Hoher Grimming: Unterschied zwischen den Versionen

Aus EnnstalWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
 
(48 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Grimming110628wiki.jpg|thumb|Der Grimming - fotografiert aus östlicher Richtung.]]
+
[[Datei:Grimming001.JPG|thumb|Das Gipfelkreuz am Grimming.]]{{Googlemapsort|Grimming}}
{{Googlemapsort|{{PAGENAME}}}}
+
[[Datei:2018-03-03 DSC1515.jpg|thumb|Blick auf [[Stoderzinken]], [[Kammspitze]] und [[Grimmingstock]] (im Hintergrund).]]
Der '''Grimming ''' ist ein Berg nördlich von [[St. Martin am Grimming]]. Er liegt zwischen der [[Schartenspitze]] und dem [[Multereck]] und gehört zum [[Dachsteingebirge]]. Er ist 2 351 [[m ü. A.]] hoch.
+
[[Datei:Grimminggipfel.jpg|thumb|Grimminggipfel, Luftbild 2012]]
== Allgemeines ==
+
[[Datei:@P1080667PürggSNc.jpg|thumb|[[Pürgg]] mit [[Grimmingstock]] im Hintergrund, der höchste Gipfel ist der Hohe Grimming.]]
== Geschichtliches ==
+
Der '''Hohe Grimming''' ist der Hauptgipfel des [[Grimmingstock]]s, einem isolierten Bergstock östlich des [[Dachsteingebirge]]s. Er ist 2 351 [[m ü. A.]] hoch.  
Die erste Besteigung erfolgte vermutlich im späten [[17.Jahrhundert]] an der Klachauerseite und wahrscheinlich von Einheimischen.  
 
Es besteht auch die Vermutung, dass es Gamsjäger waren, die den Grimming von verschiedenen Seiten Erstbestiegen haben.
 
Im Zuge einer Katastralvermessung erstieg im Jahre [[1822]] Oberleutnant Baron Simbschen den Grimming und errichtete eine vierseitige hölzerne Pyramide mit Steinsockel als Vermessungszeichen, sowie etwa 100 Schritte unterhalb eine kleine Unterstandshütte aus Stein. Sie diente Simbschen als Unterkunftsstätte während seiner Vermessungsarbeit.
 
  
Der Bergführer Paul Petsch aus Kulm sei am 29.Juni [[1879]] das 100. Mal am Grimming gestanden.
+
== Geografie ==
Der Anstieg von Trautenfels durch die Schneegrube direkt am Gipfel gelang [[Heinrich Heß]] im Sommer [[1886]].
+
Er steht genau auf dem Schnittpunkt dreier ehemalig selbständigen Gemeinde ([[Tauplitz]] (heute [[Bad Mitterndorf]]), [[Pürgg-Trautenfels]] (heute [[Stainach-Pürgg]] und [[St. Martin am Grimming]] (heute [[Mitterberg-Sankt Martin]]) zwischen der [[Schartenspitze]] und dem [[Multereck]] nördlich des [[Ennstal]]s. Sein Gipfel befindet sich jedoch in [[Neuhaus]] (Pürgg-Trautenfels) nur wenige Meter von der Grenze zu Bad Mitterndorf entfernt.<ref>[https://gis.stmk.gv.at/wgportal/atlasmobile/map/Adressen%20-%20Orte%20-%20Grenzen/Grenzen%20-%20Regionale%20Gliederung gis.stmk.gv.at]</ref>
Hauptartikel: [[Bergtragödie am Grimming 1948]]
 
== Erreichbarkeit ==
 
== Schutzhütten ==
 
In der Nähe des Bergs befindet sich folgende Schutzhütte/Almhütte:
 
* [[Toni Adam Dr. Obersteiner-Biwak]]
 
  
== Kurioses ==
+
== Geschichte ==
{{#ev:youtube|W5nX0RCAWrY|280|right|Mit einem Postlermoped rund um den Gipfel}}
+
Die erste Besteigung erfolgte vermutlich im späten [[17. Jahrhundert]] an der [[Klachau]]erseite und wahrscheinlich von Einheimischen. Es besteht auch die Vermutung, dass es Gamsjäger waren, die den Grimming von verschiedenen Seiten erstbestiegen haben. Im Zuge einer Katastralvermessung erstieg im Jahre [[1822]] Oberleutnant [[Carl Baron Simbschen]] den Grimming und errichtete eine vierseitige hölzerne Pyramide mit Steinsockel als Vermessungszeichen, sowie etwa 100 Schritte unterhalb eine kleine Unterstandshütte aus Stein. Sie diente Simbschen als Unterkunftsstätte während seiner Vermessungsarbeit.
Im September 2011 stand ein ''Postlermoped'' (Puch MV 50) am Gipfel des Grimming. Bei einer Mopedtour auf der [[swiki:Großglockner Hochalpenstraße|Großglockner Hochalpenstraße]] entstand diese kühne Idee, an der letztendlich 17 Männer beteiligt waren. Diese waren notwendig, um den mit seinen 2&nbsp;351 m ü. A. höchsten frei stehenden Berg Europas samt Maschine und Jause zu erklimmen. Die Mitglieder des [[Motorradclub  Altirdning|Motorradclubs  Altirdning]] zerlegten zunächst im Tal ein Postlermoped, um es dann ''Bucklkraxn'' zum Gipfel hinauf zu schleppen. Die Motorradfreunde um ihren Obmann [[Gerd  Kanzler]] freuten sich dann nach gelungenem Motorenstart auf 2&nbsp;351 m ü. A. Auch ein Grund war ein aufgekommenes Gerücht, dass ein anderer Club Ähnliches plane<ref>Quelle [http://www.kleinezeitung.at/steiermark/liezen/2831879/ein-postlermoped-gipfelsturm-grimming.story www.kleinezeitung.at]</ref>.
 
  
== Lawinen am Grimming ==
+
Der Bergführer [[Paul Petsch]] aus [[Kulm (Ennstal)|Kulm]] sei am [[29. Juni]] [[1879]] das 100. Mal am Grimming gestanden. Der Anstieg von Trautenfels durch die Schneegrube direkt am Gipfel gelang [[Heinrich Heß]] im Sommer [[1886]].
Jeden Winter aufs Neue wird die Multereck-Lawine bei [[Pürgg-Trautenfels]] über der [[Salzkammergut Straße]], der B 145 zu einer Gefahr. Der von der Lawine bedrohte Straßenabschnitt ist ein Nadelöhr zwischen dem [[Ausseerland]] und dem Ennstal, das für 150&nbsp;000 Einwohner und Touristen von Bedeutung ist. Auch auf der Südseite des Grimmings bilden sich gefährliche Lawinen, die vor allem die [[Ennstal Straße]], die B320 und die [[Ennstalbahn]], die Hauptverbindungsstrecke [[Selzthal]] – Salzburg, bedrohen und jeden Winter mit Argusaugen beobachtet wird.
 
  
In einem kooperativen Forschungsprojekt zwischen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und der Firma dTech Steyr versucht man seit 2011 diese Lawinen besser in den Griff zu bekommen. Erste, sehr ermutigende Ergebnisse aus dem Winter 2010/11 liegen bereits vor. Die Forscher erwarten sich aus diesem weltweit neuartigen Projekt in naher Zukunft ein unverzichtbares Hilfsmittel für die Lawinenwarndienste.
+
[[8. September]] [[1903]] wird das [[Kaiserkreuz auf dem Grimming]] errichtet.
  
Bei diesem Projekt geht es um die Verbindung des Wissens von Meteorologen und Strömungstechnikern. Die Meteorologen berechnen für ihre Wetterprognosen ein großräumiges Strömungsfeld, nämlich das für die ganze Erde. Strömungstechniker hingegen rechnen äußerst kleinräumig. Zum Beispiel berechnen sie Strömungsverhältnisse über den Heckflügel eines Formel-1-Boliden und wie diese das Fahrzeug auf der Straße hält.
+
== Schutzhütten ==
 +
In der Nähe des Gipfels befindet sich das [[Dr. Obersteiner-Biwak]].
  
Peter Fischer, Strömungstechniker bei dTech Steyr erklärt, dass durch das Verbinden dieser beiden Wissenschaften berechnet werden kann, wie die großräumigen Windströmungen den Schnee im Kleinen – zum Beispiel am Grimming – verfrachtet werden und sich die gefährlichen Lawine aufbauen aufbauen können. Im Winter 2010/11 konnten die Strömungsforscher von dTech Steyr ihr fein auflösendes Modell auf den Grimming aufsetzen und an das INCA Wettermodell der ZAMG koppeln. ''Die ersten Rechenergebnisse sind laut den Lawinenexperten der ZAMG äußerst plausibel''“ teilte Fischer dazu mit.  
+
== Kurioses ==
 +
{{#ev:youtube|W5nX0RCAWrY|300|right|Mit einem Postlermoped rund um den Gipfel}}
 +
Im September 2011 stand ein ''Postlermoped'' (Puch MV 50) am Gipfel des Grimming. Bei einer Mopedtour auf der [[swiki:Großglockner Hochalpenstraße|Großglockner Hochalpenstraße]] entstand diese kühne Idee, an der letztendlich 17 Männer beteiligt waren. Diese waren notwendig, um den mit seinen 2&nbsp;351 m ü. A. höchsten frei stehenden Berg Europas samt Maschine und Jause zu erklimmen. Die Mitglieder des [[Motorradclub  Altirdning|Motorradclubs  Altirdning]] zerlegten zunächst im Tal ein Postlermoped, um es dann ''Bucklkraxn'' zum Gipfel hinauf zu schleppen. Die Motorradfreunde um ihren Obmann [[Gerd  Kanzler]] freuten sich dann nach gelungenem Motorenstart auf 2&nbsp;351 m ü. A. Auch ein Grund war ein aufgekommenes Gerücht, dass ein anderer Club Ähnliches plane<ref>Quelle [http://www.kleinezeitung.at/steiermark/liezen/2831879/ein-postlermoped-gipfelsturm-grimming.story www.kleinezeitung.at]</ref>.
  
Diese weltweit neuartige Methode, ein fein auflösendes Strömungsmodell mit aktuellen Wettermodelldaten zu füttern, wird die Lawinenprognose für neuralgische Punkte, wie den Grimming, revolutionieren. Davon sind die Lawinenexperten der ZAMG überzeugt. Dazu führen sie als Beispiel an, wenn es beispielsweise vier Tage ohne Unterbrechnung stürmt und schneit und die Lawinenexperten wetterbedingt nicht auf den Grimming  können um ein Schneeprofil zu graben, dann wird man in Zukunft mit dieser neuen Methode den Abgang der Grimming-Lawinen wesentlich besser als jetzt auch von der Ferne aus einschätzen einschätzen können, wie der am Projekt beteiligte ZAMG Lawinenexperte Arnold Studeregger erklärte<ref>Quelle [http://lawine-steiermark.at lawine-steiermark.at] PDF-Download, abgerufen am 8. Jänner 2012</ref>.
+
== Bilder==
 +
{{Bildkat|Grimming|Grimmingstock}}
 +
== Quellen ==
 +
{{Quelle Grimmingbuch}}
 +
* Facebookseite: dahoam am grimming
 +
== Weblinks ==
 +
* [https://grimming.panomax.com/ Panomax Grimming]
 +
{{Austriaforum|Heimatlexikon/Grimming|Grimming}}
 +
{{Austriaforum|AEIOU/Grimming|Grimming}}
 +
==== Einzelnachweise ====
 +
<references/>
  
== Bilder ==
+
{{SORTIERUNG: Grimming, Hoher}}
<gallery perrow=6>
+
[[Kategorie:Mitterberg-Sankt Martin]]
Datei:@P1050108pSNc.jpg|Sonnenaufgang im Winter
+
[[Kategorie:St. Martin am Grimming]]
Datei:Zwoelfer_vom_Steinfeld.jpg|[[Zwölfer]] am Grimming von der [[Steinfeldspitze (Stierkarkogel)]] Richtung Westen (2&nbsp;146 [[m ü. A.]]), dahinter der [[Kammspitz]]
+
[[Kategorie:Salzkammergut]]
Datei:Zwoelfer.jpg|Beim Gipfelkreuz vom ''Zwölfer'' Richtung Osten (2&nbsp;146 [[m ü. A.]]), dahinter das Steinfeld
+
[[Kategorie:Hinterberg]]
Datei:Steinfeldspitz.jpg|Beim Gipfelkreuz von der Steinfeldspitze (2&nbsp;290 [[m ü. A.]]), dahinter der [[Hoher Grimming|Hohe Grimming]] (2&nbsp;351 [[m ü. A.]])
+
[[Kategorie:Bad Mitterndorf]]
Datei:Der Koloss.jpg|Grimmingmassiv, östliche Ansicht von Pürgg aus
+
[[Kategorie:Tauplitz]]
Datei:Grimming111027wiki.jpg|Der Grimming, von Süden aus betrachtet.
+
[[Kategorie:Stainach-Pürgg]]
Datei:Grimming0666.jpg|Grimming von der Planai
+
[[Kategorie:Pürgg-Trautenfels]]
Datei:GrimmingSilhouette.jpg|Grimming Silhouette
+
[[Kategorie:Wissenschaft]]
Datei:Grimming.JPG|Grimming im Mai 2012
 
Datei:Sonnenuntergang Grimming 2.JPG|Grimming am 19. Oktober 2012
 
Datei:Sonnenuntergang Grimming 1.JPG|Grimming am 19. Oktober 2012
 
</gallery>
 
 
 
== Quellen und Fußnoten ==
 
Facebookseite: dahoam am grimming
 
{{Quelle Alpenyeti|106}}
 
<references/>
 
== Weblinks ==
 
* [http://www.wanderprofi.at/ AlpenYetis Wanderseiten]
 
 
 
[[Kategorie:Geografie]]
 
[[Kategorie:Geografie]]
 
[[Kategorie:Landschaft]]
 
[[Kategorie:Landschaft]]
 
[[Kategorie:Berg]]
 
[[Kategorie:Berg]]
[[Kategorie:Alpen]]
 
 
[[Kategorie:Ostalpen]]
 
[[Kategorie:Ostalpen]]
 
[[Kategorie:Kalkalpen]]
 
[[Kategorie:Kalkalpen]]
 
[[Kategorie:Dachsteingebirge]]
 
[[Kategorie:Dachsteingebirge]]
 +
[[Kategorie:Grimming]]
 
[[Kategorie:Video]]
 
[[Kategorie:Video]]
 
[[Kategorie:Kurioses]]
 
[[Kategorie:Kurioses]]
 +
[[Kategorie:Alpinismus]]

Aktuelle Version vom 3. Februar 2023, 14:45 Uhr

Das Gipfelkreuz am Grimming.
Karte
Blick auf Stoderzinken, Kammspitze und Grimmingstock (im Hintergrund).
Grimminggipfel, Luftbild 2012
Pürgg mit Grimmingstock im Hintergrund, der höchste Gipfel ist der Hohe Grimming.

Der Hohe Grimming ist der Hauptgipfel des Grimmingstocks, einem isolierten Bergstock östlich des Dachsteingebirges. Er ist 2 351 m ü. A. hoch.

Geografie

Er steht genau auf dem Schnittpunkt dreier ehemalig selbständigen Gemeinde (Tauplitz (heute Bad Mitterndorf), Pürgg-Trautenfels (heute Stainach-Pürgg und St. Martin am Grimming (heute Mitterberg-Sankt Martin) zwischen der Schartenspitze und dem Multereck nördlich des Ennstals. Sein Gipfel befindet sich jedoch in Neuhaus (Pürgg-Trautenfels) nur wenige Meter von der Grenze zu Bad Mitterndorf entfernt.[1]

Geschichte

Die erste Besteigung erfolgte vermutlich im späten 17. Jahrhundert an der Klachauerseite und wahrscheinlich von Einheimischen. Es besteht auch die Vermutung, dass es Gamsjäger waren, die den Grimming von verschiedenen Seiten erstbestiegen haben. Im Zuge einer Katastralvermessung erstieg im Jahre 1822 Oberleutnant Carl Baron Simbschen den Grimming und errichtete eine vierseitige hölzerne Pyramide mit Steinsockel als Vermessungszeichen, sowie etwa 100 Schritte unterhalb eine kleine Unterstandshütte aus Stein. Sie diente Simbschen als Unterkunftsstätte während seiner Vermessungsarbeit.

Der Bergführer Paul Petsch aus Kulm sei am 29. Juni 1879 das 100. Mal am Grimming gestanden. Der Anstieg von Trautenfels durch die Schneegrube direkt am Gipfel gelang Heinrich Heß im Sommer 1886.

8. September 1903 wird das Kaiserkreuz auf dem Grimming errichtet.

Schutzhütten

In der Nähe des Gipfels befindet sich das Dr. Obersteiner-Biwak.

Kurioses

Mit einem Postlermoped rund um den Gipfel

Im September 2011 stand ein Postlermoped (Puch MV 50) am Gipfel des Grimming. Bei einer Mopedtour auf der Großglockner Hochalpenstraße entstand diese kühne Idee, an der letztendlich 17 Männer beteiligt waren. Diese waren notwendig, um den mit seinen 2 351 m ü. A. höchsten frei stehenden Berg Europas samt Maschine und Jause zu erklimmen. Die Mitglieder des Motorradclubs Altirdning zerlegten zunächst im Tal ein Postlermoped, um es dann Bucklkraxn zum Gipfel hinauf zu schleppen. Die Motorradfreunde um ihren Obmann Gerd Kanzler freuten sich dann nach gelungenem Motorenstart auf 2 351 m ü. A. Auch ein Grund war ein aufgekommenes Gerücht, dass ein anderer Club Ähnliches plane[2].

Bilder

  • Grimmingstock – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki

Quellen

  • Facebookseite: dahoam am grimming

Weblinks

  • Panomax Grimming
  • Eintrag zu Grimming in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online  (im Heimatlexikon)
  • Eintrag zu Grimming in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online (auf AEIOU)

Einzelnachweise