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+ | Die '''Blaa-Alm''' ist ein historisches [[Alm]]<nowiki>gebiet</nowiki> und in jüngere Zeit ein gastronomischer Betrieb. | ||
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+ | Die Blaa-Alm befindet sich im Nordwesten des [[Ausseerland]]es im Norden des [[Bezirk Liezen|Bezirks Liezen]] auf einer durchschnittlichen Höhe von 894 [[m ü. A.]]. Man erreicht sie über [[Altaussee]]. Das Almgebiet befindet sich südlich des [[Brunnkogel]]s (1 104 m ü. A.) im Norden, östlich des [[Fludergraben]] und nördlich der Altausseer Ramsau. | ||
== Namensherkunft == | == Namensherkunft == | ||
Der Name ''Blaa-Alm'' zeugt davon, dass hier einst Eisenmanganerze abgebaut und gebläht wurden.<ref>Quelle [[Fludergraben-Marmor]] und dortige Quellen</ref> | Der Name ''Blaa-Alm'' zeugt davon, dass hier einst Eisenmanganerze abgebaut und gebläht wurden.<ref>Quelle [[Fludergraben-Marmor]] und dortige Quellen</ref> | ||
− | == Blaa-Alm, | + | == Geschichte == |
− | + | Ein Vorgänger der heutigen Blaa-Alm war die ''Restauration Blaa-Alm''. [[1909]] war Rudolf Bachinger Besitzer.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=otz&datum=19090004&query=((text:Blaa-Alm))&ref=anno-search&seite=306 ANNO], [[Österreichische Touristenzeitung]], Ausgabe 1909, Seite 306</ref> | |
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+ | In der [[Altausseer Fremdenliste]] vom [[2. August]] [[1911]] werden sechs Personen gelistet, die in der ''Restauration Blaa-Alm'' zur [[swiki:Sommerfrische]]<ref>{{salzburgwiki}}</ref> abgestiegen waren.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=afl&datum=19110802&query=%22Restauration+Blaa%22&ref=anno-search&seite=2 ANNO], Altausseer Fremdenliste, Ausgabe vom 2. August 1911</ref> Im selben Jahr war die Blaa-Alm auch im Gespräch, an der [[Elektrische Kleinbahn Aussee - Grundlsee - Alt-Aussee|elektrischen Kleinbahn Aussee - Grundlsee - Alt-Aussee]] eine Station zu erhalten. | ||
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+ | Am [[25. Mai]] [[1914]] berichtete die "Reichspost:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19140525&query=%22Blaa-Alm%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], Reichspost, Ausgabe vom 25. Mai 1914, Seite 5</ref><blockquote>''Die Leiche eines abgängigen Touristen gefunden. Aus Bad Ischl, 22. d. wird dem „L. V." berichtet: Der Photographenagent Theodor Bauer, Steinfeld 17 wohnhaft, begab sich Montag den 13. April von Bad Ischl über Steg nach Aussee, um von dort über die Blaa-Alm zurückzukehren. Diese Alm verließ er auch um 6 Uhr abends und blieb seither verschollen. Trotz eifrigen Suchens konnte keine Spur gefunden werden. Nun stellte es sich heraus, daß Bauer abgestürzt ist und hiebet den Tod gefunden hat. Wie anzunehmen ist, verlor Bauer den Weg und stürzte am [[Brunnkogel (Altaussee)|Brunnkogel]] über eine Felswand, wo er liegen blieb und offenbar nach qualvollem Leiden gestorben ist. Die Leiche wurde nach Altaussee gebracht, woselbst auch die Beerdigung erfolgt.''</blockquote> Die heutige Blaa-Alm wurde in ihrer Mitte des [[20. Jahrhundert]] in ihrer ursprünglichen Form errichtet. [[1987]]–[[1988]] entstanden dann von Erich Slupetzky die heutigen Gebäude. [[2004]] kaufte Helmut König die Alm, dem auch die [[Loserhütte]] gehört. Er renovierte die Anlage von Grund auf und erweiterte die Hütte um eine Panoramaterrasse, einen Spielplatz und eine Eisstockbahn. [[2010]] erfolgte der Neubau des Wintergartens, durch dessen Panoramafenster man auf die Langlaufloipe und den [[Sandling]] blickt. | ||
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+ | ;1925: Wiederbelebung alter Volkskunst. | ||
+ | Dazu berichtete die "Reichspost" in ihrer Ausgabe vom [[22. August]] [[1925]]:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=rpt&datum=19250822&query=%22Blaa-Alm%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], Reichspost, Ausgabe vom 22. August 1925, Seite 3</ref><blockquote>''Aus Bad Ischl wird der „G. Ztg." berichtet: Das Blasen auf [[Seitelpfeife|Seitenpfeifen]], eine im [[Steirisches Salzkammergut|Salzkammergute]] früher sehr verbreitete Volkskunst, ist in letzter Zeit sehr in Vergessenheit geraten. Um diese alte Musikübung aber nicht aussterben zu lassen, haben sich am [[16. August]], am Mariä-Himmelfahrtstage, auf der Blaa-Alm zwischen Ischl und Aussee eine stattliche Schar von Pfeifern eingefunden. Die Anregung und Einladung hiezu ging von Herrn Alois Ganslmayer in Haiden, der sich seit langen Jahren mit der Erzeugung von Seitenpfeifen befaßt, aus. Schon in den ersten Vormittagsstunden kamen die ersten Gruppen von Pfeifern aus Bad Aussee und Alt-Aussee, bald rückten auch die Wolfganger, Strobler und Ischler an und auf der Blaa-Alm ging es lustig her. Die Sommergäste, die zufällig oder in Kenntnis dieser Zusammenkunft dort eintrafen, lauschten erstaunt den Musikstücken, die auf diesen einfachen Seitenpfeifen hervorgebracht wurden. Da gabs Steirer, Ländler, uralte Schleunige und Auseeer Schützentanz sowie wunderschöne zwei- und dreistimmige Ludler, die durch ihre reiche Harmonie entzückten. Der Korrespondent des Bundesdenkmalamtes Oberlehrer Raimund Zoder aus Wien besprach zu Beginn des Pfeifertages Sinn und Zweck dieser Zusammenkunft und forderte die anwesenden Musiker auf, die volkstümliche Musik als den Urquell aller Musik zu Pflegen.''</blockquote> | ||
− | + | "Die Stunde" schrieb am 6. August 1929:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=std&datum=19290806&query=%22Blaa-Alm%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], Die Stunde, Ausgabe vom 6. August 1929, Seite 5</ref><blockquote>''Das wandernde Mikrophon auf der Blaa-Alm.'' | |
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− | + | ''Radioübertragung des Musikfestes der Schwegelpfeifer aus dem Salzkammergut. Am 15. August wird Radio-Wien im Rahmen der Vortragsserie des „Wandernden Mikrophons“ eine interessante musikalische Darbietung aus dem Salzkammergut übertragen. Auf der Blaa-Alm bei Aussee findet an diesem Tage die Tagung der Schwegelpfeifer statt | |
+ | und die Teilnehmer werden ihre Kunstfertigkeit auf diesem altertümlichen Volksmusikinstrument zeigen.'' | ||
+ | ''[...] ''Der Volksliedforscher Raimund Zoder hat in Verbindung mit K. M. Klier diese aussterbende Kunst des Pfeifenspieles wiederzubeleben versucht, und in den letzten Jahren versammelten sich alljährlich am 15. August auf der Blaa-Alm zwischen Ischl und Aussee eine Anzahl Pfeifer zu gemeinsamem Musizieren. Außer Märschen, Steirertänzen und Landlern werden im Radio auch Liedmelodien und Ludler (Jodler) zu hören sein. Auch ein Maultrommelspieler wird seine Kunstfertigkeit zeigen, und vielleicht wird das wandernde Mikrophon auch seltengehörte Almrufe, wie sie als Verständigungsmittel zwischen den weitvoneinanderliegenden Almhütten gebraucht werden, auffangen können.''</blockquote> | ||
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Auf der Blaa-Alm fand/findet ein Treffen der [[Weisenblasen|Weisenbläser]] statt. | Auf der Blaa-Alm fand/findet ein Treffen der [[Weisenblasen|Weisenbläser]] statt. | ||
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== Quellen == | == Quellen == |
Version vom 5. Oktober 2021, 12:24 Uhr
Die Blaa-Alm ist ein historisches Almgebiet und in jüngere Zeit ein gastronomischer Betrieb.
Geografie
Die Blaa-Alm befindet sich im Nordwesten des Ausseerlandes im Norden des Bezirks Liezen auf einer durchschnittlichen Höhe von 894 m ü. A.. Man erreicht sie über Altaussee. Das Almgebiet befindet sich südlich des Brunnkogels (1 104 m ü. A.) im Norden, östlich des Fludergraben und nördlich der Altausseer Ramsau.
Namensherkunft
Der Name Blaa-Alm zeugt davon, dass hier einst Eisenmanganerze abgebaut und gebläht wurden.[1]
Geschichte
Ein Vorgänger der heutigen Blaa-Alm war die Restauration Blaa-Alm. 1909 war Rudolf Bachinger Besitzer.[2]
In der Altausseer Fremdenliste vom 2. August 1911 werden sechs Personen gelistet, die in der Restauration Blaa-Alm zur swiki:Sommerfrische[3] abgestiegen waren.[4] Im selben Jahr war die Blaa-Alm auch im Gespräch, an der elektrischen Kleinbahn Aussee - Grundlsee - Alt-Aussee eine Station zu erhalten.
Am 25. Mai 1914 berichtete die "Reichspost:[5]
Die Leiche eines abgängigen Touristen gefunden. Aus Bad Ischl, 22. d. wird dem „L. V." berichtet: Der Photographenagent Theodor Bauer, Steinfeld 17 wohnhaft, begab sich Montag den 13. April von Bad Ischl über Steg nach Aussee, um von dort über die Blaa-Alm zurückzukehren. Diese Alm verließ er auch um 6 Uhr abends und blieb seither verschollen. Trotz eifrigen Suchens konnte keine Spur gefunden werden. Nun stellte es sich heraus, daß Bauer abgestürzt ist und hiebet den Tod gefunden hat. Wie anzunehmen ist, verlor Bauer den Weg und stürzte am Brunnkogel über eine Felswand, wo er liegen blieb und offenbar nach qualvollem Leiden gestorben ist. Die Leiche wurde nach Altaussee gebracht, woselbst auch die Beerdigung erfolgt.
Die heutige Blaa-Alm wurde in ihrer Mitte des 20. Jahrhundert in ihrer ursprünglichen Form errichtet. 1987–1988 entstanden dann von Erich Slupetzky die heutigen Gebäude. 2004 kaufte Helmut König die Alm, dem auch die Loserhütte gehört. Er renovierte die Anlage von Grund auf und erweiterte die Hütte um eine Panoramaterrasse, einen Spielplatz und eine Eisstockbahn. 2010 erfolgte der Neubau des Wintergartens, durch dessen Panoramafenster man auf die Langlaufloipe und den Sandling blickt.
- 1925
- Wiederbelebung alter Volkskunst.
Dazu berichtete die "Reichspost" in ihrer Ausgabe vom 22. August 1925:[6]
Aus Bad Ischl wird der „G. Ztg." berichtet: Das Blasen auf Seitenpfeifen, eine im Salzkammergute früher sehr verbreitete Volkskunst, ist in letzter Zeit sehr in Vergessenheit geraten. Um diese alte Musikübung aber nicht aussterben zu lassen, haben sich am 16. August, am Mariä-Himmelfahrtstage, auf der Blaa-Alm zwischen Ischl und Aussee eine stattliche Schar von Pfeifern eingefunden. Die Anregung und Einladung hiezu ging von Herrn Alois Ganslmayer in Haiden, der sich seit langen Jahren mit der Erzeugung von Seitenpfeifen befaßt, aus. Schon in den ersten Vormittagsstunden kamen die ersten Gruppen von Pfeifern aus Bad Aussee und Alt-Aussee, bald rückten auch die Wolfganger, Strobler und Ischler an und auf der Blaa-Alm ging es lustig her. Die Sommergäste, die zufällig oder in Kenntnis dieser Zusammenkunft dort eintrafen, lauschten erstaunt den Musikstücken, die auf diesen einfachen Seitenpfeifen hervorgebracht wurden. Da gabs Steirer, Ländler, uralte Schleunige und Auseeer Schützentanz sowie wunderschöne zwei- und dreistimmige Ludler, die durch ihre reiche Harmonie entzückten. Der Korrespondent des Bundesdenkmalamtes Oberlehrer Raimund Zoder aus Wien besprach zu Beginn des Pfeifertages Sinn und Zweck dieser Zusammenkunft und forderte die anwesenden Musiker auf, die volkstümliche Musik als den Urquell aller Musik zu Pflegen.
"Die Stunde" schrieb am 6. August 1929:[7]
Das wandernde Mikrophon auf der Blaa-Alm.
Radioübertragung des Musikfestes der Schwegelpfeifer aus dem Salzkammergut. Am 15. August wird Radio-Wien im Rahmen der Vortragsserie des „Wandernden Mikrophons“ eine interessante musikalische Darbietung aus dem Salzkammergut übertragen. Auf der Blaa-Alm bei Aussee findet an diesem Tage die Tagung der Schwegelpfeifer statt und die Teilnehmer werden ihre Kunstfertigkeit auf diesem altertümlichen Volksmusikinstrument zeigen.
[...] Der Volksliedforscher Raimund Zoder hat in Verbindung mit K. M. Klier diese aussterbende Kunst des Pfeifenspieles wiederzubeleben versucht, und in den letzten Jahren versammelten sich alljährlich am 15. August auf der Blaa-Alm zwischen Ischl und Aussee eine Anzahl Pfeifer zu gemeinsamem Musizieren. Außer Märschen, Steirertänzen und Landlern werden im Radio auch Liedmelodien und Ludler (Jodler) zu hören sein. Auch ein Maultrommelspieler wird seine Kunstfertigkeit zeigen, und vielleicht wird das wandernde Mikrophon auch seltengehörte Almrufe, wie sie als Verständigungsmittel zwischen den weitvoneinanderliegenden Almhütten gebraucht werden, auffangen können.
Veranstaltungen
Auf der Blaa-Alm fand/findet ein Treffen der Weisenbläser statt.
2015 fanden ein Teil der 50. Winterspiele der Forstverwaltungen Bad Aussee auf der Blaa-Alm statt.
Anreise
Zunächst fährt man der Ausschilderung zur Loser Panoramastraße nach in die Ortschaft Ramsau, wo dann eine kleine Straße weiter nach Norden zur Blaa-Alm führt.
Bilder
- Blaa-Alm – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki
Weblink
Quellen
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hatte, stimmen aktuell noch nicht alle EnnstalWiki-AMap-Weblinks, sofern nicht beim Link auf eine bereits erfolgte Aktualisierung hingewiesen wird.
Einzelnachweise
- ↑ Quelle Fludergraben-Marmor und dortige Quellen
- ↑ ANNO, Österreichische Touristenzeitung, Ausgabe 1909, Seite 306
- ↑ Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im SALZBURGWIKI, dem Mutterwiki des EnnstalWikis
- ↑ ANNO, Altausseer Fremdenliste, Ausgabe vom 2. August 1911
- ↑ ANNO, Reichspost, Ausgabe vom 25. Mai 1914, Seite 5
- ↑ ANNO, Reichspost, Ausgabe vom 22. August 1925, Seite 3
- ↑ ANNO, Die Stunde, Ausgabe vom 6. August 1929, Seite 5