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'''Lassing''' ist eine Gemeinde im [[Bezirk Liezen]], etwa acht Kilometer südlich der Bezirkshauptstadt [[Liezen]] gelegen.
 
'''Lassing''' ist eine Gemeinde im [[Bezirk Liezen]], etwa acht Kilometer südlich der Bezirkshauptstadt [[Liezen]] gelegen.
    
== Geografie ==
 
== Geografie ==
 
=== Geografische Lage ===
 
=== Geografische Lage ===
Lassing liegt in einem Verbindungstal vom [[Ennstal|Enns]]- ins [[Paltental]], das sich ca. 15 km zwischen [[Wörschach]] und [[Rottenmann]] erstreckt.
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Lassing liegt in einem Verbindungstal vom [[Ennstal|Enns]]- ins [[Paltental]], das sich ca. 15 km zwischen [[Wörschach]] und [[Rottenmann]] erstreckt. Im südlich des Gemeindezentrums gelegenen [[Treschmitzgraben]], zwischen dme [[Pfitschergkogel]] und dem [[Rossschopf]] entspringt der [[Döllachbach]], der in die [[Enns]] mündet. Ein Tal weiter östlich entspringt der [[Kirschdorfer Bach]], der im Bereich von [[Altlassing (Lassing)|Altlassing]] zum [[Lassingbach]] wird, der in die [[Palten]] entwässert.
    
=== Ortsteile ===
 
=== Ortsteile ===
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* [[Altlassing (Gemeinde Lassing)|Altlassing]]  
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* [[Burgfried]] (Hauswald, Einöd)
* [[Döllach (Gemeinde Lassing)|Döllach]]
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* [[Döllach (Lassing)|Döllach]]
* [[Fuchlucken(Gemeinde Lassing)|Fuchslucken]]
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* [[Fuchlucken (Lassing)|Fuchslucken]]
* [[Gatschling(Gemeinde Lassing)|Gatschling]]
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* [[Lassing-Kirchdorf]]   
 
* [[Lassing-Kirchdorf]]   
* [[Moos (Gemeinde Lassing)|Moos]]
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* [[Neusiedl (Gemeinde Lassing)|Neusiedl]]
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* [[Niedermoos (Gemeinde Lassing)|Niedermoos]]  
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* [[Niedermoos (Lassing)|Niedermoos]]  
* [[Schattenberg(Gemeinde Lassing)|Schattenberg]]
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* [[Schattenberg (Lassing)|Schattenberg]]
* [[Sonnberg (Gemeinde Lassing)|Sonnberg]]
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* [[Sonnberg (Lassing)|Sonnberg]]
 
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* [[Spiegelsberg (Gemeinde Lassing)|Spiegelsberg]]
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* [[Spiegelsberg (Lassing)|Spiegelsberg]]
* [[Stein (Gemeinde Lassing)|Stein]]
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* [[Stein (Lassing)|Stein]]
* [[Treschmitz (Gemeinde Lassing)|Treschmitz]]
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* [[Treschmitz (Lassing)|Treschmitz]]
* [[Trojach (Gemeinde Lassing)|Trojach]]
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* [[Trojach (Lassing)|Trojach]]
* [[Unterberg (Gemeinde Lassing)|Unterberg]]
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* [[Wieden (Gemeinde Lassing)|Wieden]]
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* [[Wieden (Lassing)|Wieden]]
 
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===Nachbargemeinden ===
 
===Nachbargemeinden ===
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====Seit der Gemeindestrukturreform 2015 ====
 
====Seit der Gemeindestrukturreform 2015 ====
Angrenzende Gemeinden  sind [[Aigen im Ennstal]], [[Rottenmann]], [[Liezen]] und [[Selzthal]].
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Angrenzende Gemeinden  sind Aigen im Ennstal, Rottenmann, Liezen und Selzthal.
 
<!-- ===Geologie === -->
 
<!-- ===Geologie === -->
 
== Geschichte ==</noinclude>
 
== Geschichte ==</noinclude>
 
=== Frühgeschichte und Besiedlung ===
 
=== Frühgeschichte und Besiedlung ===
Für ca. 3&nbsp;000 v. Chr. ist Besiedelung im Tal durch einen Steinbeilfund beim vulgo Marl im Ortsteil [[Sonnberg (Gemeinde Lassing)|Sonnberg]] belegt. Weitere Funde gab es auf dem [[Ödstein (Lassing)|Ödstein]] im Ortsteil [[Stein (Gemeinde Lassing)|Stein]]. Vor der [[Römer|römischen]] Landnahme leben [[Kelten|keltische]] [[Noriker (Kelten)|Noriker]] im [[Ennstal]].
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Für ca. 3&nbsp;000 v. Chr. ist Besiedelung im Tal durch einen Steinbeilfund beim vulgo Marl im Ortsteil [[Sonnberg (Lassing)|Sonnberg]] belegt. Weitere Funde gab es auf dem [[Ödstein (Lassing)|Ödstein]] im Ortsteil [[Stein (Lassing)|Stein]]. Vor der [[Römer|römischen]] Landnahme leben [[Kelten|keltische]] [[Noriker (Kelten)|Noriker]] im [[Ennstal]].
 
   
 
   
Um Christi Geburt kamen die Römer in die Region und errichteten unter anderem eine Straße, die über den [[Burgfried|Burgberg]] und den [[Lassinger Mitterberg|Mitterberg]] zum dem oberhalb von [[Liezen]] gelegenen römischen Lager [[Stiriarte]] führte. Aus dieser Zeit stammen ein [[Römerstein]], der beim vulgo Scheriepl in [[Neusiedl]] gefunden wurde sowie ein römisches Kapitell beim [[swiki:Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#M|Moar]] zu Neusiedl aus dieser Zeit.
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Um Christi Geburt kamen die Römer in die Region und errichteten unter anderem eine Straße, die über den [[Burgfried|Burgberg]] und den [[Lassinger Mitterberg|Mitterberg]] zum dem oberhalb von [[Liezen]] gelegenen römischen Lager [[Stiriarte]] führte. Aus dieser Zeit stammen ein [[Römerstein]], der beim vulgo Scheriepl in [[Neusiedl (Lassing)|Neusiedl]] gefunden wurde sowie ein römisches Kapitell beim [[swiki:Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#M|Moar]] zu Neusiedl aus dieser Zeit.
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Auf dem Mitterberg im heutigen Ortsteil [[Spiegelsberg (Gemeinde Lassing)|Spiegelsberg]] könnte ein Aussichtsturm gestanden sein, lat. „specula“ – Spiegelsberg.
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Auf dem Mitterberg im heutigen Ortsteil [[Spiegelsberg (Lassing)|Spiegelsberg]] könnte ein Aussichtsturm gestanden sein, lat. „specula“ – Spiegelsberg.
    
Ab dem [[7. Jahrhundert]] wurde das Tal durch die [[Slawen]] besiedelt, kurz darauf auch von den [[Baiern]]. Die beiden Gruppen lebten lange Zeit nebeneinander im Tal.
 
Ab dem [[7. Jahrhundert]] wurde das Tal durch die [[Slawen]] besiedelt, kurz darauf auch von den [[Baiern]]. Die beiden Gruppen lebten lange Zeit nebeneinander im Tal.
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In einer Urkunde vom [[9. Mai]] [[1036]] schenkt Kaiser Konrad II. dem Erzbischof von Salzburg, [[swiki:Thietmar II.|Thietmar II.]] einen Großhof genannt „Lassinghof“ – „Laznichove“. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung von Lassing. Bei diesem Hof könnte es sich um den noch heute existierenden [[Schattnerhof]] im Kirchdorf handeln.
 
In einer Urkunde vom [[9. Mai]] [[1036]] schenkt Kaiser Konrad II. dem Erzbischof von Salzburg, [[swiki:Thietmar II.|Thietmar II.]] einen Großhof genannt „Lassinghof“ – „Laznichove“. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung von Lassing. Bei diesem Hof könnte es sich um den noch heute existierenden [[Schattnerhof]] im Kirchdorf handeln.
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Im Ortsgebiet von Lassing sitzen zu dieser Zeit einige kleine Rittergeschlechter, welche aber mit der Zeit bald wieder verschwinden. Diese Freien gibt es neben dem auf den beiden Burgen [[Burg Strechau|Strechau]] sitzenden Geschlecht der "Lassinger", welches im heutigen Kirchdorf ansässig ist, 1120 nennt es sich noch "von Ennstal".  
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Im Ortsgebiet von Lassing sitzen zu dieser Zeit einige kleine Rittergeschlechter, welche aber mit der Zeit bald wieder verschwinden. Diese Freien gibt es neben dem auf den beiden Burgen [[Burg Strechau|Strechau]] sitzenden Geschlecht der "Lassinger", welches im heutigen [[Lassing-Kirchdorf|Kirchdorf]] ansässig ist, 1120 nennt es sich noch "von Ennstal".  
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In [[Döllach (Gemeinde Lassing|Döllach]] lebt das Geschlecht derer "von Döllach", in [[Gatschling (Gemeinde Lassing|Gatschling]] das Geschlecht derer "von Gotslarn" (Gatschling). Jedoch verschwinden diese bald wieder. Wichtiger ist etwa die Familie "von Stein", welche im heutigen Ortsteil [[Stein (Gemeinde Lassing)|Stein]] wahrscheinlich am heutigen Hof vulgo Diewald sitzen. Sie kommen bis ins [[15. Jahrhundert]] in Urkunden vor. Der wahrscheinlich Letzte des Geschlechtes schenkt seine Besitzungen zum Teil der [[Katholische Pfarre Lassing]] und dem [[Benediktinerstift Admont]].
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In [[Döllach (Gemeinde Lassing|Döllach]] lebt das Geschlecht derer "von Döllach", in [[Gatschling (Lassing)|Gatschling]] das Geschlecht derer "von Gotslarn" (Gatschling). Jedoch verschwinden diese bald wieder. Wichtiger ist etwa die Familie "von Stein", welche im heutigen Ortsteil [[Stein (Lassing)|Stein]] wahrscheinlich am heutigen Hof vulgo Diewald sitzen. Sie kommen bis ins [[15. Jahrhundert]] in Urkunden vor. Der wahrscheinlich Letzte des Geschlechtes schenkt seine Besitzungen zum Teil der [[Katholische Pfarre Lassing|katholischen Pfarre Lassing]] und dem [[Benediktinerstift Admont]].
    
=== Lassing bis 1848 ===
 
=== Lassing bis 1848 ===
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=== Beschreibung bei Göth 1843 ===
 
=== Beschreibung bei Göth 1843 ===
[[1843]] erscheint in Graz das Werk des Professors  am [[Joanneum]], [[Georg Göth]] - [[Das Herzogthum Steiermark; geographisch-statistisch-topographisch dargestellt]] in drei Bänden. Im dritten Band wird der [[Judenburger Kreis]], zu dem das Ennstal gehörte, behandelt. Zu dieser Zeit bilden die [[Steuergemeinde|Steuergemeinden]] Lassing Sonnseite, Lassing Schattseite und Oppenberg den [[Bezirk Strechau]].  
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[[1843]] erscheint in Graz das Werk des Professors  am [[Universalmuseum Joanneum|Joanneum]], [[Georg Göth]] - [[Das Herzogthum Steiermark; geographisch-statistisch-topographisch dargestellt]] in drei Bänden. Im dritten Band wird der [[Judenburger Kreis]], zu dem das Ennstal gehörte, behandelt. Zu dieser Zeit bilden die [[Steuergemeinde|Steuergemeinden]] [[Lassing Sonnseite]], [[Lassing Schattseite]] und [[Oppenberg]] den [[Bezirk Strechau]].  
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Im damaligen Gemeindegebiet von Lassing liegt die [[Salzstraße]] von Leoben nach [[Bad Aussee]] bzw. Salzburg. Sie führt über die [[Röthlbrücke]] der Enns entlang bis zur Gemeindegrenze bei [[Versbichl]]. Weiters durchquert eine [[Bezirksstraße]] die Gemeinde, sie führt über den Burgberg bei der [[Burg Strechau]] in Richtung [[Irdning]], später wird sie zur [[Reichsstraße]]. Nach Oppenberg führt ein Gemeindefahrweg über den Ortsteil [[Burgfried]].
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Im damaligen Gemeindegebiet von Lassing lag die [[Salzstraße]] von Leoben nach [[Bad Aussee|Aussee]] bzw. Salzburg. Sie führte über die [[Röthlbrücke]] der Enns entlang bis zur Gemeindegrenze bei [[Versbichl]]. Weiters durchquerte eine [[Bezirksstraße]] die Gemeinde. Sie führte über den Burgberg bei der [[Burg Strechau]] in Richtung [[Irdning]], später wurde sie zur [[Reichsstraße]]. Nach Oppenberg führte ein Gemeindefahrweg über den Ortsteil [[Burgfried]].
    
* Lassing Sonnseite  
 
* Lassing Sonnseite  
In der Gemeinde [[Lassing Sonnseite]] befinden sich rund 1&nbsp;073 Joch (618 Hektar) Waldungen, wovon 247 Joch (142 Hektar) Herrschaftswald, 520 Joch (rd. 300 ha) Staatswald sind, den Rest teilen sich die Bauern als Eigenwald. Am [[Treschmitzbach]] gibt es zwei [[Mautmühle|Mautmühlen]], eine [[Hausmühle]], eine  Hufschmiede und eine  Brettersäge. Der [[Kirchdorfbach Lassing|Kirchdorfbach]] treibt eine  Mautmühle mit vier Gängen ([[Hauswaldmühle]]), vier Hausmühlen und eine  Säge. Der [[Strechenbach]] der damals zur Gemeinde gehört treibt eine Hufschmiede und eine  Hausmühle. Zu dieser Zeit gibt es noch keine Brücke beim vulgo [[Überführerhof Lassing|Überführer]], dieser überführt mit einer Fähre die Reisenden und Tiere über die Enns nach [[Liezen]].
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Göth: ''In der Gemeinde [[Lassing Sonnseite]] befinden sich rund 1&nbsp;073 Joch (618 Hektar) Waldungen, wovon 247 Joch (142 Hektar) Herrschaftswald, 520 Joch (rd. 300 ha) Staatswald sind, den Rest teilen sich die Bauern als Eigenwald. Am [[Treschmitzbach]] gibt es zwei [[Mautmühle|Mautmühlen]], eine [[Hausmühle]], eine  Hufschmiede und eine  Brettersäge. Der [[Kirchdorfbach Lassing|Kirchdorfbach]] treibt eine  Mautmühle mit vier Gängen ([[Hauswaldmühle]]), vier Hausmühlen und eine  Säge. Der [[Strechenbach]] der damals zur Gemeinde gehört treibt eine Hufschmiede und eine  Hausmühle. Zu dieser Zeit gibt es noch keine Brücke beim vulgo [[Überführerhof Lassing|Überführer]], dieser überführt mit einer Fähre die Reisenden und Tiere über die Enns nach [[Liezen]].''
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In dieser [[swiki:KG|Katastralgemeinde]] leben 424 Männer und 447 Frauen, sie bewohnen 121 Häuser.
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''In dieser [[swiki:KG|Katastralgemeinde]] leben 424 Männer und 447 Frauen, sie bewohnen 121 Häuser.''
    
* Lassing Schattseite
 
* Lassing Schattseite
Im Süden der Katastralgemeinde [[Lassing Schattseite]] beschriebt Göth das sogenannte [[Blosen|Blasengebirge]], mit den Namen der Erhöhungen: [[Oberberg]] und [[Hohe Trett]], [[Trojachberg]], [[Tröschnitzschlag]], [[Kirchschlag]], [[Asingerriedl]], [[Habereralpe]], [[Gsöllbach]], [[Rinnerbach]] und [[Reinischkogel]].
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Im Süden der Katastralgemeinde [[Lassing Schattseite]] beschreibt Göth das sogenannte [[Blosen|Blasengebirge]], mit den Namen der Erhöhungen: [[Oberberg]] und [[Hohe Trett]], [[Trojachberg]], [[Tröschnitzschlag]], [[Kirchschlag]], [[Asingerriedl]], [[Habereralpe]], [[Gsöllbach]], [[Rinnerbach]] und [[Reinischkogel]].
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Über den Oberberg führt ein häufig begangener Fußweg nach [[Oppenberg]].
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Göth: ''Über den Oberberg führt ein häufig begangener Fußweg nach Oppenberg. Am Strechenbach liegt das [[Benediktinerstift Admont|stiftisch admontische]] [[Hammerwerk Klamm]], am [[Rohrachbach]] gibt es drei Hausmühlen. Der [[Lassingbach|Kirchbach]] treibt zwei Mautmühlen mit sechs Läufern, eine  Huf und Hackenschmiede, eine  Brettersäge und eine  Hausmühle. Am Treschmitzbach liegen eine  Hufschmiede, zwei Mautmühlen und drei Sägen. Weiters gibt es das der [[Innerberger Hauptgewerkschaft]] gehörige Hammerwerk mit zwei Feuern in der Fuchslucken, welches der Hammerverwaltung in [[Donnersbach]] untersteht. Es ist jedoch außer Betrieb. Das Hammerwerk in der Klamm untersteht der stiftisch admontischen Hammerverwaltung in [[Trieben]] und besteht aus zehn Feuern. Weiters gibt es zwei Kalkbrennereien und zwei Schottersteinbrüche für die Staatsstraße (Aerialstraße).''
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Am [[Strechenbach]] liegt das [[Benediktinerstift Admont|stiftisch admontische]] [[Hammerwerk Klamm]], am [[Rohrachbach]] gibt es drei Hausmühlen. Der [[Lassingbach|Kirchbach]] treibt zwei Mautmühlen mit sechs Läufern, eine  Huf und Hackenschmiede, eine  Brettersäge und eine  Hausmühle.
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''Einwohner hat die Katastralgemeinde 912, davon sind 438 männlich und 475 weiblich, sie leben in 134 Häusern. In der Pfarre Lassing werden 48 eheliche und 19 uneheliche Geburten gezählt, weiters gibt es sechs Trauungen und 55 Sterbefälle.''
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Am [[Treschmitzbach]] liegen eine Hufschmiede, zwei Mautmühlen und drei Sägen.
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''In Lassing Kirchdorf existiert eine Pfarrschule, in Döllach eine Gemeindeschule, welche zusammen von 130 Schülern besucht werden. zwei Lehrer unterrichten an den Schulen und werden aus Lokalquellen, Sammlungen, Stolargebühren der Pfarre und durch Schulgeld erhalten. Die Pfarre verfügt über ein Armenistitut zur Erhaltung der Dorfarmen.''
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Weiters gibt es das der [[Innerberger Hauptgewerkschaft]] gehörige Hammerwerk mit zwei Feuern in der Fuchslucken, welches der Hammerverwaltung in [[Donnersbach]] untersteht. Es ist jedoch außer Betrieb.
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''Im Ort leben ein  Chirurg, eine  Hebamme und der Bezirks-[[Abdecker]].''
 
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Das Hammerwerk in der Klamm untersteht der stiftisch admontischen Hammerverwaltung in [[Trieben]] und besteht aus zehn Feuern. Weiters gibt es zwei Kalkbrennereien und zwei Schottersteinbrüche für die Staatsstraße (Aerialstraße).
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Einwohner hat die Katastralgemeinde 912, davon sind 438 männlich und 475 weiblich, sie leben in 134 Häusern. In der Pfarre Lassing werden 48 eheliche und 19 uneheliche Geburten gezählt, weiters gibt es sechs Trauungen und 55 Sterbefälle.
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In Lassing Kirchdorf existiert eine Pfarrschule, in Döllach eine Gemeindeschule, welche zusammen von 130 Schülern besucht werden. zwei Lehrer unterrichten an den Schulen und werden aus Lokalquellen, Sammlungen, Stolargebühren der Pfarre und durch Schulgeld erhalten.
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Die Pfarre verfügt über ein Armenistitut zur Erhaltung der Dorfarmen.
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Im Ort leben ein  Chirurg, eine  Hebamme und der Bezirks-[[Abdecker]].
      
=== Lassing bis 1990===
 
=== Lassing bis 1990===
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*Gemeindebauernausschuss
 
*Gemeindebauernausschuss
 
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====Vereinsgründungen====
Vereinsgründungen:
   
* [[1875]] wird nach der Überlieferung der [[Musikverein Lassing]] gegründet. [[1879]] findet sich der erste Eintrag in den Verkündbüchern der Pfarre
 
* [[1875]] wird nach der Überlieferung der [[Musikverein Lassing]] gegründet. [[1879]] findet sich der erste Eintrag in den Verkündbüchern der Pfarre
 
* [[1886]] wird der "[[Freiwillige Feuerwehr Döllach|Feuerwehr Club Döllach]]" in  der Gemeinde [[Lassing]] durch den [[Döllach]]er Oberlehrer [[Christian  Wolf]] gegründet
 
* [[1886]] wird der "[[Freiwillige Feuerwehr Döllach|Feuerwehr Club Döllach]]" in  der Gemeinde [[Lassing]] durch den [[Döllach]]er Oberlehrer [[Christian  Wolf]] gegründet
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<!-- ===Kulinarische Spezialitäten === -->
 
<!-- ===Kulinarische Spezialitäten === -->
 
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
 
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
<!-- ===Verkehr === -->
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===Verkehr ===  
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Vom Ortsteil [[Döllach (Lassing)|Döllach]], der sich im Nordwesten des Gemeindegebiets am südlichen Rand des [[Ennstal]]s befindet, führt eine Gemeindestraße quer durch das Verbindungstal bis ins [[Paltental]], wo die [[Pyhrnautobahn]], Bahnstrecke nach Graz und die [[Schoberpass Straße]] (B 113) verlaufen.
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=== Landwirtschaft ===
 
=== Landwirtschaft ===
 
Seit der Besiedelung des Tales wurde hier Landwirtschaft betrieben.  Durch die Franken kam das System der „Mayerhöfe“ in die Region. Ein  [[Mayerhof (Bauernhof)|Mayerhof]] war ein Großhof, der in [[Hube|Huben]] unterteilt wurde,  diese wiederum in [[Lehen (Bauernhof)|Lehen]] oder „Lechen“. Aus der  Mayerhofstruktur entstanden später die typischen [[Weiler]] wie  [[Wieden (Gemeinde Lassing)|Wieden]] oder [[Neusiedl (Gemeinde  Lassing)|Neusiedl]].
 
Seit der Besiedelung des Tales wurde hier Landwirtschaft betrieben.  Durch die Franken kam das System der „Mayerhöfe“ in die Region. Ein  [[Mayerhof (Bauernhof)|Mayerhof]] war ein Großhof, der in [[Hube|Huben]] unterteilt wurde,  diese wiederum in [[Lehen (Bauernhof)|Lehen]] oder „Lechen“. Aus der  Mayerhofstruktur entstanden später die typischen [[Weiler]] wie  [[Wieden (Gemeinde Lassing)|Wieden]] oder [[Neusiedl (Gemeinde  Lassing)|Neusiedl]].
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Bis in das [[13. Jahrhundert]] ist die  [[Freistift]] die häufigste Besitzform, der Grundherr kann den Bauern  jederzeit an- oder abstiften. In frühester Zeit wird ein Hof nur auf ein  Jahr vergeben, später wird dies durch das [[Leibgedinge]] abgelöst –  ein Hof gehört für eine Lebenszeit dem darauf sitzenden Bauern.
 
Bis in das [[13. Jahrhundert]] ist die  [[Freistift]] die häufigste Besitzform, der Grundherr kann den Bauern  jederzeit an- oder abstiften. In frühester Zeit wird ein Hof nur auf ein  Jahr vergeben, später wird dies durch das [[Leibgedinge]] abgelöst –  ein Hof gehört für eine Lebenszeit dem darauf sitzenden Bauern.
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Die [[Grundherrschaft|Grundherrschaften]] existieren bis [[1848]], in der Gemeinde Lassing sind die am meisten begüterten Herrschaften, die Herrschaft [[Burg Strechau|Strechau]], [[Schloss Friedstein|Friedstein]] und das [[Stift Rottenmann]]. Im Gegensatz zu den Bauern im benachbarten Paltental und in Oppenberg gehörten die Waldungen nur zum Teil zu den Bauerngütern, meist waren sie im Eigentum des Staates (Aerar) oder der [[Innerberger Hauptgewerkschaft]] in Eisenerz. Die Almen und [[Zulehen]] der Lassinger Bauern lagen hauptsächlich in [[Oppenberg]], der [[Strechen]] aber auch eine Ochsenalm in Bretstein (südlich der [[Rottenmanner Tauern]]) ist belegt.
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Die [[Grundherrschaft|Grundherrschaften]] existieren bis [[1848]], in der Gemeinde Lassing sind die am meisten begüterten Herrschaften, die Herrschaft [[Burg Strechau|Strechau]], [[Schloss Friedstein|Friedstein]] und das [[Augustiner-Chorherrenstift Rottenmann]]. Im Gegensatz zu den Bauern im benachbarten Paltental und in Oppenberg gehörten die Waldungen nur zum Teil zu den Bauerngütern, meist waren sie im Eigentum des Staates (Aerar) oder der [[Innerberger Hauptgewerkschaft]] in Eisenerz. Die Almen und [[Zulehen]] der Lassinger Bauern lagen hauptsächlich in [[Oppenberg]], der [[Strechen]] aber auch eine Ochsenalm in Bretstein (südlich der [[Rottenmanner Tauern]]) ist belegt.
    
In früherer Zeit wurde im Gemeindegebiet hauptsächlich Getreide angebaut. Durch die günstige Lage als Hochtal und geschützt vor dem [[Hochwasser]] der [[Enns]] war das Lassinger Getreide bei den Bäckern im ganzen Bezirk gefragt, was den Bauern der Gemeinde einen gewissen Wohlstand brachte. Auch die Viehwirtschaft wurde schon früh betrieben, jedoch hauptsächlich zur Fleischerzeugung. Die heute vorherrschende intensive Milchwirtschaft kam erst Mitte des [[20. Jahrhundert]] auf, obwohl bereits im [[Mittelalter]] Milchprodukte wie Käse produziert wurden.
 
In früherer Zeit wurde im Gemeindegebiet hauptsächlich Getreide angebaut. Durch die günstige Lage als Hochtal und geschützt vor dem [[Hochwasser]] der [[Enns]] war das Lassinger Getreide bei den Bäckern im ganzen Bezirk gefragt, was den Bauern der Gemeinde einen gewissen Wohlstand brachte. Auch die Viehwirtschaft wurde schon früh betrieben, jedoch hauptsächlich zur Fleischerzeugung. Die heute vorherrschende intensive Milchwirtschaft kam erst Mitte des [[20. Jahrhundert]] auf, obwohl bereits im [[Mittelalter]] Milchprodukte wie Käse produziert wurden.
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Viele Bauern in der Gemeinde arbeiteten nebenbei als Salzfuhrleute für die Saline in [[Bad Aussee|Aussee]] oder verdingten sich nebenbei als Köhler für die Eisenindustrie um den Erzberg. Mit dem Bahnbau fällt diese Einnahmequelle weg.
 
Viele Bauern in der Gemeinde arbeiteten nebenbei als Salzfuhrleute für die Saline in [[Bad Aussee|Aussee]] oder verdingten sich nebenbei als Köhler für die Eisenindustrie um den Erzberg. Mit dem Bahnbau fällt diese Einnahmequelle weg.
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[[1848]] werden die Grundherrschaften aufgelöst und die Bauern Eigentümer ihres Besitzes. Es kommt zu einem regelrechten Bauernsterben, da viele mit der neu gewonnen Freiheit ohne den wirtschaftlichen Schutz der Herrschaft nicht umgehen können. [[1868]] fallen auch noch das Belastungsverbot für bäuerliche Liegenschaften und die Genehmigungspflicht bei bäuerlichem Besitzverkauf. Durch die Verschuldung kommt es zu häufigen Zwangsversteigerungen von Bauerngütern. Oft kaufen den Besitz wieder Bauern, die ihn dann zerstückeln und weiterverkaufen, sogenannte "Güterschlächter".
 
[[1848]] werden die Grundherrschaften aufgelöst und die Bauern Eigentümer ihres Besitzes. Es kommt zu einem regelrechten Bauernsterben, da viele mit der neu gewonnen Freiheit ohne den wirtschaftlichen Schutz der Herrschaft nicht umgehen können. [[1868]] fallen auch noch das Belastungsverbot für bäuerliche Liegenschaften und die Genehmigungspflicht bei bäuerlichem Besitzverkauf. Durch die Verschuldung kommt es zu häufigen Zwangsversteigerungen von Bauerngütern. Oft kaufen den Besitz wieder Bauern, die ihn dann zerstückeln und weiterverkaufen, sogenannte "Güterschlächter".
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==Persönlichkeiten ==
 
==Persönlichkeiten ==
 
* Mag. [[Benedikt Schneider]], Volkskundler, geboren in [[Liezen]], verfasste u.a. das Buch "950 Jahre Lassing";
 
* Mag. [[Benedikt Schneider]], Volkskundler, geboren in [[Liezen]], verfasste u.a. das Buch "950 Jahre Lassing";
* [[Aqilinius Hirmer]], Propst des [[Augustiner Chorherrenstift Rottenmann|Augustiner Chorherrenstiftes Rottenmann]], legte [[1711]] sein Amt zurück und zog sich in die [[Katholische Pfarre Lassing]] zurück, in der er verstarb;
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* [[Aqilinius Hirmer]], Propst des [[Augustiner-Chorherrenstift Rottenmann|Augustiner-Chorherrenstiftes Rottenmann]], legte [[1711]] sein Amt zurück und zog sich in die [[Katholische Pfarre Lassing]] zurück, in der er verstarb;
    
===Ehrenbürger ===  
 
===Ehrenbürger ===  
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* [[Johann Dinawitzer]] (* 12. September 1884 in Lassing, † 28. August 1980  in [[Haus im  Ennstal]]). Univ. Doz. Msgr. Dr., ein [[Ennstal]]er Geistlicher;
 
* [[Johann Dinawitzer]] (* 12. September 1884 in Lassing, † 28. August 1980  in [[Haus im  Ennstal]]). Univ. Doz. Msgr. Dr., ein [[Ennstal]]er Geistlicher;
 
* [[Ernst Dreher]] († 26. Juli 1934 am Pyhrnpass), aufständischer  [[Nationalsozialist]], wurde beim [[Juliputsch]] 1934 am Pyhrnpass  erschossen, sog. "Blutzeuge" der nationalsozialistischen Bewegung;
 
* [[Ernst Dreher]] († 26. Juli 1934 am Pyhrnpass), aufständischer  [[Nationalsozialist]], wurde beim [[Juliputsch]] 1934 am Pyhrnpass  erschossen, sog. "Blutzeuge" der nationalsozialistischen Bewegung;
* [[Hans von Hofmann von Grünbühel|Hans Hofmann von Grünbühel und Strechau]], (* um 1492; † 1564 auf [[Burg Strechau]]), Schatzmeister;
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* [[Hans Hofmann zu Grünbüchel und Strechau]], (* um 1492; † 1564 auf Burg Strechau), Schatzmeister;
 
* [[Jakob Legensteiner]] (* 1801, † 1858), Abgeordneter des  Bauernstandes zum Steiermärkischen Landtag nach der Revolution von 1848,  lebte später in Sankt Lorenzen im Paltental
 
* [[Jakob Legensteiner]] (* 1801, † 1858), Abgeordneter des  Bauernstandes zum Steiermärkischen Landtag nach der Revolution von 1848,  lebte später in Sankt Lorenzen im Paltental
 
*  [[David Luidold]] (* 1984), Musiker   
 
*  [[David Luidold]] (* 1984), Musiker   

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