Gesäuse: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''{{PAGENAME}}''' ist eine in Westost verlaufende Verbindungsschlucht der [[Enns]] zwischen [[Admont]] und [[Hieflau]] und zählt zu den [[Ennstaler Alpen]].
  

Version vom 18. August 2013, 16:02 Uhr

Verlauf der Enns
Karte
Gesäuseeingang-Haindlbauer

Das Gesäuse ist eine in Westost verlaufende Verbindungsschlucht der Enns zwischen Admont und Hieflau und zählt zu den Ennstaler Alpen.

Allgemeines

Das Gesäuse (im Volksmund Xeis genannt) bildet im nordöstlichen Ennstal auf einem rund 16 Kilometer langen Abschnitt eine Felsschlucht und wird oftmals als die senkrechte Welt Österreichs bezeichnet. Der Gesäuseeingang liegt ca. sechs Kilometer östlich von Admont. Von dort fließt die Enns aufgrund der Talverengung, unzähligen Felsvorsprüngen sowie der Überwindung eines beachtlichen Höhenunterschiedes reißend schnell und ist rundum von steilen, zum Teil senkrechten und wild bewachsenen Felswänden umgeben. Am 26. Oktober 2002 wurde ein überwiegender Teil des Gesäuses zum Nationalpark Gesäuse erklärt.

Ennsarme: „Verrückte“ Gemeindegrenzen

Der Radfahrer, Läufer oder Spaziergänger, welcher den ruhigen Ennstal Radweg von Admont in östliche Richtung zum Grabnerhof benützt, sieht entlang des Weges die breit dahin fließende Enns, daneben aber immer wieder Enns-Altarme, gewundene Auwälder wie das „Amerika-Waldl“, und ahnt, dass die Enns früher anders geflossen ist als heute.

Das Szenario vor 150 Jahren um die Mitte des 19. Jahrhunderts: Breit mit vielen Mäandern beherrscht die Enns den Talboden. Überall Altarme, überflutete Streuwiesen, Sümpfe, Moore, hochwassergefährdete Wiesen und Felder. Der Flussspiegel am Gesäuse-Eingang lag bis zu 14 Meter über

Sprengungen am Gesäuse-Eingang durch das Benediktinerstift Admont im Jahre 1824 brachten nur wenig Schutz vor den dauernden Überschwemmungen. Man wandte sich an den Kaiser, und im Jahre 1860 unterschrieb er das für das gesamte Ennstal lebenswichtige Patent der Ennsregulierung. In den 1860er Jahren wurde die Enns mittels „Durchstichen“ begradigt, die Ufer durch Buhnen und Querwerke befestigt. Östlich von Admont waren der Kornbauer- und der Grabner-Durchstich die wichtigsten und kostspieligsten Baulose. Die insgesamt 2 400 m an Durchstichen kosteten 46.500 swiki:Gulden – eine Summe, die die Gemeinden oder das Herzogtum Steiermark damals nie hätten aufbringen können.

Die alten Gemeindegrenzen zwischen Admont südlich, Hall bei Admont und Weng im Gesäuse nördlich der Enns blieben damals unverrückt. So verwundert es, dass heute nördlich der Enns Admonter Grundstücke und südlich davon Haller Wiesen liegen – eine nur scheinbar „verrückte“ Grenzziehung, die von dem ehemaligen Lauf der Enns erzählen kann.

Die Altarme der Enns bilden heute wichtige Biotope. Besonders die vielfältige Vogelwelt ist Beobachtungsziel der Ornithologen.

Bergwelt

Für Alpinisten ist dieses Gebiet der Ennstaler Alpen seit jeher ein Anziehungspunkt und eine besondere Herausforderung. Im Gesäuse sind sowohl leichte Wanderungen als auch anspruchsvolle und schwierige Berg- und Klettertouren, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzen, möglich.

Die Berggruppen im Gesäuse heißen:

Infrastruktur

Durch das Gesäuse verläuft die Gesäuse Straße (B 146) und die Rudolfsbahn, welche zum Bahnstreckennetz der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) zählt. 2009 wurde der Personenverkehr der Gesäusebahn mit Ausnahme an Samstagen und Sonntagen zum größten Teil aus Rentabilitätsgründen eingestellt und durch ein Buskonzept ersetzt.

Bildergalerie

Charakteristisch heben sich die wild und steil geformten Felsformationen im Gesäusetal empor.

Quellen

  • Hasitschka, Josef: Das Gesäuse als Beilage zur digitalen Wanderkarte, 2012, 1. Auflage (Original: Hasitschka,_Wegpunkte_Gesäuse_red.pdf‎)
    • dem EnnstalWiki liegt die schriftliche Genehmigung des Autors vor, alle darin befindlichen Texte ohne weitere Änderung hier übernehmen zu dürfen; diese Genehmigung des Autors gilt jedoch ausschließlich für die Verwendung im EnnstalWiki!

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