Wildalpen: Unterschied zwischen den Versionen

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Das heutige Gemeinde- und Pfarrgebiet gehörte ursprünglich zum großen königlichen Güterbesitz, der fast das ganze mittlere [[Ennstal]] und das gesamte [[Salzatal (Großreifling)|Salzatal]] umfasste. Verwaltet wurde es vom [[Benediktinerstift Admont|Benediktinerstift]] in [[Admont]]. In einer Admonter Urkunde, die der Salzburger Erzbischof [[swiki:Konrad I. von Abensberg]]  am [[10. Oktober]] [[1139]] über die Besitzungen des Stiftes und deren Grenzen ausfertigen ließ, stellt die erste urkundliche Nennung von Wildalpen als "Wildalbe" dar. Zu dieser Zeit konnte man aber noch nicht von einer ständig bewohnten Ansiedlung sprechen.  
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Das heutige Gemeinde- und Pfarrgebiet gehörte ursprünglich zum großen königlichen Güterbesitz, der fast das ganze mittlere [[Ennstal]] und das gesamte [[Salzatal (Wildalpen)|Salzatal]] umfasste. Verwaltet wurde es vom [[Benediktinerstift Admont|Benediktinerstift]] in [[Admont]]. In einer Admonter Urkunde, die der Salzburger Erzbischof [[swiki:Konrad I. von Abensberg]]  am [[10. Oktober]] [[1139]] über die Besitzungen des Stiftes und deren Grenzen ausfertigen ließ, stellt die erste urkundliche Nennung von Wildalpen als "Wildalbe" dar. Zu dieser Zeit konnte man aber noch nicht von einer ständig bewohnten Ansiedlung sprechen.  
  
 
Die Eisenverarbeitung, die im Laufe des [[16. Jahrhundert]]s durch die Abbautätigkeit am nahen Erzberg einsetzte, brachte dem Ort bis zum Abzug der [[Innerberger Hauptgewerkschaft]] [[1838]] Wohlstand. Der Bedarf an [[Holzkohle]] stieg beträchtlich an und die  Zahl von Holzfällern und [[Köhler]]n nahm stark zu.
 
Die Eisenverarbeitung, die im Laufe des [[16. Jahrhundert]]s durch die Abbautätigkeit am nahen Erzberg einsetzte, brachte dem Ort bis zum Abzug der [[Innerberger Hauptgewerkschaft]] [[1838]] Wohlstand. Der Bedarf an [[Holzkohle]] stieg beträchtlich an und die  Zahl von Holzfällern und [[Köhler]]n nahm stark zu.

Version vom 13. Januar 2021, 14:50 Uhr

Ortsansicht
Wildalpen im Jänner 2020 im Abendlicht.
Basisdaten
Politischer Bezirk: Liezen (LI)
Fläche: 203,09 km²
Geografische Koordinaten: 47° 39′ 0″ N, 14° 59′ 0″ O
Höhe: 609 m ü. A.
Einwohner: 451 (1. Jänner 2020)
Postleitzahl: 8924
Vorwahl: 0 36 36
Gemeindekennziffer: 6 12 51
Gliederung: eine Katastralgemeinde
Gemeindeamt: 8924 Wildalpen 91
Offizielle Website: www.wildalpen.at
Geografische Karte der Gemeinde:
Politik
Bürgermeister: Karin Gulas (SPÖ)
Gemeinderat: 9 Mitglieder (2020): 7 ÖVP,
2 SPÖ
Bevölkerungs-
entwicklung
Jahr Bevölkerung
1869 971
1880 943
1890 911
1900 897
1910 978
1923 675
1934 773
1939 774
1951 860
1961 854
1971 770
1981 699
1991 602
2001 537
2012 526
Wildalpen, Blick nach Süden, links die Salza, darüber der Mitterberg, rechts das Gemeindezentrum.

Wildalpen ist eine Gemeinde im Nordosten des Bezirks Liezen an der Salza.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde befindet sich bereits an der Grenze zum Bezirk Bruck-Mürzzuschlag (Gemeinde Weichselboden), nordwestlich des Hochschwab-Gebirges. Die II. Wiener Hochquellenwasserleitung verläuft über Gemeindegebiet. Wildalpen liegt im Naturschutzgebiet Wildalpener Salzatal.

Gewässer

Im Gemeindegebiet gibt es mehrere Wildbäche und kleine Bergseen wie den Eiblbach, Eisenerzer Bach, Lurgbach, Schreierbach mit den Schreierklammquellen und der Schreierklamm, den Siebenseebach, Hinteren Wildalpenbach sowie den Hartlsee, Teufelssee und Brunnsee.

Im Nordwesten fließt der Lassingbach, im Norden der Schreinbach und der Ehrengraben(bach). Im Nordosten, einem bewaldeten Gebiet, gibt es mehrere Wildbäche, u. a. der Baumkogelgraben(bach), der Schönbach, der Sperrgraben(bach), der Schneßlgraben(bach), der Ennsleitengraben(bach), der Hochstadlgraben(bach) oder Holzapfeltalbach.

Im Südosten und Osten erheben sich in Form eines langgestreckten Alpenkamms die Hochschwabgruppe mit Gipfelhöhen bis zu 2&nsp;100 m ü. A., u. a. mit der Kaltmauer. Im Norden steht das kleine Gebirge des Hochkars mit Gipfelhöhen bis zu 1 800 m ü. A.

Ortsgliederung

Das Gemeindegebiet besteht aus einer Katastralgemeinde. Es gliedert sich Wildalpen (Zentrum) die Ortschaften:

Nachbargemeinden

Im Südwesten Landl, im Westen Gams bei Hieflau, im Nordwesten Palfau (alle Bezirk Liezen), im Norden Göstling an der Ybbs und Gaming (Niederösterreich), im Osten Weichselboden, im Südosten Sankt Ilgen und im Süden an Pichl-Großdorf und Eisenerz;

Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerungsdichte der Gemeinde beträgt nur 2,3 Einwohner pro km² und ist somit eine der niedrigsten in ganz Österreich (Stand 1. Jänner 2019).

Religionen

Hauptartikel Katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Gottesmutter
Hauptartikel Katholische Pfarre Wildalpen

Die Anfänge des katholischen Kirchenlebens in Wildalpen liegen in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Mit der Aufstellung eines Bildes der 'Schmerzhaften Muttergottes' im Jahr 1669 setzte die Wallfahrt ein, 1674 wurde eine erste Kapelle errichtet und am 20. August 1728 begann man mit dem Bau der katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche "Zur Schmerzhaften Gottesmutter".

Bis 1785 gehörte die Pfarre Wildalpen zur swiki:Erzdiözese Salzburg[1].

Geschichte

Historische Ansicht aus dem Jahr 1914.

Das heutige Gemeinde- und Pfarrgebiet gehörte ursprünglich zum großen königlichen Güterbesitz, der fast das ganze mittlere Ennstal und das gesamte Salzatal umfasste. Verwaltet wurde es vom Benediktinerstift in Admont. In einer Admonter Urkunde, die der Salzburger Erzbischof swiki:Konrad I. von Abensberg am 10. Oktober 1139 über die Besitzungen des Stiftes und deren Grenzen ausfertigen ließ, stellt die erste urkundliche Nennung von Wildalpen als "Wildalbe" dar. Zu dieser Zeit konnte man aber noch nicht von einer ständig bewohnten Ansiedlung sprechen.

Die Eisenverarbeitung, die im Laufe des 16. Jahrhunderts durch die Abbautätigkeit am nahen Erzberg einsetzte, brachte dem Ort bis zum Abzug der Innerberger Hauptgewerkschaft 1838 Wohlstand. Der Bedarf an Holzkohle stieg beträchtlich an und die Zahl von Holzfällern und Köhlern nahm stark zu.

Bis 1700 hatte sich die Siedlung in der „Wildalbe“ schon so weit vergrößert, dass Abt Johannes IV. Hoffmann[2] die Bewohner als neue zinspflichtige Untertanen in das Urbar[3] der für die Verwaltung der Region zuständigen Herrschaft Gallenstein eintragen ließ. Da Wildalpen abseits der damaligen Straßen lag und daher entlegen, wurde die Ansiedlung als „Amt Wildalpen“ mit einem vom Abt ernannten Amtmann ein eigenständiger Verwaltungsbereich innerhalb der Herrschaft Gallenstein.

Von 1945 bis 1955 war Wildalpen Teil der englischen Besatzungszone in Österreich. Der Schauspieler Hans Thimig, dessen Familie ein Sommerhaus in Wildalpen besaß, war nach dem Zweiten Weltkrieg für kurze Zeit Bürgermeister der Gemeinde. 2010 rückte die kleine Gemeinde aufgrund eines sensationellen Funds ins Rampenlicht. In der Arzberghöhle in Wildalpen fand man eine Klinge aus Radiolarit, einem feuersteinähnlichen Gestein. Aufgrund von Radiokarbonbestimmungen an Höhlenbärenresten der Arzberghöhle konnte man sein Alter auf 29 000 bis 36 000 Jahren schätzen. Damit wurde bewiesen, dass der Mensch schon vor etwa 30 000 Jahren im Hochschwabgebiet unterwegs war.

Elektrische Beleuchtung

Im August 1908 wurde das von den hiesigen Realitätenbesitzern Hans Zisler und Josef Kraft erbaute Elektrizitätswerk fertiggestellt und in Betrieb gegangen. Das Werk wurde von der Firma A. Biel A Komp. Akkumulatoren- und Elektrizitätswerke in Wien, erbaut. Die Dynamomaschine, die bei der Säge der Forst- und Domänenverwaltung stand, wurde durch eine Hochdruckturbine bei zehn Meter Gefälle und bei 30 PS in Gang gesetzt. Die Anlage war nach dem Dreileitersystem ausgeführt und endete bei einer zirka zwei Kilometer langen Fernfreileitung bei der Villa »Zislerhof nach Übersetzung der Salza. Nebst der Straßenbeleuchtung erhielten auch die meisten größeren Geschäfte das elektrische Licht.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Vereine

Sportvereine

SK Wildalpen

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Quellen für die zweite Wiener Hochquellenwasserleitung, die Kaiser-Franz-Josef-Hochquellwasserleitung, befinden sich bei Wildalpen im Bezirk Liezen.

Verkehr

Wildalpen ist durch die Hochwab Straße (B 24) mit dem Ennstal einerseits und Mariazell andererseits verbunden. Größere Straßen sind die Straßen nach Hinterwildalpen und ins Lassingbachtal.

Ansässige Unternehmen

Eine Liste über alle Unternehmen findest du auf der Homepage der Gemeinde oder du durchsuchst die Kategorie:Wildalpen, die Kategorie:Wirtschaft oder Kategorie:Tourismus.

Nicht mehr bestehende Unternehmen

Ein bekanntes Hotel war einst das Alpenhotel Josef Kraft.

Politik

Bürgermeister

Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Wildalpen

Auszeichnungen der Gemeinde

Ehrenbürger

Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Wildalpen

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Gemeinde

Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Wildalpen

Bilder

Weblinks

  • Eintrag zu Wildalpen in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online (auf AEIOU)

Quellen

  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Wildalpen"

Einzelnachweise

  1. Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im SALZBURGWIKI, dem Mutterwiki des EnnstalWikis
  2. Johannes IV. Hoffmann wird laut Quelle www.wildalpen.at Die Pfarre, PDF genannt; dieser war jedoch bereits schon von 1581 bis 1614 Abt gewesen; 1700 war Gottfried III. Baron Gold von Lampoding Abt
  3. Güter- und Abgabenverzeichnis
  4. ANNO, Der Bautechniker, Ausgabe vom 14. August 1908, Seite 7


Städte und Gemeinden im Bezirk Liezen seit 1. Jänner 2015
Lage des Bezirkes Liezen innerhalb der Steiermark Admont · Aich · Aigen im Ennstal · Altaussee · Altenmarkt bei St. Gallen · Ardning · Bad Aussee · Bad Mitterndorf · Gaishorn am See · Gröbming · Grundlsee · Haus · Irdning-Donnersbachtal · Landl · Lassing · Liezen · Michaelerberg-Pruggern · Mitterberg-Sankt Martin · Öblarn · Ramsau am Dachstein · Rottenmann · St. Gallen · Schladming · Selzthal · Sölk · Stainach-Pürgg · Trieben · Wildalpen · Wörschach