee Pass Stein, unmittelbar neben dem Ursprung der Heilquellen. Bad Mitterndorf als Kurort wurde als erster Ort Österreichs mit drei Heilfaktoren ausgezeichnet.

Geschichte

Das "Ischler Wochenblatt" berichtet in seiner Ausgabe vom 27. Februar 1898:[1]

Eine in Vergessenheit gerathene Heilquelle.

"Heilbrunn" bei Mitterndorf (Salzkammergut). Südlich von unserem Orte, am Eingange in den wegen seiner Großartigkeit angestauten "Paß Stein" befindet sich in entzückend schöner Lage obgenannte Heilquelle; auf guter Straße oder auf Fußwegen ist dieselbe in circa 40 Minuten erreichbar.

Die Akrotherme, krystallklar, farb- und geruchlos, ohne besonderem Geschmack, auf einer Seehöhe von 800 m, bricht rauchend in einer Temperatur von +24° C aus dem Boden und gibt nach alter Angabe per Stunde 38, nach jüngster Messung 33 Hektoliter Wasser. Daß die Heilquelle schon seit undenklichen Zeiten gegen verschiedene Krankheiten erfolgreiche Verwendung fand, beweist auch ein im "Aufmerksamen" (Beilage zur "Grazer Zeitung", 27. Mai 1829) von einem ungenannten Verfasser veröffentlichter Aufsatz, dem wir einige Stellen wörtlich entnehmen:

"Schon vor undenklichen Zeiten ist in der Gegend von Mitterndorf in einem Gebirgsgraben am Krunglerbache eine warme Quelle wahrgenommen und von Gichtkranken, Lahmen, Ausschlägigen, mit Geschwüren und derlei Krankheiten behafteten Armen, welche die Badekosten aus einer öffentlichen Badeanstalt zu bestreiten unvermögend waren, besucht worden, ohne daß dieser Besuch auffallend bemerkbar war; nur fand man in der Umgebung dieser Quelle kleine Kreuzel in Menge an Bäumen aufgesteckt und angeheftet. Aus diesen wurde die Folgerung gezogen, daß diese aus der Tiefe eines Felsens emporsprudelnde Quelle eine Heilquelle sein möge, und daß die um dieselbe Vorgefundenen Kreuze von jenen, die sich dieser Quelle anvertraut haben, und die Gesundheit erhielten, aus dankbarer Geisteserhebung zu dem allgütigsten Schöpfer er­richtet worden sind. Der Besuch dieser Quelle ist in der Folge immer zahlreicher geworden, und plötzlich fand man ebenfalls schon vor mehr als einem Mannesalter neben der Quelle an einem Baum auf einer hölzernen Tafel ein Bildnis, ohne daß man den Errichter dieses Bildnisses in Erfahrung bringen konnte; durch die lange Dauer desselben ist es vermorscht und im Jahre 1759 von unbekannten Verehrern erneut und auf eine sonderheitliche Säule angebracht worden. Um diese Bild­säule finden sich auch noch mehrere hundert aus Holz geschnitzte Kreuzlein angeheftet, die sich noch jährlich vermehren. Ein Beweis, daß diese Heilquelle vielfältig besucht wurde.

Der Besuch dieser Quelle von Menschen aus benach­barten Umgebungen wurde seit einigen Jahren immer öffent­licher und viele Gichtkranke, Gelähmte und mit Ausschlägen, Geschwüren u. dgl. Krankheiten behaftet Gewesene verdanken ihre Genesung dem höchsten Schöpfer durch diese Quelle. Vor ungefähr 20 Jahren erbaute jemand eine kleine Hütte über diese Quelle, die jedermann, der sich dieses Heil­mittels bedienen wollte, offen stand, damit sich der Badende vor der schädlichen Einwirkung der athmosphärischen Luft schützen konnte, und nicht der Schau der allenfalls vorbeiwandernden Menschen ausgesetzt bliebe. Allein dieses Hüttlein ist ganz vermorscht und bereits wieder zusammengefallen und nun endlich erwacht in Einem und dem Andern der Gedanke, diese Heilquelle, der "Heilbrunn" genannt, nicht nur zum Gebrauche einzelner Menschen wieder herzustellen, sondern zu einer öffentlichen Badeanstalt zu erheben."

Nach einer aus­führlichen Beschreibung unseres, wegen seiner Naturschönheiten mit Recht gerühmten Thales kommt der Verfasser zu folgendem Schlusse:

"Aus dieser Beschreibung wird hervorgehoben, daß die Erhebung des Heilbrunnens zu einer öffentlichen Badeanstalt nicht nur zur Bequemlichkeit für das hochverehrte Publicum überhaupt, besonders aber für die Bewohner der oberen Steiermark dienen, sondern auch seiner Lage und Umgebung wegen den hohen Badegästen angenehme und bequeme Excursionen gewähren soll."

In der Mitte der Dreißiger-Jahre wurde hier ein marmornes Basrelief mit Abbildungen von 3 Najaden, den Schutzgöttinnen der Quelle und einem neben dem Altäre mit der Opferschale stehenden Priester ausgegraben; dieser Fund ist im Joanneum zu Graz hinterlegt, ein Gipsabguß desselben jedoch ist bei Herrn Franz Aschauer, Gastwirt- und Soda­wasser-Fabrikant in Mitterndorf zu sehen. Der Fund bezeugt unzweifelhaft die Anwesenheit des Römers in dieser Gegend im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung und die Benützung dieser Quelle, denn wo der Römer siegte, da wohnte er auch und warme Bäder giengen ihm bekanntlich über alles. Es ist sogar nicht unwahrscheinlich, daß die Quelle auch schon in der prähistorischen Zeit bekannt und dieser heilige Hain einst dem keltischen Nationalgotte Belenus geweiht war.

Im Jahre 1841 wurde über Anregung des Salinenphysikus in Aussee ein neues Bassin mit einer Bodenfläche von 126 Quadratfuß und ein zierliches Badehäuschen er­richtet, das leider seither der Zerstörungswuth zum Opfer fiel. Das Badehäuschen, dessen Ruinen heute noch zu sehen, wurde im Jahre 1858 vom Vater des hierortigen Gasthofbesitzers Herrn Leo Oberascher, Mathias Oberascher, errichtet. Fachmänner von Ruf, unter andern Prof. Dr. Koch von der Hochschule für Bodencultur in Wien, haben in jüngster Zeit den hohen Wert der Kohlensäuretherme in Wort und Schrift anerkannt. Das hohe Ackerbbauministerium — die Quelle ist nämlich Eigenthum des Forstärars — hat im vorigen Jahre eine Analyse des Quellwassers vornehmen lassen; man hat hiebei gefunden, daß dasselbe mit Tagwässern gemengt ist. Im vorigen Herbste weilten Professor Koch, Forstrath Necola und Oberbergrath Aigner von Aussee hier, um ein Project bezüglich der Isolierung der Quelle zu entwerfen. Man einigte sich dahin, durch Eintreiben eines 2 m tiefen und ebenso breiten Schachtes die reine Quelle zu fassen. Dieses Project wird dem hohen Ackerbauministerium zur Genehmigung unterbreitet.

Es steht nun doch zu hoffen, daß der Wunsch jenes ungenannten Verfassers zur That wird: Die Errichtung einer den modernen Anforderungen entsprechenden Badeanstalt zu Nutz und Frommen der leidenden Menschheit! F. ....

Mitterndorf, im Februar 1898.

Kurhotel

Allen Kurgästen, die im Hotel wohnen stehen folgende Einrichtungen zur Verfügung:

ein 25 Meter langes und sieben Meter breites Innenbecken (30° C)
ein großzügiges, auch im Winter beheiztes Thermal-Freibecken (28° C)
zwei Whirlpools im Innenbereich (34 °C)
vier Sauna- und Dampfbadkabinen (Infrarotsauna, Kräutersauna u. a.)

Aus einem modern gestalteten Trinkbrunnen kann das Thermalwasser zu Kurzwecken eingenommen werden. Moderne Solarien, ein Freibereich für Saunagäste, eine gemütliche Poolbar und erholsame Liegeflächen stehen ebenfalls zur Verfügung.

Thermalwasser

Zunächst waren drei Naturquellen vorhanden. Als diese den Bedarf nicht mehr decken konnten wurden 1970 zwei Bohrungen bis in eine Tiefe von etwa 600 m vorgenommen. Die Therme hat nun eine Schüttung von fünf Litern pro Sekunden und die Wassertemperatur beträgt bei Austritt 26,4° C.

Indikationen

Bei nicht akuten, entzündlichen und degenerativen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, Rehabilitation nach Verletzungen und Operationen, entzündliche Erkrankungen des peripheren Nervensystems, klimakterische Beschwerden sowie vegetative Dystonie;

Kontraidikationen

Von der Behandlung ausgenommen sind schwere Herz- und Kreislauferkrankungen;

Geschichte

Ein aus der Römerzeit gefundener Votivstein beweist, dass bereits um Christi Geburt die Heilkraft der Quellen in Bad Heilbrunn bekannt waren und genutzt wurden.

Quellen

  • www.bad-mitterndorf.at/tourismus], abgefragt am 8. Dezember 2017 und www.bad-mitterndorf.at/fileadmin/user_upload/PDF/Thermalwasser_Analyse_Heilbrunn.pdf, abgefragt am 8. Dezember 2017, waren bei einer Überprüfung am 4. August 2022 nicht mehr abrufbar

Einzelnachweis

  1. ANNO, Ischler Wochenblatt, Ausgabe vom 27. Februar 1898, Seite 3