Michael Gruber: Unterschied zwischen den Versionen
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Beim zweiten Salzburger Aufstand im Mai [[1526]], der auch bis Schladming Auswirkungen hatte, kämpfte er, diesmal für den Salzburger Fürsterzbischof, erfolglos. Mit freiem Geleit der Innsbrucker Regierung kam er nach Rattenberg und trat in den Dienst des Schwäbischen Bundes. Im Juni brach er mit der Vorhut der Bundestruppen von Berchtesgaden (Bayern, nahe der Stadt Salzburg) auf, eroberte die Schanzen der Bauer am [[swiki:Hirschbichl]] und zog nach Lofer, von wo er entscheidend am Sieg beim Zeller See und an der Unterwerfung des Pinzgaues mitwirkte. | Beim zweiten Salzburger Aufstand im Mai [[1526]], der auch bis Schladming Auswirkungen hatte, kämpfte er, diesmal für den Salzburger Fürsterzbischof, erfolglos. Mit freiem Geleit der Innsbrucker Regierung kam er nach Rattenberg und trat in den Dienst des Schwäbischen Bundes. Im Juni brach er mit der Vorhut der Bundestruppen von Berchtesgaden (Bayern, nahe der Stadt Salzburg) auf, eroberte die Schanzen der Bauer am [[swiki:Hirschbichl]] und zog nach Lofer, von wo er entscheidend am Sieg beim Zeller See und an der Unterwerfung des Pinzgaues mitwirkte. |
Aktuelle Version vom 18. September 2023, 19:40 Uhr
Michael Gruber (* um 1490) war ein Bauernaufstandsführer, der eine wichtige Rolle im Schladminger Bauern- und Knappenaufstand 1525 einnahm.
Herkunft und Anfänge seines militärischen Wirkens
Michael Gruber wurde vermutlich um 1490 geboren und stammte angeblich stammte aus swiki:Bramberg im Pinzgau[1]. Über sein familiäres Leben ist weiter nichts bekannt. In jungen Jahren hat er vermutlich als Söldner das Kriegshandwerk erlernt, vielleicht im Kampf gegen die Venezianer (1508–1516). Er war Gewerke und um 1521 salzburgischer Bergwerksverweser am swiki:Jufen und auf der Brunnalpe, südöstlich von Kirchberg in Tirol. Zusammen mit Kitzbühelern und Brixentalern schloss sich Gruber 1525 Aufständischen an und zog in die Stadt Salzburg, um an der Seite der Bauern, Knappen und ländlichen und städtischen Unterschichten für Sozialreformen und die Wiederherstellung des "alten Rechts", das heißt der Rückführung der Abgaben und der Dienste auf den Stand vor 100 Jahren sowie für die "Freiheit eines Christenmenschen" zu kämpfen.
Schladminger Bauern- und Knappenaufstand 1525
- Hauptartikel Schladminger Bauern- und Knappenaufstand 1525
Die Aufstandsführer in der Obersteiermark, wie auch in Tirol und Salzburg rekrutierten sich jedoch eher aus der bürgerlichen Schicht: bürgerliche Gewerken, Hammerherren, Hutleute, höhere landesfürstliche Beamte bürgerlichen Standes oder schlicht wohlhabende Bürger. So wurde kurz vor dem 30. Juni 1525 wurde der Brixentaler Bergwerksverweser Michael Gruber zum Feldhauptmann an der Mandling gewählt. Der Sieg von Schladming, der Überfall auf das Lager des steirischen Landeshauptmannes Siegmund von Dietrichstein, der gekommen war, um die Aufständischen in Schladming niederzuringen, machte Gruber berühmt; ebenso seine in Folge maßvolle Haltung gegenüber den adeligen Gefangenen.
Bauernführer in Salzburg
Noch vor Mitte August 1525 wurde Gruber oberster Feldhauptmann der Salzburger Aufständischen und folgte in dieser Funktion dem Salzburger swiki:Kaspar Praßler nach. Die Tatsache, dass er im dortigen Konflikt die Stellungen der Aufständischen gegen die 8 000 Mann des Schwäbischen Bundes, mit der swiki:Festung Hohensalzburg im Rücken, zu halten vermochte, gilt als militärische Leistung, die den Schladminger Sieg noch übertrifft. Nach dem sogenannten "Salzburger Vertrag" kapitulierte er jedoch schließlich vor dem Bayernherzog Wilhelm IV. und leistete dem Fürsterzbischof swiki:Matthäus Lang von Wellenburg Abbitte (der ihm im Jahr darauf in seine eigenen Kriegsdienste gegen die Bauern nahm). Trotz der Amnestie kehrte er heim ins Brixental, um sich wieder im Bergbau zu betätigen. Ende November, Anfang Dezember beging Gruber einen Totschlag. Opfer und Ursache sind unbekannt. Er floh ins Asyl in das Kloster St. Georgenberg bei Stans, Schwaz in Tirol. Die Innsbrucker Regierung wollte ihn gemäß des Befehls des österreichischen Erzherzogs Ferdinand I. gefangennehmen, wagte dies aber nicht, da Gruber erstens Salzburger Untertan war und weiters unter den Schwazer Knappen einen großen Anhang hatte. Gruber verhandelte eher zum Schein mit der Regierung über freies Geleit. Ende Februar 1526 aber gelang ihm nachts die Flucht und er ging nach Kirchberg, wo er seine Arbeit wieder aufnahm und sich mit dem Salzburger Fürsterzbischof aussöhnte.
Beim zweiten Salzburger Aufstand im Mai 1526, der auch bis Schladming Auswirkungen hatte, kämpfte er, diesmal für den Salzburger Fürsterzbischof, erfolglos. Mit freiem Geleit der Innsbrucker Regierung kam er nach Rattenberg und trat in den Dienst des Schwäbischen Bundes. Im Juni brach er mit der Vorhut der Bundestruppen von Berchtesgaden (Bayern, nahe der Stadt Salzburg) auf, eroberte die Schanzen der Bauer am swiki:Hirschbichl und zog nach Lofer, von wo er entscheidend am Sieg beim Zeller See und an der Unterwerfung des Pinzgaues mitwirkte.
Danach blieb er ein angesehener Gewerke im Brixental. Im August oder September 1526 wurde er dort erzbischöflicher Bergrichter, Wechsler und Froner, 1527 auch Bergrichter im Oberpinzgau. Noch 1552 führte Gruber ein Fähnlein Knechte zum Schutz der Stadt Salzburg heran, als man den Einbruch des Kurfürsten Moritz von Sachsen befürchtete. In Folge verschwindet Michael Gruber aus den Quellen.
Quellen
- Schäffer, Roland: Der obersteirische Bauern und Knappenaufstand und der Überfall auf Schladming 1525, Militärhistorische Schriftenreihe, Heft 62, Bundesverlag, Wien 1989, S. 70f., S. 14f., S. 22ff.
- Rohrmoos-Untertal. Natur-Kultur-Menschen. Ortschronik, Rohrmoos-Untertal 2009, S. 245f.
- Schladming. Geschichte und Gegenwart. Ortschronik, Schladming 1994, S.33ff.
- Hutter, Franz: Geschichte Schladmings und des steirisch-salzburgischen Ennstales. Graz 1906, S. 145-165.
- Archiv Nickelmuseum Hopfriesen - Obertal, Rohrmoos-Untertal.
- Vgl. swiki:Michael Gruber (Salzburger Bauernaufstandsführer)
Fußnote
- ↑ Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im SALZBURGWIKI, dem Mutterwiki des EnnstalWikis