Heuernte: Unterschied zwischen den Versionen

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Wiesen in der Ebene des Ennstales werden zwei- bis viermal "geschnitten". In den Ennstaler Seitentälern
 
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beschränkt man sich häufig auf zweimaliges Mähen. Dies ist einserseits auf das den Jahreszeiten zurückführende verspätete Graswachstum sowie
 
beschränkt man sich häufig auf zweimaliges Mähen. Dies ist einserseits auf das den Jahreszeiten zurückführende verspätete Graswachstum sowie

Version vom 6. Februar 2012, 15:00 Uhr

Die Heuernte (auch Heumahd) ist das Ernten von trockenen (im Gegensatz zum Silieren) [1] Pfanzenteilen von Wiesen und Feldern bis zum Einbringen zur Deponierung in einer Tenne und dient vorwiegend als Viehfutter.

Allgemeines

Die Heuernte nimmt während der Sommermonate einen wesentlichen Zeitanteil der Landwirtschaften im Enntal ein. Im 20. Jahrhundert wurde diese bäuerliche Arbeit durch den technischen Fortschritt erheblich erleichtert. Wiesen in der Ebene des Ennstales werden zwei- bis viermal "geschnitten". In den Ennstaler Seitentälern beschränkt man sich häufig auf zweimaliges Mähen. Dies ist einserseits auf das den Jahreszeiten zurückführende verspätete Graswachstum sowie teilweise auch auf die mühsam zu bearbeitenden steilen Hänge dieser Täler zuschlussfolgern. Anstelle einer weiteren Mahd werden diese Grünflächen im Herbst von den Nutztieren (Kühe, Schafe) abgegrast. Der erste "Schnitt" wird häufig als Silofutter verwendet, während das Groamat[2] meistens als Heu[3] eingefahren wird. Heu, das durch sehr langes Trocknen oder durch Witterungseinflüsse qualitätsmäßig minderwertig ist, wird zum Teil als Einstreu in Stallungen verwendet.

Vor den Einsatz maschineller Gerätschaften wurde das Gras in mühevoller Handarbeit mit Sensen abgemäht. Die am Boden anfangs verdicht liegende Pflanzenteile mussten mehrmals händisch mit einer (Heugabel oder Rechen) gewendet werden, damit das Gras vollständig trocknete. Diese bäuerliche Arbeit war sehr zeitaufwendig und setzte eine lang andauernde Schönwetterperiode voraus. Da es immer wieder in das geschnittene Gras regnete, behalf man sich mit sogenannten Hifeln oder Schwedenreiter. Bei diesen Heutrocknungsarten sparte man sich das dauernde Wenden des Grases, was mitunter zu einem erheblichen Verlust der Nahrungsqualität führte. Nach dem Trocknen wurde das Heu zu den Tennen der Bauernhöfe gebracht oder in Heustadeln zwischengelagert. Gegebenenfalls wurde dann das Heu in einzelnen Fuhren zu den Höfen transportiert. Im Winter verwendete man als Transportmittel unter anderem Ziehschlitten. Heutzutage sind die einzelnen Arbeitsabläufe aufgrund des Einsatzes von Maschinen für jeden Arbeitsschritt um ein Vielfaches schneller. Daher sind Hifeln und Schwedenreiter so gut wie nicht mehr in Verwendung. Auch die Heustadlen haben ausgedient, da das Einfahren des Heus rasch vor sich geht und die modernen Bauernhöfe über dementsprechend hohe Aufnahmekapazität in den Tennen verfügen.

Fußnoten

  1. Einbringen von geschnittenen Pfanzenteilen in einem leicht angefeuchteten Zustand. Wenn das Erntegut zu nass ist, vermindert das die Qualität des Gärfutters.
  2. Ennstaler Mundartausdruck für Grummet und bezeichnet den zweiten oder weiteren Schnitt.
  3. Durchgetrocknete geschnittene Pflanzenteile. Dieses Futter ist durch das Trocknen haltbar.

Quellen