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Textersetzung - „Nachkriegszeit“ durch „Nachkriegszeit
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Eine planmäßige Bebauung des Ortes gab es offenkundig nicht, vielmehr gestaltete sich die Häuseranordnung entlang des [[hochwasser]]gefährdeten Lichtmessbaches, weshalb der Ort nach jedem Starkregen überflutet wurde. Von den damit einhergehenden Schuttablagerungen zeugen noch die unter dem heutigen Straßenniveau liegenden Häuser Hofrichter, Buchner, Seidl und Bretscherer. Eine Verbauung des Wildbaches wurde erst Ende der [[1880er]]-Jahre begonnen, doch kam es schon vorab zu einer Teilverlegung des Bachbettes; ein entsprechender Hinweis auf den einst rund 50 Meter weiter östlich verlaufenden Bach findet sich im Jahre [[1550]] mit der Erwähnung der mit zwei Wasserrädern angetriebenen „Spaltl-Mühl“ (später Hotel Sulzer). In der Amtszeit von Abt [[Valentin Abel]], also zwischen [[1545]] und [[1568]], erfolgte eine erste wirkungsvolle [[Ennsregulierung|Regulierung]] der [[Enns]], wodurch eine weitere Bebauung des Ortes möglich wurde. Im Zuge dieser Regulierung wurden zum Schutz der Ufer großflächig Eichen gepflanzt (Eichelau und Kajetanpromenade an der Mühlpoint). Die ersten Gebäude wurden meist in Holzbau- bzw. in Mischbauweise errichtet. Ab dem [[13. Jahrhundert]] überwiegen bereits aus Stein und Ziegel erbaute Objekte, wobei es um [[1800]] auch noch etliche Holzhäuser gab. Ein einheitlicher Baustil setzte sich nicht durch, Hausnummern wurden ab [[1770]] vergeben, jedoch mehrfach abgeändert.  
 
Eine planmäßige Bebauung des Ortes gab es offenkundig nicht, vielmehr gestaltete sich die Häuseranordnung entlang des [[hochwasser]]gefährdeten Lichtmessbaches, weshalb der Ort nach jedem Starkregen überflutet wurde. Von den damit einhergehenden Schuttablagerungen zeugen noch die unter dem heutigen Straßenniveau liegenden Häuser Hofrichter, Buchner, Seidl und Bretscherer. Eine Verbauung des Wildbaches wurde erst Ende der [[1880er]]-Jahre begonnen, doch kam es schon vorab zu einer Teilverlegung des Bachbettes; ein entsprechender Hinweis auf den einst rund 50 Meter weiter östlich verlaufenden Bach findet sich im Jahre [[1550]] mit der Erwähnung der mit zwei Wasserrädern angetriebenen „Spaltl-Mühl“ (später Hotel Sulzer). In der Amtszeit von Abt [[Valentin Abel]], also zwischen [[1545]] und [[1568]], erfolgte eine erste wirkungsvolle [[Ennsregulierung|Regulierung]] der [[Enns]], wodurch eine weitere Bebauung des Ortes möglich wurde. Im Zuge dieser Regulierung wurden zum Schutz der Ufer großflächig Eichen gepflanzt (Eichelau und Kajetanpromenade an der Mühlpoint). Die ersten Gebäude wurden meist in Holzbau- bzw. in Mischbauweise errichtet. Ab dem [[13. Jahrhundert]] überwiegen bereits aus Stein und Ziegel erbaute Objekte, wobei es um [[1800]] auch noch etliche Holzhäuser gab. Ein einheitlicher Baustil setzte sich nicht durch, Hausnummern wurden ab [[1770]] vergeben, jedoch mehrfach abgeändert.  
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Ab dem [[15. Jahrhundert]] ließen sich in Admont und Umgebung weitere im Bauwesen tätige Gewerbetreibende nieder, die sich zur „Admonter Bauhütte“ zusammenschlossen. Die Tätigkeiten dieser Mauerinnung wurden im „Admonter Hüttenbuch“ bis ins Jahr [[1672]] aufgezeichnet. Ferner bildeten sich auch handwerkliche Zünfte, ein Siegel aus dem Jahr [[1879]] bezieht sich auf eine ortsansässige „Vereinigung der Hammer-, Hacken-, Huf- und Sensenschmiede, der Drahtzieher, Schlosser, Tischler und Wagner zu Admont“. Nach dem [[Brände im Ennstal|Großbrand]] von [[1865]] kam im Auftrag des Stiftes der aus dem italienischen Moggio stammende Antonio Franz nach Admont und fand hier als Baumeister ein reiches Betätigungsfeld vor. Im den folgenden Jahrzehnten veränderte sich das Ortsbild des Marktes durch den Abriss mehrerer historischer Gebäude bzw. durch den Ersatz derselben. Die meisten Handwerks- und Gewerbebetriebe sind indes verschwunden, während an der Peripherie des Ortszentrums in der Nachkriegszeit großflächige Wohnsiedlungsbereiche entstanden.
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Ab dem [[15. Jahrhundert]] ließen sich in Admont und Umgebung weitere im Bauwesen tätige Gewerbetreibende nieder, die sich zur „Admonter Bauhütte“ zusammenschlossen. Die Tätigkeiten dieser Mauerinnung wurden im „Admonter Hüttenbuch“ bis ins Jahr [[1672]] aufgezeichnet. Ferner bildeten sich auch handwerkliche Zünfte, ein Siegel aus dem Jahr [[1879]] bezieht sich auf eine ortsansässige „Vereinigung der Hammer-, Hacken-, Huf- und Sensenschmiede, der Drahtzieher, Schlosser, Tischler und Wagner zu Admont“. Nach dem [[Brände im Ennstal|Großbrand]] von [[1865]] kam im Auftrag des Stiftes der aus dem italienischen Moggio stammende Antonio Franz nach Admont und fand hier als Baumeister ein reiches Betätigungsfeld vor. Im den folgenden Jahrzehnten veränderte sich das Ortsbild des Marktes durch den Abriss mehrerer historischer Gebäude bzw. durch den Ersatz derselben. Die meisten Handwerks- und Gewerbebetriebe sind indes verschwunden, während an der Peripherie des Ortszentrums in der [[Nachkriegszeit]] großflächige Wohnsiedlungsbereiche entstanden.
    
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Einen konkreten „Bauplan“ des Ortes gab es wohl nicht, vielmehr richtete sich die Häuseranordnung nach den Gegebenheiten der Gewässer, also des Lichtmessbaches und der bis ins [[19. Jahrhundert]] stark mäandernden Enns. Zunächst ließen sich im sogenannten „oberen Markt“, also südwestlich des Klosters, die ersten Handwerksbetriebe beidseitig des [[Lichtmessbach]]es nieder. Nach und nach wurde gegen Norden weitergebaut, wodurch das „zeilenartige“ Ortsbild entstand. Bis ins 15. Jahrhundert wurde der Ort daher „in der Zell“ genannt.  
 
Einen konkreten „Bauplan“ des Ortes gab es wohl nicht, vielmehr richtete sich die Häuseranordnung nach den Gegebenheiten der Gewässer, also des Lichtmessbaches und der bis ins [[19. Jahrhundert]] stark mäandernden Enns. Zunächst ließen sich im sogenannten „oberen Markt“, also südwestlich des Klosters, die ersten Handwerksbetriebe beidseitig des [[Lichtmessbach]]es nieder. Nach und nach wurde gegen Norden weitergebaut, wodurch das „zeilenartige“ Ortsbild entstand. Bis ins 15. Jahrhundert wurde der Ort daher „in der Zell“ genannt.  
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Die ersten Gebäude wurden meist in Holzbau- bzw. in Mischbauweise errichtet. Ab dem [[13. Jahrhundert]] überwiegen bereits aus Stein und Ziegel erbaute Objekte, wobei es um [[1800]] auch noch etliche Holzhäuser gab. Viele Liegenschaften hatten rückseitig Gärten angelegt und landwirtschaftliche Gebäude angebaut. Ein einheitlicher Baustil war nicht vorhanden, Hausnummern wurden ab [[1770]] vergeben, jedoch mehrfach wieder geändert. Der Bereich des „unteren Marktes“ auf Höhe der Liegenschaften Bretscherer und Froschlackenschmied bzw. der „Sautratten“ (Weg zur Eichelau) konnte erst nach der ersten [[Ennsregulierung]] im [[16. Jahrhundert]] durchgehend bebaut werden. Im Zuge dieser Regulierung wurden zum Schutz der Ufer großflächig Eichen gepflanzt ([[Eichelau]] und Kajetanpromenade an der Mühlpoint). Wesentlich später wurde im Zuge des Baues der [[Rudolfsbahn|Kronprinz Rudolfs-Bahn]] im Jahre [[1872]] (dem einige Häuser weichen mussten) in Richtung Bahnhofstraße expandiert. Im Umfeld des Ortes entstanden die Streusiedlungen Krumau und Aigen, die überwiegend aus landwirtschaftlichen Gehöften bestanden. Einige dieser Liegenschaften stammen aus dem [[11. Jahrhundert|11.]] und [[12. Jahrhundert]]. Nach dem Großbrand von [[1865]] kam im Auftrag des Stiftes der aus dem italienischen Moggio stammende Antonio Franz nach Admont und fand hier als Baumeister ein reiches, vier Jahrzehnte währendes Betätigungsfeld vor. Etliche der nach dem Brand errichteten neuen Häuser tragen seine Handschrift (vereinfachter Jugendstil, aufwärts führende Stufen als Hochwasserschutz). Rund 40 Häuser, darunter zahlreiche der heute architektonisch bedeutendsten Bauten, wurden ebenfalls von Antonio Franz errichtet, z.B. die Villen Barbara und Freytag, das Geschäftshaus der Familie Fankhauser und das Jagdschloss des Baron Schöller auf der Buchau. Nach [[1945]] wurden etliche Gebäude im Ortskern, wie der Hofwagner, das Plaßpecken-Haus, das alte Postamt und das Kucharitsch-Haus wegen Baufälligkeit geschliffen. Mit dem Bedarf an Wohnraum entstanden in der Nachkriegszeit in der Eichelau, im Bereich der Dampfsäge sowie im Stein- und Oberhoffeld neue Siedlungsareale.
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Die ersten Gebäude wurden meist in Holzbau- bzw. in Mischbauweise errichtet. Ab dem [[13. Jahrhundert]] überwiegen bereits aus Stein und Ziegel erbaute Objekte, wobei es um [[1800]] auch noch etliche Holzhäuser gab. Viele Liegenschaften hatten rückseitig Gärten angelegt und landwirtschaftliche Gebäude angebaut. Ein einheitlicher Baustil war nicht vorhanden, Hausnummern wurden ab [[1770]] vergeben, jedoch mehrfach wieder geändert. Der Bereich des „unteren Marktes“ auf Höhe der Liegenschaften Bretscherer und Froschlackenschmied bzw. der „Sautratten“ (Weg zur Eichelau) konnte erst nach der ersten [[Ennsregulierung]] im [[16. Jahrhundert]] durchgehend bebaut werden. Im Zuge dieser Regulierung wurden zum Schutz der Ufer großflächig Eichen gepflanzt ([[Eichelau]] und Kajetanpromenade an der Mühlpoint). Wesentlich später wurde im Zuge des Baues der [[Rudolfsbahn|Kronprinz Rudolfs-Bahn]] im Jahre [[1872]] (dem einige Häuser weichen mussten) in Richtung Bahnhofstraße expandiert. Im Umfeld des Ortes entstanden die Streusiedlungen Krumau und Aigen, die überwiegend aus landwirtschaftlichen Gehöften bestanden. Einige dieser Liegenschaften stammen aus dem [[11. Jahrhundert|11.]] und [[12. Jahrhundert]]. Nach dem Großbrand von [[1865]] kam im Auftrag des Stiftes der aus dem italienischen Moggio stammende Antonio Franz nach Admont und fand hier als Baumeister ein reiches, vier Jahrzehnte währendes Betätigungsfeld vor. Etliche der nach dem Brand errichteten neuen Häuser tragen seine Handschrift (vereinfachter Jugendstil, aufwärts führende Stufen als Hochwasserschutz). Rund 40 Häuser, darunter zahlreiche der heute architektonisch bedeutendsten Bauten, wurden ebenfalls von Antonio Franz errichtet, z.B. die Villen Barbara und Freytag, das Geschäftshaus der Familie Fankhauser und das Jagdschloss des Baron Schöller auf der Buchau. Nach [[1945]] wurden etliche Gebäude im Ortskern, wie der Hofwagner, das Plaßpecken-Haus, das alte Postamt und das Kucharitsch-Haus wegen Baufälligkeit geschliffen. Mit dem Bedarf an Wohnraum entstanden in der [[Nachkriegszeit]] in der Eichelau, im Bereich der Dampfsäge sowie im Stein- und Oberhoffeld neue Siedlungsareale.
    
=== Museen ===  
 
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