Eiszeitrelief des Gesäuses: Unterschied zwischen den Versionen
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== Die Glazial-Morphologie == | == Die Glazial-Morphologie == |
Version vom 28. Juni 2016, 08:12 Uhr
Eiszeitrelief des Gesäuses betitelt einerseits die Glazial-Morphologie des Gesäuses am Höhepunkt der Würm-Kaltzeit (ca. 20.000 Jahre vor heute) und andererseits ein zu diesem Thema angefertigtes Relief.
Das Relief
Der schweizer Reliefbauer Toni Mair wollte ursprünglich ein großes Relief zur Rekonstruktion der Morphologie des gesamten Gesäuses im Würm-Hochglazial anfertigen. Dazu baute er im Jahr 2004 ein Probestück. Es zeigt den Geländeausschnitt südlich der Enns bis in das Haselkar, vom Ennskraftwerk Gstatterboden bis etwas östlich der Einmündung in den Hartelsgraben. Da es jedoch nie zur Realisierung des Gesamtprojektes kam, endete die Umsetzung mit dem 95 x 50 cm großen Teilstück namens "Ennsgletscher in der letzten Eiszeit im Gesäuse 1:10.000". Toni Mair schenkte es im Jahr 2008 dem Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz und 2009 erhielt es der Nationalpark Gesäuse als Dauerleihgabe. Von 19.03. – 31.10.2016 ist das Relief in der Sonderausstellung Landschaft ist Bewegung im Schloss Trautenfels (Universalmuseum Joanneum) exponiert.
Die Glazial-Morphologie
In der Zeit des Würm-Hochglazials war ein Großteil des Ennstals vergletschert - der Ennsgletscher. Dieser Gletscher floss von Mandling durch das Tal ostwärts und reichte mit abnehmender Mächtigkeit bis in etwa zur Talmündung des Hartelsgrabens im Gesäuse (Details hierzu siehe unter "Ennstalgletscher" und "Würm"). Durch die Höhe der Gesäuseberge bildeten sich auch hier lokale Gletscher, wie etwa im Haselkar und im Sulzkar. Diese reichten jedoch meist nicht bis zum Talgletscher.
Verbindung Glazial-Morphologie und Relief
Das Relief von Toni Mair vereint seine künstlerische Gabe mit den Ergebnissen von Glazialforschern und lässt Raum für Dialoge. Das kleinräumige Segment zeigt beispielhaft die damaligen Verhältnisse und macht sie übersichtlich und leicht erfassbar. Die Geländeformen entsprechen dem heute aperen Gelände im Sommer und sind von den wissenschaftlichen Erkenntnissen überlagert.
Quellen
- Kreiner, D. (2009). Landschaft im Wandel. Im Gseis. Zeit für Natur, Frühjahr/Sommer 2009, Nationalpark Gesäuse: 10-13