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[[Datei:Ennstaler Bergschecken 4 Josef Lassacher.jpg|thumb|Ennstaler Bergschecken-Kalbinnen, aufgenommen von Josef Lassacher]]
 
[[Datei:Ennstaler Bergschecken 4 Josef Lassacher.jpg|thumb|Ennstaler Bergschecken-Kalbinnen, aufgenommen von Josef Lassacher]]
 
[[Datei:Ennstaler Bergschecken 3 Josef Lassacher.jpg|thumb|Ennstaler Bergscheckenherde, fotografiert von Josef Lassacher]]
 
[[Datei:Ennstaler Bergschecken 3 Josef Lassacher.jpg|thumb|Ennstaler Bergscheckenherde, fotografiert von Josef Lassacher]]
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[[Datei:Ennstaler Bergschecken Bundestierschutzpreis 2016.jpg|thumb|Verleihung des Bundestierschutzpreises 2016, u. a. an die [[Interessensgemeinschaft Ennstaler Bergschecken Ennstaler Bergschecken]]]]
 
'''Ennstaler Bergschecken''' ist die Bezeichnung für eine autochthone Rasse des Hausrindes, die heute vom Aussterben bedroht ist.
 
'''Ennstaler Bergschecken''' ist die Bezeichnung für eine autochthone Rasse des Hausrindes, die heute vom Aussterben bedroht ist.
    
==Abstammung==
 
==Abstammung==
Die Abstammung der Bergschecken reicht bis zu den keltischen Rindern in der Antike zurück. Es handelt sich um eine autochthone Rasse des zentralösterreichischen Raumes, die sich ganz besonders den Erfordernissen dieser Region angepasst hat. Dabei scheint sich das äußere Erscheinungsbild und der Körperbau über Jahrhunderte hinweg kaum verändert zu haben.
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Die Abstammung der Bergschecken reicht bis zu den [[Kelten|keltischen]] Rindern in der Antike zurück. Es handelt sich um eine autochthone Rasse des zentralösterreichischen Raumes, die sich ganz besonders den Erfordernissen dieser Region angepasst hat. Dabei scheint sich das äußere Erscheinungsbild und der Körperbau über Jahrhunderte hinweg kaum verändert zu haben.
    
==Verwandtschaften==
 
==Verwandtschaften==
Die Ennstaler Bergschecken sind u.a. mit dem [[swiki:Pinzgauer Rind|Pinzgauer Rind]] eng verwandt. Die Fachzeitschrift „Der Pinzgauer Züchter“ des im Jahr [[1925]] gegründete „Reichsverband österreichischer und bayrischer Züchterorganisationen für das Pinzgauer Rind“ betreute daher nicht zufällig auch die Mitglieder des Steirischen Bergschecken-Zuchtverbandes mit.
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Die Ennstaler Bergschecken sind u.a. mit dem [[swiki:Pinzgauer Rind|Pinzgauer Rind]] eng verwandt. Die Fachzeitschrift "Der Pinzgauer Züchter" des im Jahr [[1925]] gegründete "Reichsverband österreichischer und bayrischer Züchterorganisationen für das Pinzgauer Rind" betreute daher nicht zufällig auch die Mitglieder des Steirischen Bergschecken-Zuchtverbandes mit.
    
==Eigenschaften==
 
==Eigenschaften==
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Die Ennstaler Bergschecken galten ob ihrer herausragenden Fleischqualität im 18. und [[19. Jahrhundert]] als Verkaufsschlager. Sie waren in Oberösterreich und im benachbarten Ausland bis hin nach England wegen der Feinfasrigkeit ihres Fleisches und dem geringen Knochenanteil überaus gefragt. Gut veranlagte Stierkälber gingen daher in die Ochsenmast, da man sie später mit besserem Erlös vermarkten konnte.
 
Die Ennstaler Bergschecken galten ob ihrer herausragenden Fleischqualität im 18. und [[19. Jahrhundert]] als Verkaufsschlager. Sie waren in Oberösterreich und im benachbarten Ausland bis hin nach England wegen der Feinfasrigkeit ihres Fleisches und dem geringen Knochenanteil überaus gefragt. Gut veranlagte Stierkälber gingen daher in die Ochsenmast, da man sie später mit besserem Erlös vermarkten konnte.
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Um [[1900]] verlagerte sich das Zuchtziel zunehmend auf die Milchproduktion. Im Bezirk Murau erfolgten zu diesem Zweck Einkreuzungen über das Simmentaler  
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Um [[1900]] verlagerte sich das Zuchtziel zunehmend auf die Milchproduktion. Im [[Bezirk Murau]] erfolgten zu diesem Zweck Einkreuzungen über das Simmentaler  
 
[[swiki:Fleckvieh|Fleckvieh]], was der rassenmäßigen Entwicklung eine gänzlich andere Richtung gab. Das sog. Alpenfleckvieh entstand, praktisch eine Fleckviehrasse auf Bergscheckengrundlage.
 
[[swiki:Fleckvieh|Fleckvieh]], was der rassenmäßigen Entwicklung eine gänzlich andere Richtung gab. Das sog. Alpenfleckvieh entstand, praktisch eine Fleckviehrasse auf Bergscheckengrundlage.
    
==Zuchtgeschichte==
 
==Zuchtgeschichte==
Leider wurde die Rasse schon im [[18. Jahrhundert]] zugunsten größerer und kräftigerer Rassen wie den Mürztalern, bzw. Murbodnern, dem Blondvieh und dem Pinzgauer Rind zurückgedrängt. Um [[1880]] beschränkte sich die Haltung der Ennstaler Bergschecken bereits auf wenige Täler der [[Obersteiermark]]. [[1902]] wurde die erste Bergscheckengenossenschaft gegründet. Um [[1935]] existierten nur noch im [[Ennstal]] größere Bergscheckenbestände. Die Bergscheckenzuchtgenossenschaften bemühten sich noch bis [[1940]] um eine organisierte Zucht dieser Rinderrasse. Trotz einiger Initiativen in der Zwischenkriegszeit waren die Bergschecken um [[1950]] fast ausgestorben.  
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Leider wurde die Rasse schon im [[18. Jahrhundert]] zugunsten größerer und kräftigerer Rassen wie den Mürztalern, bzw. Murbodnern, dem Blondvieh und dem Pinzgauer Rind zurückgedrängt. Um [[1880]] beschränkte sich die Haltung der Ennstaler Bergschecken bereits auf wenige Täler der [[Obersteiermark]]. [[1902]] wurde die erste Bergscheckengenossenschaft gegründet. Um [[1935]] existierten nur noch im [[Ennstal]] größere Bergscheckenbestände. Die Bergscheckenzuchtgenossenschaften bemühten sich noch bis [[1940]] um eine organisierte Zucht dieser Rinderrasse. Trotz einiger Initiativen in der [[Zwischenkriegszeit]] waren die Bergschecken um [[1950]] fast ausgestorben.  
    
==Gegenwart==
 
==Gegenwart==
Bis in die neunziger Jahre des [[20. Jahrhundert]]s überdauerten nur mehr vier nicht miteinander verwandte Bestandsgruppen. Seit [[1992]] gibt es aber wieder nachhaltige Bemühungen, die genetische Variabilität des Bestandes zu erhalten, bzw.  die Population der Ennstaler Bergschecken auszuweiten.  
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Bis in die neunziger Jahre des [[20. Jahrhundert]]s überdauerten nur mehr vier nicht miteinander verwandte Bestandsgruppen. Seit [[1992]] gibt es aber wieder nachhaltige Bemühungen, die genetische Variabilität des Bestandes zu erhalten, bzw.  die Population der Ennstaler Bergschecken auszuweiten. Seit 1998 bilden die Züchter eine lose [[Interessensgemeinschaft Ennstaler Bergschecken|Interessensgemeinschaft]], welche mit dem Rinderzuchtverband [[Steiermark]] zusammenarbeitet. Im Jahre 2004 ergab eine Bestandsaufnahme in Österreich 65 Tiere in sechs Betrieben.
Seit 1998 bilden die Züchter eine lose Interessensgemeinschaft, welche mit dem Rinderzuchtverband [[Steiermark]] zusammenarbeitet. Im Jahre 2004 ergab eine Bestandsaufnahme in Österreich 65 Tiere in sechs Betrieben.
      
Bundesweite Züchtertreffen wie beim [[Kulmwirt Ramsau]] in [[Ramsau am Dachstein]] im Oktober 2011, einzelne Vermarktungsprojekte wie [[Ennstaler Bergschecken Bio-Ochse]] und Kontakte mit dem an diesem Qualitätsrind interessierten Ausland lassen darauf hoffen, dass die Ennstaler Bergschecken auch in einer globalisierten Welt mit ihren die Artenvielfalt wenig fördernden Leistungskriterien eine Zukunft haben.
 
Bundesweite Züchtertreffen wie beim [[Kulmwirt Ramsau]] in [[Ramsau am Dachstein]] im Oktober 2011, einzelne Vermarktungsprojekte wie [[Ennstaler Bergschecken Bio-Ochse]] und Kontakte mit dem an diesem Qualitätsrind interessierten Ausland lassen darauf hoffen, dass die Ennstaler Bergschecken auch in einer globalisierten Welt mit ihren die Artenvielfalt wenig fördernden Leistungskriterien eine Zukunft haben.
    
Ennstaler Bergscheckenzuchttiere werden als hochgefährdete Rinderrasse im Rahmen des Öpul-Programms gefördert.
 
Ennstaler Bergscheckenzuchttiere werden als hochgefährdete Rinderrasse im Rahmen des Öpul-Programms gefördert.
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== Auszeichnung ==
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Das österreichische Gesundheitsministerium hatte im Herbst 2016 zum vierten Mal den  Bundestierschutzpreis vergeben. Aus über 70 Bewerbungen ging die  Interessensgemeinschaft Ennstaler Bergschecken als einer der drei  Gewinner hervor.
    
== Literatur ==
 
== Literatur ==
   
* [[Seltene Nutztiere der Alpen]]
 
* [[Seltene Nutztiere der Alpen]]
    
==Quellen==
 
==Quellen==
 
* [http://www.arche-austria.at www.arche-austria.at]
 
* [http://www.arche-austria.at www.arche-austria.at]
* Wikipedia, Stichwort Ennstaler Bergschecken
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* {{wikipedia-de|Ennstaler Bergschecken}}
* Hans Stöckl, Pinzgauer - Eine österreichische Rinderrasse mit Tradition, ARGE Pinzgauer Rinderzuchtverbände, Maishofen, 1998
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* Hans Stöckl: ''Pinzgauer - Eine österreichische Rinderrasse mit Tradition'', ARGE Pinzgauer Rinderzuchtverbände, Maishofen, 1998
 
   
 
   
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* [https://www.landwirt.com/Bundestierschutzpreis-fuer-IG-Ennstaler-Bergschecken,,17914,,Bericht.html  www.landwirt.com Bundestierschutzpreis]
    
[[Kategorie:Landwirtschaft]]
 
[[Kategorie:Landwirtschaft]]