Helmuth James Graf von Moltke

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Persönlichkeiten im steirischen Salzkammergut

Diese Person gehört zu den Persönlichkeiten im steirischen Salzkammergut, einer von Michael Pollner erstellten Liste.
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Bundesarchiv Bild 147-1277, Volksgerichtshof, Helmuth James Graf v. Moltke

Dr. Helmuth Graf James von Moltke (* 11. März 1907; † 25. Jänner 1945 hingerichtet in Berlin-Plötzensee) war Jurist, Widerstandskämpfer und eine Persönlichkeit im steirischen Salzkammergut.

Leben

Helmuth Graf James von Moltke kam als erster Sohn des Gutsbesitzers und Mitglieds des Preußischen Herrenhauses Graf Helmuth von Moltke und dessen Ehefrau Dorothy, geborene Lady Rose-Innes, der Tochter des Obersten Richters der Südafrikanischen Union, auf dem Familiengut Kreisau (Schlesien, heute: Polen) zur Welt. Seine Eltern waren Anhänger der pazifistischen Religionsgemeinschaft "Christian Science".

Moltke wurde in den 1930er-Jahren Teilhaber eines größeren Berliner Anwaltsbüros.

Kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Moltke zum Kriegsverwaltungsrat ernannt. Er war als Sachverständiger für Kriegs- und Völkerrecht im Amt Ausland/Abwehr des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) in Berlin tätig. Diese Stellung nutzte zum individuellen Widerstand gegen das NS-Regime. Er unterstützte die Flucht von Verfolgten, verhinderte die Erschießung von Geiseln und die Misshandlung von Kriegsgefangenen. Bei seine Dienstreisen in das Ausland nutzte er Kontakte zur Anknüpfung und Festigung von Verbindungen des Widerstands.

Ab 1940 bildeten Moltke und der Jurist Peter Yorck Graf von Wartenburg eine Widerstandsgruppe, die später von der Geheimen Staatspolizei als "Kreisauer Kreis" bezeichnet werden wird. Am 18. Jänner 1944 wurden von der Schutzstaffel (SS) festgenommen. Die Geheimen Staatspolizei (Gestapo) hatte erfahren, dass Moltke seinen Freund Otto Carl Kiep (* 1886; † 1944) vor dessen drohender Verhaftung gewarnt hatte. Moltke wurde ab Februar im Konzentrationslager Ravensbrück gefangengehalten. Zunächst wurde er noch nichtt verurteilt, sondern sollte als "pflichtvergessener Beamter" strafversetzt werden und durfte Zivilkleidung tragen. Bei den Besuchen von seiner Frau Freya wurden ihm Akten aus dem Amt zur Bearbeitung überbracht, und er trägt Zivilkleidung.

Im August 1944 wurde er im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 vernommen. Zu diesem Zeitpunkt wusste aber die Gestapo noch nichts Näheres über Moltkes Kenntnisse. Das Gnadengesuch seiner Frau an Heinrich Himmler wurde abgelehnt Im Jänner 1945 wurde Moltke gemeinsam mit Eugen Gerstenmaier und weiteren Mitgliedern des Kreisauer Kreises vor dem Volksgerichtshof angeklagt, wo er wegen Hochverrats zum Tode verurteilt wurde. Da ihm keine Beteiligung am Attentat nachgewiesen werden konnte, wurde ihm vor allem seine christliche Grundhaltung zur Last gelegt. Am 23. Jänner 1945 wurde Helmuth James Graf von Moltke in Berlin-Plötzensee durch den Strang hingerichtet.

Moltke und das Ausseerland

Ab 1932 war er mit seiner Gattin Freya ein langjähriger Besucher des Erholungsheimes Seeblick in Grundlsee, Archkogel Nr. 31. Er ermöglichte und drängte Eugenie Schwarzwald, die Besitzerin des Erholungsheimes, zu einer Vortagsreise nach Dänemark und verhinderte so den – ihm schon bekannten – unmittelbar nach dem swiki:Anschluss 1938 geplanten Zugriff der NS-Diktatur auf ihre Person. Des Weiteren organisierte er den im März 1939 erfolgten Verkauf des Erholungsheimes Seeblick an den "Reichskriegerbund Kyffhäuser", da ihm aufgrund seiner Beziehungen schon 1938 bekannt war, dass die SS eine Enteignung zur eigenen Verwendung anstrebte.

Quellen