Gründonnerstag: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 10. November 2016, 10:52 Uhr
Obwohl das „Grün“ nicht grün bedeutet sondern vom Greinen (Trauern, Weinen) herstammt, ist es im Ennstal Brauch, am Gründonnerstag etwas Grünes zu essen. Daher berichten viele Ennstaler Familien, dass es bei ihnen Spinat und Spiegelei gibt oder grüne Bohnen.
Verstummen der Kirchenglocken
In der Kirche zelebriert der Priester die Fußwaschung. Nach dem Gloria bei der Messe verstummen die Kirchenglocken. Der Volksmund sagt, „sie sind nach Rom geflogen und kommen erst bei der Auferstehung wieder zurück“.
Ratschen
Das „Ratschen“ ist vom Gründonnerstag an üblich. Ratschen sind hölzerne Klangkörper in verschiedenen Größen, deren Lärmen die Kirchenglocken am Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag ersetzen. Ministranten gehen auch in einigen Orten - wie in Öblarn - mit ihren Ratschen von Haus zu Haus, sagen ihr Sprüchlein und bekommen dafür einen kleineren Geldbetrag.
Antlass-Eier
Eier, die an diesem Tag gelegt werden, bezeichnet man im Volksmund als Antlass-Eier (Antlass=Entlassung, Ablass, Lossprechung); sie gelten als Glücks- und Heilsymbol.
Quelle
- Ennstaler Bräuche im Jahrlauf, erhoben von: Hubner, Otto; Tritscher, Josef (beide Schladming); Pilz, Thomas; Pilz, Martin; Pichler, Martin (alle Gröbming); Jandl, Ingrid (Öblarn); Radlingmaier, Andreas (Aigen im Ennstal); Reiter, Franz (Lassing); Pfatschbacher, Aloisia; Puntigam, Regina (Admont); zusammengefasst von Jandl, Ingrid, Begleittexte von Pichler, Manfred; Projektbetreuung: Dr. Orač-Stipperger, Roswitha, Verband der Heimat- und Trachtenvereine Enns- und Paltental und Steirisches Salzkammergut, Gröbming, 2002, ISBN 3-9501633-0-1