Kulm (Skiflugschanze): Unterschied zwischen den Versionen
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[[1975]] fand dann erstmals eine Weltmeisterschaft auf der Skiflugschanze Kulm statt, zuletzt war die Weltmeisterschaft 2006 hier ausgetragen worden. Im Rahmen dieser Veranstaltung gab Andreas Goldberger offiziell seinen Rücktritt bekannt und verabschiedete sich mit seinem letzten Flug am 13. Jänner 2006 endgültig von seiner aktiven Laufbahn. | [[1975]] fand dann erstmals eine Weltmeisterschaft auf der Skiflugschanze Kulm statt, zuletzt war die Weltmeisterschaft 2006 hier ausgetragen worden. Im Rahmen dieser Veranstaltung gab Andreas Goldberger offiziell seinen Rücktritt bekannt und verabschiedete sich mit seinem letzten Flug am 13. Jänner 2006 endgültig von seiner aktiven Laufbahn. |
Version vom 18. März 2022, 08:55 Uhr
Die Skiflugschanze am Kulm in Tauplitz in der Marktgemeinde Bad Mitterndorf in der Region Hinterberg ist ein Skiflugschanze und galt bis zu ihrem Umbau 2014 als die größte Naturskiflugschanze der Welt.
Geschichte
Der Kulm eine Erhebung, die dem Grimmingstock nördlich in der Region Hinterberg vorgelagert. Die Schanze wurde 1950 erbaut und durch Hubert Neuper senior eingesprungen. Er erreichte dabei eine Weite von 96 Metern. Im selben Jahr fand auch der erste Wettkampf vor mehr als 10 000 Zuschauern statt. Der Österreicher Rudi Dietrich aus Tirol gewann mit einer Weite von 103,0 Meter. Die österreichische Skisprung-Legende swiki:Sepp „Bubi“ Bradl[1] sprang auf der leicht umgebauten Schanze bereits eine Weite von 115,0 Metern.
Der Steirer swiki:Otto Leodolter sprang 1959 mit 128 m ein neuer österreichischer Weitenrekord.
1975 fand dann erstmals eine Weltmeisterschaft auf der Skiflugschanze Kulm statt, zuletzt war die Weltmeisterschaft 2006 hier ausgetragen worden. Im Rahmen dieser Veranstaltung gab Andreas Goldberger offiziell seinen Rücktritt bekannt und verabschiedete sich mit seinem letzten Flug am 13. Jänner 2006 endgültig von seiner aktiven Laufbahn.
Früher konnte man mit einem Doppelsessellift zu einer Aussichtsplattform des Starthauses fahren. Bei der Mittelstation wo man aussteigen konnte, gab es im Kampfrichterturm das Museum 100 Jahre Skigeschichte Tauplitzalm mit Schwerpunkt Skiflugschanze Kulm besichtigen. Lift und Museum sind jedoch mittlerweile geschlossen.[2]
Historische Aufnahmen
Skispringen 1962:
Umbauten
2004
Am 2. September 2004 erfolgte der Spatenstich zum Umbau der Skiflugschanze am Kulm zur modernsten Anlage der Welt. Bei der FIS Skiflug WM 2006 bewährte sich dann erstmals das neue Starthaus, das sich direkt über der Anlaufspur als Warteraum und Imbiss-Stube (die mittlerweile wieder geschlossen wurde)[2] für die Skiflieger befindet.
2014
2014 wurde die Schanze in einem halben Jahr Bauzeit umgebaut. Dabei wurde der Schanzentisch um 23 Meter zurückversetzt und angehoben. 4,2 Millionen Euro kostete in die Adaptierung der 65 Jahre alten Schanze. Die Kosten wurden von Bund und Land Steiermark getragen. Der 81-jährige Architekt und Ingenieur Janez Gorisek (* 13. September 1933 in Ljubljana[3]) hatte den Umbau der Skiflugschanze geplant. Zu Spitzenzeiten waren sieben Bagger gleichzeitig im Einsatz, die bis zu 10 000 Kubikmeter Erde bewegten. 40 Arbeiter verbauten etwa 3 000 Kubikmeter Beton, 600 Tonnen Stahl und verlegten rund fünf Kilometer Wasser- und Kanalrohre.
Seit 1950 finden immer wieder internationale Weltcup-Veranstaltungen statt. Bis jetzt wurden vier Skiflug-Weltmeisterschaften abgehalten.
Auf der alten Schanze vor dem Umbau 2014 lag der Schanzenrekord von Gregor Schlierenzauer bei 215,5 Meter (2009). Diese Marke ist mit einer Steinskulptur markiert, die die Hauptschule Bad Mitterndorf gestaltet hatte. 2015 verbesserte auf der umgebauten Schanze Severin Freund am 9. Jänner mit 237,5 m den Schanzenrekord. 2016 stellte der Slowene Peter Prev am 16. Jänner mit 244 Metern einen neuen Schanzenrekord auf.
Wetterkapriolen
Die Veranstaltung im Jänner 2015 hatte mit einem Warmwettereinbruch und Sturm zu kämpfen. Am Samstag, den 10. Jänner, hatten die Organisatoren mit großen Anstrengungen nach Sturm und Warmwetter die Austragung noch ermöglicht, am Sonntag, den 11. Jänner, musste man nach stundenlanger Arbeit kapitulieren. Der Sturm mit nahezu 80 km/h zwang aus Sicherheitsgründen zur Absage. Temperaturen um zehn Grad und warmer Wind hatten über Nacht die Anlaufspur praktisch weggefressen, das Kühlsystem war überfordert. In der Früh wurde entschieden, den Anlauf mit rund 120 Kubikmeter Schnee von der Tauplitzalm völlig neu zu präparieren, später sollte dank Kühlung die Spur gefräst werden. Diese Arbeiten wurden auch positiv erledigt. Die Spur war fertig, was die Grundvoraussetzung für die Durchführung gewesen wäre, teilte OK-Chef Hubert Neuper mit. Schließlich war es der aufkommende Sturm, der rund eine Stunde vor dem geplanten Beginn die Absage erzwang. 5 240 Zuschauer hatten sich trotz der Wetterkapriolen an der Schanze eingefunden[4].
Wirtschaftlichkeit
Im Jänner 2018 machte Hubert Neuper, der Veranstalter der Skiflugwettkämpfe, darauf aufmerksam, dass es finanziell immer schwieriger werde, den Betrieb der Schanze aufrecht zu erhalten. Als einen Hauptgrund für die finanziell schwierige Lage sieht Neuper in den Compliance-Regeln. Zwar seien die VIP-Zelte bei den Skiflugveranstaltungen stets voll, aber die Karten dafür werden nur gegen Sachspenden getauscht. 80 Prozent dieser Karten werden gegen Pistengeräte, Funkgeräte und auch sonst alles, was man tauschen kann, eingetauscht erklärt Neuper. "Der Kulm liefert rund 3 Millionen an Steuern inklusive der Umwegrentabilität ab. Im Kollektiv geben wir vielleicht eine Millionen rein - und machen daraus drei Millionen." so Neuper gegenüber der Quelle.[5]
Im Februar 2019 gab Neuper bekannt, das Skifliegen am Kulm nicht mehr organisieren zu wollen.[6]
Die Wettkämpfe
Datum | Veranstaltung | Sieger | Nation | Weite | Anmerkung |
---|---|---|---|---|---|
1950 | Rudolf Rudi Dietrich | AUT | 103,0 m | ||
1951 | swiki:Bubi Bradl[7] | AUT | 115,0 m | ||
1953 | Sepp Bradl | AUT | 120,0 m | ||
1956 | Werner Lesser | DDR | 122,0 m | ||
1959 | Torbjørn Yggeseth | NOR | 127,0 m | ||
1962 | Helmut Recknagel | DDR | 136,0 m | ||
1965 | Henrik Ohlmeyer | GER | 140,0 m | ||
1968 | Zbyněk Hubač | CZE | 126,0 m | ||
1971 | – | – | – | abgesagt (heftiger Wind) | |
1975 | 3. Skiflug-Weltmeisterschaft | Karel Kodejška | CZE | 144,0 m | |
1978 | Peter Leitner | GER | 145,0 m | ||
1982 | Skisprung-Weltcup 1981/82 (3-Tages-Wertung) | Hubert Neuper | AUT | 167,0 m | |
1986 | 9. Skiflug-Weltmeisterschaft | Andreas Felder | AUT | 191,0 m | |
1991 | Skisprung-Weltcup 1990/91, 1. Wertungstag | Stephan Zünd | CHE | 179,0 m | |
Skisprung-Weltcup 1990/91, 2. Wertungstag | Stefan Horngacher | AUT | 190,0 m | ||
1992 | Skisprung-Weltcup 1991/92, 1. Wertungstag | Jaroslav Sakala | CZE | 184,0 m | |
Skisprung-Weltcup 1991/92|, 2. Wertungstag | Jaroslav Sakala | CZE | 190,0 m | ||
1996 | 14. Skiflug-Weltmeisterschaft | Andreas Goldberger | AUT | 198,0 m | |
1997 | Skisprung-Weltcup 1996/97, 1. Wertungstag | Takanobu Okabe | JPN | 205,0 m | |
Skisprung-Weltcup 1996/97, 2. Wertungstag | Primož Peterka | SVN | 203,0 m | ||
2000 | Skisprung-Weltcup 1999/2000, 1. Wertungstag | Sven Hannawald | GER | 198,0 m | |
Skisprung-Weltcup 1999/2000, 2. Wertungstag | Andreas Goldberger | AUT | 209,5 m | gestürzt, Abbruch | |
2003 | Skisprung-Weltcup 2002/03, 1. Wertungstag | Florian Liegl | AUT | 208,5 m | |
Skisprung-Weltcup 2002/03, 2. Wertungstag | Sven Hannawald | GER | 196,5 m | ||
2005 | Skisprung-Weltcup 2004/05, 1. Wertungstag | Andreas Widhölzl | AUT | 206,5 m | |
Skisprung-Weltcup 2004/05, 2. Wertungstag | Adam Małysz | POL | 209,5 m | ||
2006 | 19. Skiflug-Weltmeisterschaft | Roar Ljøkelsøy | NOR | 201,5 m | |
2009 | Skisprung-Weltcup 2008/09, 1. Wertungstag | Gregor Schlierenzauer | AUT | 215,5 m | |
Skisprung-Weltcup 2008/09, 2. Wertungstag | Gregor Schlierenzauer | AUT | 203,5 m | ||
2010 | Skisprung-Weltcup 2009/10, 1. Wertungstag | Robert Kranjec | SVN | 200,0 m | |
Skisprung-Weltcup 2009/10, 2. Wertungstag | Gregor Schlierenzauer | AUT | 205,0 m | ||
2012 | Skisprung-Weltcup 2011/12, 1. Wertungstag | - | Abbruch wegen Schlechtwetter | ||
Skisprung-Weltcup 2011/12, 2. Wertungstag | Robert Kranjec | SVN | 206,0 m | ||
2014 | Skisprung-Weltcup 2013/14, 1. Wertungstag | Noriaki Kasai | JPN | 197,0 m | |
Skisprung-Weltcup 2013/14, 2. Wertungstag | Peter Prevc | SVN | 198,0 m | ||
2015 | Skisprung-Weltcup 2014/15, 1. Wertungstag | Severin Freund | GER | 227,5 m | |
Skisprung-Weltcup 2014/15, 2. Wertungstag | - | Wettbewerb wegen starken Windes abgesagt | |||
2016 | 24. Skiflug-Weltmeisterschaft 2016 | Peter Prevc | SVN | 244,0 m | |
2017 | In diesem Jahr fand die Veranstaltung nicht statt. | ||||
2018 | Skisprung-Weltcup 2017/18, 1. Wertungstag, 13. Februar 2018 | Andreas Stjernen | NOR | 226,0 m | |
Skisprung-Weltcup 2017/18, 2. Wertungstag, 14. Februar | - | Wettbewerb wegen starken Windes abgesagt | |||
2019 | In diesem Jahr fand die Veranstaltung nicht statt. | ||||
2020 | Skisprung-Weltcup 2019/20, 1. Wertungstag, 15. Februar 2020 | Piotr Zyla | POL | 225,5 m | |
Skisprung-Weltcup 2019/20, 2. Wertungstag, 16. Februar | Stefan Kraft | AUT | 230,0 m |
Schanzenrekorde
Jahr | Sportler | Nation | Weite |
---|---|---|---|
1950 | Hubert Neuper sen. | AUT | 96 m |
1950 | Rudolf Dietrich | AUT | 103 m |
1951 | Sepp Bradl | AUT | 115 m |
1953 | Sepp Bradl | AUT | 122 m |
1956 | Werner Lesser | DDR | 125 m |
1959 | Torbjørn Yggeseth | NOR | 127 m |
1962 | Peter Lesser | DDR | 141 m WR |
1965 | Peter Lesser | DDR | 145 m WR |
1975 | Karl Schnabl | AUT | 151 m |
1978 | Edi Federer | AUT | 164 m |
1982 | Hubert Neuper | AUT | 167 m |
1986 | Andreas Felder | AUT | 191 m WR |
1996 | Janne Ahonen | FIN | 200 m |
1996 | Jens Weißflog | DEU | 201 m |
1997 | Takanobu Okabe | JPN | 205 m |
2003 | Florian Liegl | AUT | 208,5 m |
2003 | Sven Hannawald | DEU | 214 m |
2009 | Gregor Schlierenzauer | AUT | 215,5 m |
2015 | Jurij Tepeš | SVN | 220 m |
2015 | Robert Kranjec | SVN | 221 m |
2015 | Severin Freund | DEU | 237,5 m |
2016 | Noriaki Kasai | JPN | 240,5 m |
2016 | Peter Prevc | SVN | 243 m |
2016 | Peter Prevc | SVN | 244 m |
Technische Daten
- ab 2015
Anlauflänge: 123 Meter
Anlaufneigung: 35 Grad
Höhenunterschied: 197 Meter
Höhe Schanzentisch: 4,6 Meter
Aufsprungneigung: 30,5 bis 37,5 Grad
Windnetz: 4 000 m²
Hillsize: 225 Meter
K-Punkt: 200 Meter
Schanzenrekord: der Slowene Peter Prev mit 244 m (2016)
- vor 2015
Anlauflänge: 144 Meter
Anlaufneigung: 35°
Höhenunterschied (Start – Auslauf): 197 Meter
Höhe Schanzentisch: 4 Meter
Absprunggeschwindigkeit: 105 km/h
Aufsprunggeschwindigkeit: 130 km/h
Aufsprungneigung: 33 – 38°
Windnetz: 2 800 m² (Wind vom Osten)
K-Punkt: 185 Meter
Schanzenrekord: 215,5 Meter (Gregor Schlierenzauer 2009)
Erreichbarkeit
Bilder
- Kulm (Skiflugschanze) – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki
Quellen
- www.tauplitz.at
- www.bad-mitterndorf.at
- Die Steirische
- Kleine Zeitung 9.12.2014
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Kulm (Skiflugschanze)"
- Internet-Recherche für diverse Ergebnisse
Einzelnachweise
- ↑ Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im Salzburgwiki, dem Mutterwiki des EnnstalWikis
- ↑ 2,0 2,1 Quelle Martina Raunigg, Informationsbüro Tauplitz per E-Mail am 4. September 2018 an das EnnstalWiki
- ↑ siehe Janez Gorisek
- ↑ Quelle Salzburger Nachrichten online
- ↑ Quelle kurier.at, vom 15. Jänner 2018
- ↑ Quelle www.kleinezeitung.at, vom 28. Februar 2019
- ↑ Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im Salzburgwiki, dem Mutterwiki des EnnstalWikis