Mineralschätze der Steiermark: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 30. Mai 2020, 00:40 Uhr
"Mineralschätze der Steiermark. Verborgenes aus privaten und öffentlichen Sammlungen" war der Titel einer Ausstellung im Schloss Trautenfels Universalmuseum Joanneum, die von 30. März bis 31. Oktober 1994 zu besichtigen war.
Mineralienland Steiermark
Die "Grüne Mark", wie die Steiermark wegen ihres Waldreichtums auch oft genannt wird, liegt mit rund 430 nachgewiesenen Mineralarten österreichweit an erster Stelle. Grund für diese Vielfalt ist in erster Linie der geologische Aufbau des Bundeslandes. Des Weiteren wurden sehr viele der Minerale im Zuge der bergbaulichen Nutzung von Lagerstätten detektiert. Auch die Forschung leistete einen wesentlichen Beitrag. Das erste Druckwerk zur Landesmineralogie der Steiermark stammt von Mathias Joseph Anker und erschien in den Jahren 1809 bzw. 1811.
Forschungen durch das Joanneum
Im Jahr 1811 wurde das "Innerösterreichische Nationalmuseum" gegründet. Kurz darauf kam es zur Umbenennung in "Landesmuseum Joanneum", gemäß seinem Stifter Erzherzog Johann von Österreich. Mit dieser Gründung begann eine Ära der intensiven Forschung im Bereich Erdwissenschaften, inklusive Mineralogie der Steiermark.
Der erste Kustos war Friedrich Mohs, der Erfinder der zehnteiligen Härteskala bezüglich Minerale. Ihm folgte Mathias Joseph Anker. Heute ist die landeskundliche Bestandsaufnahme noch immer eine der Hauptaufgaben der Abteilung Mineralogie des Joanneums. Große Unterstützung kommt von privaten Mineraliensammlern. Dank dieser erfolgreichen Zusammenarbeit umfasst der Sammlungsbestand bereits über 100 000 Objekte.
Die Ausstellung "Mineralschätze der Steiermark
Von 30. März bis 31. Oktober 1994 wurde deshalb gemeinsam die Ausstellung "Mineralschätze der Steiermark" konzipiert. Damit konnten die verborgenen Mineralschätze aus privaten und öffentlichen Sammlungen im Schloss Trautenfels präsentiert werden.
In fünf Räumen wurden die Objekte aus Bergbauen, Steinbrüchen und sonstigen Geländeaufschlüssen ausgestellt. Dabei erfolgte eine räumliche Trennung gemäß geografischer und geologischer Einheiten. Nur der letzte Raum inkludierte ein Sammelsurium verschiedener Einheiten.
Die Mineralfunde wurden bei der Ausstellung in folgende Einheiten untergliedert:
Kristallin
Der erste Raum war den Mineralen des zentralalpinen Kristallins gewidmet. Er inkludierte unter anderem den bedeutendsten Kluftmineralfund der Steiermark, nämlich die größten Bergkristalle. Sie stammen von einem ehemaligen Steinbruch in der Koralpe nahe Deutschlandsberg. Außerdem waren hier auch die größten Ilmenit- und Titanit-Kristalle der Ostalpen zu besichtigen. Ein weiterer Höhepunkt stellte eine von Hubert Fink jun. rekonstruierte Rauchquarz-Kluft dar.
Grauwackenzone
Die Grauwackenzone ist reich an Lagerstätten. Die größte Lagerstätte ist der Steirische Erzberg. Die bedeutendsten Funde dort sind Eisenblüten - weiße und bläuliche Aragonite. Auch ein Siderit mit Zinnoberkristallen war exponiert.
Der Magnesit-Bergbau wurde ebenfalls gewürdigt. Schöne Dolomitkristalle und Magnesit-Varietäten waren für die Besucher bereitet. Die Magnesitlagerstätten der Grauwackenzone haben weltweite Bedeutung. Sie nahmen über viele Jahre hinweg sogar eine Monopolstellung ein.
Zahlreiche Funde der Grauwackenzone stammen von Berufs- und Hobbymineralogen im Tunnelbau. Bei der Errichtung von Straßen- und Eisenbahntunneln kamen ebenfalls viele interessante Minerale zu Tage.
Grazer Paläozoikum & Co
Das Grazer Paläozoikum ist eine lagerstättenreiche geologische Einheit mit zahlreichen ehemaligen Bergbauen beispielsweise auf Bleiglanz, Zinkblende, Zinnober oder Magnesit.
Nördliche Kalkalpen
Unter dieser Rubrik waren in der Ausstellung vorrangig die Steinsalz-, Gips- und Anhydrit-Lagerstätten thematisiert. Auch auf das Flussspat-Vorkommen Admont wurde eingegangen.
Minerale aus dem oststeirischen Vulkangebiet
Diese Minerale stellten die letzte Einheit der Ausstellung dar. Es wurde hier den Besuchern eine großartige mineralogische Auswahl aus dem steirischen Vulkangebiet geboten. Die zwei zeitlich und lokal voneinander unabhängigen Vulkanbereiche der Süd- und Oststeiermark bildeten die Basis für den letzten Ausstellungsraum.
Quelle
- Postl, W.: Mineralschätze der Steiermark in: Da schau her, 15. Jg., 2/1994, 6-9, Trautenfels: Verein Schloss Trautenfels, 1994