Wörschachklamm: Unterschied zwischen den Versionen

Aus EnnstalWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
(27 dazwischenliegende Versionen von 6 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''{{PAGENAME}}''' in [[Wörschach]] ist eine Klamm an den südlichen Ausläufern des [[Totes Gebirge|Toten Gebirges]] im [[Ennstal]] und ist seit [[1938]] ein Naturdenkmal der [[Steiermark]]. Diese Schlucht beginnt unterhalb der [[Burgruine Wolkenstein]]. Der [[Wörschachbach]] fließt vom [[Spechtensee]] in die [[Enns]]. Seit Jahrmillionen formt dieser Bach diese engen und tiefen Felsformationen mit zahlreichen Wasserfällen.
+
[[Datei:Wörschachklamm8152.jpg|thumb|Die Wörschachklamm.]]
In der Wörschachklamm kommt auch [[Tuffstein]] vor.
+
[[Datei:WoerschachKlamm.jpg|thumb|Die Wörschachklamm.]]
 +
[[Datei:Wörschachklamm 1912.jpg|thumb|Die Wörschachklamm [[1912]].]]
 +
Die '''Wörschachklamm''' in [[Wörschach]] ist eine [[Klamm]] in den südlichen Ausläufern des [[Totes Gebirge|Toten Gebirges]] im [[Ennstal]] und ist seit [[1938]] ein [[Naturdenkmal]] der [[Steiermark]].  
 +
 
 +
== Geografie ==
 +
Diese Schlucht beginnt unterhalb der [[Burgruine Wolkenstein]]. Der [[Wörschachbach]] fließt vom [[Spechtensee]] in die [[Enns]]. Seit Jahrmillionen formt dieser Bach diese engen und tiefen Felsformationen mit zahlreichen Wasserfällen. In der Wörschachklamm kommt auch [[Tuffstein]] vor. Sie verläuft von rund 800 [[m ü. A.]] auf unter 700 m ü. A.
  
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Fuhrleute fuhren bis etwa [[1880]] mit ihren Pferdegespannen durch die Klamm, um Handelsgüter zu transportieren. Aufgrund der Beschwerlichkeit und Gefährlichkeit dieses Transportweges wurde dies dann eingestellt. Anschließend wurde bis [[1896]] durch die Schlucht mit [[Ziehschlitten]] und über eine Holzrise<ref>Holzrisen sind aus Bäume gebaute Rinnen oder Rutschen, um Höhenunterschiede im Gebirge beim Transport von Materalien zu überwinden. Jene Rise wurde [[1894]] errichtet.</ref> Holz und Holzkohle befördert, welche in der Region des oberen Klammeinstieges gewonnen wurde. Der Sägewerkbetreiber [[Gabriel Schally]] durchkletterte [[1901]] die Wörschachklamm und begann mit dem Bau eines Klammsteiges. Am [[11. Oktober]] [[1902]] wurde der Steig der Öffentlichkeit übergeben. [[1941]] wurde der Steig in der Wörschachklamm durch heftige Unwetter zerstört, welcher [[1949]] wieder eröffnet wurde. [[1967]] wurden Teile des Steges durch einen Erdrutsch stark in Mitleidenschaft gezogen. Heutzutage führen gesicherte Stege und eine Aussichtsplattform durch die Wörschachklamm, gesäumt von Informationstafeln.<br />
+
Fuhrleute fuhren bis etwa [[1880]] mit ihren Pferdegespannen durch die Klamm, um Handelsgüter zu transportieren. Aufgrund der Beschwerlichkeit und Gefährlichkeit dieses Transportweges wurde dies dann eingestellt. Anschließend wurde bis [[1896]] durch die Schlucht mit [[Ziehschlitten]] und über eine Holzriese<ref>Holzriesen sind aus Bäume gebaute Rinnen oder Rutschen, um Höhenunterschiede im Gebirge beim Transport von Materialien zu überwinden. Jene Rise wurde [[1894]] errichtet.</ref> Holz und [[Holzkohle]] befördert, welche in der Region des oberen Klammeinstieges gewonnen wurde. Der Sägewerkbetreiber [[Gabriel Schally]] durchkletterte [[1901]] die Wörschachklamm und begann mit dem Bau eines Klammsteiges. Am [[11. Oktober]] [[1902]] wurde der Steig der Öffentlichkeit übergeben. [[1941]] wurde der Steig in der Wörschachklamm durch heftige Unwetter zerstört, welcher [[1949]] wieder eröffnet wurde. [[1967]] wurden Teile des Steges durch einen Erdrutsch stark in Mitleidenschaft gezogen. Entlang der gesamten Klamm wurden Widerlager in den Felsen gemeißelt. In diese Widerlager wurden Bäume aufgelegt, die quer zur Klammschlucht die Brücke trugen. Ein Widerlager aus einem Naturstein für Brücken wird als Auflagerquader bezeichnet. Es ist ein Steinquader, der die Auflast zum einer Holzbrücke aufnimmt.
'''Die alte Brücke''':<br />
+
 
Entlang der gesamten Klamm wurden Widerlager in den Felsen gemeiselt. In diese Widerlager wurden Bäume aufgelegt, die quer zur Klammschlucht die Brücke trugen.
+
Heutzutage führen gesicherte Stege durch die Wörschachklamm, gesäumt von Informationstafeln und einer Aussichtsplattform.
 +
 
 +
Zu den Herzensprojekten in der von [[1998]] bis [[2024]] dauernden Amtszeit von [[Bürgermeister der Gemeinde Wörschach|Bürgermeister]] der Gemeinde Wörschach [[Franz Lemmerer]] gehörte die Aufwertung der Wörschachklamm, die [[2023]] über 42&nbsp;000 Besucher zählte. Rund 600.000 Euro investierte die Gemeinde, um die Klamm zu sanieren. "Ich kann mich erinnern, dass es im Jahr 1998 4&nbsp;000 zahlende
 +
Besucher gab", erzählt Lemmerer.
  
 
== Öffnungszeiten ==
 
== Öffnungszeiten ==
Die Gehzeit durch die Wörschachklamm beträgt rund 30 Minuten. Die Klamm hat vom Mai bis Oktober zwischen 08:00 und 18:00 Uhr geöffnet.
+
Die Klamm hat vom Mai bis Oktober zwischen 08:00 und 18:00 Uhr geöffnet. Die Gehzeit durch die Wörschachklamm beträgt rund 30 Minuten.  
+
 
== Fußnoten ==
+
== Bildergalerie ==
<references/>
+
'''Sommer'''
 +
<gallery>
 +
Datei:Wörschachklamm8118.jpg|Alte Hausnummer beim Klammeingang
 +
Datei:Wörschachklamm8127.jpg|Wasserfall
 +
Datei:Wörschachklamm8131.jpg|in der Klamm
 +
Datei:Wörschachklamm8141.jpg|in der Klamm
 +
Datei:Wörschachklamm8144.jpg|Wassermühle
 +
</gallery>
 +
'''Winter'''
 +
<gallery>
 +
Datei:Wörschacher Klamm0001.JPG|Winter 2013
 +
Datei:Wörschacher Klamm0002.JPG|Winter 2013
 +
Datei:Wörschacher Klamm0003.JPG|Winter 2013
 +
Datei:Wörschacher Klamm0004.JPG|Winter 2013
 +
Datei:Wörschacher Klamm0005.JPG|Winter 2013
 +
</gallery>
 +
 
 +
===weitere Bilder===
 +
{{Bildkat}}
 +
== Weblinks ==
 +
* Lage auf [https://www.openstreetmap.org/?mlat=47.5660&mlon=14.1440#map=15/47.5660/14.1440&layers=N www.openstreetmap.org]
 +
* Lage auf [https://maps.bev.gv.at/#/center/14.1465,47.56297/zoom/16.2 AMap], aktualisierter Datenlink 5. Juli 2024
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
* [http://www.woerschach.at/ Gemeinde Wörschach]
+
* {{Quelle ET|5. Juli 2024}}
 +
* [https://www.woerschach.at/wildromantische-woerschachklamm.html www.woerschach.at], Wildromantische Wörschachklamm
 
* Internetrecherchen von [[Benutzer:Pezibär|Peter Ortner]]
 
* Internetrecherchen von [[Benutzer:Pezibär|Peter Ortner]]
 +
* [https://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/74834877/DE/ www.verwaltung.steiermark.at Naturdenkmäler Steiermark]
 +
{{Quelle AMap}}
 +
==== Einzelnachweise ====
 +
<references/>
  
 +
 +
 +
[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
[[Kategorie:Geografie]]
 
[[Kategorie:Geografie]]
 
[[Kategorie:Landschaft]]
 
[[Kategorie:Landschaft]]
 +
[[Kategorie:Tal]]
 
[[Kategorie:Klamm]]
 
[[Kategorie:Klamm]]
 +
[[Kategorie:Naturschutz]]
 +
[[Kategorie:Naturdenkmal]]
 +
[[Kategorie:Ostalpen]]
 
[[Kategorie:Kalkalpen]]
 
[[Kategorie:Kalkalpen]]
 +
[[Kategorie:Totes Gebirge]]
 +
[[Kategorie:Wörschach]]

Version vom 5. Juli 2024, 15:24 Uhr

Die Wörschachklamm.
Die Wörschachklamm.
Die Wörschachklamm 1912.

Die Wörschachklamm in Wörschach ist eine Klamm in den südlichen Ausläufern des Toten Gebirges im Ennstal und ist seit 1938 ein Naturdenkmal der Steiermark.

Geografie

Diese Schlucht beginnt unterhalb der Burgruine Wolkenstein. Der Wörschachbach fließt vom Spechtensee in die Enns. Seit Jahrmillionen formt dieser Bach diese engen und tiefen Felsformationen mit zahlreichen Wasserfällen. In der Wörschachklamm kommt auch Tuffstein vor. Sie verläuft von rund 800 m ü. A. auf unter 700 m ü. A.

Geschichte

Fuhrleute fuhren bis etwa 1880 mit ihren Pferdegespannen durch die Klamm, um Handelsgüter zu transportieren. Aufgrund der Beschwerlichkeit und Gefährlichkeit dieses Transportweges wurde dies dann eingestellt. Anschließend wurde bis 1896 durch die Schlucht mit Ziehschlitten und über eine Holzriese[1] Holz und Holzkohle befördert, welche in der Region des oberen Klammeinstieges gewonnen wurde. Der Sägewerkbetreiber Gabriel Schally durchkletterte 1901 die Wörschachklamm und begann mit dem Bau eines Klammsteiges. Am 11. Oktober 1902 wurde der Steig der Öffentlichkeit übergeben. 1941 wurde der Steig in der Wörschachklamm durch heftige Unwetter zerstört, welcher 1949 wieder eröffnet wurde. 1967 wurden Teile des Steges durch einen Erdrutsch stark in Mitleidenschaft gezogen. Entlang der gesamten Klamm wurden Widerlager in den Felsen gemeißelt. In diese Widerlager wurden Bäume aufgelegt, die quer zur Klammschlucht die Brücke trugen. Ein Widerlager aus einem Naturstein für Brücken wird als Auflagerquader bezeichnet. Es ist ein Steinquader, der die Auflast zum einer Holzbrücke aufnimmt.

Heutzutage führen gesicherte Stege durch die Wörschachklamm, gesäumt von Informationstafeln und einer Aussichtsplattform.

Zu den Herzensprojekten in der von 1998 bis 2024 dauernden Amtszeit von Bürgermeister der Gemeinde Wörschach Franz Lemmerer gehörte die Aufwertung der Wörschachklamm, die 2023 über 42 000 Besucher zählte. Rund 600.000 Euro investierte die Gemeinde, um die Klamm zu sanieren. "Ich kann mich erinnern, dass es im Jahr 1998 4 000 zahlende Besucher gab", erzählt Lemmerer.

Öffnungszeiten

Die Klamm hat vom Mai bis Oktober zwischen 08:00 und 18:00 Uhr geöffnet. Die Gehzeit durch die Wörschachklamm beträgt rund 30 Minuten.

Bildergalerie

Sommer

Winter

weitere Bilder

  • Wörschachklamm – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien bei Ennstalwiki

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. Holzriesen sind aus Bäume gebaute Rinnen oder Rutschen, um Höhenunterschiede im Gebirge beim Transport von Materialien zu überwinden. Jene Rise wurde 1894 errichtet.