Admonter Frauenkloster

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Das Admonter Frauenkloster, auch Admonter Frauenkonvent bezeichnet, wurde von Abt Wolfhold des Benediktinerstifts Admont zwischen 1116 und 1120 gegründet.

Geschichte

Schon mit der Errichtung des Benediktinerstifts Admont gab es Inklusinnen. Als Inklusinnen (vom Lateinischen inclusus, inclusa bzw. wurden Frauen (in der männlichen Form Männer) bezeichnet, die sich freiwillig in eine Zelle (Klause, inclusorium) einschließen ließen, um so komplett von der Außenwelt abgeschirmt meditieren und in christlicher Askese leben konnten. Nicht selten wurden sie richtig eingemauert, dazu musste aber die Genehmigung des Bischofs eingeholt werden. Wo diese Inklusinnen am Gelände des Benediktinerstifts Admont, ist heute nicht mehr bekannt.

Abt Wolfhold (1115 - 1137) wollte hier eine neue Ordnung anfangen und konstituierte die Gemeinschaft der Inklusinnen als ein Frauenkloster. Aber es gab weiterhin es neben diesem Frauenkonvent noch sorores inclusae. Dies schließen Historiker aus einem Eintrag im Admonter Nekrolog aus dem 12. Jahrhundert: „[16. Jänner:]] Inkluse Heilwich, Nonne unseres Konvents.

Nachdem das Benediktinerstift Admont eine Gründung des Benediktinerstifts St. Peter in Salzburg war, holte sich Wolfhold auch die erste Meisterin des Admonter Frauenkonvents aus Salzburg, aus dem dortigen swiki:Benediktiner-Frauenstift Nonnberg.

Es entstand also ein Doppelkloster in Admont, was nicht ganz unumstritten blieb. Nur durch ein Gottesurteil konnte sich Wolfhold von den Beschuldigungen befreien. Der Quellentext der Admonter Annalen gibt darüber Auskunft[1]. Wolfhold, der dabei geschmolzenes Eisen mit nackten Händen aufhob und wieder zurücklegte, ohne sich dabei zu verletzten, sah Gott somit auf seiner Seite als Klosterreformer, der damaligen Kirchen- und Klosterreformbewegung.

Das Admonter Frauenkonvent unterstand dem Abt des Benediktinerstifts Admont und nur mit seiner Genehmigung konnte eine neue Meisterin bestimmt werden. Auch die Einkleidung der Nonnen, deren Pofess waren Sache des Abts und in wirtschaftlichen Angelegenheiten war das Frauenkonvent ebenfalls vom Männerstift abhängig.

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts lebten dann nur noch acht Nonnen im Kloster, 1475 waren es dann wieder 14. Unter dem Admonter Abt Christoph Rauber (1508 - 1536) begann aber dann der Niedergang der Frauengemeinschaft. Das reformatorisches Gedankengut, das durch den Admonter Hofrichter Hans von Eibiswald verbreitet wurde, trug auch dazu bei. Nonnen verließen das Kloster oder heirateten , 1550 gab es vier Frauen im Kloster, 1562 nur noch zwei.

Unter den Admonter Äbten Amand Huenerwolf (1536 - 1545) und Valentin Abel (1545 - 1568) fand das Luthertum weite Verbreitung im Ennstal. 1570 wurde das Frauenkloster als unbewohnbar bezeichnet, 1582 starb mit Benigna Zwickl die letzte Nonne.

Zwar standen noch die Gebäude der Frauengemeinschaft, jedoch wurde die mittelalterliche Nonnenkirche 1686 abgerissen. Sie war zu Beginn des 16. Jahrhunderts ein geräumiges Gotteshaus mit Empore, Triumphbogen und Kolossalkruzifix. Geweiht war sie den Heiligen Rupert und Martin geweiht gewesen. Wo sie stand, wurde der Getreidekasten des Benediktinerstifts Admonter aufgebaut. Das eigentliche Gebäude des Frauenkloster war schon 1451 ein ruinenähnliches Gebäude. Zwar stand noch ein gemeinsam genutztes Refektorium, doch sollte nach dem Willen einer Reformkommission (1562) jede Nonne und jede Magd in einer eigenen Zelle schlafen. Nach dem Ende der Frauengemeinschaft war das Kloster ein Spital für mindestens 14 arme Leute. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde der Großteil der Gebäude abgerissen. An der Stelle des Spitals wurde im 19. Jahrhundert ein Geflügelhof („Hühnerspital“) errichtet.

Äbtissinnen

Sophia von Ungarn
Gertrud von Admont von St. Georgen am Längsee

Quellen und Fußnoten