Gemeindezusammenlegung
Gemeindezusammenlegungen im Ennstal.
Einleitung
Was noch 2011 als Faschingsscherz kolportiert wurde ("Erste Gemeindezusammenlegung im Ennstal von Aigen im Ennstal mit Irdning"), wurde mit 21. Jänner 2013 für viele Gemeinden im Ennstal bittere Wirklichkeit. Am 21. Jänner 2013 wurden die Ergebnisse der Gemeindestrukturreform präsentiert. Landeshauptmann Voves erklärte, 207 Gemeinden [in der gesamten Steiermark] seien laut Grundsatzbeschlüssen freiwillig zu Zusammenschlüssen bereit gewesen. Die Pläne für die neue Gemeindestruktur sehen vor, das es ab 1. Jänner 2015 nur noch 285 statt derzeit 439 Kommunen in der Steiermark geben soll. Vor allem die Zahl der Kleinstgemeinden unter 500 Einwohnern geht von 77 auf zwei zurück, im Österreichschnitt rückt damit das Land Steiermark mit durchschnittlich 3 342 Einwohnern je Gemeinde vom letzten auf den dritten Platz vor.
Die Gemeinde, die sich freiwillig zu einem Zusammenschluss bereit erklärt haben, gibt es vom Land 50.000 Euro plus einen Betrag je Einwohner noch in Jahr 2013, vom Bund locken 200.000 Euro Prämie je fusionierte Gemeinde plus entsprechend günstigere Ertragsanteile nach dem Finanzausgleichsgesetz.
Reaktionen im Bezirk Liezen
Erwartungsgemäß reagierte die Gemeinde Rohrmoos-Untertal empört über den geplanten Zusammenschluss mit Schladming. Bürgermeister Hermann Trinker (Namensliste), hat angekündigt, alle rechtlichen Mittel dagegen auszuschöpfen, die möglich sind. Aber im Moment steht für ihn an erster Stelle, die Wut in der Rohrmooser Bevölkerung zu dämpfen. Denn in der erst im September 2012 stattgefundenen Volksbefragung zur Gemeindestrukturreform in der Gemeinde sprachen sich 94,6 % für die weitere Selbständigkeit der Gemeinde aus.
Auch Weißenbach bei Liezen will eine Fusion mit Liezen mit allen Mitteln verhindern. Der Tauplitzer Bürgermeister Peter Schweiger (ÖVP), dessen Gemeinde mit Bad Mitterndorf und Pichl-Kainisch zusammengelegt wird, kann ebenfalls nicht einsehen, dass über alle Gemeinden gleich drübergefahren wird.
Wie ersten Reaktionen auf Internetplattformen (z. B. Facebook Der Ennstaler zu entnehmen ist, gibt es sowohl Befürworter für die Zusammenlegung von kleinen Gemeinden ("...Infrastruktur für Gewerbegbiete oder ähnliches lasst sich nur gemeinsam aufbauen...") als auch Gegner ("...So ein Scheiss ...ü mit Rohrmoos und Schladming, weil die Schladminger mochn nur Werbung für sich...")[1]
Gemeindezusammenlegungen im Bezirk Liezen
Folgende Gemeinden im Bezirk Liezen sollen zusammengelegt werden (in Klammer die aktuellen Einwohnerzahlen):
- Bad Mitterndorf (3 088) mit Pichl-Kainisch (766) und Tauplitz (1 013): zusammen 4 867 Einwohner
- Donnersbach (1 101) mit Donnersbachwald (328) und Irdning (2 763): zusammen 4 192
- Großsölk (487) mit Kleinsölk (582) und Sankt Nikolai im Sölktal (497): zusammen 1 566
- Gams bei Hieflau (573) mit Hieflau aus dem Bezirk Leoben (775) und Landl (1 270) und Palfau (408): zusammen 3 026
- die Stadt Liezen (6 861) mit der Gemeinde Weißenbach bei Liezen (1 117): zusammen 7 978
- Niederöblarn (596) mit Öblarn (1 442): zusammen 2 038
- Michaelerberg (543) mit Pruggern (614): zusammen 1 157
- Pichl-Preunegg (940) und Rohrmoos-Untertal (1.389) mit Schladming (4 367): zusammen 6 696
- Aich (926) und Gössenberg (274): zusammen 1 200
- Oppenberg (246) und Rottenmann (5 120): zusammen 5 366
- Gaishorn am See (1 011) und Treglwang (366): zusammen 1 377
- Sankt Gallen (1 421) und Weißenbach an der Enns (502): zusammen 1 923
- Mitterberg (1 170) und Sankt Martin am Grimming (762): zusammen 1 932
- Pürgg-Trautenfels (919) und Stainach (1 962): zusammen 2 881
Als PDF
Weblinks
Quelle
- www.kleinezeitung.at, online, abgefragt am 21. Jänner 2013 um 17:00 Uhr
Fußnoten
- ↑ Quelle www.facebook.com der Ennstaler