Die Villen vom Ausseerland: Unterschied zwischen den Versionen
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# Kunstsammler versus Schulgründer. Das Ramgut. Obertressen 18 | # Kunstsammler versus Schulgründer. Das Ramgut. Obertressen 18 | ||
# Ein kämpferischer Rechtsanwalt. Robert Weishut. Lerchenreith 2 77 | # Ein kämpferischer Rechtsanwalt. Robert Weishut. Lerchenreith 2 77 |
Version vom 16. September 2022, 09:01 Uhr
Die Villen vom Ausseerland | |
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Buchdaten | |
Autor: | Marie-Theres Arnbom |
Verlag: | Amalthea Verlag Wien |
Erschienen: | 2021 |
ISBN: | ISBN 978-3-99050-199-3 |
Seiten: | 272 |
Die Villen vom Ausseerland ist ein Geschichtsbuch über die Villen im Ausseerland.
Inhalt
swiki:Sommerfrische[1] im steirischen Salzkammergut
Seit über 150 Jahren lockt das Ausseerland als Jagdgebiet ebenso wie als Kulisse romantischer Affären. Die Liste der prominenten swiki:Sommerfrischegäste und Villenbesitzer von Altaussee, Bad Aussee und Grundlsee liest sich wie ein Who is Who von anno dazumal: hocharistokratische Familien wie Hohenlohe, Czernin, Chlumetzky oder Meran, die Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal und Jakob Wassermann, die Reformpädagogin Eugenie Schwarzwald, der Industrielle Camillo Castiglioni u. v. a. Den Glanz von einst überschattet ab 1938 das NS-Regime: Jüdische Bewohnerinnen und Bewohner werden enteignet und verfolgt, während Nationalsozialisten in der »Alpenfestung« Zuflucht suchen und wertvolle Kunstschätze verstecken …
Mit viel Feingefühl für menschliche Geschichten und Schicksale entführt Marie-Theres Arnbom auf eine weitere spannende Entdeckungsreise ins Salzkammergut.
Die Kapitel
- Die schreibenden Damen Schreiber
- »In Salz- und Ham- und Pittsburg auch, da kennt man Baitz bereits«. Die wunderbare Welt der Lilli Baitz. Lerchenreith 110
- In Litzmannstadt ist man Inländerin. Das Schicksal der Aranka Munk
- »Oder hat ›die kleine Munk‹ wiedermal nicht gut aufgepaßt?« Ria Munk
- Von Alberti-Irsa nach Bad Aussee. Ein Familienclan. Rentmeistergütl, Obertressen 19
- Kunstsammler versus Schulgründer. Das Ramgut. Obertressen 18
- Ein kämpferischer Rechtsanwalt. Robert Weishut. Lerchenreith 2 77
- »… hat seine Zugehörigkeit zur NSDAP nicht missbraucht«. Die Karriere des Eduard Beyerer 84
- Eine Sommerfrischenliebe. Helene Hammerschlag und Sebastian Isepp. Altaussee
- »Ich kann die Fülle meiner Erinnerungen oft nicht ertragen.« Paul und Irene Hellmann. Puchen 60
- Klein-Wien in Australien. Familie Gallia. Puchen 76
- Der Wienerwald in Massachusetts. Familie Drach. Lichtersberg 61, 71, 72 (heute nicht mehr erhalten)
- Die Ballerina der Berge. Paul Preuß. Puchen 53
- Von Altaussee nach Pine Bluff. Der weite Weg der Familie Geiringer. Altaussee 31
- Der Tuchhändler und seine Kundinnen. Wilhelm Jungmann. Altaussee 63
- Es werde Licht! Glühlampen und die blaue Büchse. Fischerndorf 52
- Aus Paris nach Altaussee. Cécile Meyerbeers Familie. Fischerndorf 48
- »… als wären wir in Grönland«. Der Schriftsteller Jakob Wassermann. Fischerndorf 48
- Ein olympischer Fechter. Ernst Königsgarten. Fischerndorf 59
- »Gott behüt’ uns vor Regen und Wind, und vor Gesellen, die langweilig sind.« Ludwig und Zerline Gabillon. Bräuhof 33
- »Heute noch schlafe ich im Bett des großen Burgmimen Ludwig Gabillon.« Elisabeth Neumann und Edith Kramer. Bräuhof 33
- »Volkskunst von der Mur für den Broadway«. Familie Mautner. Archkogl 14, Gößl 134
- Graphic Designer der 1920er-Jahre. Viktor Hammer. Archkogl 62
- »Genia loci«. Eugenie Schwarzwald. Archkogl 31
- Die Frau in der zweiten Reihe. Marie Stiasny. Archkogl 31
- Aufstieg und Fall. Iphigenie und Camillo Castiglioni. Archkogl 38
Buchpräsentation
Am 29. Juli 2021 las die Autorin Marie-Theres Arnbom im Kammerhofmuseum in Bad Aussee um 20 Uhr aus dem Buch.
Rezension 1
Interessante jüdische Familiengeschichten im Zusammenhang mit Hausgeschichten
Viel treffender als Titel für dieses Buch wäre sein Untertitel – wenn Häuser Geschichten erzählen. Wobei nicht die Geschichten der Häuser das Buch so spannend machen, sondern die Geschichten ihrer Bewohner. Die Autorin schreibt dazu in ihrem Vorwort „Das Ausseerland ist geprägt von starken Frauen: frühe Frauenrechtlerinnen und Schriftstellerinnen, Studentinnen und Schauspielerinnen, Salondamen und Reformpädagoginnen. Sie alle zeigen eines: Sommerfrische ist weiblich“. Es sind also Lebensgeschichten von überwiegend Frauen, die entweder ihre Sommerfrische im Ausseerland verbracht hatten oder dort wohnten. Arnbom belebt diese Erzählungen mit zeitgenössischen Zeitungszitaten und mit vielen wirklich interessanten historischen Bildern, die ihr aus privaten Archiven zur Verfügung gestellt wurden.
Manche Frauennamen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Eine dieser Personen ist Eugenie Schwarzwald, eine große Pädagogin, die dem autoritären Schulsystem um 1900 eine völlig neue Schul-„Erziehung zum Glück“ gegenüberstellt. In den Sommern bot sie mit ihrem „Erholungsheim Seeblick“ am Grundlsee die Möglichkeit der Sommerfrische für „schaffende, strebende und strebernde Kapazitäten“ – ein intellektueller Treffpunkt im Ausseerland. Geführt wurde der Seeblick von Marie Stiasny, die eine unersetzbare Seele und ein guter Geist des Hauses war. Beide Biografien, jene von Eugenie Schwarzwald und Marie Stiasny stellen zwei faszinierende Beiträge von modern denkenden Frauen zwischen 1900 und 1938 dar. Sie geben, wie viele andere Beiträge in diesem Buch, einen Einblick in die friedliche Gesellschaft und glückliche Zeit der Sommerfrische im Ausseerland vor dem grausamen und alles zerstörenden Hitler-Regimes.
Die Geschichten dieser Personen und ihrer Familien fließen in die Geschichten ihrer Häuser ein. Ein Beispiel wäre der Kais. Rat Dr. Josef Schreiber (* 1835; † 1908 in Bad Aussee), Obmann der Kurärztevereinigung und Ehrenbürger von Bad Aussee. Zunächst errichtete er eine Villa in Aussee, wo er wenige Meter von seiner Villa entfernt ein Sanatorium bauen ließ und neben seiner Villa später auch noch die „Cur- und Wasserheilanstalt Alpenheim“. Seine Frau Clara war eine frühe Frauenrechtlerin, seine Töchter Adele Schriftstellerin, Ida betrieb in Wien ein Sanatorium und Lilli, verh. Baitz, war eine gefeierte Schaufenster-Designerin, die vor allem mit Motiven aus ihren Kindheitserinnerungen im Ausseerland und aus Märchen bis nach Amerika bekannt wurde.
Viele der Häuser und Villen, über die Arnbom in ihrem Buch schreibt, existieren heute nicht mehr, manche bestehen noch fast im Original, andere wurden umgebaut oder es stehen noch Teile von ihnen. Das Buch ist eine geschichtliche Fundgrube und Spurensuche in einer Ecke Österreichs, die auch als der geistige Geburtsort der Salzburger Festspiele gilt. Marie-Theres Arnbom schildert in angenehm politisch-geschichtlich neutral gehaltenen Beschreibungen Haus- und überwiegend jüdische Familiengeschichten. Ein empfehlenswertes Buch.
Rezension 2
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Quellen
- Rezension 1 von Peter Krackowizer
- amalthea.at Inhaltsbeschreibung
- amalthea.at, pdf. Inhaltsverzeichnis
Fußnote
- ↑ Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im SALZBURGWIKI, dem Mutterwiki des EnnstalWikis