Advent: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 20. Februar 2022, 09:31 Uhr
Im Ennstal ist die Zeit vom ersten Adventsonntag bis zum Heiligen Abend - der Advent - noch eine Zeit mit besonders vielen Bräuchen, die in einzelnen Ortschaften und Seitentälern in nur geringfügigen Abweichungen seit vielen Generationen gepflogen werden.
Allgemeines
Innerhalb des Advent gibt es noch heute etliche Brauchtermine, die sich im katholischen Bereich um Heiligengedenken (Barbara 4., Nikolaus 6., Ambrosius 7. und historisch Thomas 21. u. a.) entwickelten.
Adventsonntage
An den vier Sonntagen gehen die Gläubigen in die Kirche zur Messe. In Gröbming wurde früher dabei nicht nur das lila Messgewand getragen, sondern früher auch der Hochaltar zu beiden Seiten des Tabernakels mit blauen Tüchern verdeckt. Seit dem Zweiten Weltkrieg hängt auch ein riesiger Adventkranz in jeder Kirche von der Decke, von dessen dicken, weißen Kerzen, an jedem Sonntag eine mehr entzündet wird.
Rorate
Die Roraten sind besondere Votivmessen an den Wochentagen im Advent, die trotz eisiger Kälte und Schnee in den frühen Morgenstunden von den katholischen Gläubigen besucht werden.
Adventkranz
- Hauptartikel Adventkranz
Erstmals hatte der evangelische Pfarrer Johann(es) Hinrich Wichern (* 1808; † 1881) einen Vorläufer des Adventkranzes in der Adventzeit entwickelt. Es war kreisrunden, kerzenbesteckten Leuchter. In Österreich taucht er erst in den 1930er Jahren in den Stuben auf.
Adventfeier
An jedem Adventsamstag oder -sonntag werden in den Familien nachmittags die Kerzen auf dem Kranz entzündet. Es wird dabei musiziert, gesungen, vorgelesen und auch vielfach ein Vaterunser gebetet. Dazu gibt es das erste Kletzenbrot mit Butter und ab 17. Dezember das erste Weihnachtsgebäck.
In Kleinsölk haben befragte Familien erzählt, dass das Kletzenbrot erst am Heiligen Abend auf den Tisch kommt. Bei den Adventfeiern gibt es eine andere gute Jause.
Adventkalender
- Hauptartikel Adventkalender
Es ist der jüngste Brauch in der Adventzeit und wird besonders von den Kindern jeder Altersstufe gerne gehalten. Jeden Tag vom 1. bis 24. Dezember wird ein Türchen auf dem Kalender geöffnet, manchmal kann auch eine Süßigkeit enthalten sein oder eine andere kleine Überraschung. Der Zweck ist, dass den Kindern die Wartezeit bis zum Christkind erleichtert und verkürzt wird.
Ennstaler Besonderheiten
Im Schwabenstall in Weißenbach in der Marktgemeinde Haus gibt es in der Adventzeit die Dorfkrippe zu sehen.
Siehe auch
Quellen
- Ennstaler Bräuche im Jahrlauf, erhoben von: Hubner, Otto; Tritscher, Josef (beide Schladming); Pilz, Thomas; Pilz, Martin; Pichler, Martin (alle Gröbming); Jandl, Ingrid (Öblarn); Radlingmaier, Andreas (Aigen im Ennstal); Reiter, Franz (Lassing); Pfatschbacher, Aloisia; Puntigam, Regina (Admont); zusammengefasst von Jandl, Ingrid, Begleittexte von Pichler, Manfred; Projektbetreuung: Dr. Orač-Stipperger, Roswitha, Verband der Heimat- und Trachtenvereine Enns- und Paltental und Steirisches Salzkammergut, Gröbming, 2002, ISBN 3-9501633-0-1