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| == Geschichte == | | == Geschichte == |
− | Eine erste schriftliche Nennung über Nikolausspiele stammt aus dem Jahre [[1816]]. [[Erzherzog Johann]] beschreibt anlässlich eines Besuches in [[Öblarn]] beim [[Öblarner Krampusspiel]] in [[Schloss Gstatt]] einen Teil davon zu sehen bekam, u.a. den Auftritt von ''Sommer'' und ''Winter''. Dieses Krampusspiel gehört in die Gattung geistlicher Volksschauspiele. Diese Volksschauspiele waren seit der Rekatholisierung vor allem im [[18. Jahrhundert]] Teil der religiöser Unterweisung und und dienten zur geistlicher Belehrung der Bevölkerung. | + | Eine erste schriftliche Nennung über Nikolausspiele stammt aus dem Jahre [[1816]]. Erzherzog [[Johann von Österreich]] beschreibt anlässlich eines Besuches in [[Öblarn]] beim [[Öblarner Krampusspiel]] in [[Schloss Gstatt]], wo er einen Teil davon zu sehen bekam, u. a. den Auftritt von ''Sommer'' und ''Winter''. Dieses Krampusspiel gehört in die Gattung geistlicher Volksschauspiele. Sie waren seit der [[Reformation und Gegenreformation|Rekatholisierung]] vor allem im [[18. Jahrhundert]] Teil der religiöser Unterweisung und und dienten zur geistlicher Belehrung der Bevölkerung. |
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− | Der nächste schriftliche Fund stammt aus dem Jahr [[1861]], als das [[Donnersbacher Spiel]] nach Angaben von [[Karl Reiterer]] niedergeschrieben wurde. Der Großteil der anderen Spiele wurde mündlich überliefert. Der Volkskundler [[Anton Schlossar]] fand heraus, dass die Spiele in ihren Grundbestandteilen mit dem Paradeisspiel des Hans Sachs aus dem [[16. Jahrhundert]] übereinstimmen<ref>siehe dazu: [[http://books.google.at/books?id=LAUKAwAAQBAJ&pg=PA312&lpg=PA312&dq=Paradeisspiel+Hans+Sachs&source=bl&ots=IK_cVYVXR2&sig=OhNxSDUFHELhE3sfDSzyYqG6XLY&hl=de&sa=X&ei=1QqHVN2sA8iqU63xgsAG&ved=0CEEQ6AEwBg#v=onepage&q=Paradeisspiel%20Hans%20Sachs&f=false Schlossar, Anton: "Das Paradeisspiel"]]</ref>. | + | Der nächste schriftliche Fund stammt aus dem Jahr [[1861]], als das [[Donnersbacher Spiel]] nach Angaben von [[Karl Reiterer]] niedergeschrieben wurde. Der Großteil der anderen Spiele wurde mündlich überliefert. Der Volkskundler [[Anton Schlossar]] fand heraus, dass die Spiele in ihren Grundbestandteilen mit dem Paradeisspiel des Hans Sachs aus dem [[16. Jahrhundert]] übereinstimmen<ref>siehe dazu: [http://books.google.at/books?id=LAUKAwAAQBAJ&pg=PA312&lpg=PA312&dq=Paradeisspiel+Hans+Sachs&source=bl&ots=IK_cVYVXR2&sig=OhNxSDUFHELhE3sfDSzyYqG6XLY&hl=de&sa=X&ei=1QqHVN2sA8iqU63xgsAG&ved=0CEEQ6AEwBg#v=onepage&q=Paradeisspiel%20Hans%20Sachs&f=false Schlossar, Anton: "Das Paradeisspiel"]</ref>. |
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− | Das "Paradeisspiel", also die Nikolospiele im [[Ennstal]] erlebten Höhen und Tiefen, ja, es war zeitweise auch überhaupt verboten. Dazu die Ortschronik von Lassing zum [[9. Dezember]] [[1878]]: "''Gestern Abend gingen 20 hiesige Bauernburschen als "Nikolaus" verkleidet nach [[Weißenbach bei Liezen|Weissenbach bei Liezen]]. Hier wurden sie von rohen Knechten aus [[Liezen]], Weissenbach und [[Wörschach]] überfallen und es kam zu einer derartigen Prügelei, dass ein Knecht von Lassing nach einigen Tagen seiner Wunden erlag und starb, ein anderer viele Wochen krank darniederlag, und nur wenige, die sich durch die schleunige Flucht retten, ohne Wunden davonkamen.''" | + | Das "Paradeisspiel", also die Nikolauspiele im [[Ennstal]], erlebte Höhen und Tiefen und es war zeitweise überhaupt verboten. Dazu die Ortschronik von [[Lassing]] zum [[9. Dezember]] [[1878]]: "Gestern Abend gingen 20 hiesige Bauernburschen als ''Nikolaus'' verkleidet nach [[Weißenbach bei Liezen|Weissenbach bei Liezen]]. Hier wurden sie von rohen Knechten aus [[Liezen]], Weissenbach und [[Wörschach]] überfallen und es kam zu einer derartigen Prügelei, dass ein Knecht von Lassing nach einigen Tagen seiner Wunden erlag und starb, ein anderer viele Wochen krank darniederlag, und nur wenige, die sich durch die schleunige Flucht retten, ohne Wunden davonkamen." |
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− | Bereits [[1860]] waren zwei kaiserliche Zugsführer in Wörschach anlässlich des Krampusspieles ums Leben gekommen. Seither musste eine schriftliche Erlaubnis durch das hohe K&K-Statthalterei-Präsidium in Graz für Nikolospiele erteilt werden. | + | Bereits [[1860]] waren zwei kaiserliche Zugsführer in Wörschach anlässlich des Krampusspieles ums Leben gekommen. Seither musste eine schriftliche Erlaubnis durch das hohe k&k-[[Die steirischen Bezirkshauptmannschaften 1868 bis 1918|Statthalterei]]-Präsidium in Graz für Nikolospiele erteilt werden. |
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− | Die Ähnlichkeit von Textpassagen einzelner Sprechrollen wie z. B. bei Luzifer Predigt, Jäger und Nikolaus, in Spielen an ganz unterschiedlichen Orten wie [[Donnersbach]], [[Bad Mitterndorf|Mitterndorf]], Öblarn, Lassing u. a. besteht die Annahme,dass irgendwann eine Zensur, eine Textänderung, durch das [[Benediktinerstift Admont]] vorgenommen worden war. Beweise dazu fehlen allerdings. Am [[Erlsberg]] wird der Text des Luzifers möglicherweise noch in seinem Urtext gespielt: ''Ich tritt herein wie ein schwarzes Schwein...''. Wahrscheinlich haben aber Personen, die von einem Ort in einen anderen übersiedelten, einzelne Textpassagen oder ganze Rollen einfach in ihren neuen Wohnort mitgenommen. Dort wurden sie in bestehende Spiele eingearbeitet. | + | Die Ähnlichkeit von Textpassagen einzelner Sprechrollen wie z. B. bei Luzifer Predigt, Jäger und Nikolaus, in Spielen an ganz unterschiedlichen Orten wie [[Donnersbach]], [[Bad Mitterndorf|Mitterndorf]], Öblarn, Lassing u. a. besteht die Annahme, dass irgendwann eine Zensur, eine Textänderung durch das [[Benediktinerstift Admont]] vorgenommen worden war. Beweise dazu fehlen allerdings. Am [[Erlsberg]] wird der Text des Luzifers möglicherweise noch in seinem Urtext gespielt: "Ich tritt herein wie ein schwarzes Schwein...". Wahrscheinlich haben aber Personen, die von einem Ort in einen anderen übersiedelten, einzelne Textpassagen oder ganze Rollen einfach in ihren neuen Wohnort mitgenommen. Dort wurden sie in bestehende Spiele eingearbeitet. |
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− | == Quellen und Fußnoten == | + | In [[Altaussee]] gibt es zwar kein Nikolospiel, dafür kommen am Abend des [[6. Dezember]] die "[[Miglon]]" in die Haushalte. |
− | * [http://www.krampus.st/cms/index.php/entstehung/historischerhintergrund www.krampus.st historischer Hintergrund] | + | |
| + | == Quellen == |
| + | * [https://www.krampusspiel.at/ www.krampusspiel.at historischer Hintergrund] |
| + | * {{Quelle Bräuche (Greger)}} |
| + | ==== Einzelnachweis ==== |
| <references/> | | <references/> |
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| [[Kategorie:Kultur]] | | [[Kategorie:Kultur]] |
| [[Kategorie:Volkskultur]] | | [[Kategorie:Volkskultur]] |
− | [[Kategorie:Brauchtum]] | + | [[Kategorie:Brauch]] |
− | [[Kategorie:Brauchtum (Veranstaltung)]] | + | [[Kategorie:Brauch (Veranstaltung)]] |