Großfeuer in Unterburg 1895

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Dieser Artikel berichtet vom Großfeuer in Unterburg am 20. Mai 1895.

Über den Brand

Die "Steirische Alpenpost" berichtet in ihrer Ausgabe vom 23. Mai 1895:[1]

Pürgg, 21. Mai. (O.-C.) Großfeuer. Der gestrige Tag war für eine Ortschaft der Pfarre ein großer Unglückstag. Um 4 Uhr nach­ mittags erscholl der Schreckensruf: "In Unter­burg brennt es!" In wenigen Minuten war Be­richterstatter am Brandplatze. Schon waren zwei Häuser mit ihren Wirtschaftsgebäuden im Feuer. Aber dem verheerenden Elemente konnte nicht Einhalt geboten werden. Hochauf loderten die Flammen und lechzten nach weiteren Opfern an den zwei benachbarten Seiten, so dass endlich vier große Wohnhäuser und fünf Stadel, im ganzen aber zwölf Objecte ein vollständiger Raub der Flammen wurden.

Wäre es den riesigen Anstrengungen der Feuer­wehren und der hilfsbereiten Menge nicht gelun­gen, den zweiten großen vulgo Friedl'schen Stadel und das gegenüberliegende Haus des Wagner zu retten, würde der ganze Ort unvermeidlich in Asche liegen, was wohl auch dann der Fall ge­wesen wäre, wenn das Unglück zur Nachtzeit ausgebrochen wäre. Um 8 Uhr abends konnte der Brand als localisiert betrachtet werden. Der Schaden, den die unglücklich Betroffenen erleiden, ist natürlich ein sehr bedeutender und heute noch nicht zu ermessen; zudem ist auch die Versicherungssumme, wenigstens von betroffenen Besitzern, eine sehr geringe. Die Einrichtungsstücke wurden nach Möglichkeit gerettet und waren auch die benachbarten Häuser bereits geräumt. Beim "Bauer" wurde nichts gerettet und giengen noch größere Vorräthe an Laden und Getreide zugrunde. Der Schmied ist umso bedauenswerter, da diese Realität vor 40 Jahren ebenfalls ganz abbrannte. Beim vulgo Aigner musste eine schwerkranke Tochter in ein entfernteres Haus gebracht werden. Die Wagnerin ist vor Schrecken völlig sinnverwirrt geworden.

Feuerwehren, denen besonderer Dank gebürt, waren erschienen von Irdning, Aigen, Wörschach, Öblarn, Klachau und Mitterndorf. Ferner arbeiteten tüchtig die eingetroffenen Spritzen von Untergrimming, Stainach und Bahnhof Stainach unter Führung des Herrn Bahnvorstandes. Zur Linderung der Noth wird eine Hilfsaction eingeleitet, und ist recht zu wünschen, dass die christliche Liebe zu den schwer heimgesuchten braven Leuten sich recht allgemein thätig erweisen möge.

Ursache dieses großen Unglückes die gewöhnliche: Spielen eines etwas blöden Knaben einer Magd mit Feuerzeug. P.

Quelle

  1. ANNO, "Grazer Volksblatt", Ausgabe vom 23. Mai 1895, Seite 6