Bürgermeister Johann Spielbichler

Johann Spielbichler war bis Ende März 2013 Bürgermeister der westlichsten Ennstaler Gemeinde Pichl-Preunegg.

Leben

Johann Spielbichler ist Landwirt in Mandling und bewirtschaftet den Saumerhof, wo auch Urlaub am Bauernhof angeboten wird. Johann Spielbichler ist seit 1976 mit Melitta verheiratet und hat zwei Töchter.

Karriere

Seine politische Laufbahn begann 1995 als Gemeinderat. Von 1997 bis 2000 war er Vizebürgermeister, sowie dann von 2000 bis Ende März 2013 Bürgermeister der Gemeinde Pichl-Preunegg.

Weitere Funktionen in Pichl-Preunegg:

  • seit 1995 Obmann des Bauernbundes
  • seit 2000 Obmann des Reinhaltungsverbandes
  • seit 2002 Aufsichtsrat der Reiteralm-Bergbahnen
  • seit 2004 Obmannstellvertreter im Torfwerk Mandling

Johann Spielbichler erklärt Rücktritt als Bürgermeister

Gemeindestrukturreform fordert weiteres Opfer im Bezirk Liezen

Gezeichnet von maßloser Enttäuschung über die unverständliche und arrogante Vorgangsweise der Landespolitiker und des Gremiums der zuständigen Abteilung für Gemeindeentwicklung zur „Gemeindestrukturreform“ veranlasste Bürgermeister Johann Spielbichler Ende März 2013 überraschend, sein Amt als Bürgermeister zurückzulegen.

Die Landesregierung der Steiermark hat in ihrer Sitzung am 24. Jänner 2013 die Vorlage für die neue Gemeindestruktur, nach der vorgesehen ist, die Gemeinden Schladming, Rohrmoos-Untertal und Pichl-Preunegg zu einer neuen Gemeinde zusammenzulegen, mit zustimmender Kenntnisnahme der Steiermärkischen Landtages beschlossen.

In zahlreichen Stellungnahmen und persönlichen Gesprächen auf Bezirks- und Landesebene wurde immer wieder auf die sehr gute wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde hingewiesen. Die Pichl-Preunegg war nie „Abgangsgemeinde“; der Verschuldungsgrad im Rechnungsabschluss 2012 beträgt 1,8%. Dennoch werden die positiven Finanzdaten von den „Gemeindestrukturverantwortlichen“ einfach ignoriert.

Fehlendes Demokratieverständnis der Reformpartner

Höchst frustrierend ist für Johann Spielbichler das fehlende Demokratieverständnis der Reformpartner. Die objektiv gestaltete Volksbefragung zur Gemeindestrukturreform in der Gemeinde Pichl-Preunegg – 83%ige Wahlbeteiligung; 98% der Wahlbeteiligten haben sich für die „Beibehaltung der Eigenständigkeit“ ausgesprochen – findet in der Beurteilung des Landes keine Beachtung. Für Bürgermeister Johann Spielbichler bedeutete dieses Ergebnis jedoch den klaren Auftrag, sich vehement für den Willen der Gemeindebürger/innen einzusetzen.

Besonders bedenklich und zermürbend stimmt den scheidenden Bürgermeister auch die fehlende Unterstützung der Bezirks- und Landesparteigremien der ÖVP, für die er jahrzehntelang unermüdliche Arbeit geleistet hat.

13 Jahre vorbildliche Arbeit als Bürgermeister der Gemeinde Pichl-Preunegg, im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften zum Wohle der Gemeindebürger/innen und des Landes Steiermark finden kein Gehör!

Reaktionen

Wie die Kleine Zeitung in ihrer online-Ausgabe vom 28. März 2013 unter dem Titel Schladminger Nachbar-Ortschef wirft das Handtuch berichtet, bedauert Mitstreiter-[Bürgermeister]Kollege Hermann Trinker aus Rohrmoos-Untertal den Rücktritt Spielbichlers. Trinker zeigte sich aber sicher, dass er auch mit dem Nachfolger Spielbichlers "im Duett" den Kurs halten werde. Trinker meinte gegenüber der Kleinen Zeitung "Nach der Verkündung der neuen Landkarte am 21. Jänner gab es ein Gespräch mit den Landeshauptleuten - wir dürfen unsere Argumente schärfen und bleiben im Gespräch, hieß es. Seither schärfen wir unsere Argumente.'"

Unter dem Artikel in der Kleinen Zeitung online meinte ein Leser, dass die Abgehobenheitscheint in der Landespolitik und auch bei den verantwortlichen Landesbeamten bei der Gemeindestruktur-Reform ein Grundübel zu sein scheint. Ein anderer Leser stellte in Frage, ob Bürgerbefragungen zu diesem Thema überhaupt etwas brächten. Worauf ein weiterer Leser - Zitat "Ja, wo kommen wir hin wenn wir die Bevölkerung, vielleicht Sie sogar, in einer Angelegenheit befragen. Welche demokratisches Verständnis herrscht heute vor? Unterstellt man den Leuten so wenig Hirn dass sie in Mehrheit heute nicht mehr entscheiden können was gut für sie ist? Und wenn der BGM dafür ist und auch seine Leutchen dann ist das schon so in Ordnung. Das hat nichts mit Kleinkariertheit zu tun. Und dieser Tourismus von dem sie sprechen hat einen hohen Preis und da fragt man sich vielleicht später ob man nicht auf ein anderes Pferd hätte setzen sollen".

Quellen