Metamorphes Gestein (Metamorphit) entsteht durch die Umwandlung (Metamorphose) aus einem Sedimentgestein, magmatischen Gestein oder bereits älteren metamorphen Gestein.

Allgemeines

Voraussetzungen für Metamorphose sind Bedingungen über jenen der Diagenese, also großer Druck und hohe Temperatur. In der Regel liegt die Grenze zwischen Diagenese und Metamorphose bei ca. 200-300°C. Bei den Umwandlungsvorgängen bleibt im Normalfall die Gesteinsmasse in festem Zustand. Nur bei extremen Bedingungen kann es zur Teil- bzw. Vollaufschmelzung kommen (Anatexis bzw. Palingenese).

Der Einfluss durch Metamorphose zeigt sich im Gestein anhand von Umkristallisationen, Gefügeänderungen oder hinzufügen/entfernen von Mineralsubstanz. Fossilien werden dabei in der Regel vernichtet.

Charakteristisches Merkmal für viele Metamorphite ist die Einregelung der blättrigen und stängeligen Minerale in gleicher Richtung. Diese parallele Textur wird Schieferung genannt.

Metamorphe Gesteine im Bezirk Liezen

Im Bezirk Liezen treten Metamorphite weitestgehend im Kristallin und in der Grauwackenzone auf. Die Gesteine der Schladminger-, Wölzer- und Rottenmanner Tauern sind allesamt Metamorphite. Sie sind dem Silvretta-Seckau Deckensystem und dem Koralpen-Wölz (Hochdruck-)Deckensystem des Ostalpins zugehörig.

Kristallin

 
Hornblendegarbenschiefer am Weg zwischen Michelirlingalm und Michelirlingsee im Donnersbachtal

Die Gesteine des Kristallins waren vor der Überprägung paläozoische Sedimente, Magmatite und Metamorphite. Letztere wurden vermutlich bereits von einer älteren Gebirgsbildungsphase, der variszischen Orogenese, überprägt.

Besonders starke Hochtemperatur-Metamorphose erfuhren die Gesteine des Koralpen-Wölz (Hochdruck-)Deckensystems.

Die wichtigsten Metamorphite des Kristallins sind Amphibolit, Glimmerschiefer, Gneis und Marmor. Der Marmor in den Sölktälern nimmt eine Sonderstellung ein und wird wegen seiner hochwertigen Qualität und seinem bunten Aussehen in einem Tagbaubetrieb der Sölker Marmor GmbH wirtschaftlich gewonnen.

Grauwackenzone

Auch die Gesteine der Grauwackenzone sind paläozoischen Ursprungs. Nicht alle von ihnen wurden im Zuge der alpidischen Orogenese metamorphisiert; dies hängt stark von ihrer ursprünglichen Position ab. Manche Einheiten hingegen wurden, wie im Kristallin, bereits im Zuge der variszischen Orogenese überprägt.

Die für den Bezirk Liezen relevantesten metamorphen Gesteine der Grauwackenzone sind Phyllit (z. B. Ennstaler Phyllit) und Schiefer.

Quellen