Landesschule für Almwirtschaft

Aus EnnstalWiki
Version vom 11. November 2012, 20:53 Uhr von Peter Krackowizer (Diskussion | Beiträge) (die beiden Bilder hier entfernt - Artikel handelt von der Geschichte!)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Schule auf der Grabneralm war eine Landesschule für Alpwirtschaft.

Geschichte

Der Schweizer Ökonom Dr. Paul Schuppli konnte im Jahre 1901 erreichen, das das Land Steiermark den Grabnerhof in Hall bei Admont und die dazugehörige Grabneralm mit dem Grabneralmhaus zur Errichtung einer „Landesschule für Alpwirtschaft“ erwarb. Eine in Österreich einzigartige Ausbildungsstätte entstand. Dieser Artikel behandelt jedoch nur die Veränderungen auf der Grabneralm - sie waren und sind auch heute noch für jeden Wanderer auffällig

Ein neuer Weg

Der alten Hohlweg, der im Jahre 1810 dem Pferd des Hofrichters zum Verhängnis geworden war, war steinig, ausgewaschen und steil. So baute man in den Jahren 1908 bis 1910 mit böhmischen Deichgräbern einen flachen, neutrassierten Weg vom Buchauer Sattel aus. Der Chronist Hubert Walter berichtete:

Es wurde sehr sorgfältig (zum Teil stehende Packlage = Grundsteinschicht einer Straße), aber noch ohne Maschinen gebaut, Holz, Steine und anderes Material führte man je nach Bedarf mit Pferden oder Ochsen zu. Es waren 60 lfm Steinsprengungen, die Errichtung einer Stützmauer und bergseitig die Anlage einer Wasserrinne erforderlich. Alle 50 bis 100 m pflasterte man Wasserspulen mit Steinen aus und versah die 3.602 m lange Weganlage da und dort mit Sicherungsbauten.

Wenn man vom Parkplatz auf dem Buchauer Sattel aus in den Wald kommen und es es einem warm wird, dann bremst man seine Gangart etwas, schaut bitte auf den Weg und bewundert das bald hundert Jahre alte Bauwerk. Wo findet man die Stützmauer, wie sehen Wasserspulen aus, und wie fühlt sich die heute teilweise blo0liegende „stehende Packlage“ unter seinen Schuhen an?

Liegeterrassen für Kühe

Auf den Weideflächen unterhalb der Alm sieht man eigenartige Terrassen aus Stein. Wanderer haben oft darüber gerätselt und gewitzelt: waren sie ein Depot von Klaubsteinen oder gar Sonnenterrassen für die Kühe? Seltsamerweise beides! Denn Hubert Walter weiß zu berichten:

Das bei der Räumung der Weideflächen angefallene Steinmaterial fand an gefährdeten Stellen zur Errichtung von einem Meter hohen, 30 bis 80 cm breiten Steinzäunen oder zur Schaffung von Viehliegestätten (Steinkonsolen, Liegeterrassen) auf geneigtem Terrain Verwendung, wodurch ein kostspieliger und zeitraubender Abtransport der Steine vermieden werden konnte. Diese ... Almterrassen wurden mit Erde abgedeckt. Das Vieh nahm sie gerne zur Ruhe an. Zuletzt wirden man bei der „Grabneralm“ rasten. Das heute noch bestehende Haus war niemals eine Almwirtschaft, sondern ein 1915 erbautes „Almschulgebäude“. Die ehemaligen Almhütten und Ställe lagen mehrheitlich unterhalb, von einigen sieht man noch die Fundamente. Am obersten Almstall (heute verfallen und von Brennesseln überwuchert) wandert man - etwa 10 Minuten oberhalb der Grabneralm - vorbei. Und sollte man der Blumen wegen auf den Grabnerstein steigen, so erkennt man knapp unterhalb des Gipfels die Überreste des „Versuchsstalles“.

Vorbei ist es heute mit dem Lehrbetrieb auf der Alm. Einen ausführlichen geschichtlichen Abriß über diese einst einzigartige „Schule auf der Alm“ findet man in der Chronik 100 Jahre Grabnerhof von Hubert Walter.

Heute

Heute wird die das ehemalige Schulgebäude als Almhütte betrieben.

Quellen