Talkbergbau Lassing: Unterschied zwischen den Versionen
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− | * Preßlinger, H. & Köstler, H. J. (Hrsg.) (1993) | + | * Preßlinger, H. & Köstler, H. J. (Hrsg.) (1993): ''Bergbau und Hüttenwesen im Bezirk Liezen''. Trautenfels: [[Verein Schloss Trautenfels]] |
− | * Metz, K. | + | * Metz, K.: ''Montangeologische Bearbeitung der Talklagerstätte Lassing bei Rottenmann''. Graz: [[Universalmuseum Joanneum|Landesmuseum Joanneum]], Jahresbericht 1981 |
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Version vom 3. Mai 2016, 08:20 Uhr
Die Talk-Lagerstätte in Lassing wurde eigentlich nur zufällig entdeckt.
Geschichte
Laut Überlieferungen soll im Jahr 1891 das Gehöft vulgo Krenmoar größtenteils abgebrannt sein. Zum Wiederaufbau brach der damalige Besitzer, Adam Weichbold, am gegenüberliegenden Hang Steine heraus und stieß dabei auf Speckstein[1]. Weichbold erwarb daraufhin die Schurfberechtigung, konnte aus finanziellen Gründen jedoch keine Nachgrabungen durchführen. So verpachtete er den Federweißbau an eine Firma, die 1903 bereits 40 bis 50 Arbeiter beschäftigte. In den kommenden Jahrzehnten erfuhr der Bergbaubetrieb einen Wechsel von Krisenzeiten und Aufschwüngen, bedingt durch das Ende der Monarchie, Krieg und Finanzlagen; so kam es auch zu mehreren Eigentümerwechseln. Von 1939 bis zur Stilllegung nach dem Grubenunglück im Jahr 1998 hatte die Firma Naintscher Mineralwerke GmbH, die sich 1988 der Rio Tinto Group anschloss, den Bergbau inne.
Geologie
Die Talklagerstätte in Lassing befindet sich in der Veitscher Decke der Grauwackenzone. Sie ist die größte bisher bekannte karbonatgebundene Talklagerstätte der Ostalpen. Das Vorkommen ist an einen Störungsbereich in Kalksteinen und Dolomitsteinen gebunden, die von einer Schiefer-Zone durchsetzt sind.
Bergbau
Der Bergbau erfolgte in zwei Feldern: dem Nord-, und dem Südfeld. Der Beginn der Abbauära war im Nordfeld in Form von Bruchbau[2]. Das Nordfeld ist nach Süden hin durch eine starke Störungszone vom erst später erschlossenen Südfeld getrennt. Nachdem der Talk sich im Nordfeld dem Ende zuneigte, forcierte der Betrieb den Abbau im Südfeld. Hier wurde der Kammerpfeilerbau[3], mit anschließendem Magerbetonversatz angewandt. Aufgrund der überlagernden, ca. 60 m mächtigen Lockersedimente im Bereich des Südfelds, gab es von hier aus keine direkte Verbindung zur Oberfläche; diese war nur über das Nordfeld gegeben.
Quellen
- Preßlinger, H. & Köstler, H. J. (Hrsg.) (1993): Bergbau und Hüttenwesen im Bezirk Liezen. Trautenfels: Verein Schloss Trautenfels
- Metz, K.: Montangeologische Bearbeitung der Talklagerstätte Lassing bei Rottenmann. Graz: Landesmuseum Joanneum, Jahresbericht 1981
Fußnoten
- ↑ ist ein massig bis schiefriges Gestein mit Hauptbestandteil Talk; ist er sehr rein an Talk, gilt er als Mineral
- ↑ ist ein Abbauverfahren, bei dem nach der Förderung des Lagerstättenmaterials die Hangend-Schichten zum Einsturz gebracht werden
- ↑ ist ein Abbauverfahren, bei dem jede Abbaukammer durch stützende, stehenbleibende, nichtabgebaute Pfeiler umschlossen wird