Ortsansicht
Mitterndorf Zentrum
Basisdaten
Politischer Bezirk: Liezen (LI)
Fläche: 112,58 km² (bis 2014)
196,26 (ab 2015)
Geografische Koordinaten: 47° 33′ N, 13° 56′ O
Höhe: 803 - 900 m ü. A.
Einwohner: 4 946 (1. Jänner 2023)
Postleitzahl: 8983
Vorwahl: 0 36 23
Gemeindekennziffer: 6 12 26
Gliederung: 2 (bis 2014)
5 Katastralgemeinden (seit 2015)
Gemeindeamt: 8983 Bad Mitterndorf 59
Offizielle Website: www.bad-mitterndorf.at
geografische Karte der Stadt:
Politik
Bürgermeister: Klaus Neuper (SPÖ)
Gemeinderat: 21 Mitglieder (2020):
13 SPÖ
5 ÖVP
2 FPÖ
1 NEOS
Bevölkerungs-
entwicklung
Jahr Bevölkerung
1869 2 047
1880 1 735
1890 1 840
1900 2 173
1910 2 228
1923 2 131
1934 2 142
1939 2 273
1951 2 385
1961 2 442
1971 2 705
1981 2 848
1991 3 035
2001 3 218
2013 3 079
2014 3 127
2015 4 875 [1]
Das Marktgemeindezentrum mit der katholischen Pfarrkirche hl. Margareta. Eine Aufnahme von der Simonywarte.
Bad Mitterndorf Sonnenalm.
Bad Heilbrunn, historische Ansichtskarte 1909

Bad Mitterndorf ist ein heilklimatischer Kurort und eine Marktgemeinde im steirischen Salzkammergut im Norden des Bezirks Liezen.

Im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark ist sie ab 1. Jänner 2015 mit den Gemeinden Pichl-Kainisch und Tauplitz zusammengeschlossen. Die neue Gemeinde wird den Namen Marktgemeinde Bad Mitterndorf weiterführen.

Geografie

Geografische Lage

Bad Mitterndorf liegt östlich des Ausseerlands und nördlich des Ennstals. Die alte Bezeichnung für das heutige Gemeindegebiet samt Tauplitz und Pichl-Kanisch lautet Hinterberg. Es gibt eine Reihe von Bad Mitterndorfern Flur- und Brückennamen.

Gewässer

Bad Mitterndorf als Kurort

Hauptartikel Bad Mitterndorf als Kurort

Gemeindegliederung

bis 2014

Das Gemeindegebiet umfasste bis Ende 2014 acht Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 31. Oktober 2011): Bad Mitterndorf (1 015), Krungl (184), Neuhofen (483), Obersdorf (290), Rödschitz (253), Sonnenalm (132), Thörl (333) und Zauchen (398); sie bestand aus den beiden Katastralgemeinden Krungl und Mitterndorf.

ab 2015

Durch die Gemeindestrukturreform umfasst die Marktgemeinde nunmehr 16 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022): Bad Mitterndorf (1 056), Äußere Kainisch (296), Furt (168), Klachau (211), Knoppen (179), Krungl (158), Mühlreith (78), Neuhofen (532), Obersdorf (294), Pichl (201), Rödschitz (249), Sonnenalm (141), Tauplitz (575), Tauplitzalm (16), Thörl (352) und Zauchen (424);

Sie besteht aus den fünf Katastralgemeinden Krungl, Mitterndorf, Pichl, Klachau und Tauplitz

Nachbargemeinden

Bis zur Gemeindestruktreform 2015

Im Westen Pichl-Kainisch, im Nordwesten Bad Aussee, im Norden Grundlsee, im Osten Tauplitz, Süden St. Martin am Grimming und im Südwesten Gröbming.

Seit der Gemeindestruktreform 2015 2015

Im Westen Bad Aussee, im Norden Grundlsee, im Nordosten Hinterstoder in Oberösterreich, im Osten Stainach-Pürgg, im Süden Mitterberg-Sankt Martin sowie im Südwesten Gröbming.

Geschichte

 
swiki:Sommerfrische[2] Mitterdorf an der Salzkammergutbahn, 1901. Im Hintergrund der Grimmingstock.
Siehe auch Hinterberg

Der früheste archäologische Fund, der eine menschliche Siedlungstätigkeit im Gemeindegebiet Bad Mitterndorfs zeigt, stammt von den Slawen. Es handelt sich um einen frühmittelalterlichen Friedhof im Ortsteil Krungl. Dieser wurde vom 8. bis ins 10. Jahrhundert genutzt wurde. Im 8. Jahrhundert setzte auch eine verstärkte Zuwanderung bajuwarischer Siedler ein.

Erstmals urkundlich wurde Mitterndorf dann 1147 erwähnt. Um 1335 errichteten die Herzöge Albrecht I. und Otto hier eine Pfarre, die zur Herrschaft Hinterberg gehörte. Die Aufhebung der Grundherrschaften erfolgte 1848.

Die Gemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850 und erhielt 1877 Anschluss an die Salzkammergutbahn.

1910 gab es in der Gemeinde u. a. folgende Unternehmen: Gasthof Post, Gasthof Oberascher, den Mechaniker Franz Winkler und den Kaufmann Franz Köstler. Winkler und Köstler verkauften auch Autosolin (Treibstoff) und Öle für Automobile. Die Gemeinde hatte damals 2 200 Einwohner.[3]

Seit 1972 darf sich Mitterndorf Kurort nennen, da die Gemeinde drei natürliche und ortsgebundene Heilfaktoren aufweisen kann: Heiltherme, Heilmoor und Heilklima.

Bad Mitterndorf war bis Ende 2011 im formal selbständigen Bezirk Politische Expositur Bad Aussee (Politische Expositur) und wurde dann dem Bezirk Liezen eingegliedert.

Debatte 2017 um eine Nameserweiterung

Im Zuge der Gemeindestrukturreform (2015) brachte Vizebürgermeister Dr. Albert Sonnleitner, Fraktionsschef des GrimmingDialoges, am 28. Oktober 2015 die Idee ein, Tauplitz als Wortmarke in den Ortsnamen von Bad Mitterndorf in Form von "Bad Mitterndorf Tauplitz" beizufügen. Seine Argumentation war, dass Tauplitz sehr bekannt sei und man auf diesen Vorteil nicht verzichten solle. Bei der damaligen Gemeinderatssitzung wurde über die Aufnahme des Punktes negativ abgestimmt, womit auch über den Vorschlag nicht abgestimmt wurde. Dies hatte eine Beschwerde bei der Aufsichtsbehörde, der Abteilung 7 des Landes Steiermark, zur Folge. Im Frühsommer 2017 erreichte nun die Empfehlung die Gemeindeführung, diese Beschwerde der Gemeinderäte des GrimmingDialoges zu "erledigen", wie es heißt. An diesem Abend waren die Gemeinderäte Gotthard Gassner, Andreas Hochrainer, Josef Hopfer und Dr. Gerhard Schultes entschuldigt. "Man kann dahinter schon Kalkül vermuten, wenn dann ausgerechnet heute über einen Dringlichkeitsantrag dieser Antrag ausgehebelt wird", stellte Gemeinderat Egon Hierzegger fest und Vizebgm. Albert Sonnleitner fügte hinzu, dass die Fraktion des GrimmingDialoges bei dieser Abstimmung aus dem Gemeinderat ausziehen werde. Vizebgm. Kurt Edlinger stellte den Antrag, die Abstimmung über die Frage "Soll die neue Gemeinde Bad Mitterndorf-Tauplitz heißen?" in geheimer Form abzuhandeln, was angenommen wurde. Vorher entbrannte aber noch eine hitzige Diskussion über den Sinn oder Unsinn dieser Erweiterung. "Die Namensänderung kostet der Gemeinde nur die Stempelmarke. Mich haben unzählige Menschen angesprochen, dass man auf die Wortmarke Tauplitz nicht verzichten soll. Über 50 Wirtschaftsbetriebe haben ihre Unterschrift dazu geleistet", so Sonnleitner dazu. "Ich habe einen Brief von Helmut Pilz bekommen, der darin beklagt dass die Änderung auf Bad Mitterndorf bei sämtlichen Druckwerken rund 14.000 Euro gekostet hat und er fragt sich, wer diesen Betrag bei einer weiteren Änderung des Gemeindenamens übernimmt", konterte Bgm. Manfred Ritzinger.

Die beiden Gemeinderäte der Fraktion des GrimmingDialoges zogen bei der Abstimmung wie angekündigt aus. Mit einfacher Mehrheit, das heißt mit 13 Gegenstimmen zu diesem Antrag, einer Zustimmung und einer Enthaltung endete die Abstimmung. Somit blieb der Name "Bad Mitterndorf" für die gesamte Großgemeinde erhalten.[4]

Religionen

Die katholische Pfarrkirche der katholischen Pfarre ist die katholische Pfarrkirche hl. Margareta. Daneben gibt es die Pfarr- und Wallfahrtskirche Kumitz, die katholische Pfarrkirche Hl. Kreuz der katholischen Pfarre Tauplitz, die Katholische Filialkirche Hl. Dreifaltigkeit auf der Tauplitzalm und eine Reihe von Kapellen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Musik

Hochfellner Musi, Dreigesang Hochfellner Geschwister, Hochfellner Musi, Musikkapelle Bad Mitterndorf

Natur

Im Marktgemeindegebiet befinden sich einige Moore wie das Nagelmoos, das Heilmoor Rödschitz, das Scheiblingsmoor, das Moor Oberst Schmid Ruhe, das Teichmoos sowie der Kainisch Ödensee Moorkomplex, das Kainischmoos, das Knoppenmoos und das Pichlmoor in der Ortschaft Pichl-Kainisch.

Sport

Am 2. Jänner 1910 fand ein Wiset-Rodelwettbewerb in Mitterndorf statt. Am 29. Jänner 1911 fand eine Skisprung-Veranstaltung statt. In Bad Mitterndorf steht die Skiflugschanze am Kulm.

Vereine

Österreichischer Kameradschaftsbund Ortsverband Bad Mitterndorf, Verein für Höhlenkunde in Obersteier, ...

Sportvereine

ASV Union Bad Mitterndorf

Regelmäßige Veranstaltungen

Wirtschaft und Infrastruktur

Freizeiteinrichtungen

Verkehr

Ansässige Unternehmen

Eine Liste über alle Unternehmen findest du auf der Homepage der Gemeinde oder du durchsuchst die Kategorie:Bad Mitterndorf, die Kategorie:Wirtschaft oder Kategorie:Tourismus.

Öffentliche Einrichtungen

Rettungsorganisationen

Politik

Bürgermeister

Hauptartikel Bürgermeister der Marktgemeinde Bad Mitterndorf

Auszeichnungen der Marktgemeinde

Ehrenbürger der Marktgemeinde

Hauptartikel Ehrenbürger der Marktgemeinde Bad Mitterndorf

Träger des Ehrenrings der Marktgemeinde

Hauptartikel Ehrenring der Marktgemeinde Bad Mitterndorf

Persönlichkeiten

  • Johann Fortschegger (* 1743; † 1827), Bildhauer, lebte und arbeitete von 1765 bis 1807 in Mitterndorf
  • Gilbert O’Sullivan (* 1946), Sänger, besitzt als Zweitwohnsitz ein Haus in Bad Mitterndorf

Töchter und Söhne der Marktgemeinde

Hauptartikel Töchter und Söhne der Marktgemeinde Bad Mitterndorf

Höfe und Anwesen im Ort Bad Mitterndorf

Bilder

  • Bad Mitterndorf – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki

   Bad Mitterndorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2014, die neuen Eingemeindungen zusammengezählt
  2. Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im SALZBURGWIKI, dem Mutterwiki des EnnstalWikis
  3. Handbuch des Oesterreichischen Automobil-Clubs 1910, zusammengestellt von Friedrich Cubasch, k.u.k. Rittmeister d. R., herausgegeben von Ingenieur Konrad & Bleyer, technisch-literarisches Bureau
  4. "Der Ennstaler", 9. Juni 2017
Städte und Gemeinden in der ehemaligen Expositur Bad Aussee

Altaussee ·  Bad Aussee ·  Bad Mitterndorf · Grundlsee · Pichl-Kainisch · Tauplitz
Heute sind diese Gemeinde dem Bezirk Liezen eingegliedert.


Städte und Gemeinden im Bezirk Liezen seit 1. Jänner 2015
  Admont · Aich · Aigen im Ennstal · Altaussee · Altenmarkt bei St. Gallen · Ardning · Bad Aussee · Bad Mitterndorf · Gaishorn am See · Gröbming · Grundlsee · Haus · Irdning-Donnersbachtal · Landl · Lassing · Liezen · Michaelerberg-Pruggern · Mitterberg-Sankt Martin · Öblarn · Ramsau am Dachstein · Rottenmann · St. Gallen · Schladming · Selzthal · Sölk · Stainach-Pürgg · Trieben · Wildalpen · Wörschach