Ruine Pflindsberg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus EnnstalWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „thumb|Die Pflindsberg von [[Georg Matthäus Vischer im Jahr 1681]] [[Datei:Pflindsberg Aussichtstum.jpg|thumb| Aussic…“)
 
K (Textersetzung - „““ durch „"“)
 
(15 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Burg_Pflindsberg_Altaussee.jpg|thumb|Die Pflindsberg von [[Georg Matthäus Vischer]] im Jahr [[1681]]]]
+
[[File:Vischer - Topographia Ducatus Stiriae - 300 Pflinsberg bei Altaussee.jpg|thumb|Topographia Ducatus Stiriae - Die Pflindsberg von [[Georg Matthäus Vischer]] im Jahr [[1681]]]]
[[Datei:Pflindsberg Aussichtstum.jpg|thumb| Aussichtsturm Burgruine Pflindsberg in Altaussee, links im Hintergrund der [[Loser]], rechts unten der [[Altausseer See]]]]
+
[[File:Aussichtsturm Burgruine Pflindsberg.JPG|thumb|Aussichtsturm Burgruine Pflindsberg in Altaussee, links im Hintergrund der [[Loser]], rechts unten der [[Altausseer See]]]]
Die '''Burgruine Pflindsberg''' ist eine spät[[mittelalter]]liche Ruine einer Höhenburg in der Gemeinde [[Altaussee]] im [[Bezirk Liezen]]. Sie gehört zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in Altaussee|denkmalgeschützten Objekte in Altaussee]].
+
[[File:Burg Pflindsberg (Österreich, Steiermark).jpg|thumb|Die Pflindsberg um 1750]]
 +
Die '''Burgruine Pflindsberg''' ist eine spät[[mittelalter]]liche Ruine einer Höhenburg in der Gemeinde [[Altaussee]] im [[Bezirk Liezen]]. Sie gehört zu den [[Denkmalliste Altaussee|denkmalgeschützten Objekte]] in Altaussee.
  
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
 
Nach Auseinandersetzungen nach dem Ende der Babenberger-Herrschaft im Jahr [[1246]] besetzte der Salzburger Erzbischof  [[swiki:Philipp von Spanheim]] [[1248]] das Gebiet um [[Bad Aussee|Ausee]] und Altaussee und blieb bis [[1254]]. Auf ihn geht die Errichtung der Burg Pflindsberg in den Jahren [[1250]] bis [[1255]] zurück.  
 
Nach Auseinandersetzungen nach dem Ende der Babenberger-Herrschaft im Jahr [[1246]] besetzte der Salzburger Erzbischof  [[swiki:Philipp von Spanheim]] [[1248]] das Gebiet um [[Bad Aussee|Ausee]] und Altaussee und blieb bis [[1254]]. Auf ihn geht die Errichtung der Burg Pflindsberg in den Jahren [[1250]] bis [[1255]] zurück.  
  
Der Name ''Phlinsperc''findet in der Reimchronik [[Ottokar III.|Ottokars III.]] von  Steiermark Erwähnung. „Flins“ bedeutet im Mittelhochdeutschen 'Fels' oder 'Stein'.
+
Der Name "''Phlinsperc''" findet in der Reimchronik [[Ottokar III.|Ottokars III.]] von  Steiermark Erwähnung. "Flins" bedeutet im Mittelhochdeutschen 'Fels' oder 'Stein'.
  
 
Für einen Stützpunkt militärischer Operationen dürfte die Burg wohl zu klein gewesen und sie lag auch sehr abseits. Wesentlich wahrscheinlicher ist, dass sie zum Schutz der benachbarten Salzbergwerke im [[Sandling]] und der Saumpfade, über die der [[Salzhandel]] abgewickelt wurde, gedacht war. [[1265]] wurde die Burg, sie hieß damals  ''Vlinsperch'', erweitert. Sie diente bereits als Verwaltungsmittelpunkt der ausgedehnten, in elf Ämter unterteilten [[Herrschaft Pflindsberg]], die vom landesfürstlichen Besitz Grauscharn-Pürgg abgetrennt wurde. Pflindsberg war wie der Markt Aussee nie im Eigenbesitz eines Adeligen sondern stets landesfürstlich.
 
Für einen Stützpunkt militärischer Operationen dürfte die Burg wohl zu klein gewesen und sie lag auch sehr abseits. Wesentlich wahrscheinlicher ist, dass sie zum Schutz der benachbarten Salzbergwerke im [[Sandling]] und der Saumpfade, über die der [[Salzhandel]] abgewickelt wurde, gedacht war. [[1265]] wurde die Burg, sie hieß damals  ''Vlinsperch'', erweitert. Sie diente bereits als Verwaltungsmittelpunkt der ausgedehnten, in elf Ämter unterteilten [[Herrschaft Pflindsberg]], die vom landesfürstlichen Besitz Grauscharn-Pürgg abgetrennt wurde. Pflindsberg war wie der Markt Aussee nie im Eigenbesitz eines Adeligen sondern stets landesfürstlich.
  
 
Gegen Ende des [[14. Jahrhundert]]s übernahm die Burg kurz die Rolle einer Wohnburg: die [[swiki:Pfleger]] der Herrschaft und der [[Saline Aussee|Saline]] lebten hier.  
 
Gegen Ende des [[14. Jahrhundert]]s übernahm die Burg kurz die Rolle einer Wohnburg: die [[swiki:Pfleger]] der Herrschaft und der [[Saline Aussee|Saline]] lebten hier.  
 +
 
Ab [[1495]] diente sie als Gefängnis, wo es auch gelegentliche  Hinrichtungen in der unmittelbaren Umgebung durchgeführt wurden.  
 
Ab [[1495]] diente sie als Gefängnis, wo es auch gelegentliche  Hinrichtungen in der unmittelbaren Umgebung durchgeführt wurden.  
  
 
[[1574]]/[[1575|75]] ließ Erzherzog Karl II von Steiermark die bereits ziemlich verfallene Burg wieder herrichten. Denn der [[Bergmeister]], der zugleich Kerkermeister war, sollte wieder eine menschenwürdige Unterkunft erhalten.  Bei dieser Renovierung musste der Bergfried teilweise erneuert werden. Trotzdem hatten die Bergmeister nur zwei kleine Räume zur Verfügung. Nachdem auch der Bergmeister Hans Preßl [[1755]] ausgezogen war, wurde die Burg wegen fortgeschrittenem Verfall amtlich "totgesprochen" und stand leer. [[1780]] war sie bereits gänzlich verfallen.  
 
[[1574]]/[[1575|75]] ließ Erzherzog Karl II von Steiermark die bereits ziemlich verfallene Burg wieder herrichten. Denn der [[Bergmeister]], der zugleich Kerkermeister war, sollte wieder eine menschenwürdige Unterkunft erhalten.  Bei dieser Renovierung musste der Bergfried teilweise erneuert werden. Trotzdem hatten die Bergmeister nur zwei kleine Räume zur Verfügung. Nachdem auch der Bergmeister Hans Preßl [[1755]] ausgezogen war, wurde die Burg wegen fortgeschrittenem Verfall amtlich "totgesprochen" und stand leer. [[1780]] war sie bereits gänzlich verfallen.  
  
Seit [[1972]] bemüht sich ein örtlicher Burgenverein um die Erhaltung der Ruine, die immer noch „landesfürstlich“ ist und den [[Österreichische Bundesforste AG|Österreichischen Bundesforsten]] gehört. Im Jänner 2005 wurde die ''Pflindsberg'' unter Denkmalschutz gestellt.
+
Seit [[1972]] bemüht sich ein örtlicher Burgenverein um die Erhaltung der Ruine, die immer noch "landesfürstlich" ist und den [[Österreichische Bundesforste AG|Österreichischen Bundesforsten]] gehört. Eine Aussichtswarte bietet einen schönen Blick in das Becken im Bereich Altaussee und auf die umliegende Bergwelt.
 +
 
 +
Im Jänner 2005 wurde die ''Pflindsberg'' unter Denkmalschutz gestellt.
 +
 
 +
== Geologie ==
 +
Der geologische Untergrund im Bereich der Ruine Pflindsberg besteht  aus den [[Pedataschichten]]. Dieses plattige Gestein wurde gemeinsam mit  blassrotem [[Hallstätter Kalk]] beim Bau der Burg verwendet.<ref>Quelle [[Via Salis]] und dortige Quellen</ref>
  
== Bildergalerie ==
+
== Bilder ==
<gallery>
 
Datei:Pflindsberg 1750.jpg|die Pflindsberg um 1750
 
</gallery>
 
=== weitere Bilder ===
 
 
{{Commonscat}}
 
{{Commonscat}}
 
== Quelle ==
 
== Quelle ==
 
* [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=1660  www.burgen-austria.com]
 
* [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=1660  www.burgen-austria.com]
 +
==== Einzelnachweis ====
 +
<references/>
  
 
{{SORTIERUNG: Pflindsberg, Burg}}
 
{{SORTIERUNG: Pflindsberg, Burg}}
 +
[[Kategorie:Salzkammergut]]
 
[[Kategorie:Ausseerland]]
 
[[Kategorie:Ausseerland]]
 
[[Kategorie:Altaussee]]
 
[[Kategorie:Altaussee]]
 +
 
[[Kategorie:Architektur]]
 
[[Kategorie:Architektur]]
 
[[Kategorie:Verteidigungsanlage]]
 
[[Kategorie:Verteidigungsanlage]]
Zeile 34: Zeile 41:
 
[[Kategorie:Denkmalschutz]]
 
[[Kategorie:Denkmalschutz]]
 
[[Kategorie:Denkmalschutz (Altaussee)]]
 
[[Kategorie:Denkmalschutz (Altaussee)]]
 +
[[Kategorie:Wissenschaft]]
 +
[[Kategorie:Geografie]]
 +
[[Kategorie:Geologie]]

Aktuelle Version vom 2. Januar 2024, 08:35 Uhr

Topographia Ducatus Stiriae - Die Pflindsberg von Georg Matthäus Vischer im Jahr 1681
Aussichtsturm Burgruine Pflindsberg in Altaussee, links im Hintergrund der Loser, rechts unten der Altausseer See
Die Pflindsberg um 1750

Die Burgruine Pflindsberg ist eine spätmittelalterliche Ruine einer Höhenburg in der Gemeinde Altaussee im Bezirk Liezen. Sie gehört zu den denkmalgeschützten Objekte in Altaussee.

Geschichte

Nach Auseinandersetzungen nach dem Ende der Babenberger-Herrschaft im Jahr 1246 besetzte der Salzburger Erzbischof swiki:Philipp von Spanheim 1248 das Gebiet um Ausee und Altaussee und blieb bis 1254. Auf ihn geht die Errichtung der Burg Pflindsberg in den Jahren 1250 bis 1255 zurück.

Der Name "Phlinsperc" findet in der Reimchronik Ottokars III. von Steiermark Erwähnung. "Flins" bedeutet im Mittelhochdeutschen 'Fels' oder 'Stein'.

Für einen Stützpunkt militärischer Operationen dürfte die Burg wohl zu klein gewesen und sie lag auch sehr abseits. Wesentlich wahrscheinlicher ist, dass sie zum Schutz der benachbarten Salzbergwerke im Sandling und der Saumpfade, über die der Salzhandel abgewickelt wurde, gedacht war. 1265 wurde die Burg, sie hieß damals Vlinsperch, erweitert. Sie diente bereits als Verwaltungsmittelpunkt der ausgedehnten, in elf Ämter unterteilten Herrschaft Pflindsberg, die vom landesfürstlichen Besitz Grauscharn-Pürgg abgetrennt wurde. Pflindsberg war wie der Markt Aussee nie im Eigenbesitz eines Adeligen sondern stets landesfürstlich.

Gegen Ende des 14. Jahrhunderts übernahm die Burg kurz die Rolle einer Wohnburg: die swiki:Pfleger der Herrschaft und der Saline lebten hier.

Ab 1495 diente sie als Gefängnis, wo es auch gelegentliche Hinrichtungen in der unmittelbaren Umgebung durchgeführt wurden.

1574/75 ließ Erzherzog Karl II von Steiermark die bereits ziemlich verfallene Burg wieder herrichten. Denn der Bergmeister, der zugleich Kerkermeister war, sollte wieder eine menschenwürdige Unterkunft erhalten. Bei dieser Renovierung musste der Bergfried teilweise erneuert werden. Trotzdem hatten die Bergmeister nur zwei kleine Räume zur Verfügung. Nachdem auch der Bergmeister Hans Preßl 1755 ausgezogen war, wurde die Burg wegen fortgeschrittenem Verfall amtlich "totgesprochen" und stand leer. 1780 war sie bereits gänzlich verfallen.

Seit 1972 bemüht sich ein örtlicher Burgenverein um die Erhaltung der Ruine, die immer noch "landesfürstlich" ist und den Österreichischen Bundesforsten gehört. Eine Aussichtswarte bietet einen schönen Blick in das Becken im Bereich Altaussee und auf die umliegende Bergwelt.

Im Jänner 2005 wurde die Pflindsberg unter Denkmalschutz gestellt.

Geologie

Der geologische Untergrund im Bereich der Ruine Pflindsberg besteht aus den Pedataschichten. Dieses plattige Gestein wurde gemeinsam mit blassrotem Hallstätter Kalk beim Bau der Burg verwendet.[1]

Bilder

  Ruine Pflindsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Quelle

Einzelnachweis

  1. Quelle Via Salis und dortige Quellen