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Mittlerweile fürchte die Bürgerschaft Schladmings und die „Gemeinde" des Ennstales eine Strafe des Landesfürsten. Daher sandten sie an Erzherzog Ferdinand ein Entschuldigungsschreiben. In diesem erklärten sie, sie hätten sich nur zur Wehr des Landes versammelt, als Dietrichstein mit seinen böhmischen und ungarischen Knechten hereingebrochen sei und ihnen vielen Schaden verursacht habe. Nach dem Befehl des Erzherzogs seien sie schnell abgezogen und bäten nun um Schonung.
 
Mittlerweile fürchte die Bürgerschaft Schladmings und die „Gemeinde" des Ennstales eine Strafe des Landesfürsten. Daher sandten sie an Erzherzog Ferdinand ein Entschuldigungsschreiben. In diesem erklärten sie, sie hätten sich nur zur Wehr des Landes versammelt, als Dietrichstein mit seinen böhmischen und ungarischen Knechten hereingebrochen sei und ihnen vielen Schaden verursacht habe. Nach dem Befehl des Erzherzogs seien sie schnell abgezogen und bäten nun um Schonung.
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Noch aber waren im oberen Ennstal um Radstadt waren 2&nbsp;000 aufständische Knechte versammelt. Die Bauern errichteten weiterhin neue Klausen. Am [[5. August]] gab der Vizestatthalter und der Hofrat die Weisung an Graf Niklas Salm, den „aufrührerischen Flecken Schladming an der Enns" zu zerstören. Aber Salm war infolge Mangels an Streitkräften immer noch untätig in Leoben. Erst am [[30. August]] erging ein landschaftliches Aufgebotspatent für ganz Steiermark zur Sammlung der Streitkräfte in Leoben. Nachdem in den den ersten Septembertagen sich genügend Soldaten gemeldet hatten, folgte Salm seinem Befehl, das (Salzburger) Erzstift nicht anzugreifen, sondern nur Schladming einzunehmen deren Einwohner zu bestrafen. Ein neuerlicher Befehl am [[14. September]] unterstrich seine Pflicht, die Schladminger mit Truppenmacht anzugreifen und zu züchtigen. Aber erst am [[20. September]] erhielt schließlich Salm den endgültigen Befehl, Schladming niederzubrennen. Am [[28. September]] wurde die Konfiskation aller Berg- und Hüttwerke, die die Bürger und Inwohner von Schladming besaßen, samt allen Vorräten, nichts ausgenommen, angeordnet. Während Salm in den letzten Septembertagen gegen Schladming vorrückte, wurde ihm berichtet, dass die Aufrührer bei Schladming ein Bollwerk errichtet hätten und dass dort an die 4&nbsp;000 Mann versammelt seien. Sein anrückender Vortrab fand 300 Knappen vor der Stadt versammelt, die angesichts des Gegners in die Stadt zurückwichen. Sie wurden aber verfolgt, an die 50 erstochen. Vor der nachrückenden Heeresmacht Salms flohen die Knappen in die Häuser oder beim oberen Stadttor ins Gebirge. Da also ein Überfall seitens der Knappen nicht zu befürchten war, verbot Salm jede Plünderung und lieh den Wechsler, den Fröner und den Fronschmelzer auf deren Begehren unter sicherem Geleite ins Lager führen. Diese meldeten ihm, dass der gesamte Besitz aus der Stadt gebracht worden wäre und kein Bürger mehr in der Stadt weile. Die meisten Bürger waren in die Klause an der Mandling auf salzburgischen Boden geflohen, den Salm befehlsgemäß nicht angreifen durfte. Dann gab Salm den Befehlt, Schladming anzünden und bis auf den Grund niederbrennen. Allen Vorrat an Schmelzwerk hatte er vorher vergraben lassen. Die Anweisungen wurden in den ersten Oktobertagen ausgeführt, da Salm bereits am [[6. Oktober]] von [[Gröbming]] aus an den niederösterreichischen Hofrat vom Vollzug dieser Anweisungen berichtete<ref>Kapitel September 1525 - Quelle [http://www.sagen.at/doku/bergbau/Bergbau_Schladming.html www.sagen.at]</ref>.  
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Noch aber waren im oberen Ennstal um Radstadt waren 2&nbsp;000 aufständische Knechte versammelt. Die Bauern errichteten weiterhin neue Klausen. Am [[5. August]] gab der Vizestatthalter und der Hofrat die Weisung an Graf Niklas Salm, den „aufrührerischen Flecken Schladming an der Enns" zu zerstören. Aber Salm war infolge Mangels an Streitkräften immer noch untätig in Leoben. Erst am [[30. August]] erging ein landschaftliches Aufgebotspatent für ganz Steiermark zur Sammlung der Streitkräfte in Leoben. Nachdem in den den ersten Septembertagen sich genügend Soldaten gemeldet hatten, folgte Salm seinem Befehl, das (Salzburger) Erzstift nicht anzugreifen, sondern nur Schladming einzunehmen deren Einwohner zu bestrafen. Ein neuerlicher Befehl am [[14. September]] unterstrich seine Pflicht, die Schladminger mit Truppenmacht anzugreifen und zu züchtigen. Aber erst am [[22. September]] erhielt schließlich Salm den endgültigen Befehl, Schladming niederzubrennen. Am [[28. September]] wurde die Konfiskation aller Berg- und Hüttwerke, die die Bürger und Inwohner von Schladming besaßen, samt allen Vorräten, nichts ausgenommen, angeordnet. Während Salm in den letzten Septembertagen gegen Schladming vorrückte, wurde ihm berichtet, dass die Aufrührer bei Schladming ein Bollwerk errichtet hätten und dass dort an die 4&nbsp;000 Mann versammelt seien. Sein anrückender Vortrab fand 300 Knappen vor der Stadt versammelt, die angesichts des Gegners in die Stadt zurückwichen. Sie wurden aber verfolgt, an die 50 erstochen. Vor der nachrückenden Heeresmacht Salms flohen die Knappen in die Häuser oder beim oberen Stadttor ins Gebirge. Da also ein Überfall seitens der Knappen nicht zu befürchten war, verbot Salm jede Plünderung und lieh den Wechsler, den Fröner und den Fronschmelzer auf deren Begehren unter sicherem Geleite ins Lager führen. Diese meldeten ihm, dass der gesamte Besitz aus der Stadt gebracht worden wäre und kein Bürger mehr in der Stadt weile. Die meisten Bürger waren in die Klause an der Mandling auf salzburgischen Boden geflohen, den Salm befehlsgemäß nicht angreifen durfte. Dann gab Salm den Befehlt, Schladming anzünden und bis auf den Grund niederbrennen. Allen Vorrat an Schmelzwerk hatte er vorher vergraben lassen. Die Anweisungen wurden in den ersten Oktobertagen ausgeführt, da Salm bereits am [[6. Oktober]] von [[Gröbming]] aus an den niederösterreichischen Hofrat vom Vollzug dieser Anweisungen berichtete<ref>Kapitel September 1525 - Quelle [http://www.sagen.at/doku/bergbau/Bergbau_Schladming.html www.sagen.at]</ref>.
    
== Siehe auch ==
 
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