Kohlegestein: Unterschied zwischen den Versionen

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! Inkohlungsreihe !! Kohlenstoff (C) [%] !! Ton-Anteil [%]
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| hochprozentiger Kalkstein || bis 95 || bis 5
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| Holz (trocken) || 50 || 6 || 43 || 1
 
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| mergeliger Kalk || bis 85 || bis 15
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| Torf || 60 || 6 || 33 || 1
 
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| Mergelkalk || bis 75 || bis 25
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| Braunkohle || 73 || 6 ||19 || 1
 
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| Kalkmergel || bis 65 || bis 35
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| Steinkohle || 83 || 5 || 10 || 1
 
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| Mergel || bis 35 || bis 65
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| Anthrazit || 94 || 3 || 2 || 1
 
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| Tonmergel || bis 25 || bis 75
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| Graphit || 100 || 0 || 0 || 0
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|}<br />
| Mergelton || bis 15 || bis 85
 
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| mergeliger Ton || bis 5 || bis 95
 
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| hochprozentiger Ton || bis 0 || bis 100
 
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[[Diagenese]] und [[Metamorphose]] leiten die Inkohlung ein. In der Regel sind deshalb ältere Kohlegesteine stärker inkohlt als jüngere. Mit steigendem Inkohlungsgrad nimmt der sichtbare Anteil an Pflanzenteilen ab. Im Torf sind diese noch sehr deutlich zu erkennen, in der Steinkohle nur mehr in Form von vereinzelten Abdrücken und ab dem Anthrazit sind sie nicht mehr sichtbar.
  
 
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== Kohlegestein im Bezirk Liezen ==
 
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Kohlegesteine kommen im [[Bezirk Liezen]] nur vereinzelt innerhalb der [[Nördliche Kalkalpen|nördlichen Kalkalpen]] und dem [[Tertiär des Ennstals]] vor.<br />
 
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Die [[Gosau-Formation]] der nördlichen Kalkalpen beherbergt in [[Gams bei Hieflau]] eine [[Gagatbergbau|Gagat-Lagerstätte]], die vom [[13. Jahrhundert|13.]] bis ins [[16. Jahrhundert]] bergbaulich genutzt wurde.<br />
 
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Im Tertiär des Ennstals gibt es vereinzelte Kohlevorkommen, an denen ebenfalls in der Vergangenheit abgebaut wurde. Das Wirtschaftlichste war der [[Schladminger Braunkohlenbergbau]].
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
[[Diagenese]] und [[Metamorphose]] leiten die Inkohlung ein. In der Regel sind deshalb ältere Kohlegesteine stärker inkohlt als jüngere.
 
 
 
Kalkstein besteht zu max. 95  % aus [[Calcit]]. Die häufigsten Nebengemengteile sind [[Dolomit]], Siderit, Tonminerale, [[Quarz]], [[Feldspat]], oder [[Glimmer]]. Je nach Nebengementeile oder Akzessorien kann der Kalk in seiner Farbe variieren; Limonit/Siderit bewirken z. B. Gelb/Braun, Chlorit hingegen Grün. Je reiner der Kalk ist, desto weißer seine Erscheinung. <br />
 
Kalkstein entsteht im Meer aus physikalisch gefälltem Kalkschlamm und den Hartteilen und Ausscheidungen der darin lebenden Organismen. Je nach Bildungsbedingungen lösen sich die Hartteile nicht zur Gänze auf und bleiben im Gestein als ''Fossilien'' erhalten. Je nach Kalksteintyp variiert das Gefüge von massig-dicht bis porig.
 
 
 
== Kalkstein im Bezirk Liezen ==
 
[[Datei:Admonter Kalbling.jpg|thumb|Dachsteinkalk bildet den Gipfel des Admonter [[Kalbling]]s (siehe oberhalb der Latschengrenze) und lagert auf einem Sockel aus Hauptdolomit]]
 
Wie bereits der Name verrät, kommen die Kalksteine zu überwiegendem Anteil in den [[Nördliche Kalkalpen|Nördlichen Kalkalpen]] vor. Sie zeugen für einen lang anhaltenden marinen Bildungsraum, in dem sich unterschiedliche Kalkarten wie z. B. Plattenkalk oder Riffkalk entwickelten. Der wohl bekannteste Kalk im Bezirk Liezen ist der [[Dachsteinkalk]].  
 
Neben den Kalkalpen gibt es auch in der [[Grauwackenzone]] Kalk-Formationen. Hier seien auch die erzführenden Kalke der Norischen Decke erwähnt. Sie hatten in der Vergangenheit im Bezirk Liezen eine wirtschaftliche Bedeutung, wie etwa am [[Sideritbergbau am Blahberg|Blahberg]], einem Vorberg an der Nordseite des [[Dürrenschöberl]]s. Hier wurde bis ins Jahr 1893 Siderit abgebaut.
 
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
* [[Universalmuseum Joanneum Schloss Trautenfels]], [[Benutzer:BirgitStrohmaier|Birgit Strohmaier]]
 
 
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Aktuelle Version vom 10. März 2022, 13:58 Uhr

Grafische Darstellung der Inkohlungsreihe

Kohlegestein (umgangssprachlich: Kohle) gehört zur Gruppe der Sedimentgesteine.

Allgemeines

Kohlegesteine entstehen aus Ansammlungen von Pflanzenresten, die durch Wasserabschluss nicht verfaulen können und deshalb inkohlt werden. Beim Prozess der Inkohlung steigt der Kohlenstoffanteil, wohingegen der Anteil an Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff sinkt:

Inkohlungsreihe Kohlenstoff (C) [~%] Wasserstoff (H) [~%] Sauerstoff (O) [~%] Stickstoff (N) [~%]
Holz (trocken) 50 6 43 1
Torf 60 6 33 1
Braunkohle 73 6 19 1
Steinkohle 83 5 10 1
Anthrazit 94 3 2 1
Graphit 100 0 0 0


Diagenese und Metamorphose leiten die Inkohlung ein. In der Regel sind deshalb ältere Kohlegesteine stärker inkohlt als jüngere. Mit steigendem Inkohlungsgrad nimmt der sichtbare Anteil an Pflanzenteilen ab. Im Torf sind diese noch sehr deutlich zu erkennen, in der Steinkohle nur mehr in Form von vereinzelten Abdrücken und ab dem Anthrazit sind sie nicht mehr sichtbar.

Kohlegestein im Bezirk Liezen

Kohlegesteine kommen im Bezirk Liezen nur vereinzelt innerhalb der nördlichen Kalkalpen und dem Tertiär des Ennstals vor.
Die Gosau-Formation der nördlichen Kalkalpen beherbergt in Gams bei Hieflau eine Gagat-Lagerstätte, die vom 13. bis ins 16. Jahrhundert bergbaulich genutzt wurde.
Im Tertiär des Ennstals gibt es vereinzelte Kohlevorkommen, an denen ebenfalls in der Vergangenheit abgebaut wurde. Das Wirtschaftlichste war der Schladminger Braunkohlenbergbau.

Quellen

  • Schumann, Walter: Der neue BLV Steine- und Mineralienführer, 2002, BLV Verlagsgesellschaft mbH, München, ISBN 978-3405153021