Schladminger Braunkohlenbergbau

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Der Schladminger Braunkohlenbergbau fand im Bereich der „Schneebergleiten“ nordwestlich von Schladming im Ortsteil Klaus statt.

Geschichte

Das wirtschaftliche Erträgnis war allerdings nicht so groß, dass man von einem blühenden Bergbaubetrieb hätte sprechen können. Dies zeigte auch die oftmalige Stilllegung des Unternehmens nach verhältnismäßig kurzer Dauer des Arbeitseinsatzes. Entdeckt wurde die Kohlenlagerstätte zu Ende des 18. Jahrhunderts. Um 1785 verwendete der Bergverwalter Seelig mit Holzkohle vermischte Braunkohle aus dem Schladminger Revier bei der Verhüttung von Erzen. Weiters wurde die Kohle auch in Vitriol- und Alaunwerken verwendet.

Ab 1796 war die Lagerstätte in ärarischem Besitz, wobei man dem Berggerichtssubstitut Johann Gottlieb Walcher eine angemessene Belohnung in Aussicht stellte, falls er durch die Verwendung und den günstigen Verkauf der Kohlen dem „Ärarium eine Nutzen verschaffen sollte“. Scheinbar war es aber Walcher nicht gelungen, den erhofften wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen, denn bald nach der Jahrhundertwende wurde der Bergbau eingestellt. Mit zeitlichen Unterbrechungen versuchten sich in den folgenden Jahrzehnten das Benediktinerstift Admont, Franz Ritter von Friedau und der Gewerke Perwein am Kohlenbergbau in der Klaus bei Schladming, doch scheint ihnen allen wenig Glück beschieden gewesen zu sein.

Nach neuerlicher Untersuchung der Lagerstätte scheint 1873 Josef Neumeyer aus Wien und 1885 Andreas Metzners Erben als Eigentümer auf. 1903 gelangte der Bergbau in den Besitz von Franz Ascher aus Graz, der zur Verwertung der Lagerstätte die Ennstaler Kohlengewerkschaft gründete. Aber schon ein Jahr später wurde der Betrieb wieder geschlossen und Franz Ascher ließ durch seinen Bergdirektor J. Rudolf ein Exposé über „Die Braunkohlen-Bergbaue zu Klaus-Pichl und Schladming in Steiermark“ als Grundlage für einen allfälligen Weiterverkauf der Lagerstätte verfassen. Die Angaben über die Mächtigkeit des Kohlenflözes entsprachen allerdings nicht den Tatsachen und waren nur in der Absicht so erstellt worden, um den Bergbau „möglichst gut an den Mann zu bringen“. Diese Feststellung beruht auf einer handschriftlichen Notiz des damaligen Obersteigers Andreas Hofer auf einem noch vorhandenen und nunmehr im Schladminger Stadtarchiv verwahrten Exposé.

Ein „Glück auf“ erhoffte man sich wieder anlässlich der Eröffnung des lange Zeit still gestandenen Bergbaubetriebes ab dem 1. September 1917. Es arbeiteten 120 Knappen vor Ort und förderten täglich vier Waggon Kohle. Die Ennstaler Kohlengewerkschaft in Klaus bei Schladming – so die Firmenbezeichnung des damaligen Unternehmens - war im Hinblick auf den Ersten Weltkrieg als „militärischer Betrieb“ eingestuft und setzte seiner Tätigkeit aber bis zum Jahre 1922 fort, wo am 15. Dezember die Stilllegung erfolgte.

Ein letztes Mal nahm man die Arbeit am Braunkohlenbergbau in der Klaus bei Schladming in den Jahren 1947/48 auf, jedoch war der Betrieb auch diesmal nur kurzer Dauer, da sich die Qualität der Kohle als nicht konkurrenzfähig erwies und auch die geringe Mächtigkeit des Kohlenflözes kaum einen erfolgreichen Abbau für längere Zeit sicherte.

Aufsehen erregendes Ereignis

Zu einem aufsehenerregenden Ereignis kam es am Morgen des 17. Februar 1920, als das Kanzleigebäude des Bergbauunternehmens durch eine Explosion zerstört wurde. Der „Ennstaler“ vom 20. Februar 1920 berichtete darüber auf Seite 3:

Durch eine Dynamitexplosion flog am 17. d. Mts. 10 Minuten vor 8 Uhr morgens das Kanzleigebäude der Kohlengewerkschaft in die Luft. Zum Glück waren um diese Zeit weder Beamte noch Arbeiter zur Arbeit erschienen, wodurch Menschenleben nicht zu beklagen sind. Die Explosion war von einem donnerähnlichen Getöse begleitet und weithin hörbar. Fensterscheiben der nächst gelegenen Häuser wurden durch den Luftdruck eingedrückt und die Häuser selbst bebten durch die Erschütterung. Die Ursache der Explosion ist zur Stunde nicht geklärt.

Quelle