Würm: Unterschied zwischen den Versionen
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== Quellen == | == Quellen == |
Version vom 1. Juli 2016, 06:17 Uhr
Würm ist die jüngste Kaltzeit des Quartärs im Alpenraum.
Allgemeines
Die Würm-Kaltzeit ist die jüngste der vier bekanntesten alpenländischen Kaltzeiten - Günz, Mindel, Riss und Würm - in Österreich.
Würm im Bezirk Liezen
Die Vereisung während der Würm-Kaltzeit führte nur zu einer maximalen Ausdehnung bis ins Gesäuse. Beginnend vor ca. 115.000 Jahren, wurde das Hochglazial hier vor ca. 20.000 Jahren erreicht. Der Haupteiszufluss kam aus den Niederen Tauern. Weitere größere Zuflüsse bestanden aus den südöstlichen Ausläufern des Toten Gebirges, von der Südseite des Warschenecks und auch von der Südseite der Haller Mauern. Gletscherabzweigungen des Ennstalgletschers gab es über das Mitterndorfer Becken und den Pyhrnpass Richtung Oberösterreich, über Lassing ins Paltental und über den Buchauer Sattel Richtung Sankt Gallen. Lokalvergletscherungen im Gesäuse blieben großteils vom Ennsgletscher getrennt.
Anhand zahlreicher Forschungsarbeiten wurde die Eisoberfläche des Würm-Ennsgletschers rekonstruiert. Die Eisscheide zwischen Enns- und Salzachgletscher befand sich im Bereich des Mandlingpasses in ca. 2.000 m Seehöhe. Durch den massiven Eiszustrom aus den Schladminger Tauern wird von einer nur gering abfallenden Oberfläche bis Gröbming ausgegangen. Entlang des Grimmingmassivs sank die Gletscheroberfläche auf kurzer Distanz von 1.800 auf 1.600 m ab. Grund dafür wird wohl der abzweigende Seitenarm durch das Salzatal (Hinterberg) gewesen sein. In Wörschach lag die Oberfläche auf ca. 1.400 m, sank immer weiter ab und erreichte im Umkreis von Admont nur noch ca. 1.100 m. Dazwischen ging viel Eis durch die Abzweiger ins Paltental und über den Buchauer Sattel verloren. Auf Letzterem erreichte die Eisoberfläche etwa 900 - 1.000 m und am Gesäuseeingang etwa 850 - 900 m Seehöhe.
Das Würm hinterließ im Bezirk zahlreiche Spuren (siehe Quartär) - es verlieh ihm den vorerst letzten Schliff.
Verweis
Weitere Artikel, die die letzte Kaltzeit im Bezirk Liezen thematisieren:
Weitere Details zu den eiszeitlichen Vergletscherungen in den einzelnen Abschnitten des Ennstals werden in folgenden Artikeln beschrieben: Oberes Ennstal (zwischen Mandling und Trautenfels)
- Präglaziale Bildungen im Oberen Ennstal
- Mittelpleistozäne Bildungen im Oberen Ennstal
- Jungpleistozäne Bildungen im Oberen Ennstal
- Holozäne Bildungen im Oberen Ennstal
Mittleres Ennstal (zwischen Trautenfels und Gesäuseeingang)
- Präglaziale Bildungen im Mittleren Ennstal
- Mittelpleistozäne Bildungen im Mittleren Ennstal
- Jungpleistozäne Bildungen im Mittleren Ennstal
- Holozäne Bildungen im Mittleren Ennstal
Gesäuse ([[zwischen Gesäuseeingang und Hieflau)
Unteres Ennstal (zwischen Hieflau und oberösterreichischer Landesgrenze)
Quellen
- Kellerer-Pirklbauer, A., Proske, T. & Untersweg, Th. (2012): Darstellung der Talbodenbereiche des Steirischen Ennstals (Bericht). Institut für digitale Bildverarbeitung, Graz
- Van Husen, D. (1968). Ein Beitrag zur Talgeschichte des Ennstals im Quartär. Mitt. Ges. Geol. Bergbaustud., Band 18, 249-286
- Van Husen, D. (1987). Zur Entwicklung des Oberen Ennstals im Pleistozän. Tagungsband Arbeitstagung Geol. B.-A. 1987 Blatt 127 Schladming, 86-93, Wien: Geol. B.-A.