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Die deutsche Wandergruppe brach am Gründonnerstag, dem [[15. April]] [[1954]] vom Bundessportheim in Obertraun ([[Oberösterreich|OÖ]]) zu einer Tour auf den [[Krippenstein]] auf. Jedoch brach ein völlig unerwarteter Wettersturz über das [[Dachsteingebirge]] herein und verschluckte die Gruppe in einem Schneesturm. Für zehn Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren und für drei Lehrer kam jede Hilfe zu spät.  
 
Die deutsche Wandergruppe brach am Gründonnerstag, dem [[15. April]] [[1954]] vom Bundessportheim in Obertraun ([[Oberösterreich|OÖ]]) zu einer Tour auf den [[Krippenstein]] auf. Jedoch brach ein völlig unerwarteter Wettersturz über das [[Dachsteingebirge]] herein und verschluckte die Gruppe in einem Schneesturm. Für zehn Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren und für drei Lehrer kam jede Hilfe zu spät.  
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Es begann die umfangreichste Suchaktion in der Geschichte des österreichischen [[Alpinismus]]. Aber der Schneesturm hielt drei Tage an und brachte bis zu zwei Meter Neuschnee. Noch in der Nacht vom Gründonnerstag auf Karfreitag stiegen die ersten Suchtrupps auf. 500 [[Gendarmerie im Ennstal|Gendarmen]], [[Bergrettung]]<nowiki>smänner</nowiki> und unzählige Freiwillige suchten unermüdlich nach den Vermissten und gerieten dabei selbst an die Grenzen des Erträglichen. Eine ortskundige Gruppe aus Obertraun verirrte sich am Karfreitag im Suchgebiet und musste im Freien die Nacht verbringen, bevor sie am nächsten Tag völlig erschöpft auf der Südseite des Dachsteins, in den [[Öfen (Stoderzinken)|Öfen]] bei [[Gröbming]] ankamen.       
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Es begann die umfangreichste Suchaktion in der Geschichte des österreichischen [[Alpinismus]]. Aber der Schneesturm hielt drei Tage an und brachte bis zu zwei Meter Neuschnee. Noch in der Nacht vom Gründonnerstag auf Karfreitag stiegen die ersten Suchtrupps auf. 500 [[Gendarmerie|Gendarmen]], [[Bergrettung]]<nowiki>smänner</nowiki> und unzählige Freiwillige suchten unermüdlich nach den Vermissten und gerieten dabei selbst an die Grenzen des Erträglichen. Eine ortskundige Gruppe aus Obertraun verirrte sich am Karfreitag im Suchgebiet und musste im Freien die Nacht verbringen, bevor sie am nächsten Tag völlig erschöpft auf der Südseite des Dachsteins, in den [[Öfen (Stoderzinken)|Öfen]] bei [[Gröbming]] ankamen.       
    
Auch steirische Alpingendarmen und 165 steirische Bergrettungsmänner begannen von der steierischen Seite aus mit einer Suchaktion. Die Männer kamen aus [[Bad Aussee]], [[Bad Mitterndorf]], [[Ramsau am Dachstein]], [[Schladming]], [[Haus im Ennstal]], [[Gröbming]], [[Kleinsölk]], [[Stainach]], [[Selzthal]], [[Rottenmann]] und von vielen anderen Ortsstellen. Die Schutzhütten auf der [[Schönbergalm]] und auf der [[Gjaidalm]] wurden zu den Zentren des Einsatzes.         
 
Auch steirische Alpingendarmen und 165 steirische Bergrettungsmänner begannen von der steierischen Seite aus mit einer Suchaktion. Die Männer kamen aus [[Bad Aussee]], [[Bad Mitterndorf]], [[Ramsau am Dachstein]], [[Schladming]], [[Haus im Ennstal]], [[Gröbming]], [[Kleinsölk]], [[Stainach]], [[Selzthal]], [[Rottenmann]] und von vielen anderen Ortsstellen. Die Schutzhütten auf der [[Schönbergalm]] und auf der [[Gjaidalm]] wurden zu den Zentren des Einsatzes.         
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Das Unglück gibt bis heute Rätsel auf und hat zahlreiche Fragen unbeantwortet gelassen. Was mag den Klassenlehrer bewogen haben, die Tour trotz Wettersturz fortzusetzen? Wie lassen sich die im Nachhinein bestätigten Warnungen von Einheimischen in die Kette der unglücklichen Entscheidungen einreihen? Wie ungünstig wirkte es sich aus, dass die Ausrüstung der Gruppe nur für eine Tageswanderung bei gutem Wetter ausgerichtet war? Weshalb wurde das clever angelegte Notbiwak verlassen? Wie vermochten die Dreizehn den Stunden im Sturm, dem Ankämpfen gegen Nässe, Eiseskälte, orkanartigem Wind und letztlich der Erschöpfung und dem Erfrieren begegnet sein?   
 
Das Unglück gibt bis heute Rätsel auf und hat zahlreiche Fragen unbeantwortet gelassen. Was mag den Klassenlehrer bewogen haben, die Tour trotz Wettersturz fortzusetzen? Wie lassen sich die im Nachhinein bestätigten Warnungen von Einheimischen in die Kette der unglücklichen Entscheidungen einreihen? Wie ungünstig wirkte es sich aus, dass die Ausrüstung der Gruppe nur für eine Tageswanderung bei gutem Wetter ausgerichtet war? Weshalb wurde das clever angelegte Notbiwak verlassen? Wie vermochten die Dreizehn den Stunden im Sturm, dem Ankämpfen gegen Nässe, Eiseskälte, orkanartigem Wind und letztlich der Erschöpfung und dem Erfrieren begegnet sein?   
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Gedenkstätten in Heilbronn (ein Ehrengrab, das sogenannte "Dachsteingrab", an dem sich Mitschüler alljährlich am Karfreitag treffen), [[Heilbronner Kreuz]] im Dachsteingebirge und die [[Heilbronner Kapelle]] auf dem Krippenstein erinnern an diese Tragödie.  
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Gedenkstätten in Heilbronn (ein Ehrengrab, das sogenannte "Dachsteingrab", an dem sich Mitschüler alljährlich am Karfreitag treffen), [[Heilbronner Kreuz]] im Dachsteingebirge und die [[Heilbronner Kapelle]] auf dem Krippenstein erinnern an diese Tragödie.
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==