Laarerhof: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Der Bauernhof mit der Nummer 43 wurde 1964 im Österreichischen Freilichtmuseum in Stübing neu errichtet. In der Nähe des Hofes stand bis 1976 die [[Brunnerkeusche]]. | + | Der Bauernhof mit der Nummer 43 wurde 1964 im Österreichischen Freilichtmuseum in Stübing bei Graz neu errichtet. In der Nähe des Hofes stand bis 1976 die [[Brunnerkeusche]]. |
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− | [[Gertrud Reiter]] wurde 1938 als ältestes von sechs Kindern am Laarerhof geboren. | + | [[Gertrud Reiter]] wurde 1938 als ältestes von sechs Kindern am Laarerhof geboren. |
− | Das Laarergut aus St. Nikolai im Sölktal, einem Seitental des steirischen Ennstales, wurde urkundlich erstmals im Jahre 1576 mit einem Besitzer Leonhard Lärer genannt. Der Anlage nach ist das als Erbhof vermerkte Gehöft ein Ennstaler Paarhof, der klassische Hoftypus der hochmittelalterlichen Rodungssiedlung, bei dem Wohnhaus und Stall ein Paar bilden und für die Bereiche Wohnen und Wirtschaften zuständig sind. Verschiedene Funktionen werden auch beim Paarhof durch zusätzliche Bauten wie Getreidekasten, Brunnen, Backofen u.a. erfüllt. Das zweigeschossige Wohnhaus des Laarerhofes ist ein Rauchstubenhaus, das in überkämmtem Blockbau errichtet wurde und durch einen von Traufe zu Traufe durchgängigen Hausgang erschlossen wird. Der Hauptraum des Hauses ist eine großräumige Rauchstube mit allen Kriterien dieser hochmittelalterlichen Wohnform. | + | Das Laarergut aus St. Nikolai im Sölktal, einem Seitental des steirischen Ennstales, wurde urkundlich erstmals im Jahre [[1576]] mit einem Besitzer Leonhard Lärer genannt. Der Anlage nach ist das als [[Erbhöfe im Bezirk Liezen|Erbhof]] vermerkte Gehöft ein [[Ennstaler Paarhof]], der klassische Hoftypus der hochmittelalterlichen Rodungssiedlung, bei dem Wohnhaus und Stall ein Paar bilden und für die Bereiche Wohnen und Wirtschaften zuständig sind. Verschiedene Funktionen werden auch beim Paarhof durch zusätzliche Bauten wie Getreidekasten, Brunnen, Backofen u.a. erfüllt. Das zweigeschossige Wohnhaus des Laarerhofes ist ein Rauchstubenhaus, das in überkämmtem Blockbau errichtet wurde und durch einen von Traufe zu Traufe durchgängigen Hausgang erschlossen wird. Der Hauptraum des Hauses ist eine großräumige Rauchstube mit allen Kriterien dieser hochmittelalterlichen Wohnform. |
− | Wie bei den meisten Rauchstubenhäusern gibt es auch beim Laarer die geteilte Stubentür, deren obere Hälfte geöffnet werden kann, um für einen besseren Rauchabzug zu sorgen, ohne die am Herd stehende Bäuerin der vollen Zugluft auszusetzen. Der Feuerhut der Doppelfeuerstätte ist gemauert und als Kogl ausgebildet. In der Rauchstube gegenüber liegt eine Kachelstube, die hier schon im 18. Jahrhundert eingerichtet wurde und den Hausbewohnern rauchfreie Wärme bot. | + | Wie bei den meisten Rauchstubenhäusern gibt es auch beim Laarer die geteilte Stubentür, deren obere Hälfte geöffnet werden kann, um für einen besseren Rauchabzug zu sorgen, ohne die am Herd stehende Bäuerin der vollen Zugluft auszusetzen. Der Feuerhut der Doppelfeuerstätte ist gemauert und als Kogl ausgebildet. In der Rauchstube gegenüber liegt eine Kachelstube, die hier schon im [[18. Jahrhundert]] eingerichtet wurde und den Hausbewohnern rauchfreie Wärme bot. |
Im Obergeschoß befinden sich Schlafräume. In der oberen Kachelstube trägt der Trambaum die Jahreszahl 1721 und die Initialen M.E., die auf den Besitzer Matthias Engelhardt hinweisen, der den Laarerhof ausbaute. Diese Tramrose wurde zum Emblem des Österreichischen Freilichtmuseums. Das an den Giebeln abgewalmte Schersparrendach ist durch einen ortsüblichen Schneestuhl verstärkt und mit Scharschindeln gedeckt. | Im Obergeschoß befinden sich Schlafräume. In der oberen Kachelstube trägt der Trambaum die Jahreszahl 1721 und die Initialen M.E., die auf den Besitzer Matthias Engelhardt hinweisen, der den Laarerhof ausbaute. Diese Tramrose wurde zum Emblem des Österreichischen Freilichtmuseums. Das an den Giebeln abgewalmte Schersparrendach ist durch einen ortsüblichen Schneestuhl verstärkt und mit Scharschindeln gedeckt. | ||
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* [http://www.freilichtmuseum.at/historische-bauten-aus-ganz-oesterreich-2/282-rauchstubenhaus-laarer Stübing] | * [http://www.freilichtmuseum.at/historische-bauten-aus-ganz-oesterreich-2/282-rauchstubenhaus-laarer Stübing] | ||
− | * V.H. Pöttler | + | * V.H. Pöttler: ''Das Rauchstubenhaus Laarer im Österreichischen Freilichtmuseum.'' Schriften und Führer Nr. 8, Stübing 1981 |
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Version vom 12. Februar 2016, 16:46 Uhr
Laarerhof | |
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Informationen | |
Besitzer: | |
Hofname: | |
Vulgoname: | |
Ort: | St. Nikolai im Sölktal |
seit: | 1576 |
Der Laarerhof oder Laarergut ist ein Bauernhof aus Sankt Nikolai im Sölktal in der Gemeinde Sölk.
Allgemeines
Der Bauernhof mit der Nummer 43 wurde 1964 im Österreichischen Freilichtmuseum in Stübing bei Graz neu errichtet. In der Nähe des Hofes stand bis 1976 die Brunnerkeusche.
Geschichte
Gertrud Reiter wurde 1938 als ältestes von sechs Kindern am Laarerhof geboren.
Das Laarergut aus St. Nikolai im Sölktal, einem Seitental des steirischen Ennstales, wurde urkundlich erstmals im Jahre 1576 mit einem Besitzer Leonhard Lärer genannt. Der Anlage nach ist das als Erbhof vermerkte Gehöft ein Ennstaler Paarhof, der klassische Hoftypus der hochmittelalterlichen Rodungssiedlung, bei dem Wohnhaus und Stall ein Paar bilden und für die Bereiche Wohnen und Wirtschaften zuständig sind. Verschiedene Funktionen werden auch beim Paarhof durch zusätzliche Bauten wie Getreidekasten, Brunnen, Backofen u.a. erfüllt. Das zweigeschossige Wohnhaus des Laarerhofes ist ein Rauchstubenhaus, das in überkämmtem Blockbau errichtet wurde und durch einen von Traufe zu Traufe durchgängigen Hausgang erschlossen wird. Der Hauptraum des Hauses ist eine großräumige Rauchstube mit allen Kriterien dieser hochmittelalterlichen Wohnform.
Wie bei den meisten Rauchstubenhäusern gibt es auch beim Laarer die geteilte Stubentür, deren obere Hälfte geöffnet werden kann, um für einen besseren Rauchabzug zu sorgen, ohne die am Herd stehende Bäuerin der vollen Zugluft auszusetzen. Der Feuerhut der Doppelfeuerstätte ist gemauert und als Kogl ausgebildet. In der Rauchstube gegenüber liegt eine Kachelstube, die hier schon im 18. Jahrhundert eingerichtet wurde und den Hausbewohnern rauchfreie Wärme bot.
Im Obergeschoß befinden sich Schlafräume. In der oberen Kachelstube trägt der Trambaum die Jahreszahl 1721 und die Initialen M.E., die auf den Besitzer Matthias Engelhardt hinweisen, der den Laarerhof ausbaute. Diese Tramrose wurde zum Emblem des Österreichischen Freilichtmuseums. Das an den Giebeln abgewalmte Schersparrendach ist durch einen ortsüblichen Schneestuhl verstärkt und mit Scharschindeln gedeckt.
Hofbilder
weitere Bilder
- Laarerhof – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki
Quellen
- Stübing
- V.H. Pöttler: Das Rauchstubenhaus Laarer im Österreichischen Freilichtmuseum. Schriften und Führer Nr. 8, Stübing 1981