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− | Er war der erster Sohn von [[Ferdinand Geyer]] und Marie Geyer | + | Er war der erster Sohn von [[Ferdinand Geyer]] und Marie Geyer, geborene Guglmayer, welche sehr früh verstarb. Sein Vater erwarb [[1864]] [[Schloss Trautenfels]] und so verbrachte er, wie er selbst es in seiner Beschreibung der Besteigung der [[Schartenspitze]] beschrieb, den Traum seiner Kindheit im [[Ennstal]]. Nach seinen Studium an der Technischen Hochschule in Graz und an der k. k. Bergbauakademie in Leoben verschaffte er sich früh einen Ruf als hervorragender Alpinist und Kenner des [[Ostalpen]]raums. |
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===Berufliche Laufbahn=== | ===Berufliche Laufbahn=== | ||
− | Seine berufliche Laufbahn begann er | + | Seine berufliche Laufbahn begann er [[1882]], als er den Dienst in der k. k. Gelogische Reichsanstalt als Volontär antrat. Im Jahre [[1900]] wurde er Chefgeologe und arbeitete hauptsächlich als Feldgeologe. Besonders sind seine Leistungen im Anfertigung kalkalpiner Kartenblätter, wobei die Anzahl der Spezialaufnahmsblätter, allein schon als Ausdruck außerordentlich touristischer Leistung, eine nahezu Einzelstellung inne haben. Er arbeitete aber auch als praktischer Geologe, wie beim Bau des [[Bosrucktunnel]]s. |
− | Im Jahr [[1919]] übernahm er unter schwierigen Bedingungen die Leitung der Geologischen Anstalt , die er bis zu seiner Pensionierung im Jahre [[1926]] inne hatte. | + | |
+ | Im Jahr [[1919]] übernahm er unter schwierigen Bedingungen die Leitung der Geologischen Anstalt, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahre [[1926]] inne hatte. | ||
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− | Er steht als einer der | + | Er steht als einer der Vertreter des Übergangs vom reinen Führertourismus zum selbstständigen Bergsteiger. Erste bergsteigerische Erfahrungen wird er rund und am [[Grimming]] gemacht haben, zusammen mit seinen ebenfalls bergbegeisterten Vater. Er untersuchte vornehmlich die Kalkstöcke des [[Dachstein]]s, des [[Toten Gebirge]]s und des [[Gesäuse]]s. |
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+ | Zahlreiche Erstbesteigungen und Erstbegehungen ohne Führer, vor allen zusammen mit seinen Freund [[Louis Phillip Friedmann]], einen Industriellen und Alpinisten aus Wien. Er bestieg zahlreiche Gipfel der Ostalpen, und war im [[Ennstal]] unter anderem im [[Dachstein]]-[[Grimming]]-Gebiet, in den [[Niedere Tauern|Niederen Tauern]], im [[Gesäuse]] und [[Toten Gebirge]] unterwegs. | ||
+ | ===Freundeskreis=== | ||
+ | Nach dem Eintragungen im Tagebuch [[Arthur Schnitzler]]s, gehörte Geyer zum Kreis rund um Louis Philip Friedmann dazu. Dieser diente als Vorbild zu Arthur Schnitzler Bühnenwerk ''Das weite Land''<ref>[http://www.zeno.org/Literatur/M/Schnitzler,+Arthur/Autobiographisches/Jugend+in+Wien/Sechstes+Buch?hl=louis+friedmann+eltern| Tagebuch Arthur Schnitzler Auszug ]</ref> | ||
+ | ====Arthur Schnitzler über Georg Geyer und seiner Freundschaft zu Louis Friedmann==== | ||
+ | :''(...) Georg Geyer gehört zu jenen seltenen Kameraden der nie einen Kreuzer schuldig , sich nie einer Taktlosigkeit schuldig machen würde. Die Freundschaft zwischen Louis Friedmann und Georg Geyer ist bar jedes materiellen oder seelischen Vorteilsdenken das beiden zur Ehre gereicht .(...)'' | ||
− | == | + | == Ehrungen und Mitgliedschaften == |
− | + | * Wirkliches Ordentliche Mitglied der Akademie der Wissenschaften | |
− | + | * Präsident des [[Österreichischer Alpenklub|Österreichischen Alpenklubs]] | |
− | + | * Ritter Kreuz des Franz Josef Ordens [[1912]] | |
− | + | * Ehrenmitglied des [[ÖAV]] | |
− | * Wirkliches Ordentliche Mitglied der | + | * Ehrenmitglied des Naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark |
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== Wissenschaftliche Arbeiten == | == Wissenschaftliche Arbeiten == | ||
− | * Das Tote Gebirge | + | * ''Das Tote Gebirge''<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=oav&qid=MD49AX53GWGEF77H2STR50FGF0XTX1&size=45&datum=18870004%7C0426 ANNO], Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins, Jahrgang 1887, der gesamte Beitrag</ref> |
− | * Momographie der Dachsteingruppe | + | : [[Panorama vom Gipfel des Loser bei Aussee im Salzkammergut von Georg Geyer 1882]] |
− | * Zahlreiche Berichte in der | + | * ''Momographie der Dachsteingruppe'' zusammen mit [[Friedrich Simony]] im ÖAV [[1881]]<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=oav&datum=1881&page=5&size=45&qid=8BVHR2RJEPCSP08AU7VKTFHUJ9FXYK Die Dachsteingruppe, Zeitschrift des ÖAV] </ref> |
− | * Über die liasischen Brachiopoden des Hierlatz bei Hallstatt <ref> | + | * Zahlreiche Berichte in der ''Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins'' |
− | *Die mittelasiatische Cephalopoden Fauna des Hinter-Schafbergs in Oberösterreich <ref> | + | * ''Über die liasischen Brachiopoden des Hierlatz bei Hallstatt''<ref>[https://books.google.at/books?id=d_0CvwEACAAJ&dq=georg+Geyer&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj_1bumwcjmAhXlnVwKHW0FBU0Q6AEIUzAH Buchlink: Über die liasischen Brachiopoden des Hierlatz bei Hallstatt] </ref> |
− | + | * ''Die mittelasiatische Cephalopoden Fauna des Hinter-Schafbergs in Oberösterreich''<ref> [https://books.google.at/books?id=LPoQvwEACAAJ&dq=georg+Geyer&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj_1bumwcjmAhXlnVwKHW0FBU0Q6AEIXj Die mittelasiatische Cephalopoden Fauna des Hinter-Schafbergs in Oberösterreich]</ref> | |
== Quellen == | == Quellen == | ||
− | * Taufmatrike der Pfarre Blindenmarkt ( Nachschau Christine Reiter)TB 01/02 Seite 350 | + | * Taufmatrike der Pfarre Blindenmarkt (Nachschau [[Christine Reiter]]) TB 01/02 Seite 350 |
− | + | {{Austriaforum|AEIOU/Geyer,_Georg|Geyer,_Georg}} | |
− | * Jahrbuch der Geologischen Anstalt | + | * Jahrbuch der Geologischen Anstalt Nr 87 [https://books.google.at/books?id=U0w8AAAAIAAJ&q=georg+Geyer&dq=georg+Geyer&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwioi9Sfw8jmAhWBbVAKHZ2yCzw4FBDoATAHegQIARAz books.google.at] |
− | * Nachruf von Otto Ampferer 1937 | + | * Nachruf von Otto Ampferer 1937 [https://www.zobodat.at/pdf/JbGeolReichsanst_86_0373-0390.pdf www.zobodat.at pdf] |
− | * | + | * [http://www.literature.at/viewer.alo?objid=1026205&viewmode=fulltextview&page=57&query=Geyer Zeitschrift des Deutsch österreichischen Alpenklubs] |
− | + | * [https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_G/Geyer_Georg_1857_1936.xml Österreichische Biographien Lexikon] | |
+ | {{Quelle Grimmingbuch}} | ||
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Aktuelle Version vom 20. Januar 2024, 10:31 Uhr
Hofrat Georg Geyer, eigentlich Georg Franz Ferdinand Geyer (* 20. Februar 1857 in Schloss Auhof in Blindenmarkt, NÖ.; † 25. November 1936 in Wien), war ein Geologe, Paläontologe, Alpinist und Leiter der Geologischen Reichsanstalt.
Leben
Er war der erster Sohn von Ferdinand Geyer und Marie Geyer, geborene Guglmayer, welche sehr früh verstarb. Sein Vater erwarb 1864 Schloss Trautenfels und so verbrachte er, wie er selbst es in seiner Beschreibung der Besteigung der Schartenspitze beschrieb, den Traum seiner Kindheit im Ennstal. Nach seinen Studium an der Technischen Hochschule in Graz und an der k. k. Bergbauakademie in Leoben verschaffte er sich früh einen Ruf als hervorragender Alpinist und Kenner des Ostalpenraums.
1882 trat er für ein Jahr freiwillig den k.u.k. 10. Feldjägerbatallion bei.
Berufliche Laufbahn
Seine berufliche Laufbahn begann er 1882, als er den Dienst in der k. k. Gelogische Reichsanstalt als Volontär antrat. Im Jahre 1900 wurde er Chefgeologe und arbeitete hauptsächlich als Feldgeologe. Besonders sind seine Leistungen im Anfertigung kalkalpiner Kartenblätter, wobei die Anzahl der Spezialaufnahmsblätter, allein schon als Ausdruck außerordentlich touristischer Leistung, eine nahezu Einzelstellung inne haben. Er arbeitete aber auch als praktischer Geologe, wie beim Bau des Bosrucktunnels.
Im Jahr 1919 übernahm er unter schwierigen Bedingungen die Leitung der Geologischen Anstalt, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1926 inne hatte.
Bergsteigerleben
Er steht als einer der Vertreter des Übergangs vom reinen Führertourismus zum selbstständigen Bergsteiger. Erste bergsteigerische Erfahrungen wird er rund und am Grimming gemacht haben, zusammen mit seinen ebenfalls bergbegeisterten Vater. Er untersuchte vornehmlich die Kalkstöcke des Dachsteins, des Toten Gebirges und des Gesäuses.
Zahlreiche Erstbesteigungen und Erstbegehungen ohne Führer, vor allen zusammen mit seinen Freund Louis Phillip Friedmann, einen Industriellen und Alpinisten aus Wien. Er bestieg zahlreiche Gipfel der Ostalpen, und war im Ennstal unter anderem im Dachstein-Grimming-Gebiet, in den Niederen Tauern, im Gesäuse und Toten Gebirge unterwegs.
Freundeskreis
Nach dem Eintragungen im Tagebuch Arthur Schnitzlers, gehörte Geyer zum Kreis rund um Louis Philip Friedmann dazu. Dieser diente als Vorbild zu Arthur Schnitzler Bühnenwerk Das weite Land[1]
Arthur Schnitzler über Georg Geyer und seiner Freundschaft zu Louis Friedmann
- (...) Georg Geyer gehört zu jenen seltenen Kameraden der nie einen Kreuzer schuldig , sich nie einer Taktlosigkeit schuldig machen würde. Die Freundschaft zwischen Louis Friedmann und Georg Geyer ist bar jedes materiellen oder seelischen Vorteilsdenken das beiden zur Ehre gereicht .(...)
Ehrungen und Mitgliedschaften
- Wirkliches Ordentliche Mitglied der Akademie der Wissenschaften
- Präsident des Österreichischen Alpenklubs
- Ritter Kreuz des Franz Josef Ordens 1912
- Ehrenmitglied des ÖAV
- Ehrenmitglied des Naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark
Wissenschaftliche Arbeiten
- Das Tote Gebirge[2]
- Momographie der Dachsteingruppe zusammen mit Friedrich Simony im ÖAV 1881[3]
- Zahlreiche Berichte in der Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins
- Über die liasischen Brachiopoden des Hierlatz bei Hallstatt[4]
- Die mittelasiatische Cephalopoden Fauna des Hinter-Schafbergs in Oberösterreich[5]
Quellen
- Taufmatrike der Pfarre Blindenmarkt (Nachschau Christine Reiter) TB 01/02 Seite 350
- Eintrag zu Geyer,_Georg in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online (auf AEIOU)
- Jahrbuch der Geologischen Anstalt Nr 87 books.google.at
- Nachruf von Otto Ampferer 1937 www.zobodat.at pdf
- Zeitschrift des Deutsch österreichischen Alpenklubs
- Österreichische Biographien Lexikon
- Schloss Trautenfels Universalmuseum Joanneum (Herausgeber): Der Grimming. Monolith im Ennstal, Schall Verlag, 2011, ISBN 978-3-900533-69-4
Einzelnachweise
- ↑ Tagebuch Arthur Schnitzler Auszug
- ↑ ANNO, Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins, Jahrgang 1887, der gesamte Beitrag
- ↑ Die Dachsteingruppe, Zeitschrift des ÖAV
- ↑ Buchlink: Über die liasischen Brachiopoden des Hierlatz bei Hallstatt
- ↑ Die mittelasiatische Cephalopoden Fauna des Hinter-Schafbergs in Oberösterreich