Wasserfallweg in Lessern: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Wasserfallweg bei Lessern''' führt entlang des [[Mühlbach (Lessern)|Mühlbach]] zum  [[Wasserfall Lessern|Wasserfall]] in [[Lessern]] im Nordwesten der [[Gemeindestrukturreform|ehemals selbständigen]] Gemeinde [[Pürgg-Trautenfels]], heute Marktgemeinde [[Stainach-Pürgg]].
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Der '''Wasserfallweg in Lessern''' führt entlang des [[Mühlbach (Lessern)|Mühlbach]] zum  [[Wasserfall Lessern|Wasserfall]] in [[Lessern]] im Nordwesten der [[Gemeindestrukturreform|ehemals selbständigen]] Gemeinde [[Pürgg-Trautenfels]], heute Marktgemeinde [[Stainach-Pürgg]].
  
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==

Version vom 25. November 2020, 20:41 Uhr

Der Wasserfallweg in Lessern führt entlang des Mühlbach zum Wasserfall in Lessern im Nordwesten der ehemals selbständigen Gemeinde Pürgg-Trautenfels, heute Marktgemeinde Stainach-Pürgg.

Geschichte

Die Geschichte des Wasserfallweges geht weit zurück und zwar in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Genauer gesagt in die Jahre zwischen 1930 und 1935. Zu dieser Zeit war der Wirt ein gewisser Roman Kreutzer beim Gasthaus vlg. Leitner in Lessern (heute Gasthaus Zandl). Dies war ein recht aufgeschlossener Mann, der erkannt hatte, dass man mit Sehenswürdigkeiten Gäste anlocken kann.

Und dieser Roman Kreutzer hatte in dieser Zeit den ersten Wasserfallweg errichtet. Und daher heißt von da an das Gasthaus Leitner auch „Gasthaus zum Wasserfall“.

Dann kam der Zweite Weltkrieg. Der Fremdenverkehr kam total zum Erliegen und der Wasserfallweg ist nicht mehr betreut worden und demnach auch komplett verfallen.

Im Jahre 1961 kam der Sohn der Besitzer des Dachsteinblicks, Stefan Berger, nach Lessern. Er wollte dort ein Haus mit Fremdenzimmern errichten und benötigte dazu Trinkwasser. Unweit des Bauern Johnsleitner war eine Quelle in sehr unwegsamen Gelände. Die Quelle wurde gekauft und die Wasserleitung unter viel Kraftaufwand gebaut.

Dabei ist dem Stefan Berger der noch teilweise vorhandene Wasserfallweg aufgefallen. Zu dieser Zeit wurde auch der Fremdenverkehrsverein gegründet. Berger wurde zum Obmann gewählt und eine der ersten Arbeiten für den jungen Obmann war dann, neben dem Bau des Schwimmbads in Pürgg, Geld für diverse Bautätigkeiten aufzutreiben und verschiedene Arbeiten in Angriff zu nehmen, auch den Bau des Wasserfallweges.

Im Verkehrsausschuss des Fremdenverkehrsvereins war auch der Josef Sallfeldner Josef aus Pürgg. Er war pensionierter Eisenbahner und ein überaus fleißiger Mitarbeiter im Verein. Dieser Sepp Sallfeldner und der Stefan Berger hatten nun nach den Vorstellungen des Stefan Berger diesen Weg neu errichtet.

Der alte Weg ging bis zum Wasserfall am linken Steilhang, vom oberen Ausgang aus gesehen, entlang. Dies war beim Neubau nicht mehr möglich. Zu viel Fels war abgerutscht und so musste ein Steg über den Wörschachwalder Bach (Mühlbach) auf die linke Seite hinüber gebaut werden. Von da an wurde der Weg ziemlich hoch hinauf geführt, um Felswänden auszuweichen. Knapp vor dem Wasserfall geht es dann mit Stufen wieder zum Mühlbach hinunter. Da ja nicht immer gearbeitet werden konnte, gingen die Arbeiten über fast zwei Jahre und bis endlich auch Geländer und Stufen gemacht waren, waren viele, viele Stunden von den beiden geleistet worden.

Schon nach zwei Jahren hatte ein Hochwasser den Steg wieder weggerissen und er musste erneu mit viel Aufwand neu errichtet werden.

Um die Kosten der Errichtung und der Instandhaltung einigermaßen wieder hereinzubekommen, hatte man später einen „Opferstock“ beim Katzensteiner in Lessern an einen Baum angebracht und um freiwillige Spenden gebeten. Viele begeisterte Besucher haben ihre Geldbörsen geöffnet und geholfen, dass es den Weg heute noch gibt.

Einige Jahre hatte dann Fritz Katzensteiner Fritz und später Willi Sölkner die Betreuung des Weges erledigt. Lange betreute diesen Weg dann die Gemeinde Pürgg-Trautenfels, und trotz vieler Erdrutsche, Sturmschäden und Hochwasser wird der Weg immer in einen hervorragenden Zustand gebracht. Beobachtungen ergeben immer wieder, dass sehr viele Gäste diesen Wasserfall besuchen und sind begeistert, weil es ein wunderschöner und eigentlich kurzer, für Jung und Alt begehbarer Wanderweg ist.

Noch eine interessante Begebenheit

Die Grundeigentümer waren Hans Kreutzer vlg. Johnsleitner auf der rechten Uferseite sowie Markus Zandl vlg Gindl auf der linken Seite dem Bachlauf entlang. Um die Einwilligung der Grundbenützung hatte Berger Verhandlungen führen müssen. Der Gindl hatte sofort Ja gesagt, auch vom Johnsleitner kam zunächst kein Nein, aber der ist später mit einem langen Vertrag gekommen und dieser Vertrag war mit einigen Klauseln versehen, die für den Obmann und den Verein nicht annehmbar waren.

Dies geschah alles aber erst dann als der Weg schon fertig gebaut war. Bei einem Kirchgang hat der Johnsleitner diesen Vertrag dem Obmann am Hauptplatz in Pürgg zum Unterschreiben übergeben. Nachdem die Bedingungen aus Kostengründen jedoch nicht annehmbar waren, hatte Berger den Vertrag vor den Augen von Kreutzer zerrissen. Es war damit zu rechnen, dass es ein gerichtliches Nachspiel geben könnte.

Der Obmann hatte den Verein darüber gar nicht informiert und es wurde niemals mehr über dieses Thema oder diesen Vertrag gesprochen. Nur Hans Kreutzer hatte dann plötzlich auch noch andere Ideen im Zusammenhang mit der Quelle. Auch dort wollte er nachträglich plötzlich Geld für die Quelle haben oder zumindest einen Wasseranschluss für ein Wohnhaus. Auch hier konnte der Fremdenverkehrsverein nicht zustimmen, denn bei den Anfangsgesprächen war niemals von derartigen Vorstellungen die Rede. Freunde sind der Berger und der Kreutzer danach keine mehr gewesen. Gott habe in selig!

Inzwischen sind viele Jahre vergangen und einige Dinge haben sich verändert. So sind im Jahre 2015 die Gemeinden Pürgg-Trautenfels mit der Marktgemeinde Stainach zur „Marktgemeinde Stainach-Pürgg“ zusammengelegt worden, und ab nun betreut auch weiterhin diese neue Gemeinde den Wasserfallweg „welch ein Glück“!

Somit ist anzunehmen, dass „unser Werk“ noch lange bestehen bleibt und der Wasserfall noch von vielen Leuten besucht werden kann!

Quelle

Erzählungen von Stefan Berger