Katholische Pfarre Lassing: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Die Selbständigkeit erlangte die Pfarre dann um [[1320]]. Und dann kehrten sich die Verhältnisse um. Der Pfarrer von Rottenmann übte die Rechte über die Kirche von Lassing aus. Die Pfarre Liezen wurde erst anlässlich einer Visitation des Bischofs im Jahre [[1603]] als eigenständige Pfarre erwähnt. | ||
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+ | Mit der Verbreitung der Thesen Martin Luthers begann für die Pfarre eine wechselvolle Geschichte. Immer mehr Widerspruch gegen die Kirche kam unter der Bevölkerung auf. Auch wollte man beispielsweise keine [[Wettermesse]]n mehr lesen lassen. Von bewaffneten Bauern wurde dem Propst aus [[Rottenmann]], der mit zwei Chorherren [[1515]] zum Begräbnis des Lassinger Pfarrers Thomas Harder gekommen war, der Eintritt in den Pfarrhof und in die Kirche verweigert. | ||
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+ | Die Anhängerschar des katholischen Glaubens wurde immer weniger, während die protestantischen Prediger in der Region regen Zulauf hatten. Freiherr [[Hans Hofmann zu Grünbüchel und Strechau]] erwarb [[1528]] die Burg Strechau erwarb. Damals war er noch katholisch, wandte sich später aber der neuen Religion zu. Er wurde zu ihrem größten Förderer im Enns- und Paltental. Er nahm sich nach einem Streit mit dem Propst von Rottenmann das Recht, den Pfarrer von Lassing einzusetzen. Und zwischen 1575 und 1597 gab es in Lassing überhaupt keinen katholischen Pfarrer. | ||
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+ | Die Burg Strechau wurde an das [[Benediktinerstift Admont]] verkauft, die Pfarre gehörte aber trotz der Nähe zu Admont ab [[1766]] zum [[Dekanat Haus im Ennstal]]. Im Zuge der Neueinteilung der Diözesen unter Kaiser Josef II. [[1789]] wurde die Pfarre Lassing zur neu gegründeten [[Diözese Leoben]] zugeordnet. Zu dieser Zeit wurde auch die Ortschaft [[Fischern (Aigen im Ennstal)|Fischern]] der Pfarre Lassing einverleibt. [[1856]] folgte eine Neuregelung der Dekanatseinteilung, nach der die Pfarre Lassing dem [[Dekanat Rottenmann]] eingegliedert wurde. | ||
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+ | Über das Pfarrleben der Pfarre Lassing geben uns die Verkündbücher aufschluss. Der Artikel "[[Aus dem Pfarrleben der Pfarre Lassing im 19. Jahrhundert]]" bietet uns einen Überblick über ein verlorenes christliches Landleben. | ||
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* [[1438]] Ulrich Guempmer | * [[1438]] Ulrich Guempmer | ||
* [[1442]] Johannes Würn (Bürn) von Mölhusen, Mühlhausen, Priester der Mainzer Diözese, Domherr von Eichstätt. | * [[1442]] Johannes Würn (Bürn) von Mölhusen, Mühlhausen, Priester der Mainzer Diözese, Domherr von Eichstätt. | ||
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* 1475 Georg Rappel | * 1475 Georg Rappel | ||
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* [[1703]] Raymond Sulzberg | * [[1703]] Raymond Sulzberg | ||
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* [[1709]] Jacob Egger | * [[1709]] Jacob Egger | ||
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* [[1930]] Ludwig Kores | * [[1930]] Ludwig Kores | ||
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− | * 1939 Karl Ederer | + | * [[1939]] Karl Ederer |
− | * [[1957]] Alois Sauer | + | * [[1957]] Alois Sauer (ab 1965, Pfarrverband mit [[Oppenberg]] |
− | * [[1976]] Gabriel Slamanig | + | * [[1976]] Gabriel Slamanig (mit Oppenberg) |
− | * [[1980]] Friedrich Trstenjak | + | * [[1980]] Friedrich Trstenjak (mit Oppenberg) |
− | * [[1996]] Mag. Paul Scheichenberger | + | * [[1996]] Mag. Paul Scheichenberger (Pfarrverband Lassing-[[Selzthal]]-[[Oppenberg]]) |
* [[2001]] Mag. Andreas Fischer (Pfarrverband Liezen-Lassing) | * [[2001]] Mag. Andreas Fischer (Pfarrverband Liezen-Lassing) | ||
Von [[1786]] bis 1939 waren in Lassing 36 Kapläne tätig. | Von [[1786]] bis 1939 waren in Lassing 36 Kapläne tätig. | ||
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+ | == Quellen == | ||
+ | * Geschichte:liezen.graz-seckau.at/lassing/pfarrkirche?d=geschichte-der-pfarre-lassing, war bei einer Überprüfung am 22. November 2022 nicht mehr abrufbar | ||
+ | * Pfarrherren von Lassing - Quellenangabe fehlt | ||
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Aktuelle Version vom 22. Juli 2023, 14:22 Uhr
Die katholische Pfarre Lassing gehört zum Pfarrverband Liezen - Lassing.
Geschichte
Bereits 1036 wurde Lassing als "Laznichove" in einer Schenkungsurkunde erwähnt. Zum Edelhof von Lassing, der an den Erzbischof von Salzburg, swiki:Thietmar II.[1], geschenkt wurde, gehörte auch eine Kirche, die um 1150 erstmals als Pfarrkirche genannt wird. Ausgehend von der Pfarre Lassing entstanden die Pfarren von Rottenmann und Liezen
Der erste Pfarrer, 1168, ist namentlich bekannt und hieß Adalbertus.
Im Enns- und Paltental gab es um 1220 sechs Pfarren: Haus im Ennstal, Gröbming, Pürgg, Admont, Irdning und Lassing. Das Patronatsrecht an der Kirche von Lassing stand dem swiki:Erzbischof von Salzburg]] zu. Dieser setzte zur Verwaltung einen Vogt ein. Um 1280 war dies der Burgherr von Strechau, Herzog Albrecht I., der älteste Sohn des deutschen Königs Rudolf I. von Habsburg.
Die Selbständigkeit erlangte die Pfarre dann um 1320. Und dann kehrten sich die Verhältnisse um. Der Pfarrer von Rottenmann übte die Rechte über die Kirche von Lassing aus. Die Pfarre Liezen wurde erst anlässlich einer Visitation des Bischofs im Jahre 1603 als eigenständige Pfarre erwähnt.
Mit der Verbreitung der Thesen Martin Luthers begann für die Pfarre eine wechselvolle Geschichte. Immer mehr Widerspruch gegen die Kirche kam unter der Bevölkerung auf. Auch wollte man beispielsweise keine Wettermessen mehr lesen lassen. Von bewaffneten Bauern wurde dem Propst aus Rottenmann, der mit zwei Chorherren 1515 zum Begräbnis des Lassinger Pfarrers Thomas Harder gekommen war, der Eintritt in den Pfarrhof und in die Kirche verweigert.
Die Anhängerschar des katholischen Glaubens wurde immer weniger, während die protestantischen Prediger in der Region regen Zulauf hatten. Freiherr Hans Hofmann zu Grünbüchel und Strechau erwarb 1528 die Burg Strechau erwarb. Damals war er noch katholisch, wandte sich später aber der neuen Religion zu. Er wurde zu ihrem größten Förderer im Enns- und Paltental. Er nahm sich nach einem Streit mit dem Propst von Rottenmann das Recht, den Pfarrer von Lassing einzusetzen. Und zwischen 1575 und 1597 gab es in Lassing überhaupt keinen katholischen Pfarrer.
In der Pfarrkirche Lassing kann man sogar den Grabstein einer Protestantin aus dem Jahre 1577 in die Wand links vom Hochaltar eingemauert sehen mit der Inschrift:
"Hie liegt begraben die edle und tugendhaft Frau Sophia Lamplin, die salig entschlafen den 5. Julii a 1577. Wie Moyses in der Wiesten ein Schlangen erhehet hat, also mues des Menschen sun erhehet werden, auf das alle, die an in glauben nicht verloren werden, sunder das ewige Lewen haben."
1597 kam es aber wieder zu einer Einsetzung eines katholischen Pfarrers. Die Lassinger Pfarrbewohner mussten mit einem Eid der evangelischen Religion abschwören, was bis auf einen alle taten. Die, die den protestantischen Glauben nicht ablegten, mussten in den folgenden Jahren das Land verlassen. Beispielsweise die Familie Hofmann (1628).
Die Burg Strechau wurde an das Benediktinerstift Admont verkauft, die Pfarre gehörte aber trotz der Nähe zu Admont ab 1766 zum Dekanat Haus im Ennstal. Im Zuge der Neueinteilung der Diözesen unter Kaiser Josef II. 1789 wurde die Pfarre Lassing zur neu gegründeten Diözese Leoben zugeordnet. Zu dieser Zeit wurde auch die Ortschaft Fischern der Pfarre Lassing einverleibt. 1856 folgte eine Neuregelung der Dekanatseinteilung, nach der die Pfarre Lassing dem Dekanat Rottenmann eingegliedert wurde.
Über das Pfarrleben der Pfarre Lassing geben uns die Verkündbücher aufschluss. Der Artikel "Aus dem Pfarrleben der Pfarre Lassing im 19. Jahrhundert" bietet uns einen Überblick über ein verlorenes christliches Landleben.
Pfarrherren von Lassing
- 1438 Ulrich Guempmer
- 1442 Johannes Würn (Bürn) von Mölhusen, Mühlhausen, Priester der Mainzer Diözese, Domherr von Eichstätt.
- 1456 Jakob Schwartz, Vikar
- 1471 Hans Ottendorfer, Mitseelsorger, Georg Stäntzer, Kaplan
- 1475 Gregor Täntzgern
- 1475 Georg Rappel
- 1486 Wolfgang Awer
- 1498 Thomas Harder
- 1515 Wilhelm Lechner (Lackner)
- 1540 Valentin Paltinger
- 1556 Johannes Lipp
- 1564 Steffan Pexmann
- 1564 Schrechsmelius, Evangelischer Prediger
- 1564 Leonhard Draxl
- 1607 Casparus Tinctoris
- 1619 Christophorus Stubnhann
- 1647 Andreas Föderl
- 1680 Benno Pichler
- 1702 Michael Ringgenhauser
- 1703 Raymond Sulzberg
- 1704 Patriz Vorholzer
- 1709 Jacob Egger
- 1711 Aquilinius Hirmer, resignierter Propst von Rottenmann
- 1720 Gregor Summer
- 1721 Wolfgang von Kellersperg
- 1723 Alexander Magerl
- 1724 Patriz Nost
- 1734 Joseph Haring
- 1744 Kaspar Kern
- 1758 Joseph Karl Merz
- 1765 Adam Preidler
- 1768 Joseph Karl Merz
- 1772 Franz Xaver Grebitschitscher
- 1782 Vinzenz Denscherz
- 1782 Johann Baptist Neuhofer
- 1825 Ludwig Gundersdorf
- 1825 Mathias Steinberger
- 1826 Johann Baptist Wudi
- 1840 Johann Barenth
- 1841 Johann Preiß
- 1852 Alois Zeyringer
- 1852 Nikolaus Schamhuber
- 1867 Karl Hoffer
- 1867 Johann Eleschitsch
- 1875 Alois Reindl
- 1876 Mathias Grabner
- 1898 Josef Eder
- 1910 Josef Rosenberger
- 1911 Johann Maly
- 1929 Johann Schneidhofer
- 1930 Ludwig Kores
- 1939 Thomas Draxler
- 1939 Karl Ederer
- 1957 Alois Sauer (ab 1965, Pfarrverband mit Oppenberg
- 1976 Gabriel Slamanig (mit Oppenberg)
- 1980 Friedrich Trstenjak (mit Oppenberg)
- 1996 Mag. Paul Scheichenberger (Pfarrverband Lassing-Selzthal-Oppenberg)
- 2001 Mag. Andreas Fischer (Pfarrverband Liezen-Lassing)
Von 1786 bis 1939 waren in Lassing 36 Kapläne tätig.
Quellen
- Geschichte:liezen.graz-seckau.at/lassing/pfarrkirche?d=geschichte-der-pfarre-lassing, war bei einer Überprüfung am 22. November 2022 nicht mehr abrufbar
- Pfarrherren von Lassing - Quellenangabe fehlt
- ↑ Verlinkung(en) mit "swiki:" beginnend führen zu Artikeln im SALZBURGWIKI, dem Mutterwiki des EnnstalWikis