Die Völkerwanderung bezeichnet eine Periode während der ausgehenden Antike, in der es zu zahlreichen Wanderungsbewegungen verschiedener Gentes (Völker, Stämme) gekommen ist. Die Gentes, die sich in Europa ansiedelten, bildeten neben dem Christentum und dem Erbe des römischen Reichs das Fundament für die mittelalterliche Gesellschaft.

Die Germanen

Die Germanen sonderten sich durch ihren gemeinsamen Sprachgebrauch von anderen Gentes ab. Immer zu bedenken ist die Tatsache, dass Gentes nicht plötzlich vorhanden waren, sondern immer durch einen langfristigen Prozess von Verschmelzung mit und Absonderung von anderen Gruppen entstanden sind. Die germanische Sprachgemeinschaft ist also aus vielen verschiedenen Gruppen erwachsen. Somit hat es nie "die Germanen" als solches gegeben. Vor allem durch Cäsar hat sich die Bezeichnung "Germanen" für alle Stämme östlich des Rheins verfestigt. Wie und ob sich die Germanen selbst bezeichneten, ist nicht überliefert. Durch die Ausbreitung nach Süden und Westen kamen die Germanen in kriegerischen Kontakt mit den Römern. Um die Bedrohung abzuwenden, wurden seit Marc Aurel germanische Söldner aufgenommen. Seit Konstantin erlangten sie auch hohe Militärränge. Im Laufe der Zeit hatten die Germanen wesentlichen Einfluss auf das römische Militär. Seit dem 4. Jahrhundert wurden auch germanische Bauern durch das römische Reich in Grenzgebieten angesiedelt. Als die Hunnen das gotische Reich nördlich des Schwarzen Meeres zerstörten, flüchtete ein Teil der gotischen Bevölkerung in das römische Reichsgebiet. Auch andere Stämme kamen durch die Hunnen in Bewegung. Die Goten jedoch wurden vom römischen Reich als Föderaten innerhalb des Reichsgebiet angesiedelt. Dies war das erste selbstständige Germanenreich auf römischen Reichsboden. Das Burgunderreich, das Frankenreich oder das Langobardenreich sind weitere Beispiele. Die meisten Völkerwanderungsreiche hielten jedoch nicht lange an.[1]

Die Völkerwanderung im Ennstal

Bergbautätigkeit in der Region Schladming gab es auch in der Völkerwanderungszeit, jedoch verlief der Handel äußerst eingeschränkt. Ab dem 6. Jahrhundert wanderten Slawen in die Steiermark ein und Orts- und Flurnamen wie Duisitzkar, Znachsattel oder Lignitzscharte - also Namen, die eindeutig slawischen Ursprungs sind - beweisen, dass sie die alten Bergbaue fortsetzten.

Quellen

  1. Hilsch Peter: Das Mittelalter - die Epoche, Konstanz 2008, S. 23-24.
  • EnnstalWiki-Artikel

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