Sigmund Eisler: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 12. Februar 2022, 14:15 Uhr

Sigmund Eisler (* 24. Juni 1870 in Koykowitz, Böhmen; † 26. Februar 1952 in Liezen) war Tischlermeister in Liezen und wurde ein Opfer des Nationalsozialismus.

Leben

Er kam als Sohn des jüdischen Einwanderer Emanuel Eisler und dessen Frau Marie in Koykowitz in Böhmen zur Welt. Zusammen mit seiner Mutter und Bruder Ignaz folgte er dem nach Liezen ausgewanderten Vater nach. Hier besuchte er die Schule. Später erlernte er den Beruf des Tischlers und übernahm von seinen Vater die gutgehende Tischlerei in Liezen. Bekannt war die Tischlerei für ihre aus Zirbenholz gefertigte Möbel in Bayrischen Stil.[1]

Er war anerkanntes Mitglied der Gemeinde und beteiligte sich an diversen Vereinen wie den Gewerbeverein.[2] Sigmund war Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr,[3] des Männergesangsvereins,[4] und Mitglied im Maschinenverein.[5]

Im Jahre 1910 ging er mit Josefine Secklehner eine sogenannte Notzivilehe ein. Wobei Josefine kurz aus der katholischen Kirche austreten musste, die Ehe wurde dann in der Israelitischen Kulturgemeinde registriert. Das Paar hatte zwei Kinder.

Am 9. November 1938, im Zuge der landesweiten Prognome, wurden Sigmund und sein Bruder Ignaz verhaftet und am 10. November ins Konzentrationslager Dachau überstellt. Sigmund war es gelungen vor seiner Verhaftung eine Handlungsvollmacht seinem Sohn Fritz zu überschreiben. Diesen blieb nichts anderes übrig, als das auf 8. November vordatierte Ansuchen auf Genehmigung der Veräußerung, zu unterschreiben. Die Tischlerei wurde an den Tischler Kleewein veräußert.

Nach sechs Wochen im Dachau kam Sigmund frei. Und wie er selbst den Landesgericht in Graz schrieb:

[...] "Mir selbst und meiner Familie wurde eine Anwesenheit und Aufenthalt in Liezen verboten und habe mich durch 8 Jahre als über 70 Jähriger Mann durch meine Hände Arbeit als Tischler in Wien durchgebracht" [...]

Nach dem Krieg kam Sigmund nach Liezen zurück. Nach aufwendigen Bemühungen kam es im September 1948 durch das Landesgericht in Graz zum Gerichtsbeschluss. Das "Kaufobjekt" musste umgehend zurückgestellt werden, da es sich um eine glatte Arisierung gehandelt hat.

Sigmund Eisler verstarb am 26. Februar 1952 in Liezen, wo er auch begraben liegt.

Quellen

Einzelnachweise