Steiermärkische Bank und Sparkassen AG Filiale Schladming: Unterschied zwischen den Versionen
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„''Diese Sparkasse ist zwar von der Bürgerschaft Schladming seinerzeit gebildet worden, sie ist aber jedenfalls ein gemeinnütziges Unternehmen, welches allen Bewohnern Schladmings, ohne Rücksicht darauf, ob sie Bürger oder Keuschler sind, in gleicher Weise nutzbringend ist, da sie ihre Tätigkeit naturgemäß nicht auf die „Bürger“ beschränkt, sondern in den Kreis ihrer Gebarung die ganze Umgebung von Schladming zieht. Im Falle aber seinerzeit einmal eine in ihrer Mehrheit der Bürgerschaft missgünstig gesinnte Gemeindevertretung in Schladming ans Ruder käme, dann besteht die Gefahr, dass der Sparkassa, eben weil sie eine Bürgerschaftskasse, oder doch wenigstens von der Bürgerschaft Schladming gegründet worden ist, erhebliche Schwierigkeiten bereitet werden, ihr das Lokal im Rathaus entweder gekündigt, oder doch zu einem so hohen Preis berechnet wird, dass die Sparkasse freiwillig ihre altangestammten, liebgewonnenen Räume zu verlassen sich bemüssigt sieht.'' | „''Diese Sparkasse ist zwar von der Bürgerschaft Schladming seinerzeit gebildet worden, sie ist aber jedenfalls ein gemeinnütziges Unternehmen, welches allen Bewohnern Schladmings, ohne Rücksicht darauf, ob sie Bürger oder Keuschler sind, in gleicher Weise nutzbringend ist, da sie ihre Tätigkeit naturgemäß nicht auf die „Bürger“ beschränkt, sondern in den Kreis ihrer Gebarung die ganze Umgebung von Schladming zieht. Im Falle aber seinerzeit einmal eine in ihrer Mehrheit der Bürgerschaft missgünstig gesinnte Gemeindevertretung in Schladming ans Ruder käme, dann besteht die Gefahr, dass der Sparkassa, eben weil sie eine Bürgerschaftskasse, oder doch wenigstens von der Bürgerschaft Schladming gegründet worden ist, erhebliche Schwierigkeiten bereitet werden, ihr das Lokal im Rathaus entweder gekündigt, oder doch zu einem so hohen Preis berechnet wird, dass die Sparkasse freiwillig ihre altangestammten, liebgewonnenen Räume zu verlassen sich bemüssigt sieht.'' | ||
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− | 15 Jahre nach der Gründung der Sparkasse war die Bürgerschaft ihrer Sorge um einen sicheren Verbleib der Kasse im Rathaus enthoben, denn es bot sich im Jahre 1901 der Verkauf der Gastwirtschaft und des Brauhauses von Conrad Keller an, zwei Häuser, die wir heute als [[Gasthaus Brunner]] und Sparkassengebäude kennen. Die Bürgerschaft erwarb laut Kaufvertrag vom [[6. November]] [[1901]] die beiden Häuser, wobei der heutige Gasthof Brunner später an den Zuckerbäcker [[Stefan Linder]] weiterverkauft wurde und das anschließende Gebäude nach notwendigem Umbau von der „Bürgerschaftssparkasse Schladming“ übernommen wurde. | + | 15 Jahre nach der Gründung der Sparkasse war die Bürgerschaft ihrer Sorge um einen sicheren Verbleib der Kasse im Rathaus enthoben, denn es bot sich im Jahre 1901 der Verkauf der Gastwirtschaft und des Brauhauses von Conrad Keller an, zwei Häuser, die wir heute als [[Gasthaus Petra Brunner e.U.|Gasthaus Brunner]] und Sparkassengebäude kennen. Die Bürgerschaft erwarb laut Kaufvertrag vom [[6. November]] [[1901]] die beiden Häuser, wobei der heutige Gasthof Brunner später an den Zuckerbäcker [[Stefan Linder]] weiterverkauft wurde und das anschließende Gebäude nach notwendigem Umbau von der „Bürgerschaftssparkasse Schladming“ übernommen wurde. |
Die [[Steirische Alpenpost]] berichtete im Jahr [[1888]] von ''einer neuen Sparcasse: „''Die Bürger von Schladming beabsichtigen eine Sparcasse zu gründen, und zwar dürfte dieselbe den Titel ‚Bürgerschafts-Sparcasse in Schladming' erhalten. Herr Dr. Wahrmund Neumann, Notar in Schladming, ist mit der Verfassung der Statuten beschäftigt. Da diese Sparcasse eine Vereinssparcasse werden soll, so wird die Genehmigung der Statuten dem Ministerium des Inneren obliegen.“'' | Die [[Steirische Alpenpost]] berichtete im Jahr [[1888]] von ''einer neuen Sparcasse: „''Die Bürger von Schladming beabsichtigen eine Sparcasse zu gründen, und zwar dürfte dieselbe den Titel ‚Bürgerschafts-Sparcasse in Schladming' erhalten. Herr Dr. Wahrmund Neumann, Notar in Schladming, ist mit der Verfassung der Statuten beschäftigt. Da diese Sparcasse eine Vereinssparcasse werden soll, so wird die Genehmigung der Statuten dem Ministerium des Inneren obliegen.“'' | ||
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Version vom 18. März 2015, 08:21 Uhr
Die Steiermärkische Bank und Sparkassen AG Filiale Schladming ist ein Geldinstitut in Schladming.
Geschichte
Die Gründung der Steiermärkische Bank und Sparkassen AG Filiale Schladming geht auf die „Bürgerschafts-Sparkasse" der Bürgerschaft Schladming zurück. Zu den besonderen Leistungen des Vereins „Bürgerschaft Schladming“ zählt der Beschluss, den er am 17. Februar 1889 fasste. Der Verein ließ zu Gunsten der zu errichtenden Sparkasse seinen Grund- und Waldbesitz mit 7.000 Gulden belasten und nahm darüber hinaus noch 6.000 Gulden bei der Sparkasse Liezen auf, um den vorgeschriebenen Garantiefond sicherstellen zu können. Außerdem legte die Bürgerschaft mit der Marktgemeinde vertraglich fest, dass in einem Raum des Rathauses (jetzt Loden Steiner) die Sparkasse eingerichtet und ihren ständigen Sitz haben kann. Im Vertragsentwurf zum Vergleich zwischen Bürgerschaft und Marktgemeinde vom 9. Juni 1900 wird von der Bürgerschaft in diesem Zusammenhang ausdrücklich festgehalten:
„Diese Sparkasse ist zwar von der Bürgerschaft Schladming seinerzeit gebildet worden, sie ist aber jedenfalls ein gemeinnütziges Unternehmen, welches allen Bewohnern Schladmings, ohne Rücksicht darauf, ob sie Bürger oder Keuschler sind, in gleicher Weise nutzbringend ist, da sie ihre Tätigkeit naturgemäß nicht auf die „Bürger“ beschränkt, sondern in den Kreis ihrer Gebarung die ganze Umgebung von Schladming zieht. Im Falle aber seinerzeit einmal eine in ihrer Mehrheit der Bürgerschaft missgünstig gesinnte Gemeindevertretung in Schladming ans Ruder käme, dann besteht die Gefahr, dass der Sparkassa, eben weil sie eine Bürgerschaftskasse, oder doch wenigstens von der Bürgerschaft Schladming gegründet worden ist, erhebliche Schwierigkeiten bereitet werden, ihr das Lokal im Rathaus entweder gekündigt, oder doch zu einem so hohen Preis berechnet wird, dass die Sparkasse freiwillig ihre altangestammten, liebgewonnenen Räume zu verlassen sich bemüssigt sieht.
Dieser Möglichkeit soll nun in der Weise vorgebeugt werden, dass der Sparkasse Schladming das grundbücherliche Recht eingeräumt werde, für Voraussetzungen der Gemeinde bekannt:
1. Die Gemeinde Ramsau hat den Verbindungsweg Ramsau bis zum Brandriedel als Fahrweg herzustellen.
2. Abschätzung des Holzes nach der Trassierung.
3. Dass durch die Straßenanlage der Wald durch sichere Verbauung geschützt wird.
4. Beihilfe zum Uferschutzbau längs der Enns.
5. Beihilfe zur Lacknerbrücke und Weg zum Markt.
6. Ablösung der nötigen Grundteile von der Lacknerbrücke bis zum Bahnhof zur Erweiterung der Straße, sowie nötige Beihilfe zur Instandsetzung dieses Weges.
7. Ist vor Abhandlung und Beginn des Baues ein bestimmtes Projekt vorzulegen.
Nach Einhaltung und vertragsmäßiger Versicherung dieser Bedingungen erklärt sich die Vollversammlung mit der Abtretung sämtlicher zur Anlage benötigten Gründe für einverstanden.“
Im Jahre 1905 wandte sich die Gemeinde Ramsau abermals an die Bürgerschaft Schladming mit dem neuesten Bericht über die Trassierung der projektierten Straße. Hierzu steht im Bürgerschaftsprotokoll:
„Wird beschlossen, die Gemeinde Ramsau um Vorlage des betreffenden Projektes zu ersuchen mit der Bemerkung,dass die Bürgerschaft immerwährende Zeiten ihr Amtslokal im Rathausgebäude haben zu dürfen.”
15 Jahre nach der Gründung der Sparkasse war die Bürgerschaft ihrer Sorge um einen sicheren Verbleib der Kasse im Rathaus enthoben, denn es bot sich im Jahre 1901 der Verkauf der Gastwirtschaft und des Brauhauses von Conrad Keller an, zwei Häuser, die wir heute als Gasthaus Brunner und Sparkassengebäude kennen. Die Bürgerschaft erwarb laut Kaufvertrag vom 6. November 1901 die beiden Häuser, wobei der heutige Gasthof Brunner später an den Zuckerbäcker Stefan Linder weiterverkauft wurde und das anschließende Gebäude nach notwendigem Umbau von der „Bürgerschaftssparkasse Schladming“ übernommen wurde.
Die Steirische Alpenpost berichtete im Jahr 1888 von einer neuen Sparcasse: „Die Bürger von Schladming beabsichtigen eine Sparcasse zu gründen, und zwar dürfte dieselbe den Titel ‚Bürgerschafts-Sparcasse in Schladming' erhalten. Herr Dr. Wahrmund Neumann, Notar in Schladming, ist mit der Verfassung der Statuten beschäftigt. Da diese Sparcasse eine Vereinssparcasse werden soll, so wird die Genehmigung der Statuten dem Ministerium des Inneren obliegen.“
Quellen
- Heimatkundliche Blätter von Schladming, Nr. 2, November 1983 und Nr. 11, Oktober 1988, Beiträge von Walter Stipperger