Gastwirte im Bezirk Liezen: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Wort „Wirt“ entstammt dem  germanischen „werdum“ für „Hausherr“.  
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Historisch waren die Wirte (Gastgeb, Wirth oder in diesem Zusammenhang auch die [[Brauereien im Ennstal|Bierbrauer]]) zusammen mit den [[Fuhrwerker]]n oft die angesehensten und wohlhabendsten Einwohner oder Bürger eines Dorfes, Marktes oder einer Stadt.
 
Historisch waren die Wirte (Gastgeb, Wirth oder in diesem Zusammenhang auch die [[Brauereien im Ennstal|Bierbrauer]]) zusammen mit den [[Fuhrwerker]]n oft die angesehensten und wohlhabendsten Einwohner oder Bürger eines Dorfes, Marktes oder einer Stadt.
  
Viele der alten Gaststätten lagen am Rand der wichtigen Straßen, etwa der [[Salzstraße]] nach [[Bad Aussee]] oder im Zentrum der Orte. Die Vulgonamen dieser Wirtschaften beziehen sich meist auf den ausgeübten Beruf, welcher mit der Tafernen''gerechtsame'' verbunden war: „Wirth in …“, „Bäck“, „Bräuer zu…“. An der Größe der Häuser (häufig durchgehend gemauert) und den dazugehörigen Stallungen (überragende Dächer zum Unterstellen der Zugpferde) sind die historischen Wirtshäuser noch heute erkennbar.
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Viele der alten Gaststätten lagen am Rand der wichtigen Straßen, etwa der [[Salzstraße]] nach [[Bad Aussee]] oder im Zentrum der Orte. Die Vulgonamen dieser Wirtschaften beziehen sich meist auf den ausgeübten Beruf, welcher mit der Tafernen''gerechtsame'' verbunden war: "Wirth in …“, "Bäck“, "Bräuer zu…“. An der Größe der Häuser (häufig durchgehend gemauert) und den dazugehörigen Stallungen (überragende Dächer zum Unterstellen der Zugpferde) sind die historischen Wirtshäuser noch heute erkennbar.
 
   
 
   
Im [[Ennstal]] und seinen Nebentälern gibt es zahlreiche historische Gaststätten und Brauhäuser welche auf eine lange Tradition zurückblicken können und noch eine <nowiki>Tafernen</nowiki>[[Erklärungen_früherer_Bezeichnungen_und_Ausdrücke#G|gerechtsame]]“ (auch als „Maria-Theresianische-Konzession“ bezeichnet), aufweisen können.
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Im [[Ennstal]] und seinen Nebentälern gibt es zahlreiche historische Gaststätten und Brauhäuser welche auf eine lange Tradition zurückblicken können und noch eine "<nowiki>Tafernen</nowiki>[[Erklärungen_früherer_Bezeichnungen_und_Ausdrücke#G|gerechtsame]]“ (auch als "Maria-Theresianische-Konzession“ bezeichnet), aufweisen können.
  
Die Tafernengerechtsame wurde vom Landesfürsten verliehen und umfasste sowohl Pflichten als auch Privilegien. Mit der Tafernengerechtssame war eine sogenannte „vollkommenen Wirtschaft“ verbunden: Beherbergung (Herbergsrecht), Ausschank (Krugrecht), das Recht auf Unterstand der Zug- und Reittiere der [[Säumer]], Fuhrwerker und reisenden Reiter. Dies führte später dazu, dass Wirte meist auch die ersten [[Postmeister]] wurden.
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Die Tafernengerechtsame wurde vom Landesfürsten verliehen und umfasste sowohl Pflichten als auch Privilegien. Mit der Tafernengerechtssame war eine sogenannte "vollkommenen Wirtschaft“ verbunden: Beherbergung (Herbergsrecht), Ausschank (Krugrecht), das Recht auf Unterstand der Zug- und Reittiere der [[Säumer]], Fuhrwerker und reisenden Reiter. Dies führte später dazu, dass Wirte meist auch die ersten [[Postmeister]] wurden.
  
 
In den Tafernen wurden die Tafeln nach Taufen, Hochzeiten und Begräbnissen abgehalten. Die Ausschank umfasste Bier, Wein und Branntwein. Zum Recht gehörte auch das Braurecht, das Brennrecht und das Recht, Brot zu backen.
 
In den Tafernen wurden die Tafeln nach Taufen, Hochzeiten und Begräbnissen abgehalten. Die Ausschank umfasste Bier, Wein und Branntwein. Zum Recht gehörte auch das Braurecht, das Brennrecht und das Recht, Brot zu backen.
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== Wirtsfamilien ==
 
== Wirtsfamilien ==
In der ständischen Gesellschaft des [[Mittelalter]]s, welches in den ländlichen Regionen oftmals bis ins [[20. Jahrhundert]] andauerte, kam es auch zur Herausbildung eines eigenen „Wirtsstandes“. Familien, welche als Wirte und etwa auch Bräuer tätig waren, heirateten meist untereinander. Man kann hier von sogenannten Wirtsdynastien sprechen.
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In der ständischen Gesellschaft des [[Mittelalter]]s, welches in den ländlichen Regionen oftmals bis ins [[20. Jahrhundert]] andauerte, kam es auch zur Herausbildung eines eigenen "Wirtsstandes“. Familien, welche als Wirte und etwa auch Bräuer tätig waren, heirateten meist untereinander. Man kann hier von sogenannten Wirtsdynastien sprechen.
  
 
Einige dieser Familien seien hier erwähnt:
 
Einige dieser Familien seien hier erwähnt:
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== Quellen ==
 
== Quellen ==
* [[Benedikt Schneider|Schneider, Benedikt]]: „Lassing 1036–1986“ [=  950 Jahre Lassing], Verleger und Herausgeber: Gemeinde Lassing, 1986   
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* [[Benedikt Schneider|Schneider, Benedikt]]: "Lassing 1036–1986“ [=  950 Jahre Lassing], Verleger und Herausgeber: Gemeinde Lassing, 1986   
* [[Franz Wohlgemuth|Wohlgemuth, Franz]]: „Geschichte der Pfarre Gaishorn und des Paltentales“
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* [[Franz Wohlgemuth|Wohlgemuth, Franz]]: "Geschichte der Pfarre Gaishorn und des Paltentales“
 
* Grundbücher BG, Liezen, Gröbming, Aussee, Rottenmann
 
* Grundbücher BG, Liezen, Gröbming, Aussee, Rottenmann
 
* Forschungsarbeit in div. Pfarrmatriken, Aufsätzen etc., unveröffentlichtes Manuskript von [[Benutzer:Dietersdorff]]  Autor des Artikels  
 
* Forschungsarbeit in div. Pfarrmatriken, Aufsätzen etc., unveröffentlichtes Manuskript von [[Benutzer:Dietersdorff]]  Autor des Artikels  

Version vom 18. Mai 2023, 14:17 Uhr

Die Gastwirte im heutigen Bezirk Liezen waren und sind meist selbständige Betreiber eines Gasthauses oder eines anderen Gastronomiebetriebes.

Nameserklärung

Das Wort "Wirt“ entstammt dem germanischen "werdum“ für "Hausherr“.

Geschichte

Historisch waren die Wirte (Gastgeb, Wirth oder in diesem Zusammenhang auch die Bierbrauer) zusammen mit den Fuhrwerkern oft die angesehensten und wohlhabendsten Einwohner oder Bürger eines Dorfes, Marktes oder einer Stadt.

Viele der alten Gaststätten lagen am Rand der wichtigen Straßen, etwa der Salzstraße nach Bad Aussee oder im Zentrum der Orte. Die Vulgonamen dieser Wirtschaften beziehen sich meist auf den ausgeübten Beruf, welcher mit der Tafernengerechtsame verbunden war: "Wirth in …“, "Bäck“, "Bräuer zu…“. An der Größe der Häuser (häufig durchgehend gemauert) und den dazugehörigen Stallungen (überragende Dächer zum Unterstellen der Zugpferde) sind die historischen Wirtshäuser noch heute erkennbar.

Im Ennstal und seinen Nebentälern gibt es zahlreiche historische Gaststätten und Brauhäuser welche auf eine lange Tradition zurückblicken können und noch eine "Tafernengerechtsame“ (auch als "Maria-Theresianische-Konzession“ bezeichnet), aufweisen können.

Die Tafernengerechtsame wurde vom Landesfürsten verliehen und umfasste sowohl Pflichten als auch Privilegien. Mit der Tafernengerechtssame war eine sogenannte "vollkommenen Wirtschaft“ verbunden: Beherbergung (Herbergsrecht), Ausschank (Krugrecht), das Recht auf Unterstand der Zug- und Reittiere der Säumer, Fuhrwerker und reisenden Reiter. Dies führte später dazu, dass Wirte meist auch die ersten Postmeister wurden.

In den Tafernen wurden die Tafeln nach Taufen, Hochzeiten und Begräbnissen abgehalten. Die Ausschank umfasste Bier, Wein und Branntwein. Zum Recht gehörte auch das Braurecht, das Brennrecht und das Recht, Brot zu backen.

Auch viele Fleischhauer führten neben dem Fleischerberuf auch noch ein Gasthaus.

Wirtsfamilien

In der ständischen Gesellschaft des Mittelalters, welches in den ländlichen Regionen oftmals bis ins 20. Jahrhundert andauerte, kam es auch zur Herausbildung eines eigenen "Wirtsstandes“. Familien, welche als Wirte und etwa auch Bräuer tätig waren, heirateten meist untereinander. Man kann hier von sogenannten Wirtsdynastien sprechen.

Einige dieser Familien seien hier erwähnt:

Auswahl historischer Gaststätten nach Ortschaften

(mit historischen Besitzern)

Admont:

Aich-Assach:

Aigen im Ennstal:

Altaussee:

Bad Aussee:

Bad Mitterndorf:

Donnersbach:

Gaishorn am See:

Gröbming:

Hohentauern:

Irdning:

Lassing:

Liezen:

Oberhaus:

Öblarn:

Oppenberg:

Pürgg-Trautenfels:

  • Hoftaferne, (Brauhaus vulgo Fleischhacker), (nicht mehr existent) (Neuper, Speckmoser)
  • Kochwirt (Kochwirth), (Untergrimming), (nicht mehr existent) (Zettler)

Pruggern:

Ramsau am Dachstein:

Rohrmoos-Untertal:

Rottenmann:

Sankt Lorenzen im Paltental:

St. Martin am Grimming:

Schladming

Stainach:

Tauplitz:

Trieben:

Quellen

  • Schneider, Benedikt: "Lassing 1036–1986“ [= 950 Jahre Lassing], Verleger und Herausgeber: Gemeinde Lassing, 1986
  • Wohlgemuth, Franz: "Geschichte der Pfarre Gaishorn und des Paltentales“
  • Grundbücher BG, Liezen, Gröbming, Aussee, Rottenmann
  • Forschungsarbeit in div. Pfarrmatriken, Aufsätzen etc., unveröffentlichtes Manuskript von Benutzer:Dietersdorff Autor des Artikels