Bartholomäus: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Da Bartholomäus als populärer als Weinpatron war, galt sein Gedenktag für die Winzer als ein Los-Tag. Wenn sie an diesem Tag noch keinen Most aus Äpfeln und Birnen hatten, konnten Wirte ihr Schankrecht verlieren. Most war ein beliebter Durstlöscher an heißen Spätsommertagen. Aus diesem Zusammenhang kam die Redewendung "Wissen, wo der Barthel den Most holt". Diese Redewendung wird für eine besonders clevere Person verwendet. Der Ursprung dieser Redewendung ist im Schelmenroman "Simplicius Simplicissimus" des Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen zu finden. In diesem Roman erzählt er von einem gewissen Barthel, der immer wusste, wie und wo man am besten an Most herankam. | ||
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+ | == Bauernregeln == | ||
+ | * Zu Bartholomä liegts Grummet auf dem Heu. | ||
+ | * Gewitter um Bartholomä bringen Hagel und Schnee. | ||
+ | * Regen an St. Bartolomä tut den Reben bitter weh. | ||
+ | * St. Clemens uns den Winter bringt, St. Petri Stuhl der Frühling winkt, den Sommer bringt uns St. Urban, der Herbst fängt um Bartholomäi an. | ||
+ | * Wie sich das Wetter am Bartheltag stellt ein, so soll's den ganzen September sein. | ||
+ | * Wie der Bartholomäustag sich hält, ist der ganze Herbst bestellt. | ||
+ | * Liegt Reif um Bartholomä offen, so ist ein warmer Herbst zu erhoffen. | ||
+ | * Bleibt St. Barthol' im Regen steh'n, ist ein guter Herbst vorherzuseh'n. | ||
+ | * Ist Lorenz und Bertl schön, wird der Herbst gar gut ausgehn. | ||
+ | * Ist Lorenz und auch Bartel schön, bleiben die Kräuter noch lange stehn. | ||
+ | * Wie Lorenz und Barthel sind, wird der Herbst - rauh oder lind. | ||
+ | * So das Wetter zu Bartholomäus ist, daran sich der Winter misst. | ||
+ | * Bleiben Störche (und Reiher) nach Bartholomä, kommt ein Winter, der tut nicht weh. | ||
+ | * St. Bartholomäus hat's Wetter parat, für den Herbst bis hin zur Saat. | ||
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+ | == Quellen == | ||
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+ | * Joachim Schäfer: Artikel Bartholomäus, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - [https://www.heiligenlexikon.de/BiographienB/Bartholomaeus.htm www.heiligenlexikon.de], abgerufen am 24. 8. 2023 | ||
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Aktuelle Version vom 18. September 2023, 18:51 Uhr
Das Fest des heiligen Bartholomäus findet am 24. August statt.
Allgemeines
Am Bartholomäustag endet die Schon- und Laichzeit der Fische.
"Wissen, wo der Barthel den Most holt"
Da Bartholomäus als populärer als Weinpatron war, galt sein Gedenktag für die Winzer als ein Los-Tag. Wenn sie an diesem Tag noch keinen Most aus Äpfeln und Birnen hatten, konnten Wirte ihr Schankrecht verlieren. Most war ein beliebter Durstlöscher an heißen Spätsommertagen. Aus diesem Zusammenhang kam die Redewendung "Wissen, wo der Barthel den Most holt". Diese Redewendung wird für eine besonders clevere Person verwendet. Der Ursprung dieser Redewendung ist im Schelmenroman "Simplicius Simplicissimus" des Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen zu finden. In diesem Roman erzählt er von einem gewissen Barthel, der immer wusste, wie und wo man am besten an Most herankam.
Im Ennstal
"Da Jogl taucht den Finger ein, da Laurent den Bouscht (Bart) und der Bartlmä fällt gar drein". Das heißt, dass mit dem Barholomäustag die Kühe auf der Alm mit der Milch sehr "nachlassen", die geben schon wenig Milch und daher ist die "Milchbrentl" - das Gefäß, in dem die Milch für die Käseerzeugung gesammelt wird - eher leer als voll.
In der Regel geben schon ab dem Jakobitag (25. Juli) die Kühe auf den Almen weniger Milch. Mit dem Laurentiustag (10. August) erfolgt nochmals ein Einbruch und zu Bartholomäus reduziert sich diese völlig. Viele Milchkühe stehen zu diesem Zeitpunkt schon "trocken" - das heißt, sie werden nicht mehr gemolken, da sie ein Kalb erwarten.
Die katholische Pfarrkirche hl. Bartholomäus in Kirchenlandl in der Ennstaler Gemeinde Landl ist dem Heiligen geweiht. 2013 fand eine Fußwallfahrt von Schladming nach St. Bartholomä im swiki:Berchtesgadener Land[1] statt.
Bauernregeln
- Zu Bartholomä liegts Grummet auf dem Heu.
- Gewitter um Bartholomä bringen Hagel und Schnee.
- Regen an St. Bartolomä tut den Reben bitter weh.
- St. Clemens uns den Winter bringt, St. Petri Stuhl der Frühling winkt, den Sommer bringt uns St. Urban, der Herbst fängt um Bartholomäi an.
- Wie sich das Wetter am Bartheltag stellt ein, so soll's den ganzen September sein.
- Wie der Bartholomäustag sich hält, ist der ganze Herbst bestellt.
- Liegt Reif um Bartholomä offen, so ist ein warmer Herbst zu erhoffen.
- Bleibt St. Barthol' im Regen steh'n, ist ein guter Herbst vorherzuseh'n.
- Ist Lorenz und Bertl schön, wird der Herbst gar gut ausgehn.
- Ist Lorenz und auch Bartel schön, bleiben die Kräuter noch lange stehn.
- Wie Lorenz und Barthel sind, wird der Herbst - rauh oder lind.
- So das Wetter zu Bartholomäus ist, daran sich der Winter misst.
- Bleiben Störche (und Reiher) nach Bartholomä, kommt ein Winter, der tut nicht weh.
- St. Bartholomäus hat's Wetter parat, für den Herbst bis hin zur Saat.
Quellen
- Ennstaler Bräuche im Jahrlauf, erhoben von: Hubner, Otto; Tritscher, Josef (beide Schladming); Pilz, Thomas; Pilz, Martin; Pichler, Martin (alle Gröbming); Jandl, Ingrid (Öblarn); Radlingmaier, Andreas (Aigen im Ennstal); Reiter, Franz (Lassing); Pfatschbacher, Aloisia; Puntigam, Regina (Admont); zusammengefasst von Jandl, Ingrid, Begleittexte von Pichler, Manfred; Projektbetreuung: Dr. Orač-Stipperger, Roswitha, Verband der Heimat- und Trachtenvereine Enns- und Paltental und Steirisches Salzkammergut, Gröbming, 2002, ISBN 3-9501633-0-1
- Joachim Schäfer: Artikel Bartholomäus, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - www.heiligenlexikon.de, abgerufen am 24. 8. 2023
Fußnote
- ↑ Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im Salzburgwiki, dem Mutterwiki des EnnstalWikis