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− | Die heilige Barbara soll nach unterschiedlichen Legenden im | + | Die heilige Barbara soll nach unterschiedlichen Legenden im 3. Jahrhundert nach Christus in der westlichen Türkei gelebt haben. Sie soll, eingemauert in einen Turm, einen verdorrten Kirschzweig mit Wasser besprengt haben, der dann später, als sie auf die Vollstreckung ihres Todesurteils wartete, Blüten trieb. Die Zunftchroniken europäischer Handelsstädte erwähnen erstmals ab 1500, dass Zweige für das Weihnachtsfest zum Blühen gebracht wurden: als Symbol für den neugeborenen Erlöser, als Schmuck für das Fest und als Zeichen für das ewige Leben, für Glück und Fruchtbarkeit. Sie werden auch als Vorläufer von Christbaum und [[Adventkranz]] verstanden. |
== Barbarazweige == | == Barbarazweige == | ||
− | Noch vor Sonnenaufgang werden Kirschzweige – fallweise auch Forsythienzweige – abgeschnitten und in einer Vase auf den Küchenschrank gestellt. Wenn sie bis zum Heiligen Abend blühen, bedeutet das in der Familie im kommenden Jahr eine Hochzeit (für die | + | Noch vor Sonnenaufgang werden Kirschzweige – fallweise auch Forsythienzweige – abgeschnitten und in einer Vase auf den Küchenschrank gestellt. Wenn sie bis zum Heiligen Abend blühen, bedeutet das in der Familie im kommenden Jahr eine Hochzeit (für die "heiratsmassigen Dirndln") oder wenn keine Jugend im Haus ist, einfach Glück und Freude. |
− | Barbarazweige enthalten viel Symbolik. In ihnen stecken Teile aus der Legende der heiligen Barbara, alte Advent- und Weihnachtsbräuche sowie die klimatischen Vorgaben unserer Region. Michael Greger vom [[swiki:Salzburger Landesinstitut für Volkskunde]] präzisiert: "''Im Barbara-Brauch kommen mehrere Elemente zusammen, die auch zu anderen Brauchterminen der Weihnachtszeit zu beobachten sind: Orakelfunktionen, die auf das kommende Weihnachtsfest bzw. den Jahreswechsel hinweisen, [[Patrozinium|Patrozinien]] aus einem reichen und populären Legendenschatz und dementsprechende berufsständische Verehrung durch Feste und Rituale wie zum Beispiel von Berg- und Hüttenleuten oder Artilleristen.''" | + | Barbarazweige enthalten viel Symbolik. In ihnen stecken Teile aus der Legende der heiligen Barbara, alte Advent- und Weihnachtsbräuche sowie die klimatischen Vorgaben unserer Region. Michael Greger vom [[swiki:Salzburger Landesinstitut für Volkskunde]]<ref>{{salzburgwiki}}</ref> präzisiert: "''Im Barbara-Brauch kommen mehrere Elemente zusammen, die auch zu anderen Brauchterminen der Weihnachtszeit zu beobachten sind: Orakelfunktionen, die auf das kommende Weihnachtsfest bzw. den Jahreswechsel hinweisen, [[Patrozinium|Patrozinien]] aus einem reichen und populären Legendenschatz und dementsprechende berufsständische Verehrung durch Feste und Rituale wie zum Beispiel von Berg- und Hüttenleuten oder Artilleristen.''" |
Aus [[Admont]] wird berichtet, dass jedes Familienmitglied einen eigenen Kirschzweig ins Wasser stellt. Wessen Zweig bis zum heiligen Abend blüht, der wird im darauf folgenden Jahr Heiraten oder Glück haben. | Aus [[Admont]] wird berichtet, dass jedes Familienmitglied einen eigenen Kirschzweig ins Wasser stellt. Wessen Zweig bis zum heiligen Abend blüht, der wird im darauf folgenden Jahr Heiraten oder Glück haben. | ||
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Aktuelle Version vom 18. Mai 2023, 11:47 Uhr
Der Barbaratag wird am 4. Dezember gefeiert. Die hl. Barbara wird seit dem 7. Jahrhundert als Schutzpatronin gegen Blitz und Feuer und auch als Bergbaupatronin verehrt.
Allgemeines
Als Patronin der Bergleute und in der Darstellung mit Turm und Schwert ist die heilige Barbara von Nikomedien landläufig bekannt. Sie zählt neben der heiligen Margaretha und der heiligen Katharina zu den "drei heiligen Madln", war eine frühchristliche Heilige, die in Nikodemien (Türkei) gelebt hatte und sich gegen den Willen ihres Vaters taufen ließ. Der Legende nach sollen nach ihrem Tode um die Weihnachtszeit auf ihrem Grabe die Blumen geblüht haben. Daraus hat sich der Brauch des Einfrischens von Kirschenzweigen an ihrem Namenstag entwickelt; daher erwarten alle Beschenkten das Aufblühen der Zweige bis Weihnachten. Laut Volksglauben sollen die erblühten Zweige auch auf die bevorstehende Hochzeit hinweisen.
Die heilige Barbara soll nach unterschiedlichen Legenden im 3. Jahrhundert nach Christus in der westlichen Türkei gelebt haben. Sie soll, eingemauert in einen Turm, einen verdorrten Kirschzweig mit Wasser besprengt haben, der dann später, als sie auf die Vollstreckung ihres Todesurteils wartete, Blüten trieb. Die Zunftchroniken europäischer Handelsstädte erwähnen erstmals ab 1500, dass Zweige für das Weihnachtsfest zum Blühen gebracht wurden: als Symbol für den neugeborenen Erlöser, als Schmuck für das Fest und als Zeichen für das ewige Leben, für Glück und Fruchtbarkeit. Sie werden auch als Vorläufer von Christbaum und Adventkranz verstanden.
Barbarazweige
Noch vor Sonnenaufgang werden Kirschzweige – fallweise auch Forsythienzweige – abgeschnitten und in einer Vase auf den Küchenschrank gestellt. Wenn sie bis zum Heiligen Abend blühen, bedeutet das in der Familie im kommenden Jahr eine Hochzeit (für die "heiratsmassigen Dirndln") oder wenn keine Jugend im Haus ist, einfach Glück und Freude.
Barbarazweige enthalten viel Symbolik. In ihnen stecken Teile aus der Legende der heiligen Barbara, alte Advent- und Weihnachtsbräuche sowie die klimatischen Vorgaben unserer Region. Michael Greger vom swiki:Salzburger Landesinstitut für Volkskunde[1] präzisiert: "Im Barbara-Brauch kommen mehrere Elemente zusammen, die auch zu anderen Brauchterminen der Weihnachtszeit zu beobachten sind: Orakelfunktionen, die auf das kommende Weihnachtsfest bzw. den Jahreswechsel hinweisen, Patrozinien aus einem reichen und populären Legendenschatz und dementsprechende berufsständische Verehrung durch Feste und Rituale wie zum Beispiel von Berg- und Hüttenleuten oder Artilleristen."
Aus Admont wird berichtet, dass jedes Familienmitglied einen eigenen Kirschzweig ins Wasser stellt. Wessen Zweig bis zum heiligen Abend blüht, der wird im darauf folgenden Jahr Heiraten oder Glück haben.
Siehe auch
Quellen
- Ennstaler Bräuche im Jahrlauf, erhoben von: Hubner, Otto; Tritscher, Josef (beide Schladming); Pilz, Thomas; Pilz, Martin; Pichler, Martin (alle Gröbming); Jandl, Ingrid (Öblarn); Radlingmaier, Andreas (Aigen im Ennstal); Reiter, Franz (Lassing); Pfatschbacher, Aloisia; Puntigam, Regina (Admont); zusammengefasst von Jandl, Ingrid, Begleittexte von Pichler, Manfred; Projektbetreuung: Dr. Orač-Stipperger, Roswitha, Verband der Heimat- und Trachtenvereine Enns- und Paltental und Steirisches Salzkammergut, Gröbming, 2002, ISBN 3-9501633-0-1
Einzelnachweis
- ↑ Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im SALZBURGWIKI, dem Mutterwiki des EnnstalWikis