Apotheke Zum Goldenen Adler Aussee
Die Geschichte der Apotheke Zum Goldenen Adler in Bad Aussee im Ausseerland, ehemals Hauptstraße 51.
Geschichte
Am 31. Dezember 1877 kauft Mag. Carl Lang die seit 1833 frei verkäufliche Apotheke mit Mariatheresianischer Konzession vom Bürgermeister und Apotheker Carl Saherpöckh und 1880 (1885?) das Gebäude Markt 51 an der Hauptstraße mit dem dazugehörigen Grundstück, dem alten Heilkräuter-Pflanzgarten, an der Altausseer Straße, neben dem alten Forstamt Sarstein. Die Apotheke erhielt den Namen "Apotheke Zum Goldenen Adler".
Ab 1898 wird im Gebäude neben der Apotheke die Adler-Drogerie eingerichtet und verpachtet. Das Geschäftslokal besteht als Drogerie bis in die 1960er-Jahre (Rastl-Drogerie) und wird danach von verschiedenen Geschäftsinhabern genutzt. Zuletzt ist seit 2018 der Kulturverein KIK darin untergebracht.
Am 31. Dezember 1897 verkaufte Mag. Carl Lang die Apotheke Zum Goldenen Adler und das Apothekengebäude mit den dazugehörigen Grundstücken an seinen Laboranten Mag. Arthur Mlady um 105.000 Gulden. Davon wurden jedoch lediglich 50.000 Gulden bezahlt und es begann unter den Nachkommen ein bis 1949 mehrmals unterbrochener Rechtsstreit, der mit einer Ablösesumme von ÖS 8,70 zwangsweise beendet wurde.
Die von Mag. Carl Lang, langjähriger Gemeinderat und Vizebürgermeister, sowie Multifunktionär verschiedener Vereine, in 1878 errichteten beiden Steinsockeln zur Ablage der "Buckelkraxn" vor der Apotheke links und rechts der Eingangstüre auf der Hauptstraße waren auch noch 2019 erhalten geblieben.
Von 1898 Jänner bis 1934 war Mag. Arthur Maldy der Besitzer des Gebäudes und Apotheker. Von 1934 bis 9. Mai 1945 war Mag. Robert Schadler Apotheker, der ab 1942 auch NS-Bürgermeister war. Das Haus war weiterhin im Besitz der Nachkommen Mlady. Am 11. Mai 1945 wurde von der US-amerikamischen Besatzungsmacht Dr. Mag. Karlheinz Pollner als Apotheker eingesetzt. Dieser versah in den letzten Kriegstagen bis 9. Mai 1945 Dienst als Oberstabsapotheker der Deutschen Wehrmacht im, vom Ausseer Zahnarzt Dr. Franz Gosch geleiteten, Reservelazarett Grundlsee im Hotel Seeblick und Villa Rebenburg des Kyflhäuser-Vereins in Grundlsee, Archkogel Nr.: 31 und 16.
Die Erbin von Mag. Arthur Mlady, Gertrude Ludwig, die beste Beziehungen zu der Besatzungsmacht unterhielt, erhob 1946 gegen die Einsetzung Einspruch und Dr. Pollner musste die Apotheke 1948 verlassen. Als Provisor erwarb Mag. Fischer Helmut die Apotheke, der sie bis zu seiner Pensionierung 1982 betrieb. Danach war Frau Mag. Aman bis 19?? Provisorin.
Mag. Klaus Mayerl erwarb danach von Frau Ludwig als Provisor die Apotheke, kaufte 2006 von Helga Höttl und Ingeborg Krisch die Apotheke und verlegte diese in das neugestaltete alte Kurmittelhaus Oppauerplatz 104 unter der Bezeichnung Kurhausapotheke.
In die Räumlichkeiten der alten Hallamts-Apotheke mieteten sich in der Folge verschiedene Versicherungen ein, zuletzt die Helvetia Versicherungs AG bis 20??.
Quelle
- Michael Pollner, Mai 2019