Mittelpleistozäne Bildungen im Oberen Ennstal

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Aufschluss am Südhang des Mitterbergs: Links im Bild das Grundgebirge in Form des Ennstaler Phyllits und rechts im Bild die auflagernden, unsortierten Moränensedimente

Unter Mittelpleistozäne Bildungen im Oberen Ennstal werden geologische Bildungen aus der Epoche des Mittleren Pleistozäns zwischen Mandling und Trautenfels abgehandelt.

Allgemeines

Der Abschnitt des Oberen Ennstals ist ca. 40 km lang. Die gesamte Talstrecke ist durch einen mittelbreiten, U-förmigen Talquerschnitt (Trogtal) gekennzeichnet. Erst im östlich anschließenden Mittleren Ennstal verbreitert sich der Talquerschnitt wesentlich. Die Talseiten und der Talboden sind durch Schwemm- und Murenkegel der einmündenden Fließgewässer und von Massenbewegungen geprägt. Die Täler im Süden aus den Niederen Tauern zeigen an ihren Mündungen oft eine Höhenstufe und kennzeichnen ein früheres Talniveau.

Mittelpleistozäne Bildungen

Im Interglazial zwischen Mindel und Riss wurde der alte Talboden des Mitterbergs stark linear teifenerodiert. Das genaue Alter dieses Talbodens konnte bislang noch nicht eindeutig geklärt werden. Das Grundgebirge der Sedimente bilden der Ennstaler Phyllit, zusammen mit Grünschiefer-Lagen. Sie gehören der Grauwackenzone an und ragen heute ca. 100 m aus dem Talboden heraus. Auf diesem reliefreichen Festgesteinssockel lagern lose bis schwach konsolidierte fluviatile Sedimente. Im Norden wird der Mitterberg durch das Bett des Gröbmingbachs von den Nördlichen Kalkalpen getrennt. Siebanalysen ergaben, dass die Sedimente zwei Typen zugeordnet werden können: Einerseits das stark korngrößenvariierende, nicht sortierte Moränenmaterial und andererseits gut sortierte, feinsandüberwiegende fluviatile Sande.

An der Südseite der Kalkalpen bildeten sich im Mittleren Pleistozän sogenannte Hangbrekzien. Diese Brekzienart entstand durch Verkittung von erodierten, kalkalpinen, kantigen Gesteinstrümmern. Gut ausgeprägte Vorkommen der Hangbrekzie sind südlich vom Dachstein, westlich der Kalchwand und südlich vom Kammspitz und Grimming zu finden.

Quellen

  • Kellerer-Pirklbauer, A., Proske, T. & Untersweg, Th. (2012): Darstellung der Talbodenbereiche des Steirischen Ennstals (Bericht). Institut für digitale Bildverarbeitung, Graz
  • Van Husen, D. (1968). Ein Beitrag zur Talgeschichte des Ennstals im Quartär. Mitt. Ges. Geol. Bergbaustud., Band 18, 249-286
  • Van Husen, D. (1987). Zur Entwicklung des Oberen Ennstals im Pleistozän. Tagungsband Arbeitstagung Geol. B.-A. 1987 Blatt 127 Schladming, 86-93, Wien: Geol. B.-A.