Die (Volks-)Schulen in Wörschachwald

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Zeitzeugendokument
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Die (Volks-)Schulen in Wörschachwald

Wias vor 80 Johr in Woi obm amoi woar,
und wias eppa sein wird, in weitere achtzig Johr?

Erzählt von Stefan Berger – bekannt auch als „Ebner-Steff“ aus Liezen, bekannt auch als „Ebner-Steff“, Wörschachwald und Liezen.

Einleitung

Wörschachwald ist ein Hochtal auf ca. 1 100 m Seehöhe, liegt in der ehemals selbständigen Gemeinde Pürgg (ab 1968 Gemeinde Pürgg-Trautenfels und seit 2015 Marktgemeinde Stainach-Pürgg), erreichbar von Tauplitz (sechs bis acht Kilometer). Bekannt ist der Spechtensee (Moorsee – Baden, Fischen, Bogenschießen), der „Spechtensee-Schlepplift“ sowie der Bauernhof „Tischler“ (Alpakaland-Betrieb) und die Gastbetriebe Gasthof Dachsteinblick, Gasthof Wörschachwalder Hof und Spechtenseehütte (bewirtschaftete Schutzhütte des ÖAV. Stainach.)

== Die Volksschulen in Wörschachwald

provisorische Volksschule in Wörschachwald – in den Badstuben von vlg. Grantsch u.vlg. Ehmann (vor 1873)
erste (alte) Volksschule in Wörschachwald Nr. 53 (ab 1873 bis 1954)
zweite (neue) Volksschule in Wörschachwald Nr. 57 (ab 1954 bis 1982)

Allgemeine Veränderungen seit ca. 80 Jahren.

Wenn man von den Schulen von Wörschachwald spricht, oder darüber berichten will, muss man auch wissen, dass es die letzte, die neue Schule, als solche nicht mehr gibt. Heute ist dieses Haus, nachdem es erst in eine Keramik Werkstatt umgeändert wurde, jetzt ein ganz normales Wohnhaus.

Für die Bevölkerung von Wörschachwald ist der jetzige Zustand ganz normal, aber für nachkommende Leute und Geschichte-Interessierte wird es einmal interessant sein, wie es mal war, vor vielen Jahren und wie es dazu gekommen ist? Und da gibt es noch einen Schüler, der die alte, die zweite Schule in Wörschachwald noch besucht hat, der sich an viele Dinge noch erinnern kann und für die Nachwelt und Interessierte niedergeschrieben hat. Sein Vater aber hatte sogar die erste Schule zeitweise besuchen dürfen, man muss sagen, er hat dürfen, den damals hat der Unterricht für die Eltern etwas gekostet.

Wenn man die Zeit und die Veränderungen, jetzt im Jahre 2021 genau beobachtet, wird es in diesem Hochtal nie mehr eine Schule geben, es wird also so sein, wie es vor 1873 gewesen ist. Es ist eine Geschichte, wie sich alles im Hochtal Wörschachwald verändert hat und es geht der Frage nach, wie es wohl noch weiter gehen wird? Damals gab es, wie auch in der Chronik von Pürgg zu lesen ist, noch keine offizielle Schule, nur ein Notlehrer, nämlich ein Mathias Schachner vlg. Ehmann, der hat beim Bauern vlg. Grantsch in der Badstube unterrichtet. (Badstube war eine Hütte mit einem Kachelofen, mit diesem Ofen hat man Flachs getrocknet, damit man die Hülle der Flachsstengel leichter von den Flachsfasern trennen konnte und dies hat man "brecheln" genannt). So sagt man in manchen Gegenden auch Badstube oder Brechlstube zu solchen Hütten. Der Kachelofen war der Grund, warum man in diese Badstube ging, wo im Winter in großen Holzwannen auch gebadet werden konnte. Und weil der Raum geheizt werden konnte, wurde da auch unterrichtet und die Kinder durften so und so, nur im Winter zur Schule gehen. Im Sommer mussten sie daheim am Bauernhof arbeiten.

Jetzt taucht wohl die Frage auf: Woher weiß der Erzähler Berger Stefan dies alles?

Dies kann aufgeklärt werden. Mein Vater, ebenfalls Stefan Berger, jüngstes Kind vom Kleinkeuschler vlg. Draxler in Wörschachwald Nr. 37, geboren am 21. Dezember 1894 eben dort, sollte oder konnte auch in diese provisorische Schule gehen. Gerade darum kann ich mich, an die Geschichte der Schulen von der ersten, also der Notschule, bis zur letzten, der sogenannten Neuen Schule, zwar nicht ganz genau, aber doch an viele Begebenheiten erinnern, und möchte dies der Nachwelt, vor allem für die Nachfahren von Wörschachwald festhalten.

Weil mein Vater, der Schuhmacher in Wörschachwald war und ich bei ihm ebenfalls Schuhmacher lernen sollte, hat er mir immer, so unter der Arbeit erzählt, so auch von seiner Kindheit und wie es damals war. (Siehe dazu die Erzählung Die „Schuster-Stör“ in den 1950er-Jahren in Wörschachwald.)

Er war das achte und das letzte Kind vom „Draxler“ und sehr klein und schwach, daher hatten die Eltern gemeint, "aus dem wird eh nix"! Und so hat man ihn auch nicht zur Schule gehen lassen, weil es ja etwas gekostet hätte. Daher hat mein Vater nur sehr schlecht schreiben können und im Rechnen hatte er natürlich auch seine liebe Not. Irgendwie ist dies auch mir zum Nachteil geworden, denn der Vater hat nie gefragt ob und was ich in der Schule gelernt habe, das hat ihn einfach nicht interessiert, hatte er ja selbst auch nicht gebraucht und ist doch durchs Leben gekommen. Dazu muss auch gleich gesagt werden, auch die Mutter, die sehr wohl die gesamten 8 Jahre Schulpflicht gemacht hat. Sie war Jahrgang 1902 ging dann schon in die erste Schule die 1873 erbaut wurde, bei einem richtigen Lehrer, nämlich bei einen Adolf Nepal zur Schule. Auch sie kümmerte sich um unsere Lernerfolge sehr wenig. Dies hatte zur Folge, dass ich ein sehr schlechter Schüler war und dazu kommt noch mein erster Lehrer, nämlich der Herr Karl Fuchs.

Aber das ist eine andere (eine eigene – „Der Lehrer Fuchs und Ich“) Geschichte!

Die erste (alte) Schule in Wörschachwald war für die damalige Zeit eine Heldentat und ein Opfer für die Bewohner dieses armen Tales. Nur mit viel Fleiß und Opferwillen konnte der Bauer Franz Schachner vlg. Ehmann, der Bruder des bis dahin als Notlehrer fungierenden Mathias Schachner, seine Nachbarn dazu überreden, bei dem Bau mitzumachen.

Von der Gemeinde war nicht viel zu holen, ein Bittschreiben an den Kaiser brachte lediglich einen Zuschuss von 100 Gulden ein. Der Notlehrer gab aus seinem bescheidenen Lohn 250 Gulden dazu. Aber ohne den persönlichen Einsatz des Bauherrn Franz Schachner vlg. Ehmann wäre der Bau wohl kaum vollendet worden. Um die überragende, weit über die materielle Leistung des Bauherrn, richtig ermessen zu können, ist es notwendig, darauf zu verweisen, dass er von 90 Zugfuhren mit Pferd und Ochsen, 50 selbst geleistet hat. Ebenso leistete er mit seinem Gesinde 98 Tagesschichten von 172 Notwendigen.

Von insgesamt 218 Baumstämmen, die zum Bau notwendig waren, spendete er die Hälfte, den Rest teilten sich der „Rohrmoser“ und einige Andere!

Alles in allem war es ein gewaltiges Opfer und ein gutes Werk, welches in dieser schlechten Zeit in Wörschachwald errichtet wurde. Nicht ohne Stolz schrieb man daher über dem Eingang auf einer Holztafel folgenden Spruch: „Wir haben auf Gott vertraut und haben mit Gottes Segen, dieses Haus gebaut! 1873“

Von 1873 bis 1879 unterrichtete Herr Schachner noch, nach ihm kam wieder nur ein Notlehrer, nämlich ein Josef Katzensteiner, seines Zeichens Huf- und Zeugschmied aus Wildalpen. Erst 1892 kam ein Lehrer mit einem Lehrbefähigungsnachweis, nämlich ein Adolf Antosiewicz. 1897 kam ein Ferdinand Keplinger, nach ihm ein Herr Franz Slekovec, von 1902 bis 1904 ein Fritz Kabusch. Dann ein Johann Binder und von 1905 bis 1923 Herr Adolf Nepal. Ab diesen Zeitpunkt fehlen genauere Aufzeichnungen, welche Lehrer nach 1923 in dieser Schule unterrichtet haben. Es fehlen auch alle Daten bis zum Jahre 1943, als der Lehrer Karl Fuchs verstorben ist. Es wird vermutet, dass dies absichtlich passiert ist, weil Herr Fuchs ein Nazi war und über seine Tätigkeit als Lehrkraft, auch in der Gemeinde Pürgg, als Vizebürgermeister eingesetzt war. Dazu kommt später noch mehr.

Jetzt gibt es seit Jahren eine ausführliche Chronik der Gemeinde Pürgg-Trautenfels, aber in dieser Chronik hat man von der neuen Schule, vom Bau und den Gegebenheiten in Wörschachwald nichts erwähnt. So haben wir versucht, soweit es möglich war, einen Bericht zusammen zu basteln. Wird sicher nicht vollkommen sein und manches vielleicht auch nicht ganz richtig, aber man kann sich doch etwas vorstellen, wie es mal war!

So hat man auch von der Zeit nach dem Tod des Lehrer Fuchs 1943 bis zum Eintritt der Frau Lehrerin Exner keinerlei Aufzeichnungen gefunden. Wir haben uns bemüht, Zeitzeugen zu finden und zu befragen, aber so richtig handfestes, genaues, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Fest steht, dass es eine Reihe Lehrerinnen ab 1943 gab, die nie lange den Dienst in der Waldschule versehen haben. Es gab eine Frau oder Fräulein Leeb, eine Frl. Wallner, eine Getrud Mayr und eine Frau Termin. Sie alle haben wohl aus Angst oder aus Einsamkeit, aber auch wegen dem schlechten Zustand der alten Schule, die Tätigkeit nach kurzer Zeit wieder aufgegeben.

Die Schüler hatten oft Wochen, ja sogar Monate lang keinen Unterricht bis im Jahre 1945 eine Frau Theresia Exner, eine Deutsche die Schulleitung übernommen hat. Sie hat sich am Anfang, schon wegen der Sprache, unseren eigenwilligen Dialekt, sehr schwergetan. Wir haben oft lange gebraucht, bis Sie unsere Wörter verstanden hat. Da muss wohl ein Beispiel erwähnt werden.

Wir wurden um unsere Lieblingsspeise gefragt, na ja und da ist es dann zu so manchen Schwierigkeiten gekommen. Der Tiefenbacher Poidl (Leopold Eingang) hat angegeben, seine Lieblingsspeise sind „Nudelzieg“. Es hat lange gedauert, bis wir der guten Frau Lehrer erklären konnten, welche gute Speise dies wohl ist. Ich meine, es gibt auch unter den Lesern einige, die nicht wissen, was „Nudelzieg“ in Wörschachwald wohl sind? Es sind Steirerkrapfen mit Erdäpfeln und Sauerkraut gefüllt! Erst einmal einer Deutschen erklären, was Steierkrapfen sind, dann was sind Erdäpfel, wenn die Deutschen Kartoffel dazu sagen und wie dies alles gemacht wird, da war wohl eine Unterrichtstunde vorbei. Dies ist nur ein Beispiel, aber solche gebe es noch einige zu erzählen. Passt aber nicht ganz zum Schulbau dazu.

Die Frau Exner hat die Schule dann 3 Jahre lang geleitet und hat immer wieder darauf hingewiesen, dass die Wohnverhältnisse sehr schwierig sind und der allgemeine Zustand der Schule sehr schlecht ist.

Es müssten die WC-Anlagen neu errichtet werden, weil es nur ein Plumpsklo gegeben hat, es gab kein Fließwasser im Haus, daher auch kein Bad und alles Wasser musste aus einem Brunnen der unter dem Haus aus einer tieferliegenden Quelle versorgt wurde, herauf getragen werden. Es gelang ihr aber nicht, die Verantwortlichen, den Schulausschuss und die Gemeindeväter zu überzeugen. Dann hat auch sie aufgegeben und ist nach Bad Aussee in die Hauptschule übersiedelt.

Der schwierige Bau eines neuen Volksschulgebäudes

In Wörschachwald kam ein junger Mann, der Willi Zeiringer, Gastwirtssohn aus Stainach und er war ein Segen, nicht nur für die Schule, nein auch für mich! Er hat es sehr wohl verstanden, die maßgeblichen Leute zu überzeugen, dass unbedingt eine neue Schule errichtet werden muss. Man hat erst einmal einen Baugrund gesucht und diesen auf der „Tiefenbacher- Leit’n“ gefunden, unweit der alten Schule, aber nicht mehr so abgeschieden und doch in der Mitte des Tales.

Der Bau wurde an den Baumeister Letmaier in Gröbming vergeben. Dieser hatte einen zweckmäßigen Bau geplant und gebaut. Allerdings die Baustoffe nach Wörschachwald zu bringen, war damals eine große Aufgabe. Außer dem Bauholz musste alles aus Klachau, dies sind ca. 5 km, herangebracht werden. Der Weg war damals zum Großteil ein Schotterweg für Pferde und Ochsenfuhrwerke, aber nicht mehr. Davon war das letzte Stück des Weges, von der Magerl-Melzen bis zum vlg. Geiger, ca. 500 Meter, nicht mal richtig befestigt und wirklich nur mit Pferd oder Ochsen zu befahren. Da war guter Rat teuer. So hat man erst einmal über die Aufteilung der Kosten geredet. Wurde bei der ersten Schule das Bauholz noch gratis zur Verfügung gestellt, hat man jetzt je nach Einheitswert der Besitzer, einen Aufteilungsschlüssel gefunden, und das Bauholz als Eigenleistung angerechnet. Ebenso wurden alle Arbeitsleistungen, die von den Bauern erbracht wurden, angerechnet. Dadurch konnten erträgliche Kosten erzielt werden. Natürlich war man ohne Zuschüsse aus den Landesmitteln und der Gemeinde nicht in der Lage, diesen Bau zu bewältigen.

Die Vorarbeiten konnten beginnen. Zuerst das Holzschlägern und zur Rohrmoser-Säge liefern, die praktischerweise direkt unter der Baustelle war. Die Wasserleitung bauen, dazu wurde eine eigene Quelle gefasst und dann den Keller ausheben. Natürlich alles mit der Hand. Wie schon die erste Schule nur mit Handarbeit erbaut wurde, so war es bei der „Neuen Schule“ nicht viel besser. Außer einer Mischmaschine und einer Seilwinde war auch da nichts im Einsatz. Dazu noch eine Bemerkung: Beide Maschinen wurden mit Benzinmotoren angetrieben, weil damals noch kein Strom in Wörschachwald eingeleitet war, der kam erst 1959.

Nachdem es jetzt notwendig war, Schotter zum Betonieren der Kellerwände heran zu schaffen, musste man die kalte Jahreszeit abwarten. Mit Pferdekraft war es ausgeschlossen, die notwendigen Mengen an Schotter und Sand von Klachau herein zu bringen. Nur ein Beispiel: Ein Pferd kann maximal ein Gewicht von ca. 300 kg ziehen und dies 2-mal am Tag, dagegen war damals ein kleiner Steirer Traktor schon um einiges Leistungsfähiger, der schafft einen Kubikmeter, das sind ca. 2 500 kg auf einmal und dies 5 Mal am Tag, das war damals schon eine gewaltige Leistung. Heute schafft dies ein LKW. mit einer einzigen Fuhre. Aber selbst für kleine Traktore musste der Weg etwas gefroren sein, sonst wären auch die kleinen Zuggeräte im Dreck versunken.

Sepp Leitner vlg. Andrebauer aus Pürgg und Leopold Walkner vlg. Stegbauer aus Untergrimming, beide haben damals schon so „Steyrer Traktoren“ in Gebrauch und beide hat man zum Transportieren fast aller Baustoffe gewinnen können. Leider war 50 Meter vor der Baustelle der befahrbare Weg zu Ende, denn das letzte Stück, der sogenannte „Geiger- Bichl“ war für die Kleintraktoren zu steil und dazu im Winter wegen Schneeglätte unmöglich zu schaffen.

Beim Geiger, dieses Haus gibt es heute auch nicht mehr, jetzt steht dort ein neues Haus von einem Jäger namens Karl Schwarzenbacher erbaut. Genau dort wurde erst mal alles abgeladen und es musste wieder eine weitere Transportmöglichkeit erdacht und geschaffen werden. Dies war dann die zweite Maschine die bei diesen Bau zum Einsatz kam, nämlich eine Seilwinde mit Benzinmotor und ein extra starker Handschlitten, ein „Sautrog“ drauf (Ein „Sautrog“ ist ein aus Brettern gezimmerter, ca. 2 Meter langer, wasserdichter Trog, indem man beim Sauschlachten die Borsten durch übergießen der Sau mit heißen Wasser, entfernen konnte) Dieser „Sautrog“ wurde auf den Schlitten gestellt und mit Schotter, natürlich wieder händisch, beladen oder besser gesagt befüllt und dann per Seilwinde den sogenannten Geiger-Bichl hinauf gezogen. Oben brauchte man dann nur zwei starke Männer, die den Trog zum Kippen brachten und schon war er leer. Durch sein Eigengewicht und der schneeglatten Fahrbahn ist das ganze Gefährt, ganz alleine wieder zu Tal, zum Geiger hinuntergefahren. So wurde in mühsamer Arbeit und mit viel Kraftaufwand das gesamte Baumaterial, damals hat man gesagt "zizerlweise" zur Baustelle gebracht. So wurde der ganze Herbst und Winter 1952 zur Heranschaffung von Baumaterial genützt.

Beim Bau selbst ist in dieser Zeit nicht allzu viel weiter gegangen, die Transportarbeiten haben sehr viel Zeit in Anspruch genommen, aber durch die günstige Lage am Südhang in der „Tiefenbacher-Leit’n“, wurde es sehr früh Schneefrei und so konnten sehr bald Außenarbeiten gemacht werden.

Nachdem es im Frühjahr auch für die Bauern etwas leichter war, Arbeitsleistungen zu machen, ist der gesamte Bau relativ rasch voran gegangen. So konnten, wie bereits in der Chronik angeführt, der Schulbetrieb nach zweijähriger Bauzeit am 14. September 1954 beginnen bzw. der erste Unterricht in der neuen Volksschule stattfinden!

Die Gesamtkosten beliefen sich auf 512.911.90 Schilling, wovon 31.154,94 ÖS. als Eigenleistung der Bauern und Bewohner von Wörschachwald erbracht wurden. Am 15. Juni 1957 wurde die letzte Rate von 57.200.- ÖS an die Landesbank überwiesen berichtete der Schulleiter Willi Zeiringer mit Stolz und Freude über das gelungene Werk!

Bei der Einweihung, die acht Tage nach dem ersten Schultag stattgefunden hat, erklärte der Bürgermeister Alois Gewessler, vlg. Jödl auf der Pürgg, es mögen hier in diesem Haus die jungen Menschen von Wörschachwald alles erlernen was ein Mensch im zukünftigen Leben braucht, um allen immer schwieriger werdenden Anforderungen gerecht zu werden. Der gute Bürgermeister hatte dabei nicht mal im Traum daran gedacht, dass nur 28 Jahre später, nämlich nur bis zum Jahre 1982 in diesem Haus Kinder unterrichtet werden und dann die Schule für immer geschlossen wird.

Was mich als Erzähler dieser Geschichten noch zusätzlich bewegt, ist, dass meiner Meinung nach, wie ich schon zu Beginn dieser Erzählung erwähnt habe, es in Wörschachwald einen Rückschritt von 96 Jahren gibt, der wohl nie mehr aufgeholt werden wird.

Euer Berger Stefan - für alle Wörschachwalder, noch immer der „Ebner Steff“.

Stefan Berger

Wörschachwald „Dachsteinblick“ bzw. Liezen, Jänner 2021

Quelle

Erzählungen von Stefan Berger